Die Legende von Wybran, Teil 3 von 3 (Serial): Fantasy
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Die Legende von Wybran, Teil 3 von 3 (Serial) - Agentur Munsonius
Verantwortung
Von Wölfen und Riesen
„Guten Morgen", hörte Wybran eine Stimme, als er verschlafen die Augen öffnete. Er war an eine große alte Eiche gelehnt eingeschlafen. Das Feuer war bereits heruntergebrannt und die Sonne tauchte den Wald in ein dämmriges Licht, während einige Nebelschwaden umherzogen.
Ein Mann saß Wybran gegenüber und verband sich eine lange, klaffende Wunde an seinem Bein. Sie schien bereits einige Tage alt zu sein und gut zu verheilen. Er trug ein dunkles, braunes Hemd, dessen Ärmel er umgeschlagen und hochgekrempelt hatte. Dazu eine weite, pludrige Hose aus schwarzem Stoff. Er rollte den Stoff wieder herunter, so dass er die Wunde verdeckte. Er achtete dabei darauf, dass er sie nicht berührte.
„Wer seid Ihr?", fragte Wybran und seine Hand schnellte zum Schwertgriff.
„Ich bin Fafnr", erklärte dieser und kramte in Wybrans Tasche. Er holte den in ein widerstandsfähiges Papier gewickelten Laib Brot heraus, den Wybran als Proviant dabeihatte, und brach ein Stück ab. Den Rest reichte er Wybran.
Wie selbstverständlich biss er in das Stück, das er sich abgebrochen hatte.
„Was tut Ihr hier?"
„Nun, ich könnte Euch das Gleiche fragen, erwiderte Fafnr und lächelte verschmitzt. „Niemand reist hier abseits der Wege, der ein ehrliches Ansinnen hat. Diebe, Räuber und Wegelagerer, aber doch scheint Ihr keineswegs in diese Gruppe zu gehören, wobei Ihr auch alleine wenig lohnenswerte Ziele überfallen könntet
, überlegte Fafnr laut.
„Ich bin Wybran Zirkena und mein Ansinnen, obwohl es Euch mit Verlaub nichts angeht, ist edler als Ihr mir unterstellt, erklärte Wybran. Er biss ebenfalls in seinen Laib Brot. „Also nun raus mit der Sprache, was tut Ihr hier?
„Ihr gehört zu denen, die den Riesen erschlagen sollen, oder?", fragte Fafnr plötzlich und grinste.
„Ihr seid ein wenig hinter der Hauptstreitmacht, sie begegneten mir gestern, als sie auf ihren Pferden den Berg hinaufpreschten als wäre Nidrr persönlich hinter ihnen her", erzählte er.
„Wisst Ihr, was aus ihnen wurde?"
„Nein, leider nicht, mein Weg führte mich hierher. Genauer, er führte mich in eine grässliche Falle, aufgestellt von jenen, denen es an Mumm und Willen mangelt, ein Tier anständig zu erjagen und es respektvoll zu töten, ohne großes Leid. Eine Schande sind diese Dinger und sie werden immer preiswerter, so dass sich bald jeder so ein Teil leisten kann."
„Was?" Wybran war verwirrt. War das der Wolf? Konnte das sein?
„Seid Ihr ein Zauberer?", fragte er schließlich und Fafnr begann bellend zu lachen.
„Nein, leider nicht, wobei ich ein ums andere Mal viel drum gegeben hätte, einer zu sein", erklärte er und lachte erneut.
„Was seid Ihr dann? Ihr vermögt Euch in so eine Kreatur zu verwandeln. Seid Ihr etwa mit Nidrr im Bunde?"
„Der Totengott hat mich noch nie besucht, wobei ich nicht weiß, ob‘s mein Vorgänger war", erklärte Fafnr.
„Euer Vorgänger?"
„Ich bin keineswegs der erste, noch der einzige. Ich bin das, was man in den Ländern nördlich dieses Landes einen Werwolf nennt. Hier nennt man es auch einen Mannwolf, erklärte er. „Es trifft es sehr gut. Ich bin halb Mann, halb Wolf.
„Könnt Ihr willentlich wechseln?"
„Leider nein. Es geschieht stets bei Vollmond, so wie letzte Nacht. Es beginnt mit einem Jucken am ganzen Leib, es ist scheußlich, kann ich Euch sagen. Dann wird es für mich immer Zeit hierher zu kommen. Es ist angenehm den Wald für sich zu haben. Normalerweise meide ich die Straßen und Wege und mir begegnet keine arme Seele, die ich erschrecken kann. Das wäre mir dann gestern beinahe zum Verhängnis geworden. Ich bin Euch zu Dank verpflichtet. Wie kann ich mich Euch erkenntlich zeigen?", fragte Fafnr. Er kramte in der Tasche, die er in der Nacht bereits als Wolf getragen hatte, und holte einen kleinen Geldbeutel hervor.
Wybran schüttelte den Kopf. „Kein Geld, aber eine