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Biancas Leben in Gefahr: Sophienlust 170 – Familienroman
Biancas Leben in Gefahr: Sophienlust 170 – Familienroman
Biancas Leben in Gefahr: Sophienlust 170 – Familienroman
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Biancas Leben in Gefahr: Sophienlust 170 – Familienroman

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Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.

Denise von Schoenecker ließ den Brief ihres Stiefsohnes Sascha, den sie eben gelesen hatte, sinken und schüttelte den Kopf.


»Warum machst du so eine besorgte Miene?«, fragte ihr Mann Alexander. »Ist mit Sascha etwas nicht in Ordnung?«


»Ich weiß nicht«, murmelte Denise. »Da –, lies selbst!«


Alexander nahm die beiden Briefbogen, die mit Saschas flüchtiger Handschrift bedeckt waren, und überflog sie schnell. »Na, das ist ja großartig!«, rief er dabei. »Sascha schreibt, dass er alle Prüfungen dieses Semesters erfolgreich hinter sich gebracht hat. Das ist eine erfreuliche Nachricht, obwohl ich natürlich niemals ein negatives Resultat erwartet habe«, fügte er hinzu.


»Ja, ja, der stolze Vater«, meinte Denise lächelnd, »aber …«


»Ich verstehe dich nicht«, unterbrach Alexander seine Frau. »Dir scheint Saschas Brief Unbehagen zu bereiten. Wieso?«


»Lies den Schluss«, forderte Denise ihn auf.


Alexander befolgte diesen Rat. »Sascha kündigt seine baldige Ankunft an«, meinte er dann. »Das ist doch nichts Ungewöhnliches. Sascha verbringt seine Ferien immer bei uns.«


»Und dass er diesmal ein Mädchen, eine Studentin aus Heidelberg, mitbringen möchte, findest du auch nicht ungewöhnlich?«


»Ach, das ist es, was dir Kummer macht. Nun, wenn das Mädchen sympathisch ist – und ich bin sicher, dass Sascha uns niemals jemanden ins Haus bringen würde, der unsympathisch ist –, habe ich nicht das Geringste dagegen einzuwenden.«


»Du scheinst mich aber wirklich nicht zu verstehen«, entgegnete Denise. »Natürlich habe auch ich nichts dagegen, dass Sascha einen Gast mitbringt. Aber …, aber ein Mädchen …«


Alexander sah seine Frau erstaunt an. »Was hast du gegen sie? Du kennst sie ja noch gar nicht.«


»Oh, sei nicht
LanguageDeutsch
PublisherKelter Media
Release dateNov 23, 2017
ISBN9783740923822
Biancas Leben in Gefahr: Sophienlust 170 – Familienroman

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    Biancas Leben in Gefahr - Elisabeth Swoboda

    Sophienlust – 170 – Biancas Leben in Gefahr

    Sophienlust

    – 170–

    Biancas Leben in Gefahr

    Das dunkle venezianische Geheimnis

    Elisabeth Swoboda

    Denise von Schoenecker ließ den Brief ihres Stiefsohnes Sascha, den sie eben gelesen hatte, sinken und schüttelte den Kopf.

    »Warum machst du so eine besorgte Miene?«, fragte ihr Mann Alexander. »Ist mit Sascha etwas nicht in Ordnung?«

    »Ich weiß nicht«, murmelte Denise. »Da –, lies selbst!«

    Alexander nahm die beiden Briefbogen, die mit Saschas flüchtiger Handschrift bedeckt waren, und überflog sie schnell. »Na, das ist ja großartig!«, rief er dabei. »Sascha schreibt, dass er alle Prüfungen dieses Semesters erfolgreich hinter sich gebracht hat. Das ist eine erfreuliche Nachricht, obwohl ich natürlich niemals ein negatives Resultat erwartet habe«, fügte er hinzu.

    »Ja, ja, der stolze Vater«, meinte Denise lächelnd, »aber …«

    »Ich verstehe dich nicht«, unterbrach Alexander seine Frau. »Dir scheint Saschas Brief Unbehagen zu bereiten. Wieso?«

    »Lies den Schluss«, forderte Denise ihn auf.

    Alexander befolgte diesen Rat. »Sascha kündigt seine baldige Ankunft an«, meinte er dann. »Das ist doch nichts Ungewöhnliches. Sascha verbringt seine Ferien immer bei uns.«

    »Und dass er diesmal ein Mädchen, eine Studentin aus Heidelberg, mitbringen möchte, findest du auch nicht ungewöhnlich?«

    »Ach, das ist es, was dir Kummer macht. Nun, wenn das Mädchen sympathisch ist – und ich bin sicher, dass Sascha uns niemals jemanden ins Haus bringen würde, der unsympathisch ist –, habe ich nicht das Geringste dagegen einzuwenden.«

    »Du scheinst mich aber wirklich nicht zu verstehen«, entgegnete Denise. »Natürlich habe auch ich nichts dagegen, dass Sascha einen Gast mitbringt. Aber …, aber ein Mädchen …«

    Alexander sah seine Frau erstaunt an. »Was hast du gegen sie? Du kennst sie ja noch gar nicht.«

    »Oh, sei nicht so schwerfällig!«, rief Denise ein wenig aufgebracht. »Sascha ist noch viel zu jung. Wie kann er jetzt schon daran denken, sich zu binden? Er hat noch etliche Jahre Studium vor sich. Ich finde, dass er mit einer Heirat noch warten sollte, bis das Ende seines Studiums in greifbare Nähe gerückt ist. Aber vielleicht kommt dir dieser Standpunkt altmodisch vor.«

    »Keineswegs.« Alexander beugte sich vor und griff noch einmal nach dem Brief, den er inzwischen auf den Tisch gelegt hatte. Stirnrunzelnd begann er, ihn ein zweites Mal zu lesen. »Von Heirat steht nichts in dem Brief«, stellte er dabei fest.

    »Natürlich nicht. Machst du dich eigentlich lustig über mich?«, fragte Denise argwöhnisch, denn über Alexanders gebräuntes Gesicht war ein leichtes Lächeln gehuscht.

    »Ich mache mich niemals lustig über dich«, erwiderte er mit gebührendem Ernst. »Aber ich bin der Meinung, dass du etwas voreilige Schlüsse ziehst. Warum müssen Frauen bloß immer gleich ans Heiraten denken? Dafür gibt es in Saschas Brief keinerlei Hinweise.«

    »O doch! Schon allein die Tatsache, dass er das Mädchen mitbringt, um es uns vorzustellen, ist Hinweis genug. Wenn es keine ernsthafte Angelegenheit wäre, würde Sascha das nicht tun. Hoffentlich ist das Mädchen wenigstens nett«, seufzte Denise.

    »Hoffentlich«, erwiderte Alexander trocken. »Wenn du übrigens bei ihrem Empfang so ein Gesicht machst wie eben jetzt, ergreift sie sowieso gleich die Flucht. Sascha ist dann wieder frei, während du als böse Stief-Schwiegermutter da­stehst.« Er lachte.

    »Ach, Alexander, das Thema ist zu ernst, als dass man darüber Witze machen sollte«, meinte Denise, doch dann wurde sie von Alexanders Lachen angesteckt. Die Idee, eine böse Stief-Schwiegermutter abzugeben, kam ihr absurd vor, aber ganz konnte sie ihre Besorgnis nicht unterdrücken.

    »Ich will zu der jungen Dame gewiss nicht unfreundlich sein«, sagte sie deshalb. »Aber ich weiß nicht, wie ich mich ihr gegenüber verhalten soll. Wenn Sascha in sie verliebt ist … Ich kann mir das einfach nicht vorstellen.«

    »Ich auch nicht. Und deshalb halte ich es für das Vernünftigste, erst einmal abzuwarten. Das Einzige, was du im Moment tun kannst, ist, Gusti zu bitten, Saschas Zimmer und ein Fremdenzimmer herzurichten.«

    Denise beherzigte diesen Vorschlag ihres Mannes.

    *

    Doch als Sascha von Schoenecker und der Gast dann in Schoeneich eintrafen, stellte sich heraus, dass diese Maßnahme nicht Saschas Wünschen entsprach. Er stellte das Mädchen seinen Eltern mit den Worten vor: »Das ist Renate Frank. Ich habe euch ja von ihr geschrieben.« Dann fügte er noch hinzu, dass sie in Heidelberg Psychologie studiere und dass er sie zufällig in der Universitätsbibliothek kennengelernt habe.

    Denise reichte dem Mädchen die Hand und unterzog es dabei einer unauffälligen Musterung. Renate war mittelgroß und schlank, verfügte über einen makellosen Teint und hatte blaue Augen mit einem Stich ins Grünliche. Ihre Haare waren dunkelblond, lang und leicht gewellt. Obwohl das junge Mädchen recht ­hübsch war, konnte man es nicht als umwerfende Schönheit bezeichnen.

    Sie hat Sascha also nicht durch ihr Äußeres beeindruckt, dachte Denise mit sinkendem Mut. Seine Gefühle müssen tiefer gehen. Laut sagte sie zu Sascha: »Gusti hat für deine Freundin das Eckzimmer hergerichtet. Du kannst einstweilen Fräulein Franks Koffer hinauftragen, während wir es uns in der Halle gemütlich machen.«

    »Das blaue Zimmer?« Sascha runzelte die Stirn.

    »Hast du an diesem Arrangement etwas auszusetzen?«, fragte Denise mit einem unbestimmbaren Unterton.

    »Wenn ich ehrlich bin – ja. Ich habe euch doch geschrieben, dass sich Renate vor allem für Sophienlust interessiert. Habe ich euch nicht gebeten, ihr in dem Kinderheim eines der Gästezimmer zu überlassen?«

    »Das hast du nicht getan. Sophienlust hast du in deinem Brief gar nicht erwähnt. Ich konnte nicht ahnen, dass du Fräulein Frank lieber in Sophienlust einquartiert haben möchtest.«

    »Oh, es tut mir leid, ich will Ihnen keine Umstände bereiten.« Renate hatte eine schöne melodische Stimme, die nun verlegen klang. »Die Wahrheit ist, dass ich mich dem armen Sascha geradezu aufgedrängt habe …«

    »Das hast du nicht«, unterbrach er sie. »Ich habe dich eingeladen, weil du gesagt hast, dass du die Kinder in dem Heim gern kennenlernen möchtest. Dass ich vergessen habe, diesen Punkt meinen Eltern mitzuteilen, ist allein meine Schuld.«

    »Trotzdem …«

    »Wie wäre es, wenn wir die Diskussion in der Halle fortsetzen würden?«, schlug Alexander von Schoen­ecker vor und ging voran, ohne weitere Erklärungen abzuwarten.

    Renate, die ihre Verlegenheit noch nicht überwunden hatte, stolperte hinter ihm her. »Ich hätte deine Eltern nicht so überfallen sollen«, flüsterte sie dem neben ihr gehenden Sascha zu.

    »Unsinn«, erwiderte Sascha. »Sie freuen sich über diesen Besuch. Du bist ihnen sehr willkommen.«

    Alexander, dem das Geflüster nicht entgangen war, konnte eine leichte Erheiterung kaum unterdrücken, da er sicher war, dass auch Denise Saschas Worte verstanden hatte. Als er sich jedoch an die jungen Leute wandte, war er wieder vollkommen ernst. »So, jetzt setzen wir uns erst einmal und besprechen die Lage«, meinte er. »Sie möchten also lieber in Sophienlust wohnen, Fräulein Frank?«

    »Ja, deswegen habe ich doch Saschas Einladung angenommen«, erwiderte Renate eifrig. Sie sah Denise offen an. »Er hat mir von dem Kinderheim erzählt, das Sie für Ihren Sohn Dominik verwalten und damit mein Interesse geweckt. Ich finde es großartig, wie Sie sich um verwaiste oder verstoßene Kinder kümmern. Bei manchen dieser Kinder muss es schwer sein, sie richtig zu behandeln und in die Gesellschaft anderer Kinder einzuführen. Ich habe vor, mich mit diesem Problem auseinanderzusetzen. Wenn ich mein Studium beendet habe, möchte ich mich vor allem Kindern und Jugendlichen widmen. Von Sascha habe ich gehört, dass unter Ihren Schützlingen in Sophienlust immer eine gute Kameradschaft herrscht und dass sich auch Neuankömmlinge rasch eingewöhnen. Ich habe Sascha nicht verheimlicht, dass ich das Heim und seine Bewohner gern kennenlernen würde, und er hat gemeint, dass es Ihnen nichts ausmachen würde …« Renate verstummte, durch das Schweigen der anderen erneut verunsichert.

    »Sascha hat recht gehabt. Es macht mir nichts aus«, sagte Denise, die Renates schwungvoller Rede verblüfft gelauscht hatte. »Im Gegenteil, ich freue mich aufrichtig über Ihr Kommen. Ich wusste ja nicht … Ich meine, ich hatte keine Ahnung, dass Ihr Interesse dem Kinderheim gilt.« Denise sprach rasch, ohne den amüsierten Blick, den Alexander ihr zuwarf, zu beachten. »Selbstverständlich können Sie eines der Gästezimmer in Sophienlust haben. Ich werde gleich die Heimleiterin, Frau Rennert, anrufen, und sie auf Ihren Besuch vorbereiten.«

    »Ich will Ihnen nicht zur Last fallen …«

    »Aber nein, das tun Sie nicht.«

    »Ich habe gehofft, mich in Sophienlust ein wenig nützlich machen zu dürfen«, sagte Renate zaghaft.

    »Darüber wird sich Schwester Regine, die die Kinder betreut, gewiss freuen«, meinte Denise freundlich. »Wir werden dann zusammen hinfahren, und ich werde Sie mit allen bekannt machen. Aber zuerst wollen wir uns an dem kleinen Imbiss, den Martha hergerichtet hat, stärken.«

    *

    Am Abend, nachdem Renate zu Saschas Zufriedenheit in Sophienlust untergebracht worden war und Alexander mit Denise allein war, neckte Alexander seine Frau: »Diesmal hast du dich gründlich geirrt. Saschas Freundin ist wegen des Kinderheims gekommen und nicht, weil sie in Sascha verliebt ist. Und du hast schon die Hochzeitsglocken läuten hören.«

    »Möglicherweise war meine Besorgnis übertrieben«, gab

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