Sue: Fantasy Stories
Von Pit Vogt
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Über dieses E-Book
Viele Dinge in diesem Buch sind schwer zu erklären. Sie scheinen unglaublich, unfassbar zu sein. Aber sind sie wirklich unmöglich? Sind sie undenkbar oder gar fern aller Realität? Kann ein Mensch alles schaffen, wenn er nur die Hoffnung an das Unvorstellbare niemals aufgibt? In diesem Buch könnten Sie die Antwort auf diese Frage erkennen.
Pit Vogt
Eines zeichnet Autor Pit aus: Leidenschaft und Wandlungsfähigkeit! So verwundert es sicherlich nicht, dass neben Pits zahlreichen Gedichten und Kinderbüchern nun auch queere Geschichten dazu gehören! Die Spannung, die das Leben erzeugt, welche die kurvenreichen Lebenswege beschreibt, diese Spannung zieht sich durch Pits gesamtes Leben! Einerseits die poetische Gabe, die tiefsten Gefühle in Gedichte zu fassen, andererseits die verspielte Art, Abenteuer in Kindergeschichten auszudrücken, doch dann wiederum die versteckten Sehnsüchte und Träume von Menschen in diversen Stories darzustellen, das ist Pits Art zu schreiben! Eine eindrucksvolle Mischung von Fantasie und Wirklichkeiten, von Trauer und von Leben, von Verloren sein und Selbstfindung - und letztlich von Sein und von Nichtsein, von einer Art faszinierender Poesie.
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Buchvorschau
Sue - Pit Vogt
Idee, Design & Layout: PiT
Alle Stories sind frei erfunden.
INHALT
Das Ehepaar
Die Gedenktafel
Das alte Auto
Zwischenfall
Fische
Schneemenschen
Der Schornsteinfeger
Kellys Wunder
Mutters Licht
Das Beste im Leben
Die alte Schreibmaschine
Engel der Träume
Babyklappe
Schokoladenweihnachtsmann
Die Quelle
Jobsuche
Krimi
Verkauf
Bist du noch da?
Schiffsreise
Lawine
Lederjacke
Der Schatz
Phantomkutsche
Gesangsunterricht
Nachtspaziergang
Sue
Das Ehepaar
Während meines Studiums hatte ich mich in einem kleinen Haus am Stadtrand eingemietet. Das Haus lag am Ende einer schmalen Straße und befand sich vor einem großen Waldstück. Es war ein idyllischer Ort, der nur leider ein bisschen weit von der Uni entfernt lag. Aber es war das preiswerteste Angebot, welches ich finden konnte. Allerdings war es auch die spannendste und unfassbarste Zeit meines Lebens, die ich dort verlebte. Das alte Ehepaar, Marga und Kurt, welches mir das kleine Zimmer vermietete, lebte sehr zurückgezogen in dieser abgelegenen Gegend. Sie erschienen mir ein bisschen wunderlich und trugen beide seltsame silberne Ketten mit großen bunten Steinen um den Hals. Die beiden waren nicht mehr sehr gut zu Fuß und weil sie sich wegen ihrer kleinen Rente nicht jedes Mal einen Boten leisten konnten, der ihnen die Einkäufe erledigte, erklärte ich mich bereit, ihnen die nötigsten Einkäufe in der Stadt zu erledigen. Dafür durfte ich sogar meinen Computer an deren Telefonanlage anschließen und jeden Tag eine Stunde im Internet surfen. Eines Tages fiel mir auf, dass mich der ziemlich unangenehme Sohn der Nachbarsfamilie argwöhnisch beobachtete. Immer, wenn ich von der Uni kam, passte er mich ab und gab zweifelhafte Kommentare von sich. Ich hatte ihm nichts getan, aber er schien mich aus irgendeinem Grunde zu hassen. Immer wieder hatte er meinen Wagen attackiert, in dem er die Reifen zerschnitt oder den ohnehin beschädigten Lack mit weiteren unschönen Kratzern verunstaltete. Obwohl ich ihn einmal dabei ertappte, ihn warnte, dass zu unterlassen, ließ er es nicht. Ich konnte mir einfach keinen Reim darauf machen, warum er das tat. Und weil dieser Typ einfach keine Ruhe gab, erzählte ich das den beiden Alten. Allerdings kam ich mir irgendwie schuldig dabei vor, denn ich wollte sie nicht mit meinen Schwierigkeiten belasten. Sie sollten keinen Ärger wegen mir bekommen. Doch Marga winkte ab. Sie meinte, dass sie schon Schlimmeres gehört hätte und ich mir keine Sorgen machen müsste. Außerdem ergänzte sie noch, dass es gut wäre, es ihr gesagt zu haben. Sie spendierten mir sogar vier neue Reifen, was mir besonders unangenehm war. Als ich am nächsten Tag wieder sehr spät von der Uni kam, vermisste ich den aufdringlichen Kerl. Auch an den darauffolgenden Tagen wurde ich nicht belästigt und mein Wagen wurde in Ruhe gelassen. Ich freute mich natürlich darüber. Dennoch stutzte ich, als eines Tages die Polizei vor dem Nachbargrundstück hielt. Kurt erzählte mir mit einem merkwürdigen Unterton, dass der Nachbarssohn verschwunden sei. Seit Tagen wäre er vermisst und man könnte sich keinen Reim darauf machen, wo er sei. Man hatte lediglich eine Blutlache im Keller des Anwesens finden können. Mir lief ein eiskalter Schauer über den Rücken und ich wusste nicht so genau, ob ich weiter in dieser verlassenen Gegend bleiben wollte. Vielleicht sollte ich mir doch eine teurere Bleibe in der Stadt suchen? Marga jedoch wollte davon nichts wissen. Mit einer seltsamen Gelassenheit tat sie die ganze Angelegenheit ab. Vielmehr meinte sie, dass die Nachbarn ohnehin nicht sehr freundlich seien und sie immer aufpassen mussten, dass sie den Gartenzaun nicht demolierten.
Immerhin sei das schon einige Male geschehen. Weil die beiden so lax mit dieser Sache umgingen, machte auch ich mir keinerlei Gedanken mehr um das Verschwinden des Nachbarssohnes. Trotzdem bemerkte ich, dass die Nachbarn von Tag zu Tag immer aggressiver wurden. Sie beschimpften Kurt und Marga über den Gartenzaun und warfen diverse Gegenstände auf deren Grundstück. Eines Abends schien es Marga satt zu haben. Sie stand am Zaun und stritt sich lautstark mit der Nachbarin. Diese sparte nicht mit diversen Kraftausdrücken und Marga hatte ihre liebe Not, sich dagegen zur Wehr zu setzen. Was sie dann aber von sich gab, ließ mir keine Ruhe. Gerade wollte die Nachbarin zu einer neuerlichen Hasstirade ausholen, da brüllte Marga mit unerwartet rauer Stimme: „Halt den Mund! Oder Du wirst nie mehr etwas sagen können, das schwöre ich Dir!" Kaum hatte sie das der erschrockenen Nachbarin an den Kopf geworfen, wandte sie sich ab und verschwand im Haus. Ich hatte alles von meinem Zimmer, welches sich unterm Dach befand, beobachtet.
Die Nachbarin stand noch einige Zeit wild gestikulierend am Zaun, verschwand dann aber ebenfalls. In der darauffolgenden Nacht konnte ich vor Nervosität einfach nicht schlafen. Einerseits stand mir am nächsten Tag eine schwierige Klausur bevor und andererseits gingen mir Margas Worte nicht mehr aus dem Sinn. Was hatte sie nur damit gemeint: Oder Du wirst nie mehr etwas sagen? Gegen Mitternacht gelang es mir, endlich die Augen zu schließen und es sah so aus, als ob ich einschlafen könnte. Doch dieses Gefühl währte nicht sehr lange. Denn ich wurde von einem merkwürdigen Geheul aufgeweckt. Sofort fuhr ich hoch und schaltete die kleine Nachtischlampe ein. Das Fenster zum Hof stand offen und ich glaubte, dass dieses Geheul von dort kam. Ich stand auf und schaute durch die Gardine hinaus. Doch ich konnte einfach nichts erkennen. Ich schaltete das Licht wieder aus und erhoffte mir, auf diese Weise etwas mehr zu sehen. Aber da war nichts, nur ein außergewöhnlich großer Hund sprang in Richtung des Nachbargrundstückes über den Zaun. Ich tröstete mich damit, dass vielleicht dieser große Hund so laut geheult hatte. Am nächsten Morgen berichtete ich den beiden Alten von meiner nächtlichen Beobachtung. Die zwei wurden sehr schweigsam und warfen sich einen viel sagenden Blick zu. Doch dann waren sie so wie immer und Marga fragte mich lächelnd, ob ich ihnen wieder etwas aus der Stadt mitbringen könnte. Natürlich bejahte ich das und fuhr wenig später in die Uni. Dort hatte mich irgendjemand bei einem meiner Dozenten denunziert. Der Dozent, der mich ohnehin schon lange auf dem Kieker hatte, bestellte mich in sein Büro und befragte mich zu einer diversen schwarzen Nebenbeschäftigung. Ich wusste nicht, was er meinte und sagte ihm, dass ich nach der Uni lediglich für meine Wirtsleute Besorgungen in der Stadt erledigen würde. Doch der Dozent schien sich nicht beeindrucken zu lassen und fuhr mich unhöflich an, dass ich die Wahrheit sagen müsste, sonst würde er mich anzeigen. Ich wusste nicht, was dieser plötzliche Ausbruch bedeutete, konnte nur ahnen, dass mich irgendjemand loswerden wollte. Vermutlich war ich irgendjemand zu gut und sollte nun von der Uni gemobbt werden. Der Dozent gab mir eine Galgenfrist bis zum nächsten Tage. Sollte ich demnach bis dahin nichts von meiner angeblichen Schwarzarbeit gesagt haben, würde er mich sofort bei der Polizei anzeigen. Natürlich konnte ich ihm sagen was ich wollte, er war derart aufgehetzt, dass es sinnlos war, dem Ganzen etwas entgegen zu setzen. Etwas eingeschüchtert fuhr ich in meine Unterkunft zurück. Marga merkte sofort, dass irgendetwas mit mir nicht stimmte. Sie fragte mir regelrecht Löcher in den Bauch und schließlich berichtete ihr von meinem unschönen Erlebnis. Ich erzählte ihr von dem wütenden Dozenten, der mich augenscheinlich loswerden wollte oder sollte. Marga reagierte wieder mit dieser sonderbaren Gelassenheit. Sie verzog nicht einmal ihr Gesicht, als sie meinte, dass ich den morgigen Tag abwarten sollte. Es würde sich ganz sicher alles klären. Ich verstand überhaupt nicht, warum sie so ruhig bleiben konnte.
Interessierte sie das vielleicht nicht? Aber warum hatte sie mich dann so interessiert danach gefragt? Vielleicht hätte ich es ihr doch nicht sagen sollen. Unter keinen Umständen wollte ich, dass sie sich Sorgen machte. Als ich am darauf folgenden Tag in die Uni kam, war die Aufregung groß. Der Dozent, welcher mir das Ultimatum gestellt hatte, war nicht erschienen. Schlimmer noch, man hatte seine Leiche im Garten seines Hauses gefunden. Demnach sei er von einem wilden Tier angefallen worden und derart zugerichtet worden, dass er die Attacke nicht überlebte. Mir war nicht wohl bei dem Gedanken, dass er mich möglicherweise schon vor seinem Tode bei der Polizei angezeigt hatte. Doch dem war nicht so. Dafür kam einer meiner Kommilitonen auf dem Gang der Uni auf mich zu und flüsterte mir ins Ohr, dass ich nicht so einfach davonkommen würde. Er würde trotz des Todes des Dozenten dafür Sorge tragen, dass ich wegen meiner angeblichen Schwarzarbeit doch noch zur Verantwortung gezogen würde. Ich verwahrte mich natürlich gegen diese erfundenen Anschuldigungen. Aber ich wusste auch, dass der Kommilitone aus einer angesehenen Bankerfamilie kam und ihm vermutlich mehr geglaubt werden könnte als mir. Und ich hatte wesentlich bessere Leistungen als er und das wurmte ihn mächtig. Vielleicht sollte ich einfach die Uni wechseln und somit dieser Gefahr aus dem Wege gehen.
Immerhin saß er am längeren Hebel. Als ich das am Nachmittag Marga erzählte, wunderte sie sich kein bisschen. Im Gegenteil, sie hatte bereits damit gerechnet. Seltsamerweise wusste sie sogar, um welchen Banker es sich bei dem Vater des Kommilitonen handelte. Es war genau der Banker, der ihnen erst kürzlich eine zweite Hypothek für ein neues Dach ihres Hauses verweigert hatte. Marga sah mich an und beruhigte mich mit den Worten: „Lass uns nur machen, sorge Dich nicht. Alles wird gut. Du darfst nur keine Angst vor diesem Schaumschläger haben, dann klappt´s auch! Besinne Dich auf Dich und auf das, was Du kannst. Das reicht schon aus. Damit schien der Fall für sie erledigt. Am nächsten Morgen in der Uni lief ich geradewegs in die Arme der Kripo. „Auch das noch
, murmelte ich vor mich hin. Hatte dieser Streber also ernst gemacht. Aber ich konnte nicht wissen, dass dieser Streber längst tot im Keller der Universität