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G.F. Barner 111 – Western: Ein Name – in Blei geritzt
G.F. Barner 111 – Western: Ein Name – in Blei geritzt
G.F. Barner 111 – Western: Ein Name – in Blei geritzt
Ebook132 pages1 hour

G.F. Barner 111 – Western: Ein Name – in Blei geritzt

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About this ebook

Packende Romane über das Leben im Wilden Westen, geschrieben von einem der besten Autoren dieses Genres. Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails. Interessiert? Dann laden Sie sich noch heute seine neueste Story herunter und das Abenteuer kann beginnen.

G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Auto
r wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde quasi als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Sein überragendes Werk beläuft sich auf 764 im Martin Kelter Verlag erschienene Titel. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität. So unterschiedliche Romanreihen wie "U. S. Marines" und "Dominique", beide von ihm allein geschrieben, beweisen die Vielseitigkeit dieses großen, ungewöhnlichen Schriftstellers.
LanguageDeutsch
PublisherKelter Media
Release dateDec 26, 2017
ISBN9783740924430
G.F. Barner 111 – Western: Ein Name – in Blei geritzt

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    G.F. Barner 111 – Western - G.F. Barner

    G.F. Barner – 111 – Ein Name - in Blei geritzt

    G.F. Barner

    – 111–

    Ein Name - in Blei geritzt

    G.F. Barner

    Die sehen mich an, dachte Brad Ellis, als habe ich die Pest. Alle starren mir nach, flüstern hinter meinem Rücken, sobald ich vorbei bin. In ihren Augen bin ich ein Mörder, ich oder Mike Pershing, Ed Robbins oder Luke Marvin. Einer von uns muß den wilden Jungen Kid Carlton getötet haben. Das denken sie. Und nun warten sie seit zwölf Tagen darauf, daß der Bruder dieses wilden Jungen kommt, der große Frank Carlton, Sheriff von Las Cruces in New Mexico, vorher US Marshal, Town Marshal in dieser Stadt Jefferson City und davor Weidedetektiv hier.

    Brad Ellis starrte in sein Glas. Er trank sonst nie, aber diesmal war er in den Jefferson City Saloon des dicken, glatzköpfigen Ken Willard gegangen. Inzwischen hatten alle anderen Gäste den Raum verlassen.

    »Noch einen«, sagte der Revolvermann Brad Ellis. Er war nicht mehr ganz jung, er war auch kurzsichtig und hätte eine Brille tragen müssen. Aber ein Revolvermann mit Brille? »Willard!«

    Der Kugelkopf klebte an seinem Flaschenregal hinter dem Tresen und war grau im Gesicht. Auf seiner Haut stand der Schweiß in dichten Perlen. Und die Angst hatte dieses Gesicht verzerrt.

    Etwas tauchte in Brads Blickfeld auf, kullerte messingfarben blinkend heran und prallte gegen seine Hand.

    Die Patrone lag da, Kaliber 45. In das Bleigeschoß war etwas eingeritzt. Er sah aus wie ein Name.

    Du großer Gott, dachte Ellis, ganz ruhig, nur nicht durchdrehen. Sie haben gesagt, er käme so leise wie ein Raubtier, er sei nicht zu hören, aber plötzlich sei er immer genau dort aufgetaucht, wo man ihn am wenigstens vermutet hätte. Halte die Hände auf dem Tresen, Brad, nicht zu den Revolvern greifen. Wessen Name mag das sein?

    Da drüben links stand jemand am Hinterausgang und wirkte wie ein Schatten. Der Mann hatte die Patrone über den Tresen rollen lassen.

    Brad Ellis nahm langsam die Linke hoch, die Patrone zwischen den Fingern. Und dann war es ihm, als schlüge ihm jemand eine Faust in den Magen. Fünf Buchstaben, ein Name: Ellis.

    Sein Name!

    »Nein, Frankie!« entfuhr es Willard in diesem Augenblick.

    Jetzt bin ich dran, dachte Ellis, denn ich habe hundert Geschichten von ihm gehört. Auch die, daß er seinen kleinen Bruder als Hilfssheriff beschäftigte und ihm dieser wilde Junge so viel Ärger gemacht hat, daß er ihm den Orden abnehmen mußte. Ich habe Kid den Colt aus der Hand geschossen, weil ich es leid war, jedes Großmaul töten zu müssen. Kein Mensch weiß bis heute, daß ich auf seinen Colt zielte und seinen Ellbogen traf und den mit der Kugel zerschmetterte. Er wäre ein Krüppel geblieben, er tat mir sogar leid, aber ich habe ihn nicht durch das Fenster hinterrücks erschossen.

    »Ellis!«

    Der stellte die Patrone aufrecht hin, legte dann beide Hände flach auf die Tresenplatte.

    »Du kannst ziehen«, sagte der Revolvermann und frühere US Deputy-Marshal Brad Ellis mit seiner tiefen Stimme. »Ich schieße mich nicht mit dir, auch wenn du mich zwingen willst.«

    Das war es. Genau so hatte er es schon vor elf Tagen beschlossen, als der Sheriff aus Fair Play auf die Rudney Ranch gekommen war und seine Fragen gestellt hatte.

    »Auf der Kugel steht dein Name, Ellis. Und weißt du, wer ihn eingeritzt hat?«

    »Nein. Wer denn?«

    »Mein kleiner Bruder Joe, den man Kid Carlton nannte. Sein Partner, der Kutschenfahrer Nigel Hull, hielt ihm dabei die Hand. Joe wäre sonst zu schwach gewesen. Joe starb, nachdem er den Namen des Mannes ins Blei geritzt hatte, den er für jenen hinterhältigen Schuft hielt, der durch das offene Fenster die tödliche Kugel auf ihn abgefeuert hatte – deinen, Ellis. Bist du es gewesen, dann drehe dich um. Du hast jede Chance und…«

    Weiter kam er nicht. Er wirbelte so plötzlich herum, daß es Ellis, der sofort seinen Kopf wandte, vorkam, als schösse ein Puma zur Seite.

    Es war das unglaublichste Schauspiel, das Ellis jemals gesehen hatte. Er begriff nicht, wie es jemand schaffen konnte, Luke Marvin zu entkommen, demselben Marvin, der früher unter den Namen Gorilla-Marvin einer der bekanntesten Faustkämpfer im Mittelwesten der Staaten gewesen und noch immer schnell wie der Blitz war.

    Die ausgestreckten Arme des baumlangen, breitschultrigen Mannes, der wie Ellis aus den Südstaaten stammte, stachen ins Leere. Marvin hatte sich aus der offenstehenden Hintertür auf den Mann gestürzt, aber dieser Mann war nicht mehr da. Er zuckte in diesem Moment bereits zurück.

    Allmächtiger, dachte Ellis nur noch, Marvin!

    Carlton scheint förmlich zu explodieren, und Ellis begriff, warum einige Leute immer noch, obwohl Carlton die Stadt vor zehn Jahren fluchtartig verlassen hatte, nur mit gedämpfter Stimme von ihm sprachen.

    Frank Carlton schnellte zurück, hatte Marvin an Hosenbund und Hemdrücken gepackt, ehe der anhalten konnte. Brad Ellis traute seinen Augen nicht. Carlton duckte sich nach links. Der schwere Luke Marvin wurde mitgerissen. Carlton hob diesen Klotz von Mann so glatt aus wie ein Fliegengewicht.

    Frank Carlton, der ehemalige Townmarshal von Jefferson City, wirbelte zweimal um die Achse, während Marvin ein so schauriges Gebrüll ausstieß, wie er es vielleicht vor dem Beginn seiner zahllosen Faustkämpfe von sich gegeben hatte, um seine Gegner in Angst und Schrecken zu versetzen. Der Gorilla Marvin – er war am ganzen Körper behaart wie ein richtiger Affe – flog plötzlich durch die Luft. Und dann ließ ihn Carlton los.

    Luke Marvin segelte auf die Pendel zu. Die drei Männer, die draußen am Flachwagen gestanden hatten und nun der Tür entgegenstürmten, sahen ihn zu spät kommen. Marvins Kopf prallte zuerst gegen den linken Türpfosten, dann wurde der Körper herumgeschleudert. Mit den Beinen voran sauste er durch die Schwingflügel.

    Der erste Mann, der ihn sah, war Ed Robbins, der immer noch leicht humpelte, weil ihm Kid Carlton vor zwölf Tagen einen Streifschuß am linken Bein verpaßt hatte. Robbins, beinahe genau so schnell wie Ellis mit dem Revolver, groß, breit und massig, sah die Stiefel und dann nichts mehr. Als er hintenüberflog, riß er Mike Pershing mit, den vierten rauhen Burschen des alten John Rudney. Danach stürzten sie alle drei auf Jim Rudney, den einzigen Sohn jenes wilden Alten, der seit mehr als 20 Jahren mit Big Bill Jefferson Streit hatte.

    »Das also«, sagte Frank Carlton so ruhig, als hätte er nicht das größte Rauhbein dieser Gegend hinausgefeuert, »war Luke Marvin, wenn ich mich nicht irre. Und die anderen freundlichen Pilger Pershing und Robbins. Und wer war dieser junge Mister, Ellis?«

    »Allmächtiger!« ächzte Brad Ellis. »Jimmy Rudney, Carlton. Mann, oh, Mann, wie hast du das gemacht?«

    »Was habe ich denn gemacht?« fragte Frank Carlton gelassen. »Ellis, du hast etwas gemacht.«

    »Ich – was?« stammelte Ellis völlig verwirrt.

    »Du hast nicht zu einem deiner Revolver gegriffen«, sagte Frank Carlton. Der große, breitschultrige Texaner nahm seinen flachkronigen Hut mit der hellen Kordel ab, kam zum Tresen und griff nach der Patrone. »Joe hat geglaubt, einer von euch wäre es gewesen, Nigel Hull war auch davon überzeugt. Dem Sheriff aus Fair Play genügte eure Aussage. Ihr hättet um die Zeit, zu der mein Bruder erschossen wurde, die Hälfte der Strecke zur Rudney Ranch hinter euch gebracht. Das hätte gelogen sein können, da euch niemand kommen hörte und ihr in einem Anbau am Ranchhaus Old John Rudneys wohnt.«

    »Gott der Gerechte!« entfuhr es Ellis. »Mein Wort, Carlton, wir waren es nicht. Ich würde nie…«

    »Ich weiß es jetzt«, unterbrach Carlton ihn gleichmütig. »Du schießt nicht von hinten auf jemand, noch dazu, wenn der schon wehrlos ist. Du hattest jetzt die Chance, auf mich zu feuern und hast sie nicht genutzt. Ich habe mich nach euch erkundigt. Ihr seid keine Heckenschützen. Ellis, sage den Narren, sie sollen friedlich bleiben!«

    »Oaach, mein Rücken!« stöhnte Pershing. »Den Kerl bringe ich auf der Stelle um. He, was ist mit Luke? Er sagt nichts mehr und rührt sich nicht.«

    »Bleibt friedlich da draußen!« rief Ellis. Er hastete zur Tür, stieß sie auf und fixierte seine Männer. »Fangt nichts an. Dieser verdammte Ochse Luke. Will immer gleich drauflos, statt erst zu üblegen. Jimmy, hast du was abgekriegt?«

    »Nur die Rippen eingedrückt, glaube ich«, stöhnte der junge Rudney. »Welcher Tornado hat Marvin durch die Tür gewirbelt? Wie kommt dieser Gorilla überhaupt vorn heraus? Er war doch hinten im Stall, um nach meinem Pferd zu sehen, Brad.«

    »Er ist dem Mann begegnet, den dein Vater einen verfluchten Hundesohn und die rechte Hand Big Bill Jeffersons genannt hat.«

    Jim Rudney zuckte zusammen und verfärbte sich. Pershing stellte sein Stöhnen ein, und Robbins blieb wie angeleimt am Rand des Vorbaues sitzen.

    »Und – und du lebst noch?« stammelte Jim Rudney. »Warum hat er nicht geschossen?«

    »Weil er sich nach uns erkundigte, ehe er herkam. Viel mehr weiß ich nicht. Ich denke, ich werde jetzt mit ihm reden. Ihr anderen bleibt bei Marvin. Macht ihn munter, und dann sagt ihm, er solle es nicht noch einmal wagen, sich ohne Befehl in irgend etwas einzumischen. Jimmy, komm rauf, ich will, daß du dabei bist.«

    Die Neugierigen, die von allen Seiten herbeigerannt waren, blieben stehen.

    »Geht nach Hause, Leute, hier gibt es nichts zu sehen!« knurrte Ellis. »Und keiner betritt den Saloon. Kapiert?«

    Sie hatten erlebt, wie unter seiner Führung die Rudney-Mannschaft mit der von Big Bill Jefferson aufgeräumt hatte und dabei Willards Saloon zu einem Trümmerhaufen geworden war. Es war der erste Sieg der Rudneys über die Jeffersons gewesen, und das seit zwanzig Jahren. Seitdem kamen die Mannschaften der beiden Ranches umschichtig an je einem Wochenende in die Stadt. Sie gingen sich aus dem Weg, weil jeder der beiden alten Streithähne gesunde Leute auf der

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