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Erlösungsvorstellungen und Erlösergestalten: Von mythischen Erlösern, Avataren, Gottmenschen, orientalischen Opfergöttern, aufgestiegenen Meistern zum auferstandenen Christos: Transpersonalpsychologische Interpretationen und Perspektiven eines Archetypus der Befreiung vom Tod
Erlösungsvorstellungen und Erlösergestalten: Von mythischen Erlösern, Avataren, Gottmenschen, orientalischen Opfergöttern, aufgestiegenen Meistern zum auferstandenen Christos: Transpersonalpsychologische Interpretationen und Perspektiven eines Archetypus der Befreiung vom Tod
Erlösungsvorstellungen und Erlösergestalten: Von mythischen Erlösern, Avataren, Gottmenschen, orientalischen Opfergöttern, aufgestiegenen Meistern zum auferstandenen Christos: Transpersonalpsychologische Interpretationen und Perspektiven eines Archetypus der Befreiung vom Tod
Ebook991 pages12 hours

Erlösungsvorstellungen und Erlösergestalten: Von mythischen Erlösern, Avataren, Gottmenschen, orientalischen Opfergöttern, aufgestiegenen Meistern zum auferstandenen Christos: Transpersonalpsychologische Interpretationen und Perspektiven eines Archetypus der Befreiung vom Tod

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About this ebook

Erlösergestalten, Avatare, Satgurus und Thanatologen bieten Hoffnungsentwürfe für ein Leben nach dem Tod, doch für die Religionen und für die Esoteriker sehen diese unterschiedlich aus und die Frage nach der Wahrheit stellt sich neu. Der Autor untersucht, welche unterschiedlichen Botschaften und Initiationsstufen zur Transformation von diesen außerchristlichen "Meistern", Avataren und den Sant Satgurus verkündet werden und ob deren Lehren wirklich eine frohe Botschaft beinhalten oder Halbwahrheiten, eine Erleuchtung oder Verblendung, eine Er- oder vielmehr Auflösung ermöglichen und statt spirituelle Führung eine Irreführung sind. Die Phänomene bei Begegnungen mit Geistwesen ("Spirits") während einer Astral- und Seelenreise oder bei einem "Channeling" werden kritisch hinterfragt und ihre Risiken aufgezeigt.
Der Autor geht zudem den Ursprüngen der Mysterienkulten, des Sakralopferrituals, des Auferstehungsglaubens und den Mythemen nach, die das Christentum und dessen Erlösungsvorstellung prägten. Dabei gewinnt die Auferstehungshoffnung an Bedeutung, weil sie sowohl, wie es der Mathematiker und Physiker BLAISE PASCAL (1623 - 1652) formulierte, die Größe und das Elend des Menschen gleichermaßen umfasst und ihn nicht, wie alle anderen Hoffnungsentwürfe, zu einem gefallenen Gott macht, der vergessen haben sollte, einer zu sein.
LanguageDeutsch
PublisherTWENTYSIX
Release dateMar 29, 2018
ISBN9783740774677
Erlösungsvorstellungen und Erlösergestalten: Von mythischen Erlösern, Avataren, Gottmenschen, orientalischen Opfergöttern, aufgestiegenen Meistern zum auferstandenen Christos: Transpersonalpsychologische Interpretationen und Perspektiven eines Archetypus der Befreiung vom Tod
Author

Holger Karsten Schmid

Holger Karsten Schmid, geboren am 15.09.1968 in Marburg an der Lahn; Graphik-Design Studium in Hamburg, Kunsttherapie in Nürtingen, Psychologie an der Bergischen Gesamthochschule Wuppertal und Soziale Verhaltenswissenschaften an der Theologischen Hochschule Friedensau; 2000 Graduierung zum Magister Artium im Hauptfach "Soziale Verhaltenswissenschaften / Klinische Psychologie". Ausbildung zum Sozialtherapeuten für Suchtkrankenhilfe im Verfahren der Integrativen Therapie am Fritz-Perls-Institut (EAG) mit Abschluss. Streetwork Arbeit in Hamburg, von 2000 Co-Therapeut, von 2002 bis 2008 als Suchtberater, dann bis jetzt als Sozialtherapeut für Suchtkrankenhilfe tätig. Freischaffender Künstler, Autor, Speaker für spirituelle, religionskritische, religionshistorische und grenzwissenschaftliche Themen. Holger K. Schmid lebt in Bayern, ist verheiratet und Vater von drei Kindern.

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    Book preview

    Erlösungsvorstellungen und Erlösergestalten - Holger Karsten Schmid

    Anmerkung zum Titelbild:

    Auf diesem außergewöhnlichen alten Stahlstich, der ca. 1860 angefertigt und per Hand koloriert wurde, schwebt Joshua ben Joseph, der Christos und Auferstandene, aus seinem Grab heraus und nimmt damit schon seine finale Himmelsfahrt vorweg. Deutlich wird, dass für Jesus Christus mit dem Riss durch den Vorhang am Tempel als Absperrung zum Allerheiligsten, die Grenze zum Hyperraum geöffnet war und er nicht mehr an die Naturgesätze gebunden war. Als Jesus am Kreuz starb, da riss der Vorhang im Tempel, der die profane Welt vom Allerheiligsten, wo Gott gegenwärtig ist, trennte. Erst wer in seiner Liebe ist, also in Christus, durch den er wie durch einen Tor zu Gott kommt, wird Erleuchtung erleben können: „Da schrie Jesus noch einmal und starb. In diesem Augenblick zerriss der Vorhang im Tempel von oben bis unten in zwei Teile." (Matthäus Kapitel 27, Verse 50 – 51). Wer nicht integer ist, also in seinem Inneren Argwohn hegt und nicht in der Liebe Gottes ist, der ver-urteilt sich selbst und sollte nicht von sich aus die Grenzen zum Paradies sprengen. In dem Stahlstich wird sichtbar, wie der Auferweckte schon vor seiner finalen Auferstehung die Naturgesetze durchbrechen konnte. Später kann Christus durch Wände gehen, seinen Jüngern begegnen, die sich aus Angst und Enttäuschung oder auch Kleinglauben äußerlich und innerlich verschlossen haben. Dann aber öffnete Jesus ihnen die Augen: „Jetzt aber hat er euch durch den Tod seines sterblichen Leibes versöhnt, um euch heilig, untadelig und schuldlos vor sich treten zu lassen." (Kolosser Kapitel 1, Vers 22).

    Soweit das klassisch christliche Erlösungskonzept, das aus transpersonalpsychologischer Sicht beschreibt, wie der innere Sinn des Pneumas oder Odems Gottes im Menschen die Bewußtseinsschranke des Alltagsbewußtseins durchbricht und in ein holotropes oder kosmisches bzw. ozeanisches Bewußtsein ein- und eine außerkörperliche Reise antritt. Dieser Urgrund wird in den ägyptischen Mysterienschulen als „die Große Leere bezeichnet (1. Mose 1,1-3) aus der heraus das schöpferische Bewusstsein sichin sechs Raumrichtungen ausdehnte und Dimensionen schuf. Joshua ben Joseph nannte diese Dimensionen „Plasmadimension, das „Himmelreich oder „Reich Gottes, die erst durch eine geistige Wiedergeburt (Joh.3,3-5; 14,2-3; 1.Kor.2,9; Jesaja 35,5-6; Offb.21,3-4) erfahrbar würde und kein Ort im Sinne unseres physikalischen-materialistischen Weltbildes (Lukas 17,20.21) sein würde.

    Inhaltsverzeichnis

    Vorwort und Danksagung

    Einführung

    Prähistorische Spiritualität und ihre Ableger: die Geburt der astalmythologischen Sonnengottheiten

    1.1 Von himmlischen Gottessöhnen, zum Sohn Gottes und seinen Kindern: vom abgestiegenen und aufgestiegenen Meister

    1.2 Vom Fall der Göttessöhne zum freiwilligen Abstieg des Messias und Erzengel Michael: Inkarnation als Abstieg.

    1.3 Engelsturz – Sündenfall und Christi Selbsterniedrigung: vom Ursprung der Polarisierung zum Erlösungsangebot Gottes

    1.4 Der Abstieg und Inkarnation der Seele in die sterbliche irdische Existenz in dem pseudepigraphischen Sefer ha-Sohar (Buch des Glanzes) der jüdisch-mystischen Kabbala und seine Äquivalenz zum Engelfall

    1.5 Selbsterlösung durch Erlösung vom Selbst: vom Paradoxon der Erleuchtung und ihre Nähe zur Schizophrenie

    1.5.1 Spiritismus, Mediumismus und Schizophrenie: die Phänomenologie der Inspiration und Inkorporation

    1.5.2 Selbsterlösung durch Bewußtseinstransformation: Die holotrope Bewußtseinsform und der kosmogynische Zyklus von E- und Involution - sein wie Gott

    1.6 Sondern erlöse uns von dem Bösen: Menschen in der Gewalt dunkler Mächte

    Weltschöpfungs- und Erlösungsvorstellungen der Ägypter-, Griechen und Römer

    2.1 Die ägyptische Erlöser-Gottheit Osiris: Prototyp eines Messias, Urbild einer Hostie, Schablone des Christuskonzeptes

    2.1.1 Die Vogel-Seele „Phoenix" der ägyptischen Mythologie: Prototyp der Auferstehung des Pneuma

    2.2 Die eleusinischen Mysterien unter der griechischen trinitarischen Göttin Demeter: Prototyp der Weihe Christi

    2.3 Dionysos: Prototyp des Erlöser-Gottes und das omophagia-Ritual der Dionysien als Prototyp des Abendmahls

    2.4 Die mithraischen Mysterien unter dem Rechts- und Lichtgott Mithra: Prototyp christlicher Sakramente

    2.5 Von der Universalität religiöser Sakramente zur Exklusivität des christlichen Erlösungsverständis: ein Resümee

    Die christliche Erlösungsvorstellung (Soteriologie): vom Sühneopfer, der Auferstehung zur erwarteten Parusie

    3.1 Die „jungfräuliche Zeugung Jesu Christi: Zeichen göttlicher Her- bzw. Niederkunft – vom sakralen Beischlaf beim „hieros gamos des altbabylonischen Akitufestes, der Zeugung der Halbgötter zum kanaanitischen Fruchtbarkeitskult und der Zeugung Christi

    3.1.1 Das Sternbild der Jungfrau ERUA in der babylonischen Astrologie: der Stern von Bethlehem als Zeichen göttlicher Niederkunft

    3.1.2 Die „drei Magier vom „Morgenland: Zeugen der göttlichen Niederkunft – Astrahlmythologische Aspekte

    3.1.3 Per aspera ad astra: Von der Herkunft der „Weisen Meder" aus dem Morgenland und die Quelle ihrer Inspiration

    3.2 Die Patchworkidentität des Jehoschua Ben Joseph: historische vs. mythische Gestalt, irdischer vs. kosmischer Christos, geopferter Gottkönig vs. Sühneoper des Sohnes Gottes

    3.2.1 Buddhistische Geschichten und Legenden als Vorbilder der Biographie Jesu’ Christi

    3.2.2 Sühneleiden, Märtyrertod und Auferstehung: Trias jüdischer Heilslehre – das christliche Todes- und Erlösungsverständnis

    3.2.3 Die Offenbarung Jesu’ Christi: Demaskierung menschlichen Schicksals

    3.2.4 Von der Bel-Marduk-Mysterienreligion zum Tammuzkult und gesalbten Opfergott-König: hieros gamos des Christos

    3.2.5 Das babylonische Narrenfest Sakäe: vom Tod des Weiheopfers zum Prototyp der Kreuzigungszeremonie.

    Erlöserfiguren und ihre Erlösungsvorstellungen: Konzepte zur Befreiung vom Tod

    4.1 Merkmale falscher Christusse: Vom kosmischen Christus zum Maitreya Christus

    4.2 Meister und Verführer: Vom Wolf im Schafspelz – die „aufgestiegenen Meister" von Metatron bis St. Germain, von Kryon bis Ashtar Sheran

    4.3 Vorgetäuschte Erleuchtung: vom falschen Erwachen

    4.4 Zeichen und Wunder: Von der Sensationslust und Verfügbarkeit paranormaler Fähigkeiten zum Channeling

    4.5 Be- und Verschwörungen: Blender und Scharlatane auf dem esoterischen Supermarkt

    4.6 Unterscheidungskriterien zwischen dem Wirken des Heiligen Geistes und Satans Immitation des Heiligen Geistes

    4.7 Erscheinungen und visionäre Begegnungen mit Jesus Christus auf dem Prüfstand: Sein oder Schein, Wahrheit oder Fiktion?

    Die Parusie: Dreh- und Angelpunkt christlicher Glaubensüberzeugung

    5.1 Vom visionären Bekehrungserlebnis des Apostels Paulus zu seiner Mission: die Begegnung mit dem kosmischen Christos und die Hoffnung auf „Athanasia"

    5.2 Die Zensur Gottes am Lebensbuch im Unterschied zur NDE-Selbstjustiz und der Akashachronik

    5.2.1 Neuropsychologische Aspekte des Lebensrückblickes der NDE

    5.2.2 Die Parusie: die geistliche Verwandlung vom Glauben zum Schauen

    5.3 Die Auferstehung als Finale der Hypostasierung des menschlichen Staubwesens

    5.3.1 Die Ordnungen der Auferstehung

    5.3.2 Außerkörperlichkeitsreisen: Exteriorisation zwischen Entrückung, Inspiration und Konfabulation

    5.3.3 Außerkörperlichkeitserlebnis – Simulation und Antizipation der Er-Lösung des Pneumatikon: von der Art und Weise der Auferstehung und Erweckung des kosmischen Bewußtseins

    5.3.4 Die Astralreise: interplanetarische und molekulare Bewusstseinsreisen in den Makro- und Mikro-Kosmos...

    5.3.5 Die Seelenreise: Vom „Surfen" in holographische Welten

    5.3.6 Außerkörperlichkeitserfahrung (OOBE): Indiz für die prinzipielle Körperunabhängigkeit vs. neuronale Störung des Selbstmodells – OOBE zwischen Halluzination, Fiktion, Konstruktion, Illusion, Phantasma oder Dissoziation

    5.3.7 OOBE durch Elektrostimulation der Schläfenlappen des Großhirns: Indiz für ein immanentes Phänomen

    5.3.8 Außerkörperlichkeitserlebnis und die Begegnung mit der Geisterwelt als dämonische visionäre Einblendung bzw. Erleuchtung

    5.4 Das Finale der Menschheitsgeschichte: Von der dämonischen Immitation Verstorbener und der Parusie zur Wiederkunft Christi und der Athanasie

    Resümee: synthetisch-holistische Ausblicke – Okkultismus vs. geistliches Leben in Jahuschuah

    Literaturverzeichnis

    Zeitschriften und Artikel

    Zum Autor

    Dieser Stahlstich eines unbekannten Künstlers von ca. 1860 nimmt

    die Transformation und Himmelfahrt des Jesus Christus

    ( JaHuWshuaH bzw. Joshua ben Joseph)

    quasi vorweg: Erlösung vom Leibe des Todes.

    Vorwort und Danksagung

    Erlösung als Akt von außen, wie es durch den Sühnetod Christi am Kreuz vollzogen und auf seine Parusie hin verheißen wurde, steht im Kontrast zu einer stufenweisen Erlösung von der Bindung an die niederfrequente grobstoffliche menschliche Daseinsform durch ständige Wiedergeburten hinweg oder durch ein nichtlokales, nonduales, raum-zeitloses „ewiges Bewußtsein" (PIM van LOMMEL). Sonderbar erscheint es, wie hartnäckig sich die Vorstellung von Reinkarnationen und Seelenwanderung hält, geht sie doch von einer numinosen Justiz aus, die sich bei der Auflösung des Ich-Erlebens bei der Verschmelzung mit der Weltseele (Brahman; kosmisches Urprinzip: sanskr.: Parabrahma) gleichzeitig mitauflöst. Denn wenn auf höhere Ebene alles eins ist, wozu muss jedes Individuum in einer niederen Ebene emanieren? Die Vorstellung, wie ein unpersönlicher oder überpersönlicher, universeller Geist, eine undefinierbare kosmische Energie die Funktion des Satanaels übernimmt, des himmlischen Anklägers am Gerichtshof der Erzengel, und bestimmt, wer, wo, wann, wie und in welche Lebensform der „Geist des Verstorbenen als das „Höhere Selbst wiedergeboren werden soll, um auf diese Weise neue Erfahrungen zu sammeln, aus deren Verarbeitung er dann den Kreislauf der Wiedergeburten verlassen kann, zeigt sich als heilsgeschichtliche Irrlehre. Der Autor hinterfragt, wie es dazu kam, daß diesem eigentlichen Fluch wieder und wieder in einer von Kranheit, Leid und Tod beherrschten Welt wiedergeboren werden zu müssen, mehr Glauben geschenkt wird, als dem Erlösungsgeschehen Christi und der verheißenen Auferstehung am „Jüngsten Tag. Wieso sollte ein Esoteriker, der sich als verblendete Gottheit wähnt, die mit der Erfahrung des holotropen Bewußtseins den „Gott in sich zu erwecken wähnt, überhauspt reinkarieren? Diese okkulte Weltanschauung des „pädagogischen spirituellen Evolutionismus wurde im Westen erstmalig durch die anglo-indische Theosophie der sogenannten „Theosophischen Gesellschaften verbreitet. In sieben Stufen soll das Individuum nach dem spiritistischen Medium HELENA PETROVA BLAVATSKY (1831-1891) in periodischen Zyklen reinkarnieren. Dabei sei „Christus nur einer von vielen „Weltenlehrern (Avatar). Es verwundert in diesem Zusammenhang nicht, daß die Initiation von Blavatsky und ALICE BAILEY als „luziferisch bezeichnet wird und deshalb Luzifer auf den Thron gehoben wurde. Der Religionsgeschichtler STEPHEN HOLTHAUS (1990; S.120) dazu: „Pantheismus steht gegen Monotheismus, Monismus gegen den biblisch verstandenen Dualismus, Vergöttlichung des Menschen gegen die Ebenbildlichkeit des Sünders, Reinkarnation gegen Auferstehung, Karma gegen Gnade.¹ Außerhalb des Raum-Zeit-Kontinuums bedarf es ja keiner Evolution mehr, die ja von einer evolutionären Höherentwicklung ausgeht: ergo entlarvt sich diese Selbsterlösungsidee als Irrlehre, wie sie schon von der Schlange im Garten Eden verbreitet wird. Wäre der Mensch eine „gefallene Gottheit, könnte er sich nicht selbst erlösen, denn wieso sollte er in eine niedere Daseinsform fallen können? Für den Esoteriker bedeutet Erlösung die unbegrenzte Fähigkeit zu haben im Überbewußtsein oder kentaurischem Bewußtsein die Subjekt-Objekt-Schranke zu durchbrechen und mit dem Göttlichen zu verschmelzen. Diese Selbsterlösung würde in der transpersonalen Psychologie auch Erlösung von dem singulären Selbstkonzept bedeuten, denn im Laufe vermeintlicher Inkarnationen wird es das Kern-Ich so nicht mehr geben. Daß diese Lehre des klassischen New Age eine Ideologie der Fälschungen ist, hatte schon DOUGLAS GROOTHUIS (1989) entlarvt.² Und dennoch treten immer wieder selbsternannte Erlöser oder „Messiasse, Pseudo-Charismatiker, Lichtarbeiter, spirituelle Lehrer mit der Fähigkeit zu interdimensionalen Reisen (außerkörperliche Reisen), Channelmedien als Botschafter eines Seelenplanes zur Selbsterlösung, falsche Propheten mit Kontakt zu „aufgestiegenen Meistern auf und bieten Programme zur Bewußtseinserweiterung und Transformation. Plagiate des wahren Heils oder Evangeliums gibt es en masse. Diese Schrift sollte als „Antivirusprogramm vor spirituellen Krisen, Traumatisierungen, dämonischen Besetzungen und von diesen inszenierten pseudoreligiösen und pseudospirituellen Erfahrungen verstanden werden, als Leitfaden für Menschen, die eine traumatisierende Nahtod-Erfahrung hatten, und den Schwarmgeist der Thanatologen nicht teilen können und den Sinn ihrer Erfahrung verstehen wollen, um sie einordnen und bewältigen zu können. Streben die einen danach von der „Alten Schlange das „Dritte Auge geöffnet zu bekommen (1. Mose 3,5: „Ihr werdet sei wie Gott), um quasigöttliche paranormale Fähigkeiten zu erlangen, warnen andere davor, keine Einfallstore für dämonische Geister zu öffnen, die nur so lange den „spirituellen Narzismus mit „holographischen Einblendungen befriedigen, soweit der selbsternannte „Lehrer deren falsches Evangelium verbreitet. Echte Spiritualität ist von Demut, Güte, Friedfertigkeit, Gelassenheit, Dienstbarkeit und selbstloser Liebe bestimmt (vgl. Matth.18), überschreitet die Mittelpunktständigkeit und die vermeintliche Wichtigkeit des Ego, ist deshalb transegohaft, unabhängig von einer unreifen Abhängigkeit durch Bewunderung durch andere, also ist sie transnarzisstisch und öffnet sich für das Überindividuelle, der Unio-Mystica, und ist damit transpersonal. Meinen besonderen Dank gilt Prof. Dr. med. CHRISTIAN SCHARFETTER, der deutlich machte, daß transpersonale Erfahrungen im holotropen Bewußtsein nichts mit Spiritualität zu tun haben, ebenso wenig wie alles Spiritistische, Magische, die Ratio ausschaltende Trancezustände, ekstatische Zustände, schamanische Seelenreisen, karmische oder Reinkarnationserlebnisse und Besessenheitsphänomene (Channeling, Verbindung zu vermeintlichen Ahnengeistern). Als Kriterium für echte Spiritualität zog Scharfetter auch die Bibel heran und betonte, daß die Lebensführung und Einstellung zu anderen entscheidet, wes Ursprung die Früchte des Geistes (Matth.7,15-20) sind. Folgenden Personen, deren Schriften mich beeinflusst haben und bei denen ich die Ehre und das Glück besaß, mich mit ihnen austauschen zu können, drücke ich meinen Dank für ihre Hilfe, ihre Inspirationen und Quellenverweisen aus:

    Dr. MICHAEL SCHÖTER-KUNHADT (Assistenzarzt u. Leiter der deutschen Nah-Todesforschung)

    Prof. Dr. phil. nat. PAUL THOLEY (Sportwissenschaftler, Psychologe u. Bewußtseinsforscher; verst. )

    Prof. Dr. BRUCE GREYSON (Präsident der amerikanischen Muttergesellschaft der International Association for Near Death Studies, IANDS, und Psychiater)

    Prof. Dr. RENAUD van QUEKELBERGHE (Fachbereich Psychologe der Universität Koblenz-Landau)

    Prof. Dr. med. CHRISTIAN SCHARFETTER (Psychiater in der Psychiatrischen Universitätsklinik in Zürich)

    Prof. Dr. med. DETLEF BERNHARD LINKE (Neurochirurg der Neurochirurgischen Universitätsklinik in Bonn, Organisator der Bonner Colloquien zur Medizinischen Ethik und Mitorganisator der Bonner Symposien zu „Gehirn und Bewußtsein"; Anfang 2005 verstorben

    Prof. Dr. med. Dr. h.c. CHARLES PROBST (Neurochirurg FMH. Gründer der neurochirurgischen Klinik des Kantonsspitals Aarau, Schweiz. Professor an der Universität Zürich und Ehrendoktor der Universität Lublin).

    Dr. med. WOLFGANG STROBEL (Arzt für Psychiatrie und Neurologie, Psychotherapie, Psychoanalyse, Musiktherapeut in Würzburg)

    PD Dr. phil. THOMAS METZINGER (Philosoph. Leiter des Arbeitsbereiches Theoretische Philosophie am Philosophischen Seminar der Universität Mainz)


    ¹ HOLTHAUS, STEPHEN (1990): Madame Blavatsky und die Theosophische Gesellschaft. Die Sphinx des Okkultismus. Berneck: Schwengeler-Verlag.

    ² GROOTHUIS, DOUGLAS (1989): Was tun gegen New Age? Aufruf zum Widerstand. Asslar: Schulte & Gerth.

    Einführung

    Transpersonalpsychologische Interpretationen der Genesis, der christologischen Soteriologie und Eschatologie, des Auferstehungsgeschehens führen zu einer Neudefinition eines inflationären Glaubenskonstruktes, das durch Theologen ausgehöhlt wurde. Im Versuch einen existentiellen Standort zu bestimmen, um auf diese Weise Glaubensgewissheiten, einen inneren Halt zu festigen, - denn das bewusste Ich des Menschen hat nur eine beschrenkte Reichweite für Erkenntnis -, sollte dieses dritte Werk der Trilogie die „Augen öffnen über das, was wesentlich und heilsrelevant ist. Das, was uns Alltagserfahrungen in einem veränderten Bewußtseinszustand überschreiten lässt, kann uns Einblicke hinter den Horizont gewähren, zu dem sonst nur unser Glauben ein ahnungsvolles Schmachten erlaubt. Die schamanische Seelenreise und die Himmelfahrt Jesu, weisen Parallelen auf, auch die Hoffnung der Christenheit post mortem solche Reise antreten zu können, geht von deren Möglichkeit aus. Die Vorstellung, der Mensch sei seinem existenziellen Ursprung entfremdet, ein quasi in das materielle Universum Ausgestoßener, der die kosmischen oder göttlichen Gesetze und das Leben im SEIN der Liebe erst lernen muss, um wieder würdig zu sein in die höhere geistige Welt zurückkehren zu können, scheint ein universales Theorem zu sein. Die Vorstellung, daß ein geistiges Wesen, ein Geistgeschöpf wie der Erzengel (= „oberster Engel: vgl- 1. Thess.4,16) Michael menschliche Daseinsform annahm, um die „Verlorenen aus ihrer „Versklavung an die Engel der Finsternis und den „geistigen Tod zu befreien, zu erlösen, damit diese wieder in dessen Vaters Hause (Joh.14,12) zurückgeführt werden können, zeichnet das Erlösungsmotiv aus. Diese Vorstellung, daß ein geistiges Wesen in die niedere Schwingungsebene des Quantenfeldes unserer Erde freiwillig hinabsteigt, einen menschlichen Körper besetzt und durch diesen als sein „identitätsstiftendes Vehikel als Meister auftritt, ist auch im Hinduismus bekannt. Dort soll Vishnu, der Beschützer und Bewahrer des Universums, zehnmal inkarniert bzw. in die irdische Sphäre herabgestiegen sein als Avatar³. Einmal als Avatar Matsya in Gestalt eines Fisches, dann als Avatar Kurma in Verkörperung als Meeresschildkröte, dann als Avatar Varaha in Gestalt eines Ebers um dem Dämon Hiranyaksha trotzen zu können, dann als Avatar Narasimha in Gestalt halb Mensch und halb Löwe, dann als Avatar Vamana in Gestalt eines kleinwüchsigen Priesters, dann aber als Avatar Parashurama in Verkörperung als Brahmane (Priester), dann als Avatar Rama in Gestalt des idealisiertes Mannes, dem idealen Sohn, idealen Ehemann, idealen König und der idealen Person, schließlich im Avatar des Krishna (vgl. Namensähnlichkeit zu Christus), des Buddha und der zukünftigen Inkarnation als Weltenrichter Avatar Kalki. Abstieg in die materielle irdische und menschliche Daseinsform wird als Erniedrigung und Versklavung (Philipper 2,8) verstanden, ein Abfall aus einer geistigen Welt außerhalb des Raum-Zeit-Kontinuums, die auch als höherdimensionaler Hyperraum (Empyreum bzw. Empyrion) oder Quantenfeld beschrieben wird in die raumzeitliche und materielle Welt mit ihren, der indischen Philosophie nach, 5 Elementen (Feuer, Wasser, Wind, Erde, Äther). Da der Mensch nur in außergewöhnlichen Bewußtseinszuständen Zutritt in die nichtalltägliche Wirklichkeit bekommen kann und von ihrer Realität erst dann überzeugt ist, wie es bei dem amerikanischen Neurochirurgen EBEN ALEXANDER der Fall war, dämmert die Ahnung oder ein erstes geistiges Erwachen, daß ein Pneumatikon unseren Körper behaust und diesen wieder verlassen sollte (2. Kor.5,1-10), um zurück zur geistigen oder ideellen Welt, dem Urgrund alles Seinenden, kommen zu können. Näheres über die Auferweckung, ein doppeldeutiges Wort, was ein gesteigertes Bewußtsein erwarten lässt, hatte STEFAN ALKIER (2009)⁴ geschrieben. Diese Schrift will aufzeigen, welche schon vor Christi Geburt bestehenden esoterischen Glaubensüberzeugungen vorherrschten und in wieweit diese zu dessen Apotheose⁵ beitrugen. Gleichzeitig will sie deutlich machen, wie die Thanatologie eine Brücke zum Spiritismus bahnte und christliche Heilserwartungen und auch das christliche Gottesbild aushebelte und wie dieser neue Zeitgeist das gehäufte Auftreten von „pseudochristoi oder Pseudo-Messiassen und „pseudoprophĕtai (Markus 13,23 ff.; Matth.24,24) begünstigt, die mit Wundertaten (Geistheilung, Nekromantie) sich legitimieren wollen. Das Christentum erwartet mit der Parusie das Ende der Welt. Jesus warnte seine Jünger davor, daß zuvor falsche Christusse auftretten würden mit Zeichen und Wundern, aber einem anderen Evangelium, einer anderen Lehre (Lukas 21,8; vergleiche Matth. 24,5). Neue Erlösergestalten, sogenannte „aufgestiegene Meister" und falsche Propheten würden viele verführen (Matth.24,11) und ihnen den Glauben (Fehlattribution) geben, sie selbst hätten die spirituelle Evolution in der Hand und könnten sich unabhängig von dem Heilsgeschehen von dem Fluch des zweiten Todes befreien und in die ewigen Gefilde (Pleroma) eingehen. Genau dies aber prophezeit die Heilige Schrift. Dort ist die Rede von dem Kommen des Antichristen und des falschen Propheten (Offb. 13). Weisen die Zeitzeichen auf dieses Geschehen? Nun gab es schon viele gescheiterte Erlöser, die den verlorenen Himmel zurückzuerobern trachteten, dabei aber viele in die Irre führten. Diese Schrift befasst sich im Wesentlichen mit dem Erlösungsgeschenen Christi und fragt kritisch, welche Erlösungsbotschaften andere „spirituelle Lehrer zu bieten haben. Dabei räumt der Autor auf mit der repitierten Vorstellung von der Reinkarnation und weist nach, daß Personen, die eine Nahtodeserfahrung hatten, gerade nicht, wie zu erwarten wäre, ihren früheren Inkarnationen begegnen, sondern offenbar immer den nächsten Verwandten, den Eltern. Wenn diese keine dämonischen Immitationen sind, stellt sich die Frage, warum sie nicht selbst wieder neu inkarniert wurden. Die Ahnenkontakte widersprechen dem Reinkarnationsglauben. Auf der anderen Seite können in veränderten Bewußtseinszuständen jene Lichtwesen, denen der Mensch darin begegnen kann, diesem das Gefühl und den Eindruck eigener Göttlichkeit vermitteln und hypnotische Pseudoerinnerungen einblenden, die ihm den Eindruck geben, schon einmal gelebt zu haben. Diese geistigen Hologramme oder „Standardprogramme (Durchgaben, gechannelte Botschaften), die dem Experiencer oder Psychonauten als wirklich erscheinen, so, wie uns ein Traum wirklich erscheint, kann er nur im Zustand geistlicher Erleuchtung durchschauen. Wird er luzide, ist er in der Lage den Traum als Wirklichkeitssimulation wahrzunehmen und bewußt darin wandeln zu können. Ergo: diese Schrift zeigt die grundsätzliche Verleitbarkeit und Irreführbarkeit des Menschen, besonders wie religiöser und spiritueller Narzißmus jede Infragestellung eines angeblichen höhergeistigen Statusses blockiert. Dieselbe Resistenz vor einer „entschleiernden Realitätsüprüfung" findet man in dem schizophrenen Formenkreis, auch dort kann ein Omnipotenzwahn das Selbstkonzept unterwandern. Die Parallele zu Pseudoheilsversprechungen in totalitären Kulten ist offensichtlich, das satanische Prinzip der Selbstvergottung, getarnt als Selbstvervollkommnung, ist der Nährboden jedweder Geheimlehre und Esoterik.


    , daß ein göttliches Wesen oder eine Gottheit in die irdischen, niederfrequenten Ebenen hinabgestiegen ist, um den Weg zurück zur Einheit zu weisen.

    ⁴ ALKIER, STEFAN (2009): Die Realität der Auferweckung in, nach und mit den Schriften des Neuen Testamentes. Tübingen und Basel: A. Francke Verlag.

    ⁵ Apotheose (altgriechisch: ἀποθέωσις) bedeutet Vergottung, meint die Erhebung eines Menschen zu einem Gott, während den Evangelien nach Christus einer solchen nicht bedurfte. Der französische Jesuit, Paläontologe, Anthropologe und Philosoph PIERRE TEILHARD de CHARDIN (1881 – 1955) machte sogar die Erlösung davon abhängig, das der Mensch eins mit dem Universum und damit zu einer Gottheit würde, weshalb Thomas Broch ihn als Wegbereiter des New Age ansah.

    CHARDIN, PIERRE TEILHARD de (1971; S.65): Christianity and Evolution. Harvest/HBJ Book.

    BROCH, THOMAS (1989): Pierre Teilhard de Chardin. Wegbereiter des New Age? Mainz, Stuttgart: Matthias-Grünewald/Quell.

    1 Prähistorische Spiritualität und ihre

    Ableger: die Geburt der

    astalmythologischen Sonnengottheiten

    „Die christliche Religion ist eine Parodie auf die Sonnenanbetung, in

    welcher sie eine Figur names Christus

    an die Stelle der Sonne setzten und ihm jetzt die Verehrung zukommen

    lassen, die ursprünglich der Sonne galt."

    THOMAS PAINE (1737 - 1809)

    Die Sonne wurde seit jeher verehrt, weil sie alles wachsen und gedeihen läßt, ihr Licht Orientierung schenkt über die Zeit und auch den Raum. Die Wald- und Bauernvölker betrachteten den Jahreslauf als ein Rad, das acht Speichen hat und später bei der Katalogisierung von Himmelskörpern in Sternbildern (Personifikation), als Kreuz des Tierkreises bekannt war. Das Jahresrad mit seinen vier Hauptspeichen, dreht sich um seine Achse, dem Weltenbaum, der dann zum Weihnachtsbaum wurde (die Kugeln symbolisieren die Sterne, während an der Spitze der Polarstern steht). Bereits um 100 000 v.Chr. erscheinen Swastiken als Schnitzereien auf Mammut-Stoßzähnen und auf den ältesten indischen Münzen. WALKER (2003; S. 1055) dazu: „In Persien, Kleinasien und Griechenland wurde die Swastika als Symbol des kreisenden axis muni (lat. »Weltachse«) auf Münzen geprägt. Auf einer böotischen Amphore aus dem siebten vorchristlichen Jahrhundert erschien die Swastika als heiliges Zeichen der Göttin Artemis. Das Symbol stand auch für viele andere Gottheiten von Island bis Japan und von Skandinavien bis Nordafrika. Bereits vor dem 13. vorchristlichen Jahrhundert wurde es in Troja und Mykene häufig verwendet.

    Das Sanskrit-Wort swastika bedeutet »so sei es« oder »amen«. In Japan war die Swastika das Zeichen für die Zahl 100000; weil dies für japanische Weise die größte überhaupt denkbare Zahl war, hatte die Swastika auch die Bedeutung »unendliche Größe« oder »Unendlichkeit«. (…). Die tibetischen Buddhisten sagten, die Swastika rechter Hand stehe für den Erlöser, die Swastika linker Hand hingegen bedeute »Hexerei« oder aber auch die »Magie« der Mutter Maya.

    Die weibliche Mond-Swastika erhielt den Namen sauvastika und bezeichnete die herbstliche Jahreshälfte, in der die Kraft der Sonne abnahm; die männliche Swastika stand für das Frühlingshalbjahr mit der stärker werdenden Sonne. Da die weibliche sauvastika nicht nur die tiefer stehende, sterbene Sonne, sondern auch deren Auferstehung zur Zeit der Wintersonnenwende symbolisierte, stand sie mitunter auch für die Wiedergeburt.

    In Japan trug der neugeborene Amida, »der Buddha des unermeßlichen Lichtes«, eine linksläufige Swastika auf der Brust eingeritzt. Eine vergleichbare linksläufige Swastika war der Hammer, der als Zeichen des Thor auf altnordische Münzen geprägt wurde. Thor war einer der Götter, die aus dem alten Troja stammen sollen; trojanische Abbildungen der Großen Göttin zeigten auf ihrem Bauch eine Swastika in einem weiblichen Dreieck und deuteten so auf den in ihrem Bauch verborgenen Gott hin, der seiner nächsten Wiedergeburt entgegen harrte.

    Die frühen Christen übernahmen die Swastika als Symbol Christi und nannten sie crux dissimulata (verkleidetes Kreuz). Dieses Kreuz wurde crux grammata, gammadion, oder Gamma-Kreuz genannt, weil es den griechischen Buchstaben Gamma in vierfacher Wiederholung zeigte."

    Die beiden Tagundnachtgleichen im Frühling und im Herbst, die Sommer- und Wintersonnenwende, diese vier Kardinalpunkte machen das Sonnenkreuz aus. Das Kreuz des Tierkreises gibt den Lauf der Sonne durch die 12 Tierkreiszeichen (Zodiak) im Laufe eines Jahres, der 12 Monate entlang wider. Alles Sein kehrt nach dem Durchlauf sämtlicher 12 Stufen in seinen Ursprung zurück, dem höchsten Aspekt unseres Bewußtseins, das sich aus der eins, dem Ewigen und der zwei, seinem Schleier aufbaut und zur Drei wird, der Trinität. So befindet sich der Mensch zwischen seelisch-energetischer Schwingung und dem nondualen Geist in einem schöpferischen Prozess. Die 12 wurde in der Vorzeit schon als kosmische Zahl, als Ausdruckskraft der Schöpfungskraft Gottes angesehen, und stand für Vollendung (Öffnung weiterer Oktaven) und Erlösung, weshalb sie in einzelnen Kulturkreisen, bei den Japanern, Indern, Bengalen, Griechen, Römern oder Hethitern auf 12 Gottheiten hinweist. Wie der Marduktempel Esagila in Babylon, hatten auch Dehli und das himmlische Jerusalem (Joh.21,16-17) der Bibel 12 Tore. Im Buch der Tore aus der 18. Dynastie Ägyptens (1539-1292 v.Chr) und aus der 19. Dynastie bei Sethos I. (1290-1279 v. Chr.) werden 12 Tore erwähnt, die die zwölf Stunden der Nachtfahrt der Sonne bezeichnen. In 12 Regionen wird die ägyptische Unterwelt eingeteilt. Ein Sonnenjahr beeinhaltet 12 Mondzyklen und deshalb wird das Jahr in 12 Monate eingeteilt. 2 x 12 Stunden hat der Tag. 12 Edelsteine trug das Brustschild des jüdischen Hohepriesters, auch die Jakobsleiter hatte 12 Sprossen ebenso wie die Leiter der Tugenden des Benedikt von Nursia, 12 Jünger scharte Jesus um sich wie Horus und Mithra. Die indischen Magar zerfielen ähnlich den 12 Stämmen Israels in 12 Stämme, 12 Richter und Könige Israels gab es, 12 Brüder Josephs, 12 Propheten im alten Testament, 12 große Patriarchen. Innerhalb von 12 Monaten erneuern Körperzellen unseren Organismus und jeder Organismus auf der Erde erneuert sich zyklisch, weshalb unsere Vorfahren diese „immerwährende Erneuerung" in Reliefs von Spiralen, Schneckenhäusern und Rädern symbolisierten. Die 12 Tierkreiszeichen, durch die die Sonne in gut 25.765 Jahre durchwandert, unterteilte man in 4 Trigone, ein irdisches, ein wässriges, ein luftiges und ein feuriges Trigon und symbolisierten diese damit auch das irdische Leben mit seinen 4 Dimensionen und den vier Urelementen Erde (Erneuerung), Wasser, Luft und Feuer (Licht). Dargestellt werden diese 4 Trigone mit dem Kreuz und dem Kreis in der Mitte, in dem sich die Sonne befindet, weshalb in römisch-katholischer okkultistischer Kunst Jesus Christus mit dem Kopf vor dem Zentrum des Kreuzes gezeigt wurde und dadurch mit einer Sonnengottheit gleichgesetzt wurde, was aber nichts anderes als eine Übernahme des heidnischen ägyptischen Sonnenkultes darstellte. Horus (wiederauferstanden aus dem zerstückelten Osiris) ist aber wie die Bezeichnung Christus ein Titel und bezeichet verschiedene Himmelsgötter.⁶ Der Sonnengott Re, so heißt es in einem der frühesten altägyptischen Initiationstexte mit dem Titel Buch der verborgenen Kammern, die um 1570 v.Chr. entstanden sind, vollzieht eine allnächtliche zwölfstündige Reise mit seinem Himmelsboot durch das Jenseitsland. Der verstorbene Pharao sollte für seine kommende Reise nach dem Tod dadurch unterwiesen werden, in Wirklichkeit aber galt sie den Initianden, was erkenntlich wird an den letzten Worten dieses Buches: „Wer immer diese geheimnisvollen Bilder kennt, ist ein wohl versorgter ach-Geist. (Der Proband) kann die Unterwelt stets besuchen und verlassen. Kann immer mit den Lebenden sprechen. Das hat sich millionenfach als wahr erwiesen (…)."⁷

    Das erste Zeichen eines achtfachen Sternes, das die Göttin Semiramis aus Babylon repräsentierte, war das Sonnenrad. Nicht zufällig findet man dieses Zeichen auf dem Petersplatz in Rom, denn es ist das heilige Siegel von Ishtar, die in der Bibel als Ashtoreth, Anath, Aschera, Ester bzw. Himmelskönigin erscheint (Jeremia 44,19), die identisch ist mit der Großen Hure, die in der Offenbarung (17,5) als die Hure Babylon⁸ beschrieben wird. Von dieser Fruchtbarkeitsgöttin ging auch die Tempelprostitution aus, bei der mit dieser Kontakt aufgenommen wurde. BARBARA G. WALKER (2003; S.894-896) dazu: „Prostituierte waren auch Zauberinnen, Prophetinnen und Seherinnen.⁹ Das hebräische Wort zonah bedeutete zugleich Prostituierte und Prophetin.

    Heilige Mütter erwählten die pramiskuitiven Priesterinnen-Schamaninnen in Japan, die auch Geist-Frauen genannt werden. Als Bräute Gottes betraten sie das Heiligtum, um einem Priester beizuwohnen, der vom Geist Gottes besessen war. Ähnliche Sitten herrschten bei den indischen Devadasis, menschlichen Vertreterinnen der lasziven himmlischen Nymphen. (…). Jede babylonische Frau prostituierte sich vor der Ehe im Tempel. (…). Die ägyptischen Tempelfrauen waren zugleich die Herrinnen der Stunde (hora). Jede herrschte über eine bestimmte Stunde der Nacht und schützzte während dieser Zeit das Sonnenboot des Gottes Ra auf seiner Fahrt durch die Unterwelt. (…). Heilige Huren wurden »Jungfrauen« genannt, weil sie unverheiratet blieben. Wie die Nonnen des Mittelalters trugen sie den Schleier als Zeichen ihres Amtes. Ishtar-Aschera-Mari-Anath war nicht nur die Große Hure, sondern auch die Große Jungfrau (kadesha, Heilige). Ihr griechischer Name war Athene, die ebenfalls als »Jungfrau« (Parthenos) bezeichnet wird; in Athenes Tempel, dem Parthenon, dienten ihr promiskuitive Hierodulen wie in allen anderen Heiligtümern der Großen Göttin. Das Mythem der „Jungfräulichen Geburt hat hier ihr Ursprung und könnte auch auf die Zeugung Jesu' Christi' zutreffen, denn die katholische Hauptpatronin der Huren war die Jungfrau Maria, da verwundert es nicht, daß verschiedene Päpste in Rom „heilige Bordelle unterhielten. Zurück zu Ishtar, die auf babylonischen Inschriften unter anderem „Licht der Welt, „Öffnerin des Schoßes und Spenderin der Kraft, „Herrin der Heerscharen, „Gerechte Richterin, „Göttin der Göttinnen, „Vergeberin der Sünden" etc. hieß und in die Unterwelt hinabstieg, um ihren Sohn und Geliebten Tammuz zu retten: Im Zentrum des Sonnenrads am Petersplatz in Rom steht ein Obelisk, der ägyptische Ben-Ben-Stein oder Erzeugerstein, das Symbol für die Erektion des Erdottes Geb in seiner ewigen Begierde, sich mit der Himmelgöttin zu paaren. Aus transpersonalpsychologischer Sicht ist der Obeslisk die Axis mundi, die ebenso wie der Baum des Lebens, den Aufstieg des Geistes oder des Bewußtseins aus der „Erde (physischen Körper, körperliches Ich) der Materie in den „Himmel des transpersonalen Geistes symbolisiert. Abzutauchen in den „Schoß" der Ishtar meint wiedergeboren zu weden aus Wasser und Geist, um dadurch in das Reich Gottes gelangen zu können. Denn was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch, was aus dem Geist begoren ist, ist Geist. In dem Sonnenkult aber herrscht der Glaube vor, der Mensch könne selbst aufsteigen und zur Erleuchtung finden. Isis ist die gleiche Göttin wie Isthar, auf deren Kopf oft die Sonne abgebildet ist und die Sonne über den Kopf gebiert. In den Mysterienkulten des Atertums wurde in mystischen Ritualen der Tod des Gottes und dessen Wiedergeburt mit dem eigenen Zyklus aus Tod unds Wiedergeburt gleichgesetzt. Als der Gott Osiris getötet bzw. zerstückelt wurde von Sem, dem Sohn Noahs, wurden 14 Teile von ihm Land verteilt, nur 13 davon wurden gefunden. Das vierzehnte Stück, was nicht gefunden war, war sein Phallus.

    WOLF-DIETER STORL (2014; S.24-25) zum himmlischen Radkreuz: „Man nennt es auch das keltische Radkreuz oder Slawenkreuz, dessen senkrechte Achse den Stamm des Weltenbaumes darstellt. Es handelt sich um das Kreuz der vier Kardinalrichtungen, (Norden, Osten, Süden, Westen), der vier Jahreszeiten (Winter, Frühling, Sommer, Herbst) und der vier Lebensalter (Kindheit, Erwachsenensein, Alter, Tod). Es ist außerdem das Questen-Kreuz, das mit frischem grünen Laub geschmückte Kreuz, das seit der Megalithzeit im Frühling sonnenläufig (im Uhrzeigersinn) rituell um die Felder getragen wurde, um diese mit Wachstum und Gedeihen zu segnen, und das bis heute in der Palmprozession am Palmsonntag, dem Sonntag vor Ostern weiterlebt. Dieses Kreuz, welches in seiner Mitte alle Gegensätze vereint, wurde auch im vierblätrigen Kleeblatt als Symbol des Glücks und der Ganzheit verehrt. (…). Für die Kelten bestand das Jahr aus einer Abfolge von acht Zeiträumen. Jeder Raum galt als der Herrschaftsbereich eines Götterpaares. In dieser kurzen Phase des Übergangs von einem Zeitraum in den nächsten herrschten jedoch schöpferisches Chaos und Interregnum. Die Grenzen zwischen den Welten vermischten sich; alles war möglich und nichts war fix. Wunder konnten geschehen und die alltäglichen Gesetze waren außer Kraft gesetzt. Elfen, Totengeister und Götter traten in die Menschenwelt ein und der Mensch hatte Visionen."¹⁰

    Sonnengötter und ihre Erlösungsbotschaft hatten dieselbe mythologische Struktur, die Sternbilder wurden personifiziert bzw. anthropomorphisiert und ebenso die Sonne, stellvertretend für den unsichtbaren Gott. Der Ägyptologe GERALD MASSEY (1828-1907) erkannte, daß viel von der Christenheit und seiner Glaubensstruktur in alter ägyptischer Mythologie verwurzelt war, auch der Autor anerkennt astralmythologische Mytheme, die als „Meme in die christliche Welt- und Glaubensanschauung einflossen. Massey stellte die These auf, daß der Geburtsvorgang der „Sonnengötter und ihre „Funktion als Erlösergestalten" astronomischen Ursprung hatten und den Priestern mythologische Projektionen boten, die religiöse Machstrukturen ermöglichten.¹¹

    Der Chefredakteur DENNIS LENZ¹² des Magazins „Forschung und Wissen aus Enger in Deutschland fasste die Erkenntnisse von Massey schriftlich in seinem Artikel „Wissenschaftliche Sichtweise. Ist die Bibel ein astronomischer Kalender? komprimiert zusammen. GERALD MASSEY (29. Mai 1828 – 29. Oktober 1907) verkennt, daß Jesus nicht am 25. Dezember¹³ geboren wurde, daß Maria eine junge Frau war und ihn möglicherweise nicht als Jungfrau im Sinne der Parthenogenese zeugte, dass sich das Protoevangelium mit der göttlichen Zeugung auf das Sternbild der Jungfrau bezog.¹⁴ Der Theologe RUDOLF BULTMANN (1884-1976) erkannte in der Erzählung der Biographie und schließlich Kreuzigung nebst dem Sühneopfer Christi vorchristliche Mytheme, die er aus dem iranisch-gnostischen Erlösermythos vom Urmenschen ableitete. Damit sprach er dem Osterereignis der Auferstehung Christi die Historizität ab, entmythologisierte also das christliche Glaubenskonstrukt und höhlte es damit aus. Anders aber als mythische Erzählungen finden sich archäologische Nachweise für die Historizität biblischer Erzählungen. Auch wäre es undenkbar, daß zweifelgeplagte Jünger Christi das Interesse gehabt hätten, die Erscheinungen des HERRN sich einzubilden (vgl. Luk. 18,34; Jes.64,3; 1. Kor.1,18; 2,9) und diese „Vorsellungen zu verbreiten. Verständlich, daß die der Form nach an Mythemen der Mythen gleichende „Erzählung vielen ein Ärgernis (1. Kor.1) wurde, die zur Verfolgung der Christen führte, weil das Christentum den Absolutheitsanspruch Jesu (Jog.14,6) vertrat. Die Parallelen zu ähnlichen, paganistischen Erlösergestalten oder Gottheiten mit einer ähnlichen mythologischen Trinitätsstruktur sind zwar vorhanden wie in folgender TABELLE 1. ersichtlich, da aber Anspruch auf Historizität gebracht wurde, war das neue Glaubenskonstrukt radikal.

    TABELLE 1.: Trinitätsstruktur vom Tammuzkult abgeleitet

    Die paganistische Trinität hat wie die Trinität der Magna Mater weltweit dieselbe „mythologische Struktur", gebildet aus Nimrod (König des Himmels), Tammuz (Heidnischer Messias) und Semiramis (Königin des Himmels). Nimrod hatte Kenntnisse in Magie, Astrologie sowie Pharmazie und diese sind auch ihm von den Geistern vermittelt worden. Weitere paganistische „Erlöser sind „Budha Sakia (Indien), Shalivahana (Bermuda), Chrite (Chaldea), Zoroaster (Persien), Indra (Tibet), Bali (Afghanistan), Jao (Nepal), Xomolix (Thrazien), Zoar (Bonze), Adad (Assyrien), Deva Tat und Sammonocadam (Siam), Alcides (Theben), Mikado (Sintoos), Beddru (Japan), Thor (Gallien), Cadmus (Griechenland), Hil und Feta (Mandaites), Gentaut und Quexalcote (Mexiko), Oschy (Formosa), Fohi und Tien (China), Adonis (Griechenland), Ixion und Quirinus (Rom), Prometheus (Caucasus).¹⁵ Zur Wintersonnenwende scheint sich die Sonne aus Sicht der nördlichen Hemisphäre am 22. Dezember am tiefsten über den Horizont zu bewegen, bis sie für drei Tage (den 22., 23. und 24. Dezember) unter dem Sternbild Kreuz des Südens oder auch Crux genannt stehen bleibt und symbolisch gesprochen für drei Tage Tod war und dann am 25. Dezember wieder auferstand. Diese Übergangsphase der Sonne bevor sie wieder in die nördliche Hemisphäre steigt, läutet die Erlösung von der Dunkelheit ein, nachdem die Sonne am Kreuz des Südens starb. Der Tag der Auferstehung Christi wurde auf das Äquinoktium zu Ostern festgelegt und mit dem Frühling soll auf die Natur wieder erwachen, denn die Sonne strahlt länger und gibt der Erde ihre Energie.

    Dass die römisch-katholische Kirche einen vorchristlichen Sonnenkult übernahm, zeigt sich nicht nur darin, daß sie den Sonn-Tag heiligt, das Symbol der Sonne in Form der runden Hostie (Oblate) „personifiziert (Sustanziation; vgl. 2. Mose 20,4-5) und als magischen Akt aufnehmen lässt wie einen Götzen, Elemente des Mithrakultes übernahm und die heidnischen Festtage zu Festtagen ihrer Heiligen übernahm. Das Jesuskind wird als geschnitzte Figur, auf Gemälden und Fresken mit einem Kreis oder einer Sonne hinter seinem Haupte abgebildet, dem Horusauge als Symbol der Sonne. Tatsächlich erscheinen Engel oft als Lichtkugeln oder Lichtblasen. Die Hostie befindet sich in der Mitte der Monstranz, dem goldenen Behälter mit der Sonne, die eine heidnische Anbetung erfährt. Bei jeder Messe wird wie bei heidnischen Zeremonien die Opferung Jesu zelebriert (Hebräer 9,24-28). Rev. ALEXANDER HILSOP (1916; S.163) dazu: „Wem in Ägypten der Sonnengott als der Same angebetet wurde, oder in Babylon als das Korn, so wird in Rom die Hostie in genau der gleichen Weise angebetet. ‚Brit vom Himmel, Weizenkorn der Auserwählten, erbarme dich unser‘, ist eines der festgesetzten Gebete in der Römischen Litanei, das während der Feuer der Messe an die Hostie gerichtet wird.¹⁶ Der Synkretismus der römischkatholischen Kirche ist offensichtlich. Joshua ben Joseph¹⁷ kann also nicht einfach mit den obigen heidnischen Gottheiten gleichgesetzt werden, wie es in der New-Age-Bewegung der Fall ist. Könnte es sein, daß die Umstände der Geburt Christi durch astralmythologische „Erlöser" zu verschleiern versucht wurde?

    BARBARA G. WALKER (2008; S.1035) dazu: „Im 12. Jahrhundert v. Chr. herrschte im babylonischen Himmel eine Trinität, die aus Shamash, Sin und Ishtar bestand und Sonne, Mond und Sterne verkörperte." Die Jungfrau-Königin des Himmels, Nanna oder Inanna, gebar den Mond-Gott Sin des Berges Sinai und herrschte über das Land Sinim (Jesaja 49,12). Nach WALKER bedeutet Sinim „Land des Mondberges" und sei die ältere Form von Zion, dessen chaldäischer Name Kingu gewesen sei. Jehovah sei nur eine Umformung der „primitiven Mond-Gottheit Arabiens", der von der Urmutter der Schöpfung, der Ziamat, die Gesetzestafeln erhalten und schließlich diese Mose gegeben hätte.

    Der ägyptische Gott Horus (3000 v. Ch.) stand für die Sonne, die sein Widersacher Seth allabendlich in die Unterwelt schickte, um morgendlich wieder aufzuerstehen. Die jungfräuliche Göttin Isis gebar Horus am 25. Dezember, folglich wurden kosmische Ereignisse mythologisch beschrieben und dem Sonnengott eine „Biographie" zugeschrieben. Horus als die wiedergeborene Sonne war eine Sohn-Reinkarnation von Ra oder Osiris, der den halbjährlich herrschenden Gott der Wüste, Seth, kastrierte und tötete. Vordergründig beziehen sich die Mythen um Horus um den Verlauf der Sonne. WALKER (2003; S.434) dazu: „Anderen Mythen zufolge soll Horus die erstgeborene Sonne der Welt gewesen sei, die zu Beginn aller Zeiten aus der Lotos-Yoni der Ur-Mutter aufging.

    Möglicherweise geht Horus auf den »lotosgeborenen« Heruka oder Heroen des Fernen Ostens zurück; die erste ägyptische Version seines Namens war Heru. (…). Wie immer sein wirklicher Name auch war, Horus verkörperte eine weitere Variante des altbekannten Motivs vom sterbenden und wiedergeborenen Gott, vom Vater, der den Sohn tötet und vom Sohn, der den Vater tötet." Astralmythologisch betrachtet soll die Geburt des Horus von einem Stern im Osten begleitet worden sein, dem drei Könige folgten.

    In dem Kapitel 3.1.2 wird näher auf diese drei persischen Priester des altiranischen Mazdaznan, den Magiern (griechisch. mágoi; Matth.2,1) eingegangen, die der Lehre des Religions-Stifters Zarathustra / Zoroaster folgten und die der (vorgeblichen) „Bestätigung der Ankündigung des „Messias im Alten Testament (vgl. Psalm 72: 10, 11) dienten. Dies jedoch zu einem Zeitpunkt, dem 6. Januar, dem ursprünglichen Datum eines heidnischen patriarchalen Festes, an dem unter Heiden der Geburt des Gottes Aion gedacht wurde.¹⁸ Nach SHARUK HUSAIN (S. 68 wurden (und werden) an diesem Tag in Deutschland, Österreich und der Schweiz Weizen-Pfannkuchen für die germanische Göttin Hel („Frau Holle") und ihre Schwester oder ihre dunkle Seite Perchta und der roten Fruchtbarkeitsgöttin aufgestellt. Sie gehören zu den Göttinnen, die der römische Dichter OVID als „Türangel der Welt" beschrieb, um die sich die Jahreszeiten drehen. So auch bei Frau Holle / Hel: Kämmt sie ihr Haar, scheint die Sonne; schüttelt sie ihr Federbett aus, schneit es; an ihrem Waschtag regnet es.¹⁹

    In den Ostalpen weisen die als „Drei Madln titulierten „Jungfrauen (Sonnen-Rad, Ur-Schlange und Bergfried), wie die daraus entstandenen Bethen-Verehrung der Muttergöttinnen-Trinität auf keltische Wuzeln. Deren Kürzel „K+M+B" für K-atharina, die Helle, die Weis(s)e, M-argaretha, die zentrale Geburtshelferin und B-arbara, die dunkle Beschützerin, war eine magische Schutzformel, die aus drei Kreuzen in der Form X X X viele Jahrhunderte an hochgelegenen Almhütten, über Türstürzen, bis auf besonderes Brot und an geschnittenen Bäumen angebracht wurde. Die „Heiligen drei Könige haben also nichts mit dem 6. Januar zu tun. Die Mutter des oströmischen Kaisers KONSTANTIN DER GROSSE hatte behauptet, die die genauen Orte der Geburt und der Kreuzigung Jesu, die drei Holzkreuze, sowie sein Grab und die Stelle seiner „Himmelfahrt gefunden zu haben. Deshalb hatte ihr Sohn im Jahre 330 n. Chr an der Außenwand der „Geburtskirche in Bethlehem erstmals die „Heiligen Drei Könige dargestellt.²⁰

    Weil dem Volksglauben nach alles Weiße für Dämonen unsichtbar sei, werden mit weißer Kreide die Zeichen „C+M+B" (lat.: Christus mansionem benedicat = Christus segne dieses Haus) an die Balken der Haustüren geschrieben um dieses vor Unheil abzuwehren, denn Dämonen können den für sie gefährlichen Segen nicht erkennen. Magisches Handeln der Magier aus dem Morgenland wurde fortgeführt, brennender Weihrauch sollte die Seelenkraft der Liebe gewähren, geweihtes Wasser den sonst im Gold übergebenen Geist der Erkenntnis bringen, während die Myrrhe das Handeln fördern soll.

    Nicht „magoi" im Sinne von Magier, die sich ausschließlich mit Zauberei und okkulten Praktiken sowie Astrologie beschäftigen und Gott ein Gräuel gewesen wären (5. Mose 18,11-12), sondern, so Dr. WERNER GITT (2007), „Nachkommen jener Israeliten, die bei der allgemeinen Rückkehr der Israeliten aus dem babylonischen Exil (587-538 v. Chr.) im Land geblieben waren"²¹, also Weise wurden von Engeln, die jenen Strern bildeten, zum „König der Juden geführt. Diese Männer hatten den zeichenhaften Charakter des „Sterns (vgl. 1. Mose 1,14) erkannt und haben nicht die Gestirne selbst verehrt, sondern wollten den anbeten, auf den der Stern verwies. Dr. WERNER PAPKE indess ist der Ansicht, daß es sich bei dem Stern von Bethlehem um eine Supernova im Sternbild der Jungfrau handelt, das dritten Jahrtausend v.Chr. in Babylon unter dem Namen ERUA bekannt war, das im berühmten Gilgamesch-Epos vorkommt, das sich astronomisch auf die Epoche 2340 v.Chr. Bezieht. Die Ägypter setzten das Sternbild der Jungfrau mit der Göttin Isis gleich, die auf dem linken Arm einen Knaben hält. Die medo-persice Priesterkaste aus der die Magoi, bekannt als die „heiligen drei Könige" hervorgegangen sind, sahen an dieser Stelle es Himmels das Bild einer keuschen Jungfrau, so Papke. Dies Sternbild der Jungfrau (hebräisch: ha-`alma) hatte Gott im achten Jahrhundert v.Chr. durch den Propheten Jesaja eigens als himmlisches Abbild der Mutter des Messias bestätigt und zum Zeichen (!) der Geburt des Sohnes Gottes von einer Jungfrau aus dem „Haus Davids" auf Erden erklärt, so Dr. PAPKE.²² Also sei dies eine Vorschattung auf das Kommen des Messias, das bei den diesem zuvorkommenden Erlösergestalten vorwerggenommen wurde.

    Der Verdacht des Konstruktes eines heidnischen „Messias" bzw. astralmythologischen Erlösers tat sich auf, denn die Parallelen zu den Mysterien des Attis von Phrygien (Griechenland), Osiris, Krishna (Indien) und Tammuz oder Adonis, des Mithra (Persien) waren offensichtlich. Seit dem 14. Jahrhundert v. Chr. ist in Kleinasien die Göttergestalt Mithra belegt, doch erst im 1. Jahrhundert n.Chr. entstand der im ganzen römischen Reich verbreitete Mithraskult. Nach BARBARA G. WALKER (2003; S.737) soll es ursprünglich eine weibliche Mithra gegeben haben: „Heredot sagte, die PerserInnen hätten eine Himmelsgöttin Mitra gehabt, die mit Mylitta identisch war, der Großen Mutter Assyriens. Die LydierInnen kombinierten Mitha mit seiner archaischen Gemahlin Anahita zu einer androgynen Mithra-Anahita, die mit Sabazius-Anaitis gleichgesetz wurde, der Schlange und Taube anatolischer Mysterienkulte.

    Anahita war die Mutter der Wasser, die traditionelle Gemahlin des Sonnengottes, den sie gebar, liebte und verschlang. Sie wurde mit der anatolischen Großen Göttin Ma gleichgesetzt. Mithra, der als Geist des Feuers, des Lichtes und der Sonne ich Gegenteil war, wurde natürlich ihr Partner. (…). Was im Wasser begann, wird nach der Mitha-Eschatologie in Feuer enden. Der in den Letzten Tagen stattfindende große Kampf zwischen den Mächten der Dunkelheit und den Mächten des Lichts wird mit seinen Erdbeben und Feuern die Erde zerstören. Rechtschaffende, die den Lehren der Mithrapriesterschaft folgen, können sich mit den Geistern des Lichts vereinigen und gerettet werden. Sündige, die anderen Lehren folgen, werden mit Ahriman und den gefallenen Engeln in die Hölle geworfen werden. Der christliche Erlöserglaube war fast vollständig ein Ergebnis dieser persischen Eschatologie, die von den semitischen Eremiten und Anhängern des Sonnenkultes sowie von den Essenern übernommen wurde. (…).

    Die Christen begannen sich nach ihrem innigen Kontakt mit dem Mithrakult als Soldaten Christi zu bezeichnen; sie nannten ihren Heiland das Licht der Welt, Helios, die aufgehende Sonne, und Sonne der Rechtschaffenheit; sie feierten ihre Feste eher am Sonn-Tag als am jüdischen Sabbat; sie behaupteten. Der Tod des Heilands sei von einer Sonnenfinsternis angezeigt worden, und sie übernahmen die sieben Mitha-Sakramente. Die Christen zelebrierten wie die Mithra-Anhänger die Taufe, um nach dem Tod auf dem Weg über die planetarischen Sphären in das höchste Himmelreich aufzusteigen, während die Bösen (Ungetauften) in die Dunkelheit herabgezogen werden würden. (…). Die christlichen Bischöfe von Rom belegten selbst den Titel des Mithra-Hohepriesters Peter Patrum mit Beschlag; er wurde zum Papa oder Papst. Der Mithrakult durchdrang viele Lehren der manichäischen Christenheit und beeinflußte noch tausend Jahre später seine alte Konkurrenzorganisation. Das Mithrafest Epiphanias anläßlich der Ankunft der Sonnenproester der Madi an der Geburtsstätte des Heilands übernahm die christliche Kirche erst 813 n.Chr.. Christen übernahmen im 4. Jahrhundert den Geburtstag des persischen Heilandes Mithras und ließen Jesus Christus ebenfalls am 25. Dezember zur Welt kommen. Anders jedoch als dessen Zeugung und Geburt soll Mithra entweder aus einer inzestuösen Vereinigung zwischen dem Sonnengott und dessen Mutter oder aber quasi parthenogenetisch durch das Eintreffen des phallischen Blitzes des himmlischen Vaters in einen weiblichen Felsen hervorgegangen sein. Mithras wurde zum katholischen „Jesus, weshalb Bischöfe noch heute unter dem Bischofshut die Mitra (griechisch: μίτρα „Stirnbinde") tragen, die die in das Wasser der Göttin untergehende Sonne symbolisieren. Der Bischofshut aber ist einem der wichtigsten Gegengötter Jahwehs (Richter 16,23) geweiht, nämlich Dagon, dem Meeresgott der Philister, der als Meeres-, Fisch- oder Schlangenmensch erschien und im nach oben geöffneten Fischmaul des Hutes einen herunterhängenden Fischschwanz hat (vgl. Jer.23,27).²³ Mithras wurde von Dr. WERNER PAPKE als Pseudo-Messias entlarvt.²⁴ Papke setzt den römischen Mithras mit dem ersten Sohn von Adam und Eva gleich, dem Kain, der seinen Bruder Abel erschlagen hatte. Zudem arbeitete Papke heraus, daß der römische Mithras ein Relikt des Pseudo-Messias Kain-DUMU.ZI-Tammuz ist. Sollte also Mithras als „Prototyp" des Erlösers die wahre Erlösung in Christus verwässern?

    El bzw. Elohim zeugte mit seiner Gemahlin Aschera seine göttlichen Söhne und Töchter. Die polytheistischxe Mythologie Syriens läßt sch in alttestamentlichen Texten erkennen, die von monotheistischer Revision unberührt blieben. Im Buch der Sprüche Salomos ist von Hokma die Rede: „Ich, die Weisheit (…). Ich bin eingesetzt von Ewigkeit her, im Anfang, ehe die Erde war (…). Als er die Himmel bereitete, war ich da (…). (Sprüche 8,12,23 und 27; 1984 Rev. Übersetzung Martin Luthers). Weil die Göttin von Anfang an dabei war, kennt sie die Geheimnisse der Welt. Später wurde sie zum „Heiligen Geist. Hokmah ist eine hebräische Variante der gnostischen Göttin, die als Sophia bekannt ist. WALKER (2003; S.420) dazu: „Ein großer Teil der jüdischen »Weisheitsliteratur« geht auf alte orientalische und ägyptische Quellen zurück, in denen die Göttin als Inspiration des klaren Denkens in allen Fragen der Moral und der Religion beschrieben wurde. Hokmah war deshalb Isis sehr ähnlich (…). Möglicherweise war der hebräische Name der Hokmah ebenfalls ägyptischen Ursprungs; denn dort gab es die alte Bezeichnung der Isis als Heq-Maa, Mutter des magischen Wissens, die auf die heq, die weise Stammesfrau der vordynastischen Zeit, zurückging. Die Göttin in ihren Erscheinungsformen als Heqit und Hekat und in der griechischen Version als Hekate (Weise Greisin) kann auf dieselbe Quelle zurückgeführt werden." Der biblische Gott Jahwe und dessen Gemahlín Aschera hatte drei Begegnungsformen:

    Gott der Weisheit

    Kriegsgott – Gott ist siegreicher Kämpfer und Feldherr - Staatsgott

    Gott des Lebens, der Tiere, der Ernte, des Menschen

    Die Frage ist, ob Mytheme lediglich eine Anthropomorphisierung kosmischer Ereignisse in astralmythologischen Allegorien sind, oder ob sie Geschehnisse auf einer höheren Bewußtseinsebene anhand des Tierkreises beschreiben, wie es in der New-Age-Bewegung postuliert wurde, die vom Übergang des Fischezeitalters (Ära) zum Wassermannzeitalter spirituelle Transormationen erwartet. Der Autor und Theologe TOM HARPUR (2004; S.85) postulierte, daß die wesentlichen Mytheme oder Ideen des Judentums und Christentums aus der ägyptischen Religion stammten und bezog sich dabei auf das Werk von GERALD MASSEY (1828 - 1907), denn dieser „entdeckte fast zweihundert Beispiele direkter Beziehung zwischen dem mythischen ägyptischen Material und den angeblich historischen christlichen Schriften über Jesus. Horus war in der Tat die Urform des heidnischen Christus."²⁵

    In der fernöstlichen Überlieferung war stets von einer weiblichen Sonne die Rede. BARBARA G. WALKER dazu (2003; S.1041): „Die Große Mutter der Hindus nahm als Göttin Aditi die Gestalt der Sonne an und war die Mutter der zwölf Adityas des Tierkreises – Geister, die »ihr Licht am jüngsten Tage offenbaren« sollten. Das Mahanirvanatantra sagte, die Sonne sei das »Gewand« der Großen Göttin: »Die Sonne, das herrlichste aller Symbole in der Welt der Körper, ist das Maya-Gewand von ihr, die >mit der Sonne bekleidet> ist«. Dieselbe Göttin wurde mit Maria gleichgesetzt und erschien in der Offenbarung des Johannes als »eine Frau, die mit der Sonne bekleidet war« (Offenbarung 12,1).

    Der trantrische Buddhismus erkannte in der Sonne eine Vorgängerin der mittelösterlichen Mari oder Maria. Die Mönche begrüßten sie bei Sonnenaufgang als »die Herrlichste, die Sonne des Glückes. (…). Ich begrüße dich, O Göttin Marici! Segne mich, und erfülle mein Verlangen. Beschütze mich, oh Göttin, vor allen acht Ängsten.«

    (…). Bei den alten AraberInnen war die Sonne eine Göttin; sie wurde Atthar und mitunter auch Fackel der Götter genannt. Die KeltInnen nannten ihre Sonnengöttin Sulis; suil bedeutete sowohl »Auge« wie auch »Sonne«. In Germanien hieß sie Sunna, in Norwegen Sol. In Skandinavien war sie unter dem Namen »Ruhm der Elfen« als die Göttin bekannt, die am Ende aller Tage die Sonne der nächsten Schöpfung in Gestalt einer Tochter gebären würde. In der Edda hieß es: »Ein strahlendes Kind gebiert die sengende Sonne, ehe sie der Fenrir verschlingt; so soll die Tochter den Weg der Mutter wandelt, wenn die Götter vergangen sind«.

    Auffällig bei diesen Allegorien ist, daß sie offenbar nicht eine Projektion darstellen oder eine Anthropomorphisierung des Himmelskörpers, denn es heißt, die Sonne sei ein Gewand der Großen Göttin, und die keltische Sonnengöttin Sulis hatte das „Auge, wohlmeinend als „allsehendes, allerkennendes Auge, im Namen enthalten. Letzterer erinnert an das linke Auge des Horus, das auch mit der Zirbeldrüse assoziiert wurde, in der DMT das Tor zur Astralwelt eröffnet. Nicht nur auf der Dollarnote findet sich diese „allsehende Auge, sondern auch in vielen Kirchen. Dies erinnert mehr an „Lichtwesen, wie sie Menschen während einer Nahtoderfahrung begegneten, denn einer puren Verehrung des Himmelskörpers. SCHMID (2008; S.65): „NDEr (Menschen, die eine Nah-Todeserfahrung hatten) etwa sehen Lichtwesen, also Engel auf sich zukommen, und es stellt sich die brisante Frage, um welche Art von Engel es sich dabei handelt. Wir haben erkannt, daß der Mensch ein „transzendenzoffenes System ist, darum stellt sich die Frage, welchem Einfluss er sich aussetzt. Psalm 103,4 zeigt, daß Engel nicht an eine körperliche und massehaften Form gebunden sind. Sie können also in verschiedene Gestalten schlüpfen und sich zeigen bzw. sich sogar als Engel des Lichtes verstellen (2.Kor.11,14), erscheinen in äußergewöhnlichen Bewusstseinszuständen in einem Licht-, Äther- oder Feuerleib oder auch als Naturgeister. Was gibt nun NDErn die Garantie, daß sie nicht von eimen dämonischen Lichtwesen getäuscht wurden bezüglich der Seligkeits- bzw. Ewigkeitsfrage?

    Kommen wir nochmal auf das allsehende oder „Dritte Auge" zurück, das die Erleuchtung erfährt. Die ägyptische Göttin Maat, die Göttin der Wahrheit und des Rechts besaß das alles sehende Auge, das später von Christen wie von Moselms dämonisiert wurde. In ganz Mesopotamien wurden starr blickende Bilder der neolithischen „Augen-Göttin" gefunden und in Syrien war sie als Göttin Mari bekannt, die bei den Chaldäern als Marratu, bei den Juden als Marah, bei den Persern als Mariham und bei den Christen als Maria, Marian, Miriam, Mariamne, Myrrhine, Myrtea, Myrrha, Maria oder Marina bekannt war. BARBARA G. WALKER (2003; S.676) dazu: „Mari beherrschte das Gebiet, das heute als das Heilige Land benannt ist, bis es 1700 v.Chr. an die Armeen Hammurabis fiel.

    Die SemitInnen verehrten eine androgyne Kombination aus Göttin und Gott, die sie Mari-El (Marie-Gott) nannten; sie entsprach der ägyptischen Meri-Ra, in der das weibliche Prinzip des Wassers mit dem männlichen Prinzip der Sonne verbunden war.

    Die syrische Version der Mari oder Meri wurde gemeinsam mit ihren Schlangengemahl Jamm verehrt, der auf Yama zurückgeht, den hinduistischen Fürsten des Todes. Jamm wechselte sich als Favorit der Göttin und Herrscher über den Himmel und die Abgründe mit Baal, dem »Herrn«, ab. Der indische Yama war einer der Gatten von Kel-Mari²⁶, wie Kali im Süden genannt wurde. Tantrische Buddhisten sprechen noch immer von dem »Mörder des Königs der Toten« und meinen mit diesem König der Toten Yama-Mari, der auch mit dem Dalai Lama gleichgesetzt wurde.²⁷ Juden und Christen benutzten dieselbe Namenskombination, Mari-Yamm oder Mariam, für die Mutter von Jesus. (Der Autor zeigte in seinem Buch von 2017 „Nahtoderfahrung: Zwischen Erleuchtung und Verblendung, Glückseligkeit und Traumatisierung, Himmel- und Höllenvisionen. Interpretationen der Phänomene non-dualen und objektlosen Bewußtseins auf dem Prüfstand", daß der hinduistische Herrscher über die Toten, Yama mit Hermes und Luzifer identisch ist, dem Engel des Todes im Buch Henoch. Die Perser indess verehrten ihn als Yima, dem Guten Hirten, der die Unsterblichkeit schenkte. Anm. v. Verfasser).

    (…). Mari (…) ist die Göttin, »deren Maienkleid die Sonne ist«, und die Vorläuferin »der Frau, mit der Sonne bekleidet« aus dem Evangelium (Offenbarung 12,1), die mit der Jungfrau Maria gleichgesetzt wurde. Das AUGE-DREIECK-SYMBOL am Ausgang der Benediktinerpriorat Huyburg in Dingelstadt am Huy verweist auf eine ursprüngliche Göttinnnen-Trinität, die dann von der ägyptische Dreiheit von Horus, Isis und Osiris, der römischen Triade Juno, Jupiter und Minerva abgelöst wurde, deren Walten den schamanischen drei Welten Himmel, Erde und Unterwelt zugeteilt wurde. Der Spruch „aller guten Dinge sind drei oder „drei Wünsche frei haben" verweisen auf deren Segenskraft. Die Göttinnentrinitätslehre, die die drei Erscheinungsformen der Magna Mater beschreibt, wie sie der Autor in seinem Buch „Frau Holle, die nordische Göttin Hulle und ihr Gefolge beschrieb, floß erst im 2. Jahrhundert in christliche Gottesvorstellungen hinein und wurden im 3. Jahrhundert zum Dogma. Der katholische Theologie-Professor KARLHEINZ OHLIG dazu: „Im Ergebnis erscheint so die Trinitätslehre als ein Versuch, Monotheismus, Monismus und Polytheismus zu verbinden, also alle wichtigen weltreligiösen und hochkulturellen Gottesvorstellungen. (…) Vielleicht erklärt sich die Faszination der Trinitätslehre daraus, daß sie die Vorzüge all der genannten Gottesvorstellungen – auf eine spannungsreiche Weise – zu verbinden sucht: die Wärme und das Hoffnungspotential, das der Monotheismus erweckt, die rationale Plausibilität eines letzten immanenten Prinzips sowie die kommunikative und soziale Lebendigkeit des Polytheismus.²⁸ Wenn wir genau hinsehen, wie Jesus auf die von den Juden eingeschätzten Hybris von ihm reagierte, erkennen wir, daß die Einheit mit seinem himmlischen Vater nicht wirklich deren Gottesvorstellungen entspricht (Johannes 5,19-30; Ernst Simon-Bibel): „Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann von sich selbst nichts tun, als was er den Vater tun sieht; denn was jener trut, das tut gleicherweise auch der Sohn. (…). Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hsta, hat ewiges Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern ist aus dem Tode in das ewige Leben hinübergegangen. Prof. Karl-Heinz Ohlig (2000; S.124) resümierte: „Religionswissenschaftlich betrachtet, ist die Trinitätslehre erwachsen aus dem Synkretismus von Judentum und Christentum mit dem Hellenismus und der daraus folgenden Addition von jüdischem und christlichem Monotheismus mit dem hellenistischen Monismus. (…) Wenn es feststeht, und daran scheint kein Weg vorbeizuführen, dass Jesus selbst nur vom Gott Israels, den er Vater nannte, und nichts von seiner eigenen späteren „Vergottung wusste, mit welchem Recht kann dann eine Trinitätslehre normativ sein? Jesus sagte in Joh. 6,38 dass er aus dem Himmel herabgekommen sei, als sei ihm seine Präsexistenz bewußt gewesen (vgl. Phil. 2,5-11). Die Bibel sagt hierzu, dass Jesus von Gott zum Herrn gemacht wurde (Apg. 2,36), auch wurde er mit dem Erzengel Michael gleichgesetzt.²⁹ Die Frage, die sich der Theologe GREG DEUBLE³⁰ stellte, ob Jesus „der Sohn Gottes oder „Gott, der Sohn" gewesen sein müsste, sieht er in der Aussage des Professors für systematischen Theologie COLIN BROWN hinreichend beantwortet: „die Krux bei dieser Sache ist, wie wir den Begriff ‚Sohn GOTTES‘ verstehen (…). Der Titel ‚Sohn GOTTES‘ für sich genommen, ist nicht die Ausweisung einer personalen Gottheit oder eine Formulierung für eine metaphysische Unterscheidung innerhalb der Gottheit. Ja, um ein ‚Sohn GOTTES‘ zu sein, muss man ein Wesen sein, das nicht GOTT ist! Es ist eine Bezeichnung für ein Geschöpf, das eine besondere Beziehung mit und zu GOTT hat. Vor allem bezeichnet es GOTTES Repräsentanten und Vertrauenspersonen, GOTTES Vizeregenten. Es ist eine Bezeichnung der königlichen Herrschaft und weist den König als den Sohn GOTTES aus.³¹ Browns Gedanken zum „Sohn Gottes sind allerdings nicht neu. JOHANN GEORG PRITIUS beschäftigte ebenfalls mit Bezug auf Hebräer 1,8-9 damit: „Zear wenn dirt der heilige Apostel Paulus schreibt: In Christo werden alle lebendig gemacht werden, ein jeglicher aber in seiner Ordnung; der Erstling Christus, darnach die Christum angehören, wenn er kommen wird, darnach das Ende, wenn er das Reich dem Vater überantworten wird, wenn er aufheben wird alle Herrschaft, und alle Obrigkeit und Gewalt. (…). Der letzte Feind ist der Tod. Denn er hat ihm alles unter seine Füße getan. Wenn er aber saget, daß es alles unterthan sei, ists offenbar, das ausgenommen ist, der ihm alles unterthan hat. Wenn aber alles ihm unterthan seyn wird, alsdenn wird auch der Sohn selbst unterthan seyn dem, der ihm alles unterthan hat, auf daß Gott sey alles in allem. (…). Wenn nunmehro alle geistliche Feinde werden überwunden seyn, so würde die streitende Kirche aufhören, und die Gläubigenwürde nicht mehr vonnöthen haben unter ihrem Könige, dem Herren Christo, der ein Anfänger und Vollender ihres Glaubens ist, Hebr. XII,3, wieder die Welt, den Satan und ihr Fleisch streiten und zu kämpfen."³²

    Photo: Holger K. Schmid

    DAS RELIEF VOM AUGE-DREIECK-SYMBOL AM

    AUSGANG DER BENEDIKTINERPRIORAT HUYSBURG

    IN DINGELSTEDT AM HUY

    SCHMID (2008; S.110-112): „Die Huysburg, ein Benediktinerpriorat in Dingelstedt am Huy, war um 780 eine Militärstation fränkischer Herrscher, wurde 1080 zu einem Männerkloster als sich der Domherr Ekkehard entschloß Mönch zu werden. Schon vor diesem ließen sich 1070 mit Erlaubnis des Bischofs Burchard II. (Bukko) Einsiedlerinnen nieder. „Eine architektonische Besonderheit ist das Torhaus mit den drei Bogen. Sonnenstrahlen gehen von dem allsehenden Auge aus, dem Auge des Horus, des „Einäugigen Gottes, das in Syrien einst der Göttin Mari gehörte, die die Seelen der Menschen suchte. Die babylonische Schöpferin Aya wurde von islamischen Arabern dämonisiert und Ayin geannt, der Geist des bösen Auges.

    Die Inschrift über dem Torbogen am Ausgang der Huysburg deutet dies als Zeichen der Verehrung des dreifaltigen Gottes:

    SACRA DEO TRINO

    TRIPLICI PATET ABSIDE

    PORTA

    TER TRIA FATA FORAS

    PROVIDA VERTE TRIAS.

    Conradus Abbas posvit

    Ins Deutsche übersetzt heißt die Inschrift: Das Tor ist geweiht dem dreifaltigen Gott und steht offen mit dreifachem Bogen. Halte dreifach fern, schützende Dreifaltigkeit, die drei Unheilsmächte. Dazu die Bezeichnung des Bauherrn: CONRADUS ABBAS POSVIT. Abt Conrad hat dies errichtet. (Abt Conrad Nolten 1756-1781). Mit den Unheilsmächten, der Tria Fata, sind die drei Parzen, die römischen Schicksalsgöttinnen gemeint, die tödliches Unheil symbolisierten. „Es handelt sich um ein Chronogramm, dessen Buchstaben mit dem römischen Zahlenwert die Jahreszahl 1768 ergeben, das Jahr, in dem die Wiederherstellung der Klosteranlage vollendet wurde. Der Segen, den die Erbauer in diese Worte gefasst haben, wird auch dem zugesprochen, der heutzutage die Huysburg durch dieses Tor wieder verlässt."

    Die christliche Trinitätslehre wurde nach dem Modell der Plotinschen Hypostasen und nach dem Triaden-System des PLOTIN-Schülers PROKLOS entwickelt. Proklos, der Systematiker in der neuplatonischen Tradtion erkannte ein eigenes Seelenvermögen für die mystische Erfahrung und visionäre Schau. Dieser „Seelenfunke", aus der Stoa auch „synderesis" oder „principalis affectio genannt war sowohl „Organ mystischer Erfahrung als auch „Ort" der Gottesgeburt in der Seele. Diese von PLOTIN als Henosis bzw. Einung beschriebene Erfahrung wurde im christlichen Sinn mit der Geburt von Gottes Sohn in der Seele verstanden (2. Kor.4,6; 2. Kor.13,5; Kol.1,27; Phil.2,13). Proklos war vermutlich der Lehrer eines der Einflussreichsten christlichen Neuplatoniker, des PSEUDO-DIONYSIOS AREOPAGITA, der ein anonymer, wahrscheinlich syrischer Mönch des späten 4. Jhdts. war. Dieser hatte die Lehre Proklos christlich uminterpretiert. Nach dem Zeugnis der Apostelgeschichte soll der Apostel PAULUS mit diesem auf dem Areopag diskutiert und ihn dann zum Christentum bekehrt haben (Apg.17,34). Dionysius Areopagita lehrte das Aufgehen der Seele in Gott als das Ziel allen Strebens, die mystische Vereinigung. Seine „Mystische Theologie" wurde Wegbereiter der mittelalterlichen Mystiker und glich dem Zen-buddhistischen Streben nach dem Nirvana durch das Aufgeben allen Denkens in einer tiefen Trance. Das hier abgebildete, am Torbogen zum Ausgang aus dem Benediktinerpriorat an der Huysburg in Dingelstedt am Huy befindliche Auge-Dreieck-Symbol, wie es im katholischen Sinne für die Trinität und das Auge Gottes steht, zeigt das Auge in einer visionären bzw. medialen Trancestellung, wie es typisch bei dem Betreten sogenannter „Astraltore ist. Da die Pupille nach oben gerichtet ist, zeigt es nicht den Blick Gottes zum Menschen, sondern die visionäre Schau des Mystikers in die Jenseitswelten durch das „dritte Auge. Solche Auge-Dreieck-Symbole oder Embleme haben universalarchetypischen Charakter. Bei den vietnamesischen Buddhisten, den Theosophen, Rosenkreuzern, usw. werden ähnliche Auge-Dreieck-Symbole verwendet. Nahezu mit dem Huysburgener Auge-Dreieck-Symbol identisch wirkt das Emblem von ALEISTER CROWLEYs Magick-Gesellschaft, des Ordo Templi Orientis. Der Sekretär des Okkultisten Crowley, Dr. ISRAEL REGARDIE, der als reichianischer Psychologe in Los Angeles lebte, schrieb das Buch „The Eye in the Triangle", das von Aleister Crowley und seiner tantrischen Magie handelt. Crowley hat aus östlichen und westlichen Traditionen (östlicher Yoga, Meditation; westlicher Okkultismus) eine Synthese geschaffen, daher entlehnte er das Auge-Dreieck-Symbol aus Indien.

    Das große Siegel der Vereinigten Staaten zeigt ebenfalls das Auge-Dreieck-Symbol und verweist mit der Pyramide auf die altägyptische visionsspendende Schlangengottheit. Es ist auch das Emblem verschiedener Illuminaten-Dokumente und Freimaurer-Gebäude.

    Das dritte Siegel

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