Kapitalismus als Religion: Überlegungen zu einem Fragment Walter Benjamins
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Kapitalismus als Religion: Überlegungen zu einem Fragment Walter Benjamins Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFritz Lamm - ein unermüdlicher und unbequemer Streiter: Naturfreund - Freidenker - Marxist Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
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Buchvorschau
Kapitalismus als Religion - Books on Demand
Walter Schmid: Walter Benjamin (Aquarell)
Das Fragment Kapitalismus als Religion ist mit hoher Wahrscheinlichkeit um 1921 entstanden. Walter Benjamin war zu diesem Zeitpunkt etwa 30 Jahre alt. Es findet sich in seinen Gesammelte[n] Schriften, Band VI, und umfaßt ca. 3 ½ Druckseiten (Seiten 100 bis 103). Die Überlegungen, Gedankengänge und Argumente Benjamins werden immer wieder unterbrochen durch Literaturhinweise,
beispielsweise
»Fuchs: Struktur der kapitalistischen Gesellschaft o.ä.«
»Max Weber: Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie 2 Bd 1919/20«
»Landauer: Aufruf zum Sozialismus p 144« [1]
Wie sich Benjamin auf diese Texte beziehen wollte, ist unbekannt. In der Sekundärliteratur angegebene Hinweise, er vertrete die Ansicht von … sind m. E. aus der Luft gegriffen und dienen der einseitigen Interpretation des Benjamin‘ schen Fragments.
Zuerst möchte ich die beiden von Benjamin verwandten Begriffe „Religion „ und „Kapitalismus" klären gemäß dem Diktum: »Worauf es [...] ankommt, ist die Anstrengung des Begriffs auf sich zu nehmen.« [2] Diese Forderung stammt von G. W. F. Hegel, und wenn auch angeblich »die Hegelsche Dialektik [von Marx] auf den Kopf, oder vielmehr vom Kopf, auf dem sie stand, wieder auf die Füße gestellt« [3] wurde, lohnt es sich, Hegels Rat zu befolgen. Dies ist auch im Sinne von Bertolt Brecht, der in den Flüchtlingsgesprächen formuliert: »Die Begriffe, die man sich von etwas macht, sind sehr wichtig. Sie sind Griffe, mit denen man Dinge bewegen kann.«
Friedrich Engels äußerte sich auch so: »Es versteht sich ja von selbst, daß da, wo die Dinge und ihre gegenseitigen Beziehungen nicht als fixe, sondern als veränderliche aufgefaßt werden, auch ihre Gedankenabbilder, die Begriffe, ebenfalls der Veränderung unterworfen sind; daß man sie nicht in starre Definitionen einkapselt, sondern in ihrem historischen Bildungsprozeß entwickelt.« [4]
Es gibt keine einheitliche Definition dessen, was Religion sei. Beispielhaft sei auf Herbert von Cherbury (1583 – 1648) verwiesen, der „fünf Vernunftwahrheiten" der monotheistischen Religionen festgestellt haben will. Diese lauten nach Michael Weinrich, dem Autor des Buches Religion und Religionskritik [5]:
»der Glaube an den einen Gott als ewige und allmächtige Ursache, Lenker und Ziel aller Dinge;
die Verehrung dieses einen Gottes – auf durchaus unterschiedliche Art und Weise, d.h. unabhängig von den kirchlich erhobenen Machtansprüchen;
der sittliche Gottesdienst (cultus divinus) in der Gestalt frommer Gesinnung und tugendhafter Lebensführung, die sich am Gewissen orientieren;
die Wahrnehmung der eigenen Unvollkommenheit (Sündenschmerz) und die Bereitschaft zur Buße für schuldhaftes Fehlverhalten;
das Bewußtsein von