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Mittelalterliche Königinnen
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Mittelalterliche Königinnen

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About this ebook

Mit diesem wunderschönen Buch-Set aus „Kaiserin Wu Zetian“, „Gwenllian ferch Gruffydd, die Kriegerprinzessin von Deheubarth“ und „Kaiserin Matilda von England“ wird das Mittelalter zum Leben erweckt.

Beginnen Sie Ihre Reise mit einer Erkundung des mittelalterlichen China, als Finanzminister Wu Shihuos ungewollte Tochter Wu Zhao allen Erwartungen zum Trotz die erste und einzige Kaiserin Chinas wird.

Reisen Sie von dort ins mittelalterliche Wales, um König Gruffydd ap Cynans heroische Tochter Gwenllian zu treffen, die erste fremdländische Herrscherin, die von den Engländern hingerichtet worden ist.

Lernen Sie schließlich Kaiserin Matilda kennen, die erste Frau, die den englischen Thron aus eigener Kraft bestiegen hat.

Drei mittelalterliche Königinnen. Ein mitreißendes Buch, das Ihre ganze Familie unterhalten, informieren und inspirieren kann.

LanguageDeutsch
Release dateApr 22, 2018
ISBN9781547526277
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    Book preview

    Mittelalterliche Königinnen - Laurel A. Rockefeller

    Mittelalterliche Königinnen ist ein erzählendes Sachbuch, das auf dem Leben der chinesischen Kaiserin Wu Zetian, der walisischen Prinzessin Gwenllian ferch Gruffydd und Kaiserin Matilda von England basiert und unter Verwendung von historischen Primär- und Sekundärquellen sowie Berichten und weiteren Recherchen konzipiert wurde.

    Die benutzen Quellen befinden sich am Ende dieses Buches. Eine Interpretation des Quellmaterials wurde nach Ermessen der Autorin vorgenommen und im Rahmen der Vorstellungskraft der Autorin verwendet; dies schließt Namen, Ereignisse und historische Details ein.

    In diesem Buch wurde Pinyin als chinesische Romanisierung des Hochchinesischen verwendet. Wo es angebracht erschien, wurden Namen anderer Romanisierungs-Systeme wie beispielsweise Wade-Giles in Pinyin übertragen, um die Einheitlichkeit und zutreffende Aussprache chinesischer Worte zu gewährleisten.

    INHALTSVERZEICHNIS

    KAISERIN WU ZETIAN

    Prolog

    Kapitel Eins: Cai Ren

    Kapitel Zwei: Zhaoyi

    Kapitel Drei: Wahre Macht

    Epilog

    Zeitleiste

    Leseempfehlungen

    GWENLLIAN FERCH GRUFFYDD, DIE KRIEGERPRINZESSIN VON DEHEUBARTH

    „Gwenllians Tränen"

    Kapitel Eins

    Kapitel Zwei

    Kapitel Drei

    Kapitel Vier

    Kapitel Fünf

    Zeitleiste

    Leseempfehlung und Bibliographie

    KAISERIN MATILDA VON ENGLAND

    Stammbaum von Kaiserin Matilda

    Prolog

    Kapitel Eins: Prinzessin von England

    Kapitel Zwei: Kaiserin des Heiligen Römischen Reiches

    Kapitel Drei: Der Tod von Prinzen

    Kapitel Vier: Anarchie und Bürgerkrieg

    Epilog

    Gebete in Latein und ihre Übersetzung

    Zeitleiste

    Leseempfehlung und Bibliographie

    ÜBER DIESE REIHE

    KAISERIN WU ZETIAN

    Prolog

    „Miss? Miss, was denkt Ihr, wohin Ihr geht?", fragte der britische Soldat barsch. Er ergriff den Arm der gutgekleideten jungen Frau, die die Dongjiaomin Straße entlangging. Ihr dunkelbraunes Haar stand im Kontrast zu ihren mit Rubinen verzierten Haarnadeln.

    „Hände weg, Barbar!, fauchte Hua-Lin. Ihre grünen Augen blitzten. „Ich bin kein Tagelöhner, keine Sklavin! Wie könnt Ihr glauben, Ihr könntet mich ergreifen, als wäre ich ein Tier?

    Drei Soldaten schlossen sich dem ersten an und umringten Hua-Lin drohend. Ganz nah kamen sie dabei ihrem Körper und befummelten ihr feinbesticktes mandschurisches Gewand, dessen Stil sie als Urenkelin des Qianlong Kaisers auszeichnete. Lachend öffnete der jüngste Soldat zwei der Knöpfe über ihrer Brust, die das Gewand zusammenhielten, während die anderen ihre Arme hinter ihrem Rücken umklammerten. Die Intention all dessen war der adligen Hua-Lin nur zu klar. „Mögen die Raben und Falken Abka Hehes Eure Herzen zerfleischen!"

    Wie als Antwort auf ihr Gebet tauchte hinter der Gruppe ein britischer Captain auf und brüllte ehrfurchtgebietend: „Was seid Ihr für erbärmliche Soldaten! Ihr wagt es, Euch Engländer zu nennen? Verschwindet und geht in Eure Baracken, bis Ihr andere Befehle erhaltet!"

    „Sir! Jawohl, Sir!", riefen die Soldaten einstimmig und salutierten.

    „WEGTRETEN!, befahl der Captain. Als die Gruppe zu den Baracken marschierte, kniete der Captain vor Hua-Lin nieder und knöpfte ihr galant das Gewand zu. „Ich bitte Euch um Entschuldigung und Vergebung, Mylady!

    „Wisst Ihr, wer oder zumindest was ich bin?"

    „Nur Verwandten des Kaisers ist es gestattet, diesen Gelbton zu tragen", erwiderte der Captain.

    „Meine Großmutter war eine Tochter des Qianlong Kaisers", erklärte Hua-Lin.

    „Wie lautet Euer Name, wenn ich fragen darf?"

    „Hua-Lin. Es bedeutet blühender Wald in Eurer Sprache. Ich weiß, es ist kein angemessener mandschurischer Name. Mein Vater war Chinese. Er hat die Mandschu-Kultur natürlich respektiert, aber seinem Glauben nach war er Buddhist. Die Traditionen meiner Mutter waren ihm fremd. Ich wurde hier in Beijing geboren, bin aber in einem Dorf in der Mandschurei aufgewachsen. Dort habe ich die Kultur und Traditionen der Mandschu kennengelernt. Mein Vater war kaum zu Hause. Er arbeitete für die Regierung, bevor der Arrow-Krieg ihm das Leben nahm."

    „Was für eine schöne Geschichte, Hua-Lin – darf ich Euch so anreden?"

    „Da Ihr meine Ehre gerettet habt – ja, das dürft Ihr. Habt Ihr auch einen Namen, Captain?"

    „Mann. Richard James Mann. Wenn Eure Ladyschaft dies vorzieht, ist auch Richard genehm – allerdings nicht diesen Kerlen gegenüber."

    „Wo kommt Ihr her?"

    „Aus Colchester. Das ist eine alte Stadt im Südosten Englands. Vielleicht gar nicht so anders als Beijing, erklärte Captain Mann. „Vor rund achthundert Jahren hat eine großartige Königin einen Unabhängigkeitskrieg gegen die Streitmächte des Römischen Reiches angeführt. Denn die Römer, ähnlich wie jetzt das Britische Weltreich in Indian und China, hatten damals vor, Britannien zu kolonisieren und erobern.

    „Was ist passiert? War sie erfolgreich? Hat sie Euer Volk befreit?"

    „Nein – nein, sie ist gescheitert. Sie wurde von dem römischen Statthalter Gaius Suetonius Paulinus in eine Falle gelockt. Um nicht als Kriegstrophäe zu enden, haben sie und ihre Töchter Selbstmord begangen. Und um sie zu schützen und den Römern den vollen Sieg vorzuenthalten, hat ihr Volk sie begraben", erinnerte sich Richard. Die Bedeutung der Geschichte von Boudicca wurde ihm in Anbetracht des Vertrags von Tiajin umso bewusster, da dieser die Qing Dynastie zwang, den Briten eben die Gesandtschaft zu ermöglichen, die ihn und seine Waffenbrüder nach Beijing geführt hatte.

    „Also hat sie versagt."

    „Einige würden es so bezeichnen. Aber ihre Legende wurde nie vergessen. Heute erinnern wir uns an sie als eine große Heldin."

    „Ähnlich wie bei Wu Zetian", bemerkte Hua-Lin.

    „Wer?"

    „Kaiserin Wu Zetian, die einzige Frau, die jemals eigenständig über die Chinesen herrschte. Sie hat ihre eigene Dynastie ausgerufen – die Zhou Dynastie –, auch wenn diese natürlich keinen Bestand hatte. Doch in ihrer Zeit florierten Bildung und die Künste, und die Frauen der Han-Chinesen erhielten viele ihrer Bürgerrechte", erläuterte Hua-Lin.

    „Das klingt nach einer eindrucksvollen Frau – ganz wie Ihr. Captain Mann lachte freundlich. „Ich würde gerne mehr über sie erfahren.

    „Ich wohne dort drüben." Hua-Lin deutete in die Richtung der Britischen Gesandtschaftsgebäude.

    „Auf der anderen Seite der Britischen Gesandtschaft?"

    „Gesandtschaft! Britische Offiziere schlafen nun in dem Raum, in dem ich geboren wurde!"

    „Ich bin nur ein Captain, Mylady. Ich kann Eurer Familie nicht Euer Haus zurückgeben. So viel Macht besitze ich nicht. Aber ich kann Euch zu meinem bescheidenen Heim geleiten – wenn Ihr mir Euer Vertrauen schenkt – und von dort zu Eurem jetzigen Zuhause, wenn Euch das recht ist, bot Richard an. „Ich war ohnehin auf dem Heimweg, um einen Tee zu trinken. Schließt Ihr Euch mir an und erzählt mir mehr über Kaiserin Wu Zetian?

    Hua-Lin ergriff den Arm, den Captain Mann ihr höflich anbot. „Mit Vergnügen."

    Kapitel Eins: Cai Ren

    Wu Zhao tauchte ihren Schreibpinsel in das schwarze Tintenfass, ein Übungsblatt mit vorgedruckten Linien lag vor ihr. Sie streifte den Pinsel am Rand des Gefäßes ab, damit die Spitze möglichst fein wurde. Dann zählte sie ihre Striche sorgfältig, während sie das Zeichen „lǐ" 礼 übte, das Anstand bedeutete. Sie schrieb das Zeichen so oft, bis die erste Zeile voll war. Die dreizehnjährige Tochter des Finanzministers schaute hoch und blickte ihren Lehrer an, der gerade Gespräche des Konfuzius las. Sie erhob ihre Stimme und fragte: „Laoshi, warum ist Anstand wichtig für Frauen?"

    „Anstand in der Sprache schützt die Ehre der Familie, vor allem bei Frauen, antwortete ihr fünfundzwanzigjähriger Lehrer. „Euer Vater, Finanzminister Wu Shihou, möchte, dass Ihr alle vier Tugenden einer Frau nach der Lehre Konfuzius’ vollends versteht, bevor er Euch eine ehrbare Partie arrangiert.

    „Eine ehrbare Partie? Wozu diese Konzentration auf Fertigkeiten für die Ehe und Haushaltsführung? Ich würde viel lieber lesen, als zu spinnen, weben oder nähen!", verkündete Zhao mit Nachdruck.

    Ihr Lehrer stand auf, klappte sein Buch geräuschvoll zu und blickte sie scharf an. „Euer Vater ist viel nachsichtiger mit Euch, als es angemessen ist! Denkt Ihr, selbst die Töchter des Kaisers würden eine solche Erziehung erhalten? Bildung ist etwas für Männer, nicht für Frauen!"

    Zhao musterte ihn kalt. „Und doch habt Ihr den Auftrag meines Vaters, mich zu unterrichten, angenommen. Interessant, nicht wahr?"

    „Reiche Männer wie Euer Vater können sich eine solche Exzentrizität leisten. Er bezahlt mich gut."

    „Aha! Aber wird er Euch immer noch entlohnen, wenn er erfährt, dass Ihr zu voreingenommen seid, um Eure Pflicht zu erfüllen?", erwiderte Zhao spitz.

    Wu Zhaos Lehrer verlagerte das Thema. „Pflicht? Es ist Eure Pflicht, „lǐ zu schreiben, bis ich Euch sage, dass Ihr damit aufhören könnt. Wie oft habt Ihr es bisher geschrieben?

    Zhao zählte. „Yi, er, san, si, wu, liu, qiu, ba, jiu. Neunmal!"

    „Macht weiter, bis Ihr es dreißigmal geschrieben habt", befahl ihr Lehrer.

    Zhao gehorchte und tauchte den Schreibpinsel erneut in die Tinte. „Shi, laoshi!"

    ––––––––

    „Du hast nach mir geschickt, Baba?", fragte Wu Zhao. Sie kniete nieder und setzte sich zu Füßen ihres Vaters ans Feuer, die Augen respektvoll niedergeschlagen.

    Finanzminister Wu Shihuo schob die langen, wallenden Ärmel seines Mantels hoch, bevor er seine Hände auf ihren Kopf legte. „Ja, baobei."

    Zhao begegnete seinem Blick. „Was gibt es, Vater?"

    „Ich habe gute und schlechte Neuigkeiten für dich. Im Frühling wirst du uns verlassen und nach Chang An reisen."

    „In die kaiserliche Hauptstadt?"

    „Ja."

    „Warum?"

    „Ich denke, du weißt, warum. Von all meinen Söhnen und Töchtern bist du die aufgeweckteste, die gebildetste. Deine Schwestern sind es zufrieden, über ihren Nadelarbeiten zu sitzen. Wenn man es nur wagt, Nadel, Spindel oder Webstuhl in deine Nähe zu bringen, wirst du rastlos", sagte Finanzminister Wu lächelnd.

    „Du hast eine Partie für mich gemacht, nicht wahr?", fragte Wu Zhao und runzelte die Stirn.

    „Ja."

    Zhao seufzte und nutzte ihre mentale Disziplin, um ihren Unmut und ihre Enttäuschung zu verbergen. „Wer ist es?"

    „Kaiser Taizong. Du wirst eine seiner cai ren, eine rangniedere Nebenfrau, sein. Vergib mir, doch etwas Besseres konnte ich nicht finden. Als die anderen hochrangigen Adligen von deinen ... eigentümlichen Gewohnheiten erfuhren, wollte leider keiner von ihnen dich für seine Söhne haben."

    „Ein Mann, der nicht mit einer intelligenten und gebildeten Frau umgehen kann, ist meine Zeit nicht wert – ganz zu schweigen von meinem Körper!", verkündete Wu Zhao stolz.

    „Meine Tochter, weißt du, wie respektlos das klingt?"

    „Respektlos für wen? Für einen längst verstorbenen Politiker, der sich nur für Macht interessierte? Warum geben wir uns überhaupt mit diesen Büchern, diesen Analekten, ab? Es ist reine Propaganda! Sexistische Propaganda! Wir bezeichnen die Menschen nördlich der Großen Mauer als Wilde, aber aus welchem Grund? Sie haben Frauen unter ihren Anführern – im Weltlichen und Religiösen – und sie beten sowohl zu Göttinnen wie auch Göttern! Vielleicht sind wir Han-Chinesen die Wilden und die Menschen im Norden sind die Zivilisierten."

    „Das ist Vaterlandsverrat, Zhao!", widersprach der Finanzminister.

    „Und unschicklich, weil ich eine junge Frau bin!"

    „Ja", stimmte Wu Shihuo zu. „Deshalb dienst du dem Kaiser am besten als cai ren. Unter den Scharen an Frauen, die ihm angetraut sind, kannst du dich sicherlich nicht in Schwierigkeiten bringen."

    Zhao grinste. „Darauf würde ich nicht wetten!"

    Finanzminister Wu stand auf und streckte eine Hand aus, um seiner Tochter aufzuhelfen. „Nun, immerhin ist es unwahrscheinlich, dass du als cai ren jemals den Kaiser sehen oder zu seinem Bett gerufen wirst. Das sollte deinen Unfug einschränken."

    Zhao schüttelte den Kopf, als ihr Vater den Raum verließ, und murmelte: „Das werden wir noch sehen!"

    ––––––––

    Für Wu Zhao kam der Frühling viel zu schnell über den Kreis Wenshui in der Provinz Shanxi. Sie war noch nie die 1108 chinesischen Li, rund 370 Meilen, zwischen ihrem Zuhause und dem Kaiserpalast gereist. Nach Monaten glücklicher Selbstvergessenheit, in denen sie die arrangierte Ehe verdrängt hatte, wurde Wu Zhao nun mit der Realität konfrontiert. Die Diener ihres Vaters packten ihre am meisten geschätzten Besitztümer in zwei Truhen und luden sie zusammen mit den Geschenken des Finanzministers an den Kaiser in einen Wagen. Schließlich war der Tag gekommen, ohne Zeremoniell oder Trara. Pflichtbewusst bestieg sie die Kutsche und verließ ihre Heimat auf Nimmerwiedersehen.

    Zwei Wochen später rollte Wu Zhaos Kutsche durch ein mit reichen Verzierungen versehenes Holztor, das in Chang Ans dicke Erdmauern eingelassen war. Der Kutscher folgte dem sorgfältig angelegten Muster der Straßen und lenkte das Gefährt sicher durch die ganze Hauptstadt. Die nördliche Mauer von Chang An bildete die südliche Mauer der Kaiserlichen Stadt.

    Zhao schob vorsichtig die seidenen Vorhänge im Inneren der Kutsche zurück und nahm die Sehenswürdigkeiten, Gerüche und Geräusche der belebten Stadt in sich auf. Kein anderer Ort der Welt vereinte eine gleichartige Mischung aus Kulturen, Religionen und feilgebotenen Waren, nicht einmal Konstantinopel, die Hauptstadt dessen, was noch von dem ehemals ruhmreichen Römischen Reich geblieben war.

    Als die Kutsche durch das nördliche Tor Chang Ans in die Kaiserliche Stadt fuhr, hörte das scharfsinnige Mädchen musikalische Töne und die Stimmen von Frauen, die teils melodisch und teils sehr wirr klangen.

    Endlich hielt das Gefährt an. Fünf Eunuchen umringten die Kutsche, während weitere den Wagen umgaben, der die Geschenke ihres Vaters für den Kaiser beinhaltete. Mit schwindelerregender Geschwindigkeit wurden ihre Besitztümer und die Geschenke annähernd lautlos weggebracht. Derweil half ihr ein betagter Eunuch, der eindeutig älter wirkte als ihr Vater, aus der Kutsche. „Hier entlang, Mylady! Da sie unsicher war, was sie der Etikette nach tun sollte, folgte sie dem Eunuchen zu einer Art einfachem Schlafraum, den sie mit vier anderen Frauen teilen sollte. Der Eunuch führte sie zu dem leeren Bett, unter dem ihre Truhen bereits verstaut worden waren. „Dies ist jetzt Euer Zuhause.

    „Wann werde ich dem Sohn des Himmels vorgestellt?", fragte Wu Zhao mit Nachdruck.

    „Gar nicht", erwiderte der ältere Eunuch.

    „Das verstehe ich nicht. Wie kann ich seine Nebenfrau sein und ihn nicht kennenlernen?", hakte Wu Zhao spitzfindig nach.

    Der Eunuch lachte. „Ihr seid nur cai ren, eine Konkubine niederen Rangs. Ihr verdient seine göttliche und heilige Anwesenheit nicht!"

    „Was verdiene ich dann?"

    „Dass Ihr tut, was man Euch sagt!"

    „Wer? Wer ist mein Gebieter, wenn nicht der Sohn des Himmels?"

    „Kaiserin

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