Schnäpse & Liköre: Brennen, Ansetzen, Verschenken
Von Carsten Bothe
Beschreibung
Natürlich dürfen viele tolle Rezepte für aufgesetzte Schnäpse, Liköre und Spezialitäten wie Hudson-Bay-Rum oder Feuerzangenbowle nicht fehlen. Es kommt aber nicht nur auf den Inhalt der Flasche an, so gibt es Tipps für die perfekte Lagerung, welche Flaschen sich zum Verschenken oder Verkaufen eignen und wie man am besten selbstgemachte Etiketten befestigt.
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Schnäpse & Liköre - Carsten Bothe
Carsten Bothe
SCHNÄPSE & LIKÖRE
Brennen, Ansetzen, Verschenken
HEEL
HEEL Verlag GmbH
Gut Pottscheidt
53639 Königswinter
Tel.: 02223 9230-0
Fax: 02223 9230-13
E-Mail: info@heel-verlag.de
www.heel-verlag.de
© 2018 HEEL Verlag GmbH
Autor: Carsten Bothe
Satz und Gestaltung: gb-s Mediendesign, Königswinter
Coverdesign: Axel Mertens, Königswinter
Lektorat: Helge Wittkopp
Fotos:
© Kais Bodensieck, www.fotodesign-xtrascharf.de
Mit Ausnahme von:
© Fotolia.de: vallefrias (U1 o.); stockphoto-graf (U1 M., U4 Hintergrund); Artem Shadrin (U4 o. l); AlenKadr (S. 3, Marginalspalte S. 8–127); kishivan (S. 4/5); Erica Guilane-Nachez (S. 6); andreasschlote (S. 8); ferkelraggae (S. 9); ~ Bitter ~ (S. 10); aheflin (S. 13); vetalgard (S. 14); goodmanphoto (S. 19); hjschneider (S. 22/23); Patrick Daxenbichler (S. 33); shaiith (S. 37); Elisabeth (U4 u. l., S. 49); monticellllo (S. 53); PMDesign (S. 54); banderob1962 (S. 60); gudrun (S. 63); Hetizia (U1 u., S. 71); Cherries (S. 73); Christian Jung (S. 77, S. 83); BillionPhotos.com (S. 81); twins03 (S. 87 ); Rostislav Sedlacek (S. 93); mp1982_06 (S. 99); razoomanetu (S.109); zoryanchik (U4 M. l.); S. 115); uckyo (S. 117); natros (S. 119); mizina (S. 121); Bernd Wolter (S. 121) © Carsten Bothe: S. 25 o., S. 89, S. 90, S. 98, S. 100, S. 101 © gb-s Mediendesign: S. 30
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Bitte beachten Sie bei der Verwendung der Anleitungen und Rezepte die jeweils aktuelle Rechtsprechung Ihres Bundeslandes bzw. Landes. Bei allen anhand dieses Buches ausgeführten Arbeiten trägt der durchführende Hobbybrenner das alleinige und uneingeschränkte Risiko. Ebenso ist die Haftung des Autors und Verlags für Druckfehler, Schreibfehler und sachliche Fehler jeder Art ausdrücklich ausgeschlossen.
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– Alle Angaben ohne Gewähr –
Printed in Slovakia
ISBN 978-3-95843-579-7
eISBN 978-3-95843-612-1
Inhalt
Vorwort
Historischer Abriss
Geschichte des Alkohols
Exkurs: Die Abfindungsbrennerei
Moonshine
Rechtliche Aspekte und Basiswissen
Rechtliche Aspekte
Notlösung
Die Verschlussbrennerei
Basis-Wissen
Schnaps, Brand, Geist – Wo ist der Unterschied?
Was passiert bei einer alkoholischen Gärung?
Zucker aus Getreide
Wie maischt man ein?
Aufbau einer Destille
Kaufberatung
Wie brennt man?
Step-by-Step
Alkoholgehalt bestimmen und verdünnen auf Trinkstärke
Alkoholgehalt von Maische und Likören bestimmen
Lagerung nach dem Brennen
Lagerung und/oder Reifung im Fass
Lagerung in Glasgefäßen
Welche Flaschen zum Verschenken oder Verkauf?
Abfüllen und Etikettieren
Rezepte
Schnaps
Wie trinkt man eigentlich einen Schnaps?
Apfelmaische
Zwetschgenmaische
Birnenmaische
Zuckermaische am Beispiel eines Moonshines
Aufgesetzte Schnäpse
Enzianschnaps
Vodka-Feige
Apple-Pie-Schnaps
Schlehenschnaps Sloe Gin
Liköre
Ostpreußischer Bärenfang
Schwarzer Johannisbeerlikör
Schlehenlikör
Löwenzahnblütenlikör
Roter Johannisbeerlikör
Holunderblütenlikör
Heidelbeerlikör
Himbeerlikör
Brombeerlikör
Bärlauchlikör
Fichtennadel-Likör
Blitzliköre
Russischer Karamell-Likör
Eierlikör
NUTELLA®-Likör
Bratapfellikör
Bierlikör
Klare Schnäpse veredeln
Whiskey
Gin
Spezialitäten
Feuerzangenbowle
Butter-Rum
Hudson-Bay-Rum
Rumtopf
Schuntertrapper
Vorwort
Liebe Leser,
Alkohol begleitet die Menschheit schon eine ganze Weile: vom Met der Germanen, über das Bier bei den alten Ägyptern bis hin zum Wein und Apfelwein des Mittelalters. Irgendwann begannen dann die Menschen den Alkohol durch Destillation zu konzentrieren und so die Früchte des Sommers und den Geschmack zu konservieren und zu veredeln.
Wie immer im Leben: Was Spaß macht, ist entweder verboten oder wird besteuert. So ist die Herstellung von Alkohol in den meisten Ländern strikt reglementiert und das Produkt wird besteuert – angeblich, um durch die künstliche Verteuerung den Gebrauch einzuschränken und so negative Auswirkungen auf die Gesundheit zu verhindern. Seit kurzem ist in Deutschland für Privatleute das Herstellen von Alkohol durch Destillation komplett verboten, auch die früher zugelassenen Mini-Destillen sind inzwischen dafür nicht mehr zulässig. Daher ist die Anleitung in diesem Buch als Konservierung des Wissens zu sehen. Es ist auf keinen Fall eine Anleitung zum illegalen Schnapsbrennen.
Wer sich doch eine eigene Spirituose herstellen möchte, der findet im zweiten Teil des Buches jede Menge Rezepte für Aufgesetzte oder veredelte Spirituosen. Denn das ist auch in Deutschland legal möglich und nicht reglementiert, denn der Alkohol wurde gewerblich hergestellt und ist bereits versteuert.
Im rechtlichen Kapitel haben wir alles Relevante zur aktuellen Situation für Hobbybrenner zusammengetragen. Leider ist seit dem 01.01.2018 das private Brennen verboten und das gewerbliche Brennen sehr streng reglementiert und wer das gewerblich macht, der kommt ohnehin nicht um eine intensive Beschäftigung mit der Materie umhin. Die Hersteller der Brennereianlagen sind da aber meist eine große Hilfe.
Jetzt bleibt mir nur noch, Ihnen viel Spaß bei der Herstellung ihrer ersten eigenen Spirituosen zu wünschen.
Prost!
Carsten Bothe
Historischer Abriss
Geschichte des Alkohols
Seit der Mensch die berauschende Wirkung des Alkohols entdeckt hat, und das ist schon etliche tausend Jahre her, hat er auch versucht, den Alkohol zu konzentrieren und als Branntwein zu sich zu nehmen. Die Alchemisten im Mittelalter haben die ersten Destillen konstruiert und den gewonnenen Alkohol zunächst mit den darin gelösten Wirkstoffen als Medizin verwendet. Schon bald erkannte man, dass sich in Alkohol einige Pflanzenbestandteile besser lösen als in Wasser. Eine Wunde mit einer alkoholischen Tinktur, die ja keimfrei ist, auszuwaschen half, den gefürchteten Wundbrand zu verhindern. Ob die bessere Heilung nun an den Kräuterauszügen oder an dem Alkohol lag, war eigentlich nebensächlich, Hauptsache es half und damals wie heute heißt es: Wer heilt hat recht.
Neben der äußeren Anwendung folgte die innere Anwendung, beispielsweise mit Kräutern in Wein, der destilliert wurde, um die Kräuterauszüge zu konzentrieren. Dass dabei auch der Alkoholgehalt anstieg, war ein netter Nebeneffekt.
Später kamen die Destillen auch im gemeinen Volk an und es entwickelte sich eine Schnaps-Kultur, bei der die Früchte des Sommers als Branntwein für den Winter konserviert wurden. Schnaps war ein Alltagsgetränk und wurde auf dem Feld oder auf der Arbeit beim Frühstück genossen. So war in Süddeutschland Speck, Brot und Obstler ein typisches Essen auf dem Feld. Im armen Emsland war bis 1950 Kornbranntwein üblich, Bier oder gar Wein konnte sich bis dahin kaum jemand leisten.
Matrosen erhielten auf den Schiffen zusätzlich zu den normalen Essensrationen Rum oder anderen Branntwein ausgehändigt. Bei der Britischen Marine war eine tägliche Ration von 70 ml üblich, die später mit Zitronensaft und Wasser gemischt wurde, um Skorbut vorzubeugen und auch, damit die Matrosen langsamer tranken. Den Rum bezog die Marine aus den Kolonien, wo er in großem Umfang aus einem Nebenprodukt der Zuckerrohr-Zuckerproduktion, der Melasse, hergestellt wurde.
Eine besondere Stellung nahm der Schnaps im Bergbau ein: In den Harzer Silberminen wurde schon früh die Versorgung mit Hochprozentigem sichergestellt. In der DDR gab es den als „Kumpeltod" bezeichneten Trinkbranntwein für Bergarbeiter, der auf Bezugsscheinen steuerfrei gekauft werden konnte.
In den letzten beiden Weltkriegen bekamen die Soldaten