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Zwillingssaga 1: Tochter der Lüfte
Zwillingssaga 1: Tochter der Lüfte
Zwillingssaga 1: Tochter der Lüfte
Ebook427 pages6 hours

Zwillingssaga 1: Tochter der Lüfte

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About this ebook

Tyrannei – Schmerz – Erniedrigung – Verachtung – Hoffnungslosigkeit.

Jeden Abend hört Prinzessin Méileen die Schmerzensschreie der Dienerinnen Prinz Kargons neben ihrem Gemach. Eben dies ist das Leben, welches sie nach ihrer beider Vermählung und unter seiner Herrschaft erwartet. Selbst in ihre Träume verfolgt sie der erbarmungslose Prinz, bis ihr dort von einem geheimnisvollen Unbekannten geholfen wird. Durch ihn kommt sie mit einer Welt voller Magie und Übersinnlichem in Berührung, denn die alte Legende der Luftzwillinge könnte von ihr sprechen.

Wird Méileen es schaffen, ihre bevorstehende Hochzeit zu verhindern? Wem kann sie vertrauen und wohin führt sie die magische Kraft, die – unbemerkt von allen – in ihr schlummert?
LanguageDeutsch
Release dateJun 1, 2018
ISBN9783961731084
Zwillingssaga 1: Tochter der Lüfte

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    Book preview

    Zwillingssaga 1 - Salomé Joell

    978-3-96173-108-4

    Widmung

    Ich widme dieses Buch einer Freundin, ohne die ich niemals zum Schreiben gefunden hätte.

    Andrea, ich danke dir von ganzem Herzen!

    Prolog

    Langsam öffnete Leandro die Augen.

    Es fiel ihm immer schwerer, sich nicht einzumischen. Er wusste nicht, wie ihm das weiter gelingen sollte.

    Die kühle Nachtluft strich über sein erhitztes Gesicht, eine Grille zirpte neben seinem Kopf und in der Ferne konnte er das Heulen der Wildhunde hören.

    Er lag in seinem Schlafsack und spürte durch den dünnen Stoff die Feuchtigkeit, die sich vom Waldboden her zu ihm ausbreitete. Langsam setzte er sich auf und blickte in die Dunkelheit der Nacht. Das Rascheln der Bäume im Wind und die Tiere um ihn herum jagten ihm keinen Schrecken ein, er wusste sich zu verteidigen. Dennoch war er ungern allein unterwegs. Das Gefühl der Einsamkeit wuchs mit jedem Tag.

    Er hatte sein Nachtlager auf einer kleinen Lichtung mitten im Wald aufgeschlagen. Das letzte Dorf hatte er vor zwei Tagen verlassen – ohne Erfolg. Leandro würde noch einen halben Tag weiterziehen müssen, bevor er das nächste Dorf erreichte, und konnte nur hoffen, dass er damit seinem Ziel näher kam.

    Er sehnte sich nach dem Tag, an dem die Aufgabe endlich erledigt sein würde und er zurück nach Hause gehen konnte. Er musste eine große Strecke zurücklegen, doch der Heimweg war bekanntlich kürzer. Seine Gedanken schweiften wieder zu den Ereignissen der letzten Nacht und er schloss die Augen, um sie von sich zu schieben.

    Schon oft hatten ihn die Albträume anderer gequält, doch diese hier waren schlimmer. Ihre Angst war größer, war realer. Er wusste nicht, ob sie auch nur ein paar Stunden friedlichen Schlaf fand. Bereits zu Hause, in seinem Cottage, war es ihm schwergefallen, sie von sich zu schieben. Doch seit er unterwegs war, konnte er sich ihrer kaum noch entziehen.

    Er kannte die Gefahr seiner Begabung. Viele, die sie besaßen, verfielen irgendwann dem Wahnsinn, wenn sie diese verschiedenen Welten nicht mehr unterscheiden konnten. Es hatte ihn viele Jahre der Übung gekostet, fremde Träume von seinen eigenen zu unterscheiden und die nötige Beherrschung zu entwickeln, sich nicht in diese einzumischen. Er erinnerte sich an die Stunden mit seiner Lehrerin und die Kontrollübungen. Doch seit er in die Traumwelt dieser Frau sah, war es ihm fast unmöglich, sich zu kontrollieren, und er wusste nicht, ob es richtig war, einen Menschen leiden zu lassen, wenn er helfen konnte.

    Er hatte langsam die Befürchtung, dass er sich ihr näherte und es ihm deshalb immer schwerer fiel, sich von ihrer Welt fernzuhalten.

    Ein Rascheln in seiner Nähe zog seine Aufmerksamkeit auf sich, doch als er sich umblickte, erkannte er bloß eine Waldmaus, die nach Essensresten suchte. Er warf ihr ein paar Krümel seines Brotes zu und beobachtete, wie sie diese rasch mit sich nahm. Kurz darauf kam die Maus wieder, diesmal in Begleitung. Als die Mäuse alles eingesammelt hatten, blickten sie ihn erwartungsvoll an, als hofften sie auf mehr. Er warf ihnen noch etwas zu, dann schloss er wieder die Augen und horchte auf seine Umgebung, um die letzten Reste der Angst, die sie empfunden hatte, die fast zu seiner geworden war, zu vertreiben. Dabei atmete er dreimal tief durch und leerte seinen Geist. Es war eine Übung, die ihm in Fleisch und Blut übergegangen war. Als er die Augen wieder öffnete, konzentrierte er sich bewusst auf seine Aufgabe.

    Wie weit es noch war, bevor der Auftrag erfüllt sein würde und er endlich wieder umkehren und nach Hause gehen konnte, wusste er nicht. Er konnte nur hoffen, dass sein Weg ihn nicht noch näher zu ihr führen würde.

    Das Resultat seiner kurzen Übung war dahin, sie war wieder voll und ganz in seinen Gedanken. Zu oft hatte er ihr schon zugeflüstert, sie beruhigt und daran erinnert, dass es nur ein Traum war. Und er wusste nicht, wie lange er noch dem Drang widerstehen konnte, sich ihr zu offenbaren.

    Teil 1:

    Tyrannei

    1

    Méileen schreckte hoch und blickte sich panisch um. Ihr Herz raste, ihr Atem ging schnell und flach. Um sie herum war alles dunkel, doch sie erkannte die Umrisse ihres Zimmers. Den weißen Stoff, der den Himmel ihres Bettes überspannte, die hölzerne Kommode an der Wand, das Fenster, durch das der Mond ihr Zimmer erhellte. Es dauerte einen Augenblick, bis sie begriff. Dann zog sie ihre Beine an sich und umschlang sie, während sie ihren Tränen freien Lauf ließ.

    Die salzigen Perlen vermischten sich mit ihrem Angstschweiß und landeten auf dem schon durchnässten Kopfkissen. Obwohl die Decke warm und weich war, zitterte sie am ganzen Körper. Ihre Träume wurden immer schlimmer, und auch wenn sie ihren Ursprung kannte, konnte sie nichts gegen sie tun. Ein Gefühl von Machtlosigkeit breitete sich in ihr aus und es war, als würde sie in ihren Traum zurückversetzt. Das Gefühl, zu rennen und nicht voranzukommen. Zu fallen, ohne dass man irgendwo aufschlägt. Der Drang, entkommen zu müssen und doch zu spüren, dass der Verfolger sich nähert.

    Méileen erinnerte sich daran, dass sie als Kind eine Zeit lang unter Albträumen gelitten hatte. Vom Rennen, vom Verfolgtwerden und vom Fallen. Doch nur selten war sie währenddessen aufgewacht, denn bevor es zu schlimm wurde, veränderte sich die Szene. Aus Anspannung wurde ein wundervolles Erlebnis. Es gab einen Moment, in dem sie wusste, dass sie träumte, aber noch nicht wach war. Diesen Moment hatte sie als Kind genutzt, um sich auf ihren Körper zu konzentrieren. Sie hatte die Arme ausgebreitet und sich fallen lassen. Es war kein Sturz in die unendliche Tiefe. Es war ein Loslassen. Den Dingen entsagen, die einen zu sehr belasten und dann in die Lüfte davonfliegen. Das war so wundervoll, dass es die bedrückenden Träume im Vorfeld wert war, denn es gab nichts Schöneres, als auf diese Weise allem zu entfliehen und an nichts mehr zu denken.

    Doch die Angstträume gingen vorbei und damit auch die Gabe des Fliegens. Jetzt wünschte sie sich, sie hätten nie aufgehört. Dann könnte sie immer noch auf diese Weise alles hinter sich lassen. An das Gefühl, wenn sie abgehoben war, konnte sie sich noch so gut erinnern, doch hier und jetzt gelang es ihr nicht mehr.

    Die schrecklichen Laute und das Wehklagen einer der armen Frauen, die die Nacht im Zimmer nebenan verbringen mussten, hatten sie wie jeden Abend beim Einschlafen begleitet. So wunderte es sie nicht, dass sie wieder einmal von Albträumen heimgesucht wurde.

    Durch die offenen Läden kam ein leichter Luftzug, der den Duft des warmen Frühlings mit sich brachte. Es roch nach den ersten Blumen, nach frischem Gras und dem jungen Grün der Bäume. Eine Gänsehaut breitete sich auf ihrem immer noch erhitzten Körper aus, doch es war ein angenehmes Gefühl. Der Frühlingsduft beruhigte ihren Geist und die Tränen ließen nach und trockneten auf ihrem Gesicht. Sie hasste es, weinen zu müssen, doch in ihrem Zimmer, in ihrer geliebten Einsamkeit, erlaubte sie sich diese Schwäche. Méileen war schon immer gern allein gewesen, hatte ihren Gedanken nachgehangen und vor sich hin geträumt. Das würde sie nicht mehr lange können, doch diesen Gedanken schob sie sofort von sich.

    Noch war sie frei, wenn man das hier frei nennen konnte. Obwohl sie in ihrem Bett lag, fühlte sie sich unbehaglich, rastlos und eingesperrt. Dies verstärkte sich, als sie an den Menschen dachte, der im Zimmer neben ihrem schlief. Sie kam sich vor wie ein Tier im Käfig. Der Luftzug war verebbt und hatte sie allein zurückgelassen.

    Um der inneren Unruhe zu entkommen, stand sie langsam auf, zog die Decke um sich, verließ ihr Schlafgemach und ging in das Vorzimmer. Der Holzboden gab unter ihren nackten Füßen keine Geräusche von sich. Da die Tür wie immer offen stand, konnte sie sich lautlos in ihren Gemächern bewegen. Hier gab es einen kleinen Balkon, auf den sie nun zusteuerte. Er war verschlossen, damit es in ihren Zimmern nicht zog. Leise öffnete sie die massiven, aus dunklem Holz gefertigten Läden und trat hinaus in die angenehm kühle Nacht. Sie genoss die Kälte des Steines unter ihren Füßen und den sanften Wind, der über ihr Gesicht und durch ihr offenes Haar strich.

    Obwohl es hier draußen kühler war, wurde ihr wärmer und das Gefühl von Freiheit machte sich in ihr breit. Sie sog die frische Nachtluft tief ein und schloss die Augen. Wie gerne würde sie fliegen. Die Arme ausstrecken, sich in den Himmel erheben und alles hinter sich lassen. Méileen atmete ein weiteres Mal tief durch, dann öffnete sie die Augen und blickte auf die Stadt hinab, die sich hinter dem Garten und den Mauern erstreckte.

    Die Stille der Nacht ließ sie friedlich erscheinen. Nur vereinzelte Lichter waren zu sehen, und Méileen stellte sich vor, wie die Menschen ruhig und glücklich in ihren Betten lagen und schliefen, bevor sie bei Sonnenaufgang aufstanden, um wieder ihrer Arbeit nachzugehen. Kinder schliefen in den Betten ihrer Eltern, behütet von ihrer Wärme, beschützt durch ihre Körper. Ehepaare lagen eng beieinander, genossen die Nähe des anderen und teilten vielleicht sogar die Träume. Alt und Jung, sie alle lebten dort unten. Und wenn sie auch bestimmt viele Sorgen hatten, so glaubte Méileen, dass es ihnen gut ging.

    Aren, die Hauptstadt von Andora, war recht groß und erstreckte sich bis zu den Schlossmauern. Die Häuser waren vorwiegend stabil gebaut und zumeist zwei Stockwerke hoch. Es herrschte genug Platz für die Bewohner und viele kleine Gasthäuser boten Platz für Wanderer, Händler und alle anderen Menschen, deren Weg sie hierherführte. Vor Jahren wurde ein Abwassersystem unterhalb der Stadt gegraben, wodurch der Geruch nach Exkrementen und Müll nicht so stark war wie in anderen Städten. Außerdem gab es viele Brunnen, und wem es der Weg wert war, der konnte an einem nahe gelegenen Fluss frisches Wasser holen. Die Menschen hatten genug Geld, um gut leben zu können, denn König Argus verlangte nur das, was sie auch abgeben konnten, ohne Hunger leiden zu müssen.

    Doch bald würde sich auch Aren verändern, zumindest befürchtete Méileen das. Der König war zwar kein liebevoller Vater, doch ein guter und gütiger König, den die Menschen liebten. Er hörte sich ihre Sorgen und Ängste an, kümmerte sich um genug Essen und Ordnung in seinem Reich und regierte gerecht. Nie hatte Andora einen besseren König gehabt.

    Sie konnte verstehen, dass ihr Vater sie hasste und machte ihm deswegen keine Vorwürfe. Sie hasste sich ja selbst für das, was sie getan hatte. Doch dass er ihr nicht glauben wollte und dass er mit seiner Entscheidung wohl seinen eigenen Untergang besiegelt hatte, machte sie wahnsinnig. Wenn dem König doch nur klar wäre, dass Andora bald nicht mehr das sein würde, was es jetzt war.

    Langsam ließ sie sich auf dem Boden nieder. Die Nacht war klar und die Sterne am Himmel strahlten um die Wette. Wenn sie doch nur ewig andauern könnte, dann stünde ihr dieses fürchterliche Leben nicht bevor. In drei Wochen würde sie sechzehn und gleich an diesem Tag verheiratet werden. Die Vorbereitungen waren im vollen Gange, die Diener fast rund um die Uhr beschäftigt und alle freuten sich auf dieses wundervolle Ereignis.

    Alle, außer ihr.

    Der Gedanke an die Hochzeit jagte ihr eine Gänsehaut über den ganzen Körper. Méileen zog die Decke enger um sich und atmete tief durch, um die Kontrolle zu bewahren. Ihr zukünftiger Mann bewohnte schon jetzt das Zimmer neben ihrem, was auch ihre fürchterlichen Albträume verursachte. In ihrem ganzen Leben hatte sie nie einen bösartigeren Menschen kennengelernt. Doch er vermochte es, sich zu verstellen und außer ihr, seinen Wachen und seinen Frauen, die er aus dem Reich seiner Familie mit hierhergebracht hatte, kannte niemand sein wahres Gesicht. Und das, obwohl er bereits seit einem Monat hier im Schloss lebte.

    Sie atmete noch einmal tief durch, genoss die frische Brise, die sie umwehte.

    Das beklemmende Gefühl, das ihr Albtraum hinterlassen hatte, ließ langsam nach. Wenigstens war sie diesmal schnell aufgewacht, wenn sie schon nicht davonfliegen konnte. In anderen Nächten hielten die Träume über mehrere Stunden an und sie konnte ihnen nicht entkommen. Doch in letzter Zeit war ihr, als wäre da jemand, der ihr zuflüsterte, dass sie nur träumte und schnell aufwachen sollte. Nur aus diesem Grund schaffte sie es, schneller aufzuwachen und in die Realität zurückzufinden. Es vermittelte ihr Geborgenheit, es gab ihr Sicherheit.

    Méileen tastete nach dem Amulett ihrer Mutter, welches sie stets um den Hals trug, und drückte es fest an ihr Herz. Sie spürte die Kälte des Metalls und die Wärme des Steins, als dieser sich in ihre Haut grub. Wie immer wurde ihr Herz schwer. Das Amulett war das Einzige, was Méileen von ihrer Mutter geblieben war und somit nicht nur teuer, sondern auch das Wichtigste für sie auf der Welt. Es spendete ihr Trost, wenn das sonst keiner vermochte, auch wenn es sie an den Verlust erinnerte.

    Méileen befühlte mit den Daumen das Muster, das es umrandete. Es waren die Ranken einer Blume, die sich filigran durch das silberne Metall zogen. In der Mitte des blattförmigen Amuletts ruhte ein roter Stein. Er sah aus wie ein kleiner Blutstropfen. Sie drehte das Amulett um und fuhr mit dem Zeigefinger über die Gravur auf der Rückseite, wie sie es immer tat, wenn ihre Gedanken zu ihrer Mutter schweiften. Es war zu dunkel, um die Inschrift lesen zu können, doch sie wusste auch so, was dort stand. Es war ein Spruch, den sie sich immer wieder vor Augen hielt:

    Blicke tief in das Innere und du wirst die Wahrheit erkennen.

    Nach diesem Spruch versuchte sie zu leben. Sie versuchte, immer tief in das Innere der Menschen zu blicken, um die Wahrheit über sie zu erkennen. Bei manchen fiel es ihr leicht und sie wusste sofort, ob sie diesen Menschen vertrauen konnte, doch oft gelang es ihr auch nicht. Ob ihre Mutter das gekonnt hatte? Bei allen Menschen?

    Sie sah wieder hoch zu den Sternen und suchte nach dem Hellsten unter ihnen, der Mutter aller Sterne. Sie fand ihn schnell. Gleich wenn dort tausende von Sternen funkelten, nur einer war heller als alle anderen. Dort wachten alle Mütter über ihre Kinder und dort musste auch ihre sein. Dennoch hoffte sie, dass ihre Mutter nicht mit ansehen musste, was Méileen bald bevorstand. Bei diesem Gedanken zog sich wieder alles in ihr zusammen. Sie legte ihren Kopf auf ihre angezogenen Knie und schloss die Augen. Hier draußen war sie zumeist von Träumen verschont. Hier würde sie noch ein paar Stunden ruhigen Schlaf finden.

    Und während sie dem Wind und den Geräuschen der Nacht lauschte, fand sie die Ruhe in Gedanken über die Person, die wohl ihre Mutter gewesen war.

    Méileen spürte feste Hände, die sie grob wachrüttelten. Durch die geschlossenen Lider hindurch konnte sie das helle Licht der Sonne erahnen, die sie angenehm wärmte. Die kalte, feuchte Luft der Nacht war der milden Frühlingsluft gewichen, die sie so sehr liebte. Es roch nach frischem Gras, nach Wärme und nach Sonne. Auch ohne die Augen zu öffnen, wusste sie, wer an ihr rüttelte, doch sie war noch nicht bereit, aus ihrem erholsamen Schlaf hinauszugleiten. Die wohlige, angenehme Geborgenheit der ruhigen Träume war zu verführerisch. Sie erstreckte sich bis in ihre Fingerspitzen und hinterließ dort ein angenehmes Kribbeln. Méileen versuchte, den Traum festzuhalten, ihn zu sich zu holen und an sich zu pressen, damit sie ihn nicht vergaß. Sie überlegte, ob sie vielleicht sogar geflogen war. Doch die Erinnerung rann ihr durch die Finger und sie konnte sie nicht halten. Die wenigen Stunden ohne schlimme Träume waren ihr zu wertvoll, und so klammerte sie sich an das letzte angenehme Gefühl, das der Schlaf mit sich gebracht hatte, bis sie das Schütteln und das Gezeter nicht länger ignorieren konnte.

    »Méileen, wacht endlich auf! In einer halben Stunde kommt die Schneiderin und Ihr habt noch nicht gebadet und gegessen. Wenn Ihr nicht rechtzeitig fertig seid, wird man mir wieder die Schuld geben.«

    Sich ihrem Schicksal ergebend, öffnete Méileen langsam die Augen. In der Ferne konnte sie die Singvögel hören, die aus dem Süden zurückgekehrt waren, und freute sich schon jetzt darauf, das Nest unter ihrem Balkon zu beobachten. Jedes Jahr sah sie den Vogeleltern dabei zu, wie sie sorgfältig das Nest bauten, dann die Eier ausbrüteten und zum Schluss unermüdlich ihrem Nachwuchs Würmer und andere Insekten in den Rachen steckten.

    Dann blickte sie zu Mell auf, der die Wut ins Gesicht geschrieben stand. Méileen zuckte zusammen, doch Mell würde es nicht wagen, sie anzurühren. Nicht mehr, seit Méileen bewusst geworden war, dass sie als Prinzessin das Sagen hatte und nicht ihre Dienerin. Und doch konnte sie sehen, dass Mell nichts lieber tun würde, als ihr eine Tracht Prügel zu versetzen.

    Mell war ihr an ihrem zwölften Geburtstag zur Seite gestellt worden. Ab diesem Alter galt man nicht länger als schutzbedürftig. Viele Frauen wurden mit zwölf sogar schon verheiratet, und so hatte ihr Vater entschieden, dass sie ihre Amme nicht länger brauchte, und Mell zu ihrer persönlichen Dienerin gemacht. Der Abschied von ihrer Amme war fürchterlich gewesen, sie war die Einzige im ganzen Schloss, von der sie sich geliebt gefühlt hatte. Und Mell war kein Ersatz, ganz im Gegenteil.

    Sie konnte sich noch gut an diesen Tag erinnern.

    Es war ein schöner Frühlingstag gewesen. Ihre Amme hatte sie am Morgen auf dem Balkon vorgefunden, sie freundlich geweckt und sie fest an ihre Brust gedrückt. Sie konnte sich noch heute an die warmen Sonnenstrahlen auf ihrer Haut erinnern. Trilliana, die Köchin, hatte ihr einen Kuchen gebacken und sie hatten draußen auf der Wiese gespeist. Mit den Stallburschen hatte sie Fangen und Verstecken gespielt, und danach war sie in den Stall geführt worden, um sich ihr Pferd noch einmal anzusehen. Sternenglanz war einige Stunden zuvor zur Welt gekommen, und man hatte sie mitten in der Nacht rufen lassen, damit sie ihn gleich bewundern konnte.

    Erst am Nachmittag fiel Méileen auf, dass ihre Amme ruhig und traurig wirkte. Sie war eigentlich ein lebenslustiger und fröhlicher Mensch, so ganz anders als an diesem Nachmittag.

    »Warum bist du so traurig?«, fragte Méileen ihre Amme und musste mit ansehen, wie dieser Tränen in die Augen stiegen, während sie sie in eine warme Umarmung zog. Diese Frau roch immer so gut nach Seife, Kaffee und frischen Brötchen.

    »Méileen, du bist jetzt nicht länger ein kleines Kind. Du bist zwölf Jahre alt und brauchst mich nicht mehr. Heute ist mein letzter Tag als deine Amme. Heute Abend, wenn deine neue Dienerin kommt, werde ich das Schloss verlassen.«

    Méileen begann fürchterlich zu weinen und klammerte sich an ihr fest. Ihr Herz fühlte sich so an, als wollte es aus ihrer Brust fliehen, um mit ihrer Amme mitzugehen. Sie wollte sie nicht verlieren, sie war alles für sie.

    Doch es hatte alles nichts geholfen. Selbst dass sie ihren Vater angefleht hatte, die Frau bei ihr zu lassen, die ihr wie eine Mutter gewesen war, hatte nichts genutzt. Ihre Amme war am Abend gegangen und Méileen hatte sie nie wieder gesehen. Stattdessen war Mell an ihre Seite getreten, zu der sie keine besonders gute Beziehung hatte, denn die Dienerin war launisch und hasste ihre Arbeit.

    Méileen stand auf, blickte auf die Stadt hinab und fühlte sich noch für einen letzten Moment wohl in ihrer Haut, bevor Mell sie hart am Arm packte, in ihr Zimmer zog und auf einen Stuhl setzte. Dieser war hart und kalt und ohne eine Decke oder die wärmenden Sonnenstrahlen auf ihrer Haut fröstelte Méileen. Ohne Vorwarnung fing ihre Dienerin an, Méileens Haar kräftig zu bürsten, sodass ihr der Kopf in den Nacken gerissen wurde und sie vor Schmerz aufschrie. Sie hasste es, wenn Mell ihr Haar so bearbeitete, und wäre sie keine Prinzessin, würde sie es viel lieber offen tragen als immer fest an ihren Kopf geflochten.

    Der grobe Umgang mit ihr war Mells Art, Méileen zu bestrafen, wenn sie sich wieder einmal nicht ihrem Stand gemäß verhielt. Da sie fast jede Nacht auf dem Balkon schlief, tat sie das wohl nie. Man könnte meinen, es wäre ein Einfaches für Méileen, sich eine neue Dienerin zu suchen. Doch ihr Vater hatte auch in diesem Punkt kein Einsehen mit ihr.

    »Wenn Ihr nicht immer auf dem Balkon schlafen würdet, wäre Euer Haar leichter zu kämmen. Das kalte Tauwetter macht es spröde und kraus, am liebsten würde ich die Knoten einfach herausschneiden! Das Baden und das Frühstück können wir heute auch vergessen. Ich werde Euch gerade gewaschen und Eure Unterröcke angezogen haben, bevor die Schneiderin hier ist. Wenn Ihr Glück habt, wird sie bis zum Mittagessen fertig sein, ansonsten müsst Ihr eben bis zum Abendessen warten. Das würde Euch recht geschehen.«

    Méileen antwortete nicht auf Mells Gezeter. Jedes Wort würde Mell nur noch wütender machen, also ertrug sie die Gewalt, die sie ihr beim Bürsten antat, und betrachtete sich im Spiegel.

    Sie konnte zusehen, wie sie durch den Schlafmangel und die schlechten Träume immer blasser und dünner wurde. Dunkle Schatten schimmerten durch die helle, fast bleiche Haut unter ihren Augen hindurch. Auch ihr sonst so glänzend rotes Haar fiel ihr strohig über die Schultern. Ihre Amme hatte sie dafür immer bewundert und Méileen das Gefühl gegeben, dass sie etwas Besonderes war. Sie meinte, die rote Farbe sei etwas Seltenes, und daher war sie der festen Überzeugung, dass rothaarige Menschen eine besondere Aufgabe in ihrem Leben hätten. Mell dagegen fand es offensichtlich nur hässlich und beklagte sich über die Locken, die Méileen widerspenstig um den Kopf standen.

    Mell dagegen war eine wunderschöne Frau. Sie hatte langes kastanienbraunes Haar, das sie immer leicht am Kopf entlang geflochten trug. Durch ihre sonnengebräunte Haut wirkte sie gesund und frisch. Ihre braunen Augen, die Méileen nur allzu oft wütend anfunkelten, strahlten lebendig, wenn Mell mit anderen sprach. Ihre Gesichtszüge waren kantig, was ihr ein spezielles Etwas verlieh. Wer sie einmal gesehen hatte, vergaß sie so schnell nicht. Selbst ihre Kleidung ließ Mell elegant wirken, wenngleich sie einfach und praktisch geschnitten war.

    Wenn Mell mit ihr fertig war, würde man nicht mehr viel von der Méileen erkennen, die sie jetzt noch im Spiegel sah. Ihr Haar würde kunstvoll auf dem Kopf geflochten und mit vielen Bändern verdeckt sein. Mell gab sich immer die größte Mühe, damit man so wenig Rot wie möglich sehen konnte.

    Und wieder wünschte sich Méileen, dass sie es offen tragen könnte, wie es ihr am besten gefiel. Sie liebte die luftige Frische, wenn der Wind ihr Haar hochhob und damit spielte, und die damit einhergehende Leichtigkeit. Doch das ziemte sich für eine Prinzessin nicht, und so musste sie sich jeden Tag unter Masken verstecken, die ihr wahres Ich verbargen. Die tiefen Schatten unter ihren Augen würde Mell ihr wegschminken, so wie sie immer ihr Haar versteckte. Die Augenbrauen und Wimpern würden geschwärzt und ein wenig Rouge auf den Wangen würden ihr ein frisches und gesundes Aussehen geben. Alles Fassade.

    Früher fand Méileen sich schön, doch so ausgemergelt, wie sie heute war, sah sie nur noch krank und unscheinbar aus. Wie würde ihr Vater wohl reagieren, wenn sie sich einmal vor ihn stellen würde? So ganz ohne Maske? Wäre es möglich, dass er ihre Hochzeit überdachte? Wieder einmal fühlte sich Méileen frustriert und ohnmächtig. Nein, das würde er nicht.

    Nach dem endlosen Haareflechten hatte Méileen Kopfschmerzen und so rieb sie sich die Schläfen mit den Fingerspitzen, während sie darauf wartete, dass Mell das Waschwasser brachte. Es würde sich den ganzen Tag keine einzige Strähne lösen. Am Abend würden die Kopfschmerzen fast unerträglich sein, das wusste sie aus Erfahrung.

    Ihre Dienerin zerrte sie grob vom Stuhl, schnürte ihr Nachtgewand auf und zog es ihr über den Kopf. Dann wusch sie sie mit frischem, kaltem Wasser. Méileen hätte sich gerne selbst gewaschen, doch als Prinzessin durfte sie so etwas nicht. In kleinen Tropfen lief das Wasser ihren Körper entlang, hinterließ eine nasse Spur zwischen ihren Brüsten und eine Gänsehaut auf ihrem Körper. Auf dem Boden sammelte sich eine kleine Pfütze. Der Anblick erinnerte sie an ihren Traum. Er hatte mit Wasser zu tun gehabt, auch wenn sie sich nicht näher daran erinnern konnte. Wenn doch auch die schlechten Träume so schnell verwehen könnten, wie es die schönen taten.

    Während Mell ihren Körper mit einem Schwamm abschrubbte und sie dabei wie eine Puppe herumschob, ließ Méileen ihre Gedanken schweifen. Ein letztes Mal versuchte sie, das schöne Gefühl einzufangen, das die Nacht auf dem Balkon mit sich gebracht hatte, dann gab sie auf. Es war verloren.

    Nachdem Mell mit ihrer Arbeit zufrieden war und Méileen am ganzen Körper vor Kälte zitterte, begann die Dienerin, sie abzutrocknen und Schicht für Schicht einzukleiden. Korsage, Unterhose und Unterröcke wurden über ihren Körper gestülpt und schon jetzt hatte sie das Gefühl zu ersticken. Sie erkannte, dass es ihre Unterkleider für die Hochzeit waren, welche die Schneiderin zuerst gefertigt hatte. Sie hatte gehofft, sie könnte ihre gewöhnlichen Unterkleider tragen, dann müsste sie sich nach dem Termin mit der Schneiderin nicht noch einmal komplett umziehen. So hatte sie wirklich keine Hoffnung mehr auf das Mittagessen.

    Méileens Korsage wurde so eng geschnürt, dass sie kaum noch Luft bekam, und ihr wurde langsam schlecht vor Hunger. Kleine Punkte tanzten vor ihren Augen und sie hielt sich an ihrem Frisiertisch fest, um nicht umzufallen. Das würde ein langer Vormittag werden. Gerade als Mell fertig war, klopfte es.

    Mell, ganz die gute Dienerin, eilte zur Tür und öffnete der Schneiderin und deren Gehilfin. Die beiden traten ein und verbeugten sich tief vor der Prinzessin, bevor sie sich wieder erhoben.

    »Guten Morgen, Prinzessin Méileen. Ich hoffe, Ihr hattet eine gute Nacht. Euer Kleid ist fast fertig. Ihr werdet umwerfend darin aussehen, wenn ich fertig damit bin. Heute müssen wir nur noch ein paar Feinheiten abstecken, damit es Euch bei Eurer Hochzeit wie angegossen passt, es wird nicht allzu lange dauern.«

    Méileen wusste aus Erfahrung, dass nicht allzu lange bedeutete, dass sie hier einige Stunden auf einem Podest stehen würde, während die beiden Frauen an ihr herumbastelten. Sie unterdrückte ihren Hunger und konnte nur hoffen, dass sie vor Luftmangel und Hunger nicht irgendwann in Ohnmacht fiel. Die Punkte vor ihren Augen waren zum Glück verschwunden. Doch ganz die gute Prinzessin, schenkte sie den Frauen ein warmes Lächeln und wünschte auch ihnen einen guten Morgen, bevor sie sich das fast fertige Kleid anziehen ließ.

    Es war ganz aus weißer Seide und mit Spitze versehen. Der Ausschnitt des Kleides zeigte ihres Erachtens nach zu viel von ihrem kleinen Busen, doch sie hatte die Frauen nicht überreden können, das Dekolletee etwas bedeckter zu gestalten. Der Stoff lag eng an ihrem Oberkörper an und betonte ihre schmale Figur, wobei der Rock ausladend und massig bis zum Boden reichte. Die Ärmel des Kleides fielen ihr in einem langen Schlauch bis über die Hände, Perlen besetzten den Rand. Bestickt war der gesamte Stoff mit Rosen aus silbernem Garn. Die Schultern waren frei, und mit dem tiefen Ausschnitt fühlte Méileen sich fast nackt. Das Medaillon ihrer Mutter lag ihr über der Brust, es hing an einer feinen Kette aus Silber.

    Mell hatte darauf bestanden, dass Méileen ein anderes Schmuckstück zur Hochzeit trug, doch in diesem Punkt hatte sie nicht klein beigegeben. Sie würde dieses Medaillon nicht ablegen. Überhaupt legte sie es bloß zum Baden ab und auch nur, weil sie Angst hatte, dass die Seife es beschädigte.

    Méileen betrachtete sich im Spiegel, während die Schneiderin um sie herumsprang. Wüsste sie nicht, dass dieses Kleid für ihre Hochzeit mit Prinz Kargon war, fände sie es schön. So jedoch konnte sie es nicht leiden.

    Zu dem Kleid waren weiße Schuhe angefertigt worden, die ihr zum Glück gut passten und bequem waren. Der Schleier verdeckte ihr Gesicht, konnte nach der Zeremonie jedoch nach hinten geworfen werden, wo er dann im Rest des meterlangen Schleiers unterging. Wie sie sich darin bewegen sollte, war ihr ein Rätsel, doch man hatte ihr versichert, dass es schon gehen würde.

    2

    Nachdem die Schneiderin am Nachmittag endlich Méileens Gemächer verlassen hatte, nicht ohne noch einmal zu beteuern, dass sie in ihrem Hochzeitskleid einfach hinreißend aussehen würde, war ihr schwindelig vor Hunger. Daher schickte sie ihre Dienerin mit einem unbedeutenden Auftrag hinter den Frauen her und machte sich unbemerkt in die Küche auf.

    Auf dem Weg durch die Gänge wurde sie sich wieder einmal Prinz Kargons Anwesenheit bewusst. Mittlerweile schienen ebenso viele seiner Wachen im Schloss zu arbeiten wie Königliche. Sie standen gemeinsam mit den ihren vor den Türen oder liefen durch die Gänge, um ihrer Arbeit nachzugehen. Nicht zum ersten Mal fragte sich Méileen, wofür der Prinz so viele Männer brauchte und was nach der Hochzeit passieren würde.

    In der Küche arbeitete Trilliana, die Küchenchefin, die Méileen sicher etwas zu essen geben würde. Die Küche war einer der schönsten Räume im Palast, wie Méileen fand, und auch jetzt blickte sie sich wieder einmal fasziniert um.

    Drei Frauen standen um einen großen Arbeitstisch und schnitten Gemüse, während eine weitere einen Teig mit den Händen bearbeitete. An der einen Seite der Wand befanden sich mehrere Öfen, in denen wundervoll duftende Brote buken. An der Wand gegenüber flackerten einige Feuer, auf denen Kessel mit dem Essen für heute Abend standen. Der Raum war erfüllt mit dem Duft nach frischen Gewürzen, warmem Brot und einem saftigen Braten, der neben den Töpfen über dem Feuer hing. Die Frauen redeten munter miteinander oder summten zufrieden vor sich hin. Nur selten hatte jemand in der Küche schlechte Laune, dafür sorgte Trilliana.

    Weitere Frauen waren damit beschäftigt, Geschirr zu spülen und sich um die Kessel und den Braten zu kümmern. Auf der Suche nach Trilliana raffte Méileen ihre Röcke und ging an den schnatternden Frauen vorbei. Dank jahrelanger Übung und vielen Stunden hier unten, gelang es ihr, sich ohne ein Missgeschick bis zu der Speisekammer vorzuarbeiten, in der sie die Küchenchefin vermutete.

    »Hallo Trilliana, ist das nicht ein wunderschöner Tag heute?«

    Trilliana, die wohl gerade in die Suche nach ein paar Lebensmitteln vertieft gewesen war, erschrak und drehte sich schnell um, bevor sie in eine tiefe Verbeugung sank.

    Sie war schon in die Jahre gekommen, hatte weißes schütteres Haar, welches sie unter einer Haube versteckte, sodass nur wenige Strähnen darunter hervorlugten, und blaue Augen, die Méileen immer intelligent und liebenswert anstrahlten. Die Falten, die ihre Augen und Lippen umspielten, rührten vom Lachen her und machten ihr Gesicht noch freundlicher. Obwohl man ihr das Alter ansah, war sie immer noch gut auf den

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