Billy Bray: Ein fröhliches Christenleben
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Aber wie selten sind christliche Charaktere, aus denen man Freude des Glaubens herausleuchten sieht! Und wie wohltuend ist es immer, solchen zu begegnen, welchen der Sieg des Glaubens über die Welt an der Stirn geschrieben steht und aus denen in Wahrheit etwas herausstrahlt von dem Frieden und der Freude im Heiligen Geist!
Auf den vorliegenden Seiten haben wir es mit einem solchen besonderen Christen zu tun, bei dem das Wort des Apostels: „Seid allezeit fröhlich!“ keine leeren Worte geblieben sind, und es darum auch im Blick und Wesen zu lesen war, so dass es aus allen seinen Reden immer wieder herausklang.
Dabei war dieser Mann eine in ganz England wegen seines originellen Wesens wohlbekannte Persönlichkeit.
Wenn du dir aber, lieber Leser, unter dem Helden dieses ebooks irgendeinen angesehenen, hochstehenden Mann vorstellst, so irrst du dich. Im Gegenteil; wir haben es hier mit einem ganz unstudierten, einfachen Bergmann zu tun, mit einem, der zeitlebens in den Augen der Welt unangesehen geblieben ist. Der aber von der Gnade Gottes ergriffen und von ihr aus Sünden errettet wurde, und dann nicht müde geworden ist, durch sein fröhliches Zeugnis von der Gnade zahllosen Menschenseelen als Wegweiser zum Himmelreich zu dienen.
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Book preview
Billy Bray - Albert L. Schettler
Billy Bray
Ein fröhliches Christenleben
Albert L. Schettler
Impressum
© 2018 Folgen Verlag, Langerwehe
Autor: Albert L. Schettler
Cover: Caspar Kaufmann
ISBN: 978-3-95893-181-7
Verlags-Seite: www.folgenverlag.de
Kontakt: info@folgenverlag.de
Shop: www.ceBooks.de
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Inhalt
Titelblatt
Impressum
Vorwort zur zweiten Auflage
Vorwort zur dritten Auflage
Der Held unseres Buches
Seine Bekehrung
Die Erstlinge der Ernte
Unaussprechliche und herrliche Freude
Kapellenbauten
Das Gebet des Glaubens
Ein reiner Gottesdienst
Sonntagsheiligung
Anfechtungen und Kämpfe
Rauchen und Trinken
Strafen und Ermahnen
Reif für die himmlischen Scheuern
Unsere Empfehlungen
Vorwort zur zweiten Auflage
Die Aufnahme, welche das Lebensbild dieses so merkwürdigen Mannes beim christlichen Publikum gefunden hat, ist so wohlwollend gewesen, dass es mir hohe Freude macht, dasselbe zum zweiten Mal seine Wanderung antreten zu lassen. Es war eine freudige Kunde für mich, zu vernehmen, dass dieses Buch sich in gewissen Kreisen als ein Volksbuch Bahn zu brechen anfange. So wolle denn der Herr Seinen Segen auf sein weiteres Verbreiten legen.
Das hier geschilderte Christenleben ist meines Erachtens auch wohl dazu angetan, Segen zu verbreiten. Es trägt so ganz eigenartige, tief ausgeprägte Charakterzüge, dass es jedem christlichen Gemüt, das sich liebend in dasselbe versenkt, recht innig wohl dabei wird.
Mit wahrem Staunen blicken wir hier auf einen schlichten, in der christlichen Wahrheit tief gegründeten Bergmann, dessen ganzes Christentum ein stetes Loben und Danken, Preisen und Anbeten seines Gottes gewesen, so dass in Wahrheit von einem „fröhlichen Christenleben" geredet werden kann, das derselbe aber nicht zur Schau getragen, sondern in Wahrheit geführt hat.
Was gibt es Erquicklicheres, als in die Strahlen des himmlischen Lichtes, das aus einer solchen gottgeheiligten Natur herausleuchtet, hineinzublicken und sich von denselben anscheinen zu lassen! Wie wohl tut es der christlichen Seele, in einen solchen menschlichen Spiegel hineinschauen zu dürfen, aus dem uns überall die göttliche Gnade anblickt und uns zuruft: „Was Ich an Billy Bray getan, kann Ich und will Ich auch in dir wirken!" Denn das ist schließlich doch der wahre eigentliche Wert einer solchen Lebensbeschreibung. Nicht allein merkwürdige Erlebnisse, sondern die feste Gewissheit, dass die Gnade Gottes auch bei uns dieselbe gewaltige Umwandlung, dasselbe fröhliche, ja frohlockende Christentum zuwege bringen kann und will, wenn wir uns ihr nur hingeben.
Was für einen herrlichen Triumph sehen wir nicht hier die göttliche Gnade feiern, dass dieser aus tiefem Schlamm der Sünde und aus harter Knechtschaft Satans herausgerissene Jünger Christi ein langes Leben hindurch nicht müde geworden ist, ihre Siegesfahne zu schwingen und zu jauchzen: Ich bin eines Königs Sohn! Das war sein Lieblingswort, das man unzählige Mal von seinen Lippen hörte. Ein lieber Freund schrieb mir darüber: „Das war ein Mann in Christus! Ja, und wir dürfen es getrost sagen, wir haben es hier nicht nur mit einer geadelten, sondern mit einer gefürsteten Seele zu tun. Diesen Eindruck gewinnt jedes unbefangene christliche Gemüt. Wer denkt da nicht an Zinzendorfs herrliches Lied: „Königskronen sind zu bleich vor der Gottverlobten Würde!
Wie tief in den Staub beugend ist aber auch zugleich der Blick auf einen solchen göttlichen Adel und königliches Siegel, die, dem Glauben allein erkennbar, hier aus so tiefer Niedrigkeit uns entgegenleuchten! Allezeit fröhlich! Gerade ein solches echtes, lebendiges Christentum, bei dem es einem wahrhaft wohl wird, das das Herz warm macht, das die Liebe zum Herrn aufs neue schürt, das ist es, was uns heute nottut. Und das darum, weil ein solches leuchtendes Christenleben jedes aufrichtige Christenherz, das seiner Seelen Seligkeit in den Händen trägt, in ein tiefes Selbstgericht hineintreiben und die ernste Gewissensfrage in ihm lebendig machen muss: Auf welchem Fuß stehst du zu deinem Gott? Auf dem des steten Klagens und Jammerns oder auf dem des kindlichen, fröhlichen Vertrauens? Wie steht es insbesondere mit dem Loben und Danken, das du deinem Gott schuldig bist? Ist dein inneres Leben denn auch ein fortgesetztes „dem Herrn singen und spielen in deinem Herzen"?
Mit tiefster Scham müssen wir bekennen, dass mancher Christen Leben durch das stete Klagen und Seufzen allein schon der Welt zum Anstoß und dem Evangelium zur Unehre gereichen muss!
Jedes aufrichtige Christenherz muss sich sagen, dass das Durchschnittschristentum unserer Tage ein ganz anderes werden müsste, wenn es auf diese Höhe des steten Lobens und Dankens gebracht würde.
Möchte es dem Geiste Gottes gelingen, unser aller Herzen, soweit sie Christus angehören, nach diesem wahren Grundton zu stimmen! Auf irgendeine Weise muss es ja doch einmal geschehen und hier seinen Anfang nehmen. Nur insoweit, als das bei uns schon hier geschehen, kann es einst dort bei uns dazu kommen, dass unser Lob und Dank ausklingen kann in das große Halleluja der Erlösung.
Vorwort zur dritten Auflage
Eine dritte Auflage von Billy Bray ist nötig geworden.
Das ist eine Freude; denn solche Bücher gehören in unser Volk, wenn auch der Mann selbst nicht unserm Volk angehörte. Wer könnte solch einen Originalmenschen anschauen, ohne von der Echtheit des Glaubens berührt zu werden, die in diesem schlichten Mann aus dem Volk sich in so wunderbarer und harmonischer Weise ausprägte in dem Gott geheiligten Wesen einer brennenden Liebe zu Gott und zu den Menschenseelen! Seit die Gnade Gottes sich an ihm verherrlicht hat, ist Billy Brays Mund überfließend gewesen von Lob, und diese Freude am Herrn, die das am meisten Hervortretende in seiner Persönlichkeit war, war auch die Kraft, dadurch er viele, viele ins Himmelreich gezogen. Möchte dieser schlichte, von Gott hoch geadelte Bergmann auch heute noch kraftvoll zeugen unter seinem und unserm Volk, damit wir lernen, uns selbst geringzuschätzen und viel Größeres als bisher von Gott zu erwarten!
Dammann, P.
Der Held unseres Buches
Was gibt es Herrlicheres als ein fröhliches Christentum! An trübseligem Christentum fehlt es nirgends. Unter allen Ständen findet man solche, die immerdar nur zu klagen und zu seufzen wissen, sei es über geistige Anfechtungen, sei es über Versuchungen zur Sünde, sei es über die Nöte des Lebens. Aber wie selten sind die christlichen Charaktere, aus denen man die stete Freudigkeit des Glaubens herausleuchten sieht! Und wie wohltuend ist es immer, solchen zu begegnen, welchen der Sieg des Glaubens über die Welt an der Stirn geschrieben steht und aus denen in Wahrheit etwas herausstrahlt von dem Frieden und der Freude im Heiligen Geist! Der Umgang mit solchen geheiligten und geadelten Naturen macht selber fröhlich und das Herz zugleich fest und gewiss.
Billy Bray
Auf den vorliegenden Seiten haben wir es nun mit einer solchen auserlesenen Natur zu tun, welcher das Wort des Apostels: „Seid allezeit fröhlich!" ins Herz geschrieben ist und bei der es darum auch im Blick und Wesen zu lesen war, so dass es aus allen seinen Reden immer wieder herausklang.
Dabei war dieser Mann eine in ganz England wegen seines originellen Wesens wohlbekannte Persönlichkeit.
Wenn du dir aber, lieber Leser, unter dem Helden dieses Büchleins irgendeinen angesehenen, hochstehenden Mann denkst, so irrst du dich. Im Gegenteil; wir haben es hier mit einem ganz unstudierten, schlichten Bergmann zu tun, mit einem, der zeitlebens in den Augen der Welt unangesehen geblieben ist. Der aber von der Gnade Gottes auf das mächtigste erfasst worden, von ihr aus schweren Banden der Sünde errettet und dann nicht müde geworden ist, durch sein frisches Zeugnis von der ihm widerfahrenen Gnade zahllosen Seelen als Wegweiser zum Himmelreich zu dienen.
Und dass der nun Entschlafene eine göttlich geadelte Natur war, das bezeugen die Kräfte des Lebens, die noch heutigen Tags von dem Lebensbild ausgehen, das er seinen Zeitgenossen hinterlassen hat und das unverwischt in vielen tausend Herzen noch fortlebt.
Möchte dasselbe auch in unserer deutschen Heimat ein Weckruf werden für viele zum Leben aus Gott!
Seine Bekehrung
„Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden ist (2. Kor. 6,17.)
Im Reich Gottes gibt es Originale, und gerade die Originale sind oft berufen, einen tieferen Eindruck auf das menschliche Gemüt zu machen. Schon im natürlichen Leben ist dieses der Fall. Jede Berührung mit unverdorbenen, urwüchsigen Charakteren übt eine eigenartige Wirkung auf uns aus. Es gilt dieses in weit erhöhtem Maße von dem Einfluss, den christliche Originale ausüben. Ja, gerade die festgeprägten, vom Geist Gottes geheiligten Grundzüge des Charakters sind es, die einen tieferen Eindruck hinterlassen, und das nicht trotz der Schroffheit, sondern gerade wegen der Schroffheit, mit welcher das originelle Wesen sich hervorkehrt.
Ein solches Original war unser Billy Bray, von dem diese Blätter erzählen sollen.
Seine Bekehrung ist eine lebendige Illustration der oben angeführten Schriftwahrheit, dass, so jemand in Christus ist, alles neu geworden ist. Wer denselben etwa nur nach der großen Umwandlung, die Gottes Geist in ihm gewirkt, gekannt hat und nichts von dem Mann von ehedem wusste, würde nie geglaubt haben, dass Gott gerade einen solchen Mann zu einem so gesegneten Werkzeug Seiner Gnade bestimmt haben könnte. Aber ganz dieselbe Gnade, die aus einem Saulus von Tarsus, dem schnaubenden Verfolger der Christengemeinde, einen hochberühmten Heidenapostel und aus Bunyan, dem armen, in Ruchlosigkeit versunkenen Kesselflicker, einen der gewaltigsten Prediger und Bekenner des Herrn zu machen gewusst hat, diese Gnade hat es auch verstanden, unseren Billy Bray, der früher ein Trunkenbold, Hurer und Lästerer gewesen war, in einen treuen und liebevollen Jünger Christi umzuwandeln. Der von da an eine lebendige Verkörperung gewesen ist von alledem, „was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was keusch, was lieblich, was wohl lautet". Die Umwandlung, die mit ihm vorging, war eine so gründliche, dass sie sich allen denen, welche das Neue Testament aufweist, getrost zur Seite stellen kann.
Es war ein Übergang von der Finsternis zum Licht, vom Hassen zum Lieben, vom Verzweifeln zum Hoffen, vom Leid zur Freude, vom Tod zum Leben. War die Finsternis in seiner Seele vordem eine große, so war das Licht, das seiner Seele aufging, etwas ganz Wunderbares, das ihm eine ganz neue geistliche Welt voller göttlicher Tatsachen erschloss. Hegte er ehedem einen finstern Hass gegen alle Liebhaber des göttlichen Wortes, so stoß sein Herz nun über von der allerherzlichsten Liebe gegen dieselben. War die Verzweiflung über die Not seiner Sünde zuerst eine besonders tiefgehende, so schlug sie danach in eine wahrhaft überströmende Hoffnungsfreudigkeit um, wie man sie nur selten bei Jüngern Christi findet, und diese „herrliche, unaussprechliche Freude", von welcher Petrus schreibt (1. Petr. 1), ist fortan der Grundton seines ganzen Lebens geworden.
Wir werden ihn in den folgenden Blättern oft selbst erzählen lassen.
Billy Bray wurde am 1. Juni 1794 in der Nähe von Truro in Cornwall in England geboren. In seinem heimatlichen Dorf, das meistens aus Strohhütten bestand, war eine kleine Methodistengemeinde, zu welcher sich auch seine Eltern hielten. Dieselben verlor Billy jedoch schon in frühster Jugend, so dass sein frommer Großvater ihn zu sich nehmen und aufziehen musste. Bis zu seinem siebzehnten Jahr blieb er unter dem Dach des Großvaters. Dann begab er sich nach Devonshire, um daselbst als Grubenarbeiter unabhängig zu werden, geriet aber dort, dem Einfluss des großelterlichen Hauses entrückt, gar bald in ein sehr ausschweifendes Leben. Er selbst erzählt davon, dass er bald einer der schlimmsten Trunkenbolde der ganzen Gegend gewesen, einmal dadurch in Todesgefahr gekommen sei und ein andermal infolge einer Rauferei nahe daran gewesen, zu einer Gefängnisstrafe verurteilt zu werden.
Die