Tierisches und mehr: Kurzgeschichten und Gedichte
By Elke Abt
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Elke Abt
Die Autorin Elke Abt hatte bereits im jugendlichen Alter die Lust am Schreiben entdeckt. Sie schrieb für verschiedene Anlässe Gedichte und kleine Geschichten. Familie und Beruf ließen das Bücherschreiben erst im Rentenalter zu. Inzwischen hat sie neun Bücher herausgegeben, die meistens in humoriger Art geschrieben sind. Darunter finden sich ein Kinderbuch, ein historischer Roman, die Beschreibung einer Kindheit nach dem Zweiten Weltkrieg, zwei Bücher mit lustigen Kurzgeschichten und Gedichten, ein Advents- und Weihnachtsbuch, ein Buch über Erfahrungen mit Tieren, ein Gedichtband sowie ein Kochbuch. Nach der Mittleren Reife und Besuch der Höheren Handelsschule arbeitete sie sechs Jahre lang als Angestellte bei einer Behörde. Danach war sie bis zum Eintritt ins Rentenalter für zwei Verlage und Tageszeitungen tätig, zunächst als Texterfasserin, später als Korrektorin.
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Book preview
Tierisches und mehr - Elke Abt
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Meerschweinchen und Goldhamster
Schneeflocke
Lumpi
Aus dem Nest gefallen
Susi
Die Dohle Abraxas
Erwin
Axel
Bartholomäus
Behinderte Hühner
Demente Enten
Tiere in Pflege
Louis, der Zwergpudel
„Moni", die Meerkatze
Dinosaurier
Toilettenmann
Rollentausch
Seltsame Tiere
Muskelkater
Jubilo und Kasimir
Der Zaunkönig
Zecke und Regenwurm
Die Taube
Hering und Katzenhai
Hummer
Die Klapperschlange
Die Muschel
Hammerhai und Makrele
Die Bachforelle
Wer zuletzt lacht
Vergebliche Liebesmühe
Der Adler
Fischige Scheidung
Gürtelrose
Gurke und Oleander
Sieglinde
Das Veilchen
Die deutsche Sprache
Wichtige Interpunktion
Ein frohes neues Jahr
Vorwort
Im Laufe vieler Jahre hat eine große Anzahl Tiere ein Zuhause in unserer Familie gefunden. So haben wir Lustiges und Trauriges mit ihnen erlebt. Einige stelle ich in diesem Buch mit ihren Besonderheiten vor und hoffe, Sie damit angenehm unterhalten zu können.
Hatten wir anfangs Tiere, die mit uns zusammen im Haus lebten, beschränkten wir uns später auf die Nutztierhaltung wie Hühner, Enten und Kaninchen. Wir leben auf dem Lande und haben genügend Platz für die Haltung. So können die Hühner im großen Auslauf mit Büschen und Bäumen artgerecht scharren und umherlaufen, ebenso die Enten, denen in ihrem Gehege außerdem ein kleiner Teich zur Verfügung steht.
Wir haben eine harmonische Nachbarschaft, die nichts dagegen hat, wenn der Hahn kräht. Die Nachbarn meinen, solche Geräusche sind natürlich und gehören zum Landleben.
Meerschweinchen
und Goldhamster
Als ich Kind war, lag ich meiner Mutter ständig in den Ohren, mir einen Hund oder eine Katze zu schenken oder wenigstens zu genehmigen. Besorgt hätte ich mir das Tier schon selbst. Auf dem Lande wurden dauernd junge Katzen angeboten, die niemand haben wollte. Wer eine Katze hatte, bekam von ihr mehrmals im Jahr Nachwuchs präsentiert. Der wurde entweder verschenkt oder, wenn sich kein Abnehmer fand, grausam ersäuft.
Notfalls wäre ich auch mit einem Bruder oder einer Schwester zufrieden gewesen, aber meine Mutter gab zu bedenken, dass der Papa noch in Kriegsgefangenschaft sei, was mich allerdings nicht von meinen Wünschen abhielt. Ich meinte, wir könnten ihn ja mit dem Familienzuwachs überraschen, darüber würde er sich bei seiner Heimkehr bestimmt freuen. Meine Mutter bezweifelte seine Begeisterung und so blieb ich Einzelkind.
Es waren schwierige Zeiten, in denen manche Familien froh waren, wenn sie täglich genug zu essen hatten. Da hatte man für einen zusätzlichen Esser weder Sinn noch Platz. In den Nachkriegsjahren des Zweiten Weltkrieges herrschte akuter Wohnraum- und Nahrungsmangel. Wenn man sich schon Tiere hielt, dann handelte es sich um Nutztiere wie Hühner und Kaninchen. War ein Stall vorhanden, wurde auch eine Ziege und/oder ein Schwein gehalten.
Als ich selbst Kinder hatte, wollte ich ihnen Haustiere nicht vorenthalten. Wir waren inzwischen aus einer Mietwohnung in ein Eigenheim mit großem Garten umgezogen. Eines Tages brachten wir aus einer Tierhandlung zwei niedliche Meerschweinchen mit und setzten sie in einen dafür vorgesehenen Käfig. Sie hatten einen Riesenappetit und fraßen pausenlos. Was sie vorne reinfraßen, kam hinten in großen Mengen wieder heraus. Es waren die reinsten Ködelbomber. Damit sie ausreichend Bewegung hatten, ließen die Kinder sie oft in der Wohnung herumlaufen, was ihre Darmtätigkeit zusätzlich anregte. Wir versuchten, ihren Appetit mit weniger Futter zu steuern, aber wenn die Futterschale leer war, fingen sie lautstark an zu pfeifen, sodass ein Unwissender glauben konnte, wir hätten Vögel im Haus.
Nach den Meerschweinchen kaufte ich zusammen mit den beiden Kindern – Tochter fünf, Sohn neun Jahre alt – und der unter einer Mäusephobie leidenden Schwiegermutter zwei Goldhamster. Der Verkäufer und Geschäftsinhaber machte uns darauf aufmerksam, dass er bei den kleinen Tieren nicht genau sehen könne, ob es Männchen oder Weibchen seien. Unter Umständen sei es ein Pärchen. Aber für den Fall, dass wir die Nachkommen nicht behalten wollten, würde er sie uns abkaufen und in seinem Geschäft weiter veräußern. Das beruhigte uns.
Für den Heimtransport kam jeder Nager separat in eine kleine Faltschachtel aus Pappe, welche die Kinder auf den Schoß nahmen. Wir waren noch nicht lange unterwegs, als von den Rücksitzen im Auto die Meldung kam, dass die Tiere anfingen, sich aus der Pappe heraus zu nagen. Meine Schwiegermutter, die auf dem Beifahrersitz saß, bekam einen Panikanfall und schrie mich an:
„Ihhh, halt an, halt sofort an! Ich fahre mit dem Bus nach Hause." Sie war wie von Sinnen und versuchte während der Fahrt die Beifahrertür zu öffnen. Aus dem Hintergrund kam Entwarnung:
„Wir drehen die Schachtel öfter mal, dann können sie nicht mehr nagen. Wir werden aufpassen." Ich beschleunigte etwas, um die Fahrzeit zu verkürzen, was meine Schwiegermutter nicht wirklich beruhigte. Sie drehte ihren Kopf mehrmals nach hinten, um die Ausbruchsversuche der Goldhamster zu kontrollieren.
Der Käfig bekam seinen Standort, wie zuvor die