In Sachen Herz
By Yvonne Bauer
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About this ebook
Constanze und Julian, Ärzte in der Klinik, stoßen dabei auf einige Ungereimtheiten. Sie entdecken, dass alle Toten Träger implantierter Defibrillatoren waren.
Die Kriminalpolizei nimmt die Ermittlungen auf. Die erste Spur führt zum Hersteller der defekten Geräte, der jedoch jegliche Schuld von sich weist.
Als weitere Menschen in dem Krankenhaus sterben, kommen bei den Medizinern Zweifel auf, ob die Polizei die richtige Fährte verfolgt.
Yvonne Bauer
Darf ich mich vorstellen? Mittlerweile Mitfünfzigerin wurde ich Anfang der Siebziger im wunderschönen Mühlhausen/Thüringen geboren. Dort bin ich aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach Abi und Berufsausbildung stand erstmal die Familie im Mittelpunkt. Eine Hochzeit und drei Kinder später startete ich dann im Medizinstudium durch und wurde Ärztin. Auch der Doktortitel musste her. In der Zwischenzeit waren die Kids groß, für jedes, das auszog, zog eine Katze ein. In meiner Freizeit, die es nach Studium und Doktorarbeit wieder gab, verschlang ich einen historischen Roman nach dem anderen und irgendwann reifte in mir der Gedanke, selbst zu schreiben. So fing ich an, für meinen ersten Roman zu recherchieren. Dabei spielte mir die Liebe zu meiner Heimatstadt in die Karten. Ich schrieb und schrieb und ..., naja, Ihr wisst schon. Was dabei raus gekommen ist, könnt Ihr auf meiner Seite nachlesen...
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Book preview
In Sachen Herz - Yvonne Bauer
»Gibt’s irgendeine Ursache in der Natur,
die diese harten Herzen hervorbringt?«
William Shakespeare (1564 - 1616)
(aus König Lear, 1605)
Inhaltsverzeichnis
Der erste Tote
Pathologische Befunde
Die zweite Tote
Polizeiliche Ermittlungen
Weitere Opfer
Verhaftung
Letzte Rettung
Motive
Medizinische Fachbegriffe
Anmerkungen der Autorin
Über die Autorin
Bisher erschienen:
Klappentext
Der erste Tote
»Ich verstehe das nicht, gestern war doch noch alles in Ordnung.« Betreten sah die übermüdete Assistenzärztin von der Leiche vor ihr zur Schwester. »Herr John hat sogar noch mit mir geflirtet.«
»Als ich die Nacht meine Runde gegangen bin, hat er geschlafen.« Auch Schwester Lisa schüttelte ungläubig ihren dunkelblonden Haarschopf.
Constanze Herzsprung, Assistenzärztin der Unfallchirurgie im dritten Jahr, zückte ihr Stethoskop und drückte es auf die Brust des Mannes. »Hat er irgendwelche Beschwerden angegeben?« Ihr fragender Blick suchte erneut die Krankenschwester.
»Nein, die Spätschicht hat übergeben, dass er nach dem Abendessen noch eine Schmerztablette angefordert hat, weil sein Knie weh tat, aber danach hat er nicht einmal mehr geklingelt.«
»Eine Schmerztablette?« Nun war Constanze hellwach. »Kann ich die Kurve sehen?«
Eilig verließ Schwester Lisa das Krankenzimmer, um die gewünschte Patientenkurve zu holen.
Währenddessen führte Constanze die Leichenschau weiter durch. Einen Herzschlag hatte sie nicht gehört, einen Puls vergebens gesucht. Sie griff nach der Pupillenleuchte, hob nacheinander die Oberlider ihres Patienten und wartete auf eine Pupillenreaktion. Nichts. Sie suchte den Hals nach verräterischen Spuren von gestauten Halsvenen ab, konnte aber keine entdecken. Eine Lungenembolie war nichts Ungewöhnliches bei einem immobilen Patienten.
Herr John hatte am Geburtstag seines Enkels mit diesem Fußball gespielt und sich dabei das Bein verdreht. Der Kreuzbandriss wurde vor wenigen Tagen operiert.
Constanze erinnerte sich noch genau an den Nachmittag, an dem die Retter den schimpfenden Patienten in die Notaufnahme gebracht hatten. Die Worte des Mannes klangen ihr noch in den Ohren. »Jetzt habe ich dem Kleinen den Geburtstag verdorben.« Er schien verärgert über seine eigene Ungeschicklichkeit. »Ich habe meiner Tochter gesagt, dass ich schon zurechtkomme. Aber als das Knie immer mehr anschwoll, obwohl ich es hochgelegt und gekühlt habe, bestand sie darauf, die Rettung zu rufen. Mein Enkel hat geweint, als mich die Sanitäter in den Krankenwagen geschoben haben. Können sie sich das vorstellen, Frau Doktor? Ausgerechnet an seinem Geburtstag...«
Sie konnte das wütende Funkeln in den blauen Augen des Mannes in Gedanken noch vor sich sehen. Nun lag er vor ihr, der Blick gebrochen.
Die Leichenstarre im Kiefergelenk hatte bereits eingesetzt. Also musste er schon mindestens zwei Stunden tot sein. Auf der Suche nach Leichenflecken wurde sie schnell fündig, als sie Herrn John auf die Seite drehte und den Rücken untersuchte. Sie drückte mit dem gummibehandschuhten Zeigefinger ihrer rechten Hand auf die lividen Stellen und ließ sie sofort los. Die Haut hatte wieder eine normale Farbe angenommen, verfärbte sich aber nach wenigen Sekunden wieder wie vorher. Wegdrückbare Livores, ja zwei Stunden, länger war der Mann nicht tot. Aber woran ist er gestorben? Fieberhaft suchte Constanze den Körper nach Zeichen einer Todesursache ab.
In der Zwischenzeit war Schwester Lisa zurückgekehrt. In der Hand hielt sie die Kurve des Patienten und blätterte darin herum. »Es ist, wie ich gesagt habe. Eine Tablette Ibuprofen um 19 Uhr. Die Spätschicht hat eingetragen, dass es keine Probleme gab.«
»Steht da irgendwas von Allergien?«
Lisa überflog die Kurve und schüttelte den Kopf. »Nein.«
Erschöpft streifte sich Constanze die Gummihandschuhe von den Händen. Noch zwei Stunden, dann würde sie von ihren Kollegen abgelöst werden. Diese 24-Stunden-Dienste waren einfach die Hölle. Sie überlegte, ob sie die Frau des Toten jetzt oder erst in zwei Stunden anrufen sollte. Frau John würde sicherlich schlafen. Niemand hatte damit gerechnet, dass ihr Mann in dieser Nacht sterben würde.
Die