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Die großen Western 244: El Dorado
Die großen Western 244: El Dorado
Die großen Western 244: El Dorado
Ebook119 pages1 hour

Die großen Western 244: El Dorado

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About this ebook

Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).
LanguageDeutsch
PublisherKelter Media
Release dateApr 17, 2018
ISBN9783740928674
Die großen Western 244: El Dorado

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    Die großen Western 244 - U.H. Wilken

    Die großen Western – 244 – El Dorado

    Die großen Western

    – 244–

    El Dorado

    U. H. Wilken

    Schüsse fielen am Bahngelände. Die Kugeln ließen die Scheiben des Stationshauses bersten.

    Drinnen detonierte eine Sprengladung und sprengte den Geldschrank.

    Die Banditen sprangen über den bewußtlosen Eisenbahner und rafften Geldbündel aus den Flammen, stopften sie in die bereitgehaltenen Satteltaschen. Da näherte sich draußen ein Mann im Laufschritt, das Gewehr schußbereit erhoben. Es war ein Bahn-Marshal.

    Einer der Banditen hob den Colt und zog den Stecher durch. Doch nur ein Klicken ertönte.

    »Was ist, Yul«, stieß der blonde Komplice hervor.

    »Verschossen, verdammter Büffelmist. Nimm du ihn aufs Korn, Joey!«

    Joey Dellessandro drückte ab.

    Der Bahn-Marshal verharrte unter dem Einschlag des Geschosses stocksteif, torkelte dann rückwärts. Schwer stürzte er auf die Schwellen und blieb reglos liegen.

    Die Banditen hatten es gewagt, am hellen Tag die Bahnstation von Abilene zu überfallen.

    Doch nun ging’s um mehr als die Beute – sie wollten schließlich die Skalpe behalten

    Sie flohen im ausgetrockneten Graben neben dem Schienenstrang, vorbei an Hinterhöfen, erreichten endlich die Kornmühle am Mud River.

    Keuchend hetzten sie in den Lagerstall. Mehlstaub wallte unter ihren Stiefeln auf. Hinten stampften vor dem noch geschlossenen kleinen Tor die bereitstehenden Sattelpferde.

    Atemlos warfen die sechs Banditen die Satteltaschen auf die Pferde. Ächzend zog sich als erster Tennessee, der einzige ältere Bandit, in den Sattel.

    »Clocky« Clochard stieß das Hintertor auf. Grell stieß der Sonnenschein herein.

    Weit dehnte sich jenseits des Mud River die Kansas-Ebene mit ihrem sonnenverbrannten Blaugras. Gleich hinter der Festwiese von Abilene ragten die unzähligen Pfosten der riesigen Korrals in den Glutwind. Staubschwaden trieben über Herden brüllender Rinder hinweg. Fern buckelten sich graugrün die Hügel von Kansas.

    Bewaffnete Männer näherten sich aus der Stadt, kamen hinter Eisenbahndepot und Holzhandlung hervor. Gleich hatten sie den Schienenweg der Kansas & Pacific Railroad erreicht.

    »Wir reiten bis zur Dunkelheit«, entschied Yul verbissen. »Vorwärts, Jungs – zurück zu Sallie!«

    Schon im Stall trieben sie die Pferde scharf an. Im Galopp hielten sie auf den schmutzigen kleinen Fluß zu und blieben Schienenstrang und Holzbrücke fern.

    Auf prustenden Pferden durchquerten sie den trüben Fluß und sprengten weit abseits des Korrals und Treibercamps nach Westen.

    Hinter ihnen versank die Rinderstadt unter Staub und Hitze.

    Sie ritten einen riesigen Bogen.

    Dann schlugen die Hufe ihrer Pferde über die Schwellen des Schienenstrangs, der westwärts nach Salina und Ellsworth führte.

    »Der Marshal von Abilene wird uns hetzen«, befürchtete Jason, rutschte zum wiederholten Male im Sattel halb herum und blickte zurück.

    »Unsinn!« Diesmal lachte Yul siegesgewiß. »Er muß in Abilene bleiben, sonst geht da alles drunter und drüber! Er ist doch nur Town Marshal!«

    »Wer ist jetzt Marshal?« wollte Rock wissen. »Tom Smith? Oder dieser langhaarige Hickok?«

    »Was quält ihr euch überhaupt damit herum?« Yul machte eine verächtliche Handbewegung. »Vielleicht Wild Bill James Butler Hickok? Dieser Affensohn ist doch viel zu faul, uns ’ne Woche lang zu folgen!«

    »Aber der Schienenmarshal ist tot, Yul!« rief Dellesandro, noch immer verstört.

    »Das ist es!« Yul zügelte das Pferd, und die Komplicen scharten sich auf den Schwellen um ihn. »Der Schienenmarshal arbeitete für die Eisenbahngesellschaft. Nicht Smith und nicht Hickok sind unsere Gegner. Der wahre Gegner ist die Bahngesellschaft! Die Union Pacific läßt Steckbriefe drucken und verspricht hohe Kopfprämien. Daran müssen wir denken!« Nach einem tiefen Atemzug grinste er und blickte in das Abendrot. »In Abilene werden sie glauben, daß wir in die Hügel geflüchtet sind. Tut mir richtig leid um diese Dummköpfe! Wir reiten nämlich nach Salina!«

    »Willst du uns alle unter die Erde bringen?« ächzte der weißhaarige Tennessee.

    »Niemand wird uns in Salina vermuten, Mann.« Yul ritt langsam an. »Ich sag euch: am gefährlichsten sind nicht die Reiter, die uns womöglich folgen. Die Telegrafenleitung ist es! Wir müssen sie unterbrechen. Die Nachricht wird schon durch sein, daran können wir nichts mehr ändern. Aber Rückfragen können wir verhindern!« Lächelnd sah er Rock an. »Du verstehst was von Morsen und so. Wir reiten zum nächsten Mast und klemmen uns dran.«

    Im letzten Tageslicht ritten sie über den flachen Bahndamm. Über ihnen glitzerte der Draht der Telegrafenleitung im Sonnenuntergang. Der Hufschlag überdeckte das Summen.

    Kurze Zeit später zog sich der schwarzhaarige Rock geschmeidig am Mast hoch, setzte eine kleine Zange an und klemmte den mitgebrachten Apparat an die Leitung.

    Angespannt saßen die anderen in den Sätteln und blickten zu Rock hinauf.

    Rock hörte Morsezeichen. Er könnte dazwischenfunken und eine falsche Nachricht absetzen. Da Yul das aber nicht verlangte, tat er es auch nicht und unterbrach lediglich die Leitung. Dann rutschte er langsam abwärts und schob den kleinen Apparat mit der Taste zurück in die Satteltasche.

    »Nun?« drängte Yul. »Was ist?«

    Rock stieg erst einmal in den Sattel, bevor er antwortete.

    »Sie machen von Abilene aus die ganze Gegend rebellisch. Nach Osten zu Junction City und Topeka. Nach Westen zu Salina, Ellsworth und Russell. Auch Fort Riley im Norden und Hutchinson im Süden werden alarmiert.«

    »Scheiße!« machte Yul seinem Herzen Luft. »Zu spät! Dann wimmelt es bald überall von Kopfgeldjägern! Die Bahngesellschaft wird fleißig mithelfen.« Er witterte wie ein Wildpferd in den Abendwind. Im Gesicht zuckte es. Wieder sah er Rock an. »Nichts von Wichita?«

    »Nein, das kann aber eher durchgekommen sein, Yul.«

    »Glaub’ ich nicht. Wichita liegt noch weiter im Süden am Hutchinson. Das ist unser zweites Ziel. Danach reiten wir zu Sallie.«

    Sie ritten weiter.

    Die Pferde hinterließen auf den Schwellen keine Spuren.

    Amberfarben zog die Dämmerung über das Hügelland. Gespenstisch verschwommen tauchten vor den Reitern die hölzernen Verstrebungen der Brücke auf, die über den Saline River führte. Flußdunst stieg auf und benetzte die kaum noch erkennbaren Schienen auf der Brücke.

    Der schlanke muskulöse Yul hielt an. Gebeugt saß er im Sattel. Argwöhnisch sah er auf das Brückengeländer.

    Wieder scharten sich die fünf Komplicen um ihn. Fragend blickten sie auf den mittelblonden Yul. Er nagte auf der Unterlippe und rieb sich das starke Kinn.

    »Was ist denn?« raunte Jason. »Stimmt was nicht?«

    Ohne den Blick von der Brücke zu nehmen, antwortete Yul leise: »Eisenbahnbrücken werden meist von bahneigenen Posten gesichert. Das haben die Bahnleute aus dem Bürgerkrieg gelernt.«

    »So ist es«, knurrte Tennessee. »Da wurden immer wieder Brücken hochgejagt. Brücken waren wichtige Knotenpunkte. Taktisch wichtig und so. Yul hat recht. Wir müssen entweder einen Umweg machen – oder damit rechnen, gesehen zu werden.«

    »Dann werden sie glauben, daß wir Cowboys sind, die nach Salina wollen!« entgegnete Jason lächelnd. »Bis zur Stadt sind’s doch nur noch ein paar Meilen. Wir müssen rüber. Nach Süden ausweichen können wir nicht. Der Saline mündet hier in der Nähe in den Kansas River.« Jason war erstaunt über Yuls Vorsicht. »Reiten wir rüber, Yul! Wir sind doch auch über die Solomon-River-Brücke geritten!«

    »Ja – weil ich wußte, daß sie nicht bewacht wird.«

    »Wenn wir jede Brücke umgehen«, meinte Jason grimmig, »kommen wir nie zurück zu Sallie. Sie wird auf uns warten und sich Sorgen machen.«

    Er ritt an, vorbei an Yul, und folgte den Schienen.

    »Verdammt!« fluchte Yul. »Komm zurück, Jason! Wir reiten flußaufwärts durch den Saline!«

    Jason winkte lässig ab und erreichte die Brücke. Die Nebel umschleierten ihn. Hell klang es herüber, als die Hufeisen über die Schienen schlugen. Dann pochten die Hufe dumpf über die Bohlen.

    »Du hast ’nen richtigen Brückentick«, lästerte »Clocky« Clochard, als Jason kaum mehr zu sehen war. »Bist du nicht schwindelfrei, Yul?«

    »Quatsch nicht!« fuhr Yul auf. »Wenn wir gesehen werden, können wir uns in Salina nicht ausruhen. Außerdem will ich, daß Rock ’ne Falschmeldung durchgibt…« Er verstummte und lauschte dem Hufschlag.

    Jason befand sich jetzt mitten auf der Brücke. Und genau über dem Wasser des Saline hielt er an. Weder Yul noch die anderen sahen, wie er sich über das brüchige Geländer beugte.

    Die Holzverstrebungen waren vom Rauch der Loks geschwärzt. Unten plätscherten die Wasser rastlos dahin.

    Weit hing der Draht der Telegrafenleitung durch und summte im schwachen Wind. Dunkel und massig standen Fichten an den Uferhängen. In der Ferne blinzelten Lichter. Um diese Zeit war in

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