Ein X für ein U: Die Autor*in als Leser*in
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Book preview
Ein X für ein U - Ulrike Draesner
Impressum
Ulrike Draesner
Ein X für ein U
Die Autor*in als Leser*in
1. Buchstaben schreiben
Das lateinische U wird als V geschrieben. Verlängert man das V links und rechts nach unten, wird es zum X. Das X steht für den Zahlenwert Zehn, das V für die Fünf. Wer jemandem ein X für ein U vormacht, verkauft ihm eine Zehn für die Hälfte. Er gibt mehr, als dasteht; verdoppelt, was das Gegenüber besitzt. Er ist ein Zauberer, ein Wunder, ein Vermehrer dessen, was wirklich ist. So lautet meine Lieblingsdefinition für Autor*innen. Man kann mich ab heute Ulrike X. Draesner nennen. So kommt man mit mir ins Gespräch.
Halt! Das stimmt nicht. Ich mache dir ein X für ein U vor. Ich nehme dir die Hälfte dessen weg, was vorliegt. Ich nehme dir eine Hälfte weg, die du sehen könntest. Lenke dich mit der oberen Hälfte ab, schau, da ist doch nichts darunter, und schmuggele den Rest davon. Das ist meine zweite Lieblingsdefinition von Autorschaft.
Und mitunter mein Eindruck von Lesern. Gelesen wird nur das U. Die obere Hälfte. Dabei habe ich ein X geliefert. Ich selbst lese ein X-X-X-X in meinem Text. An dieser Stelle gibt es exakt zwei Möglichkeiten. Ich schreibe keinen Satz mehr. Ende Autorschaft.
Oder ich entdecke die Schönheiten der Differenz. In diesem Fall könnte ich auch sagen: des Mogelns. Ich verkaufe euch, liebe Leser, ein U. Wie ein Sessel geformt, eine Schaukel, meinetwegen ein U-Boot. Setzt euch hinein, lasst euch einlullen. Tatsächlich ist, was ihr bekommt, ein X.
Sprich: Es ist mehr, als ihr seht, ahnt, wollt. Ich mogele euch etwas dazu. Dieses »Etwas« nenne ich Literatur, einen