Aus freiheitlicher Perspektive: Ansichten und Einsichten von Bergsträßer Liberalen
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Hinfallen erlaubt - Liegenbleiben nicht
Till Mansmann ruft dazu auf, die Arbeitswelt von morgen, die durch Digitalisierung bestimmt sein wird, nicht zu beklagen, sondern als Chance zu begreifen, die - richtig genutzt, das heißt für ihn: mit der bestmöglichen Bildung, - sogar Antworten auf große Herausforderungen wie die CO2-Reduktion bereithält.
Marx oder Erhard?
Roland von Hunnius bekennt zur Sozialen Marktwirtschaft als ordnungspolitischer Leitidee. und nimmt zu der Gerechtigkeitsfrage Stellung. Marktwirtschaft ist eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für Wohlstand und Wachstum. Politik muss den Handlungsrahmen setzen, darf aber die Innovation durch "schöpferische Zerstörung" nicht abwürgen.
Von liberalen Frauen
Birgit Grüner spannt einen Bogen von der fast vergessenen mittelalterlichen Beginenbewegung bis zu heutigen FDP-Politikerinnen um zu zeigen, dass Frauen ihre Lebenschancen auch ohne Quote durchsetzen können.
Die Freiheit des Einzelnen ist begrenzt durch die Freiheit der Anderen
Frank Sürmann will die Schockstarre der europäischen Politik beenden, die seit Donald Trumps Einzug ins Weiße Haus besteht. Sein Rezept: konsequent auf Freihandel und Subventionsabbau setzen. Er will "mehr Europa" mit einheitlicher Wirtschafts- und Finanzpolitik, einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft und besserer Kommunikation.
Der lange Abschied und das große Schweigen
Birgit Grüner erinnert an das Schicksal der 14 Millionen Deutschen, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Sie fordert eine Begegnungsstätte für eine lebendige Erinnerungskultur. Nur wer sich an das Vergangene erinnert und sich damit auseinandersetzt, kann daraus die richtigen Folgerungen für die Gegenwart ziehen, meint sie mit Blick auf die Flucht- und Vertreibungsschicksale, die überall auf der Welt zu beklagen sind.
Die organisierte Idee der Freiheit
Till Mansmann bekennt sich ausdrücklich zum Leistungsprinzip, sieht die FDP aber auch als soziale Partei und lehnt den überall in Mode kommenden Kollektivismus entschieden ab. Im Mittelpunkt steht der Mensch und seine freie Entfaltung.
Till Mansmann
Bundestagsabgeordneter seit 2017, Vorsitzender FDP Kreisverband Bergstraße, Diplom-Physiker, Journalist.
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Book preview
Aus freiheitlicher Perspektive - Till Mansmann
„Ich behaupte nicht, dass alles in diesem Staat in Ordnung sei. Das kann ein Demokrat gar nicht behaupten.
Eine Demokratie ist immer auf dem Weg zu sich selbst. Sie ist nie fertig. Nur Staaten, in denen die Freiheit nicht viel gilt, behaupten von sich, sie hätten das Klassenziel erreicht. Nur Menschen, die von Freiheit nichts wissen, behaupten, sie hätten ein Rezept, wie der ideale Staat zu verwirklichen sei. Freiheit und unvollkommener Staat, das gehört zusammen – ebenso wie der ideale Staat mit Unfreiheit und Unmenschlichkeit zusammen geht. Die Demokratie ist nicht zuletzt deshalb die beste Staatsform, weil sie sich ihre eigenen Mängel eingesteht. Nur Mangelhaftes kann man verbessern. Was sich selbst zum Ideal erklärt, muss sich gegen jede Änderung zu Wehr setzen.
Die Mängel der Demokratie haben einen ganz einfachen Grund: Der Mensch selbst ist ein mangelhaftes Wesen … Kritik ist das Lebenselixier der Demokratie …"
Rede Walter Scheels zur 500-Jahr-Feier der Tübinger Universität.
Inhalt
Zum Geleit
Hinfallen erlaubt, Liegenbleiben nicht
Von Till Mansmann, MdB
Marx oder Erhard?
Von Roland von Hunnius
Von liberalen Frauen
Von Birgit Grüner
Die Freiheit des Einzelnen ist begrenzt durch die Freiheit der Anderen
Von Frank Sürmann
Der lange Abschied und das große Schweigen
Von Birgit Grüner
Die organisierte Idee der Freiheit
Von Till Mansmann, MdB
Zum Geleit
„Wir wollen uns zusammenfinden als ein Gesinnungsverband, der sich gebunden fühlt durch ein ebenso einfaches wie verwegenes Wort, nämlich, es sind hier Menschen, Männer und Frauen zusammengekommen, die von dem und in dem Glauben an die Freiheit der Menschen leben." (Theodor Heuss)
Diese Worte aus der Rede des Parteivorsitzenden Heuss auf dem Gründungsparteitag der FDP 1948 in Heppenheim sind Programm. Heuss mahnte in seiner Rede an, sich für den Rechtsstaat und die Kräfte des freien Marktes einzusetzen und stellte den schöpferischen Menschen in den Vordergrund, der nur in Freiheit agieren kann.
Der Gründungsparteitag war ein „Gesamt-Vertretertag" der liberalen, demokratischen Parteien, der nicht von den Sowjets besetzten Landesteile.
Ein Jahr zuvor, am 17. März 1947, war ein gesamtdeutscher Gründungsversuch der „Demokratischen Partei Deutschlands gescheitert. So traf man sich zur Gründung der „Freien Demokratischen Partei
am 11./12. Dezember in Heppenheim. Dieser Ort ist nicht zufällig gewählt. Heuss nahm deshalb in seiner Rede Bezug auf die Heppenheimer Versammlung vom 10. Oktober 1847. Liberale Politiker aus Süd- und Westdeutschland nahmen an diesem damals nicht ganz ungefährlichen Treffen teil und setzten mit ihrem Programm eine liberale Bewegung im Vorfeld der 1848er Revolution in Gang.
In diesem Jahr jährt sich der Gründungstag der „Freien Demokratischen Partei" zum siebzigsten Mal.
Das Leitmotiv des Gründungsparteitages war „Einheit in Freiheit".
In diesem kleinen Buch wollen wir auch an dieses so wichtige Ereignis erinnern.
Friedrich Schiller lässt den spanischen König Philipp in seinem „Don Carlos sagen: „Der Mensch erträgt die Freiheit nicht.
Dem wollen wir mit unseren Beiträgen vehement widersprechen. Erziehung zur Mündigkeit als die Fähigkeit zum selbstverantworteten Gestalten, „Erziehung zum Konflikt und zur Toleranz – statt falscher Harmonielehre" (Liselotte Funcke) gehören zu den Voraussetzungen. Und vor allem gehört Mut dazu, sich die Freiheit, frei zu sein, zu nehmen.
Es heißt für uns nicht nur: Freiheit in Verantwortung. Vielmehr muss es auch heißen: Wir haben immer Verantwortung für die Freiheit.
Till Mansmann
Roland von Hunnius
Birgit Grüner
Frank Sürmann
ES IST KEINE SCHANDE HINZUFALLEN,
ABER ES IST EINE SCHANDE LIEGENZUBLEIBEN.
THEODOR HEUSS
Hinfallen erlaubt,
Liegenbleiben nicht
Digitalisierung und die Chance zu neuer Flexibilität
Von Till Mansmann, MdB
Es ging den schlesischen Webern nicht gut, wirklich nicht, damals, 1844, als sie sich entschlossen, zu revoltieren. Es ist verständlich, dass sie in den neuen mechanischen Webstühlen, mit denen die Massenanfertigung von Stoff in guter Qualität möglich war, ein Teil ihres Problems sahen: Die