Der Zeichenstift ist immer dabei: Geschichten und Skizzen eines Zeitzeugen
Von Ulrich Brogt
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Ulrich Brogt
Geboren 1935 in Dresden, studierte Ulrich Brogt Architektur an der technischen Universität und arbeitete als Architekt im Engadin in der Schweiz.
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Der Zeichenstift ist immer dabei - Ulrich Brogt
ZUM AUTOR
Ulrich Brogt kam 1935 in Dresden als zweites Kind schlesischer Eltern zur Welt. Kindheit in Nazideutschland und während des 2. Weltkrieges. Schulbesuche in Dresden und Dillingen an der Donau in Bayern – zwischenzeitlich nächtliche Flucht aus der DDR über die damals noch grüne Grenze.
Architekturstudium in München mit Diplomabschluss 1961. Während der Semesterferien Tätigkeit bei Schweizer Architekt J.U. Könz im Engadin und Mithilfe beim Buch von J.U. Könz und Simonett Zillis zur Erforschung der Bauernhäuser des Kantons Graubünden.
1962 Heirat mit Domenica Walter aus Guarda und in Folge Geburt fünf munterer Kinder. Architektentätigkeit bei Siemens in München sowie bei J.U. Könz in Guarda. Aufbau eines eigenen Architektenbüros im Engadin. Pensionierung im Jahre 2000 und Weiterführung diverser kleinerer Projekte im Engadin sowie viele spannende Reisen. Das Skizzenbuch war überall immer dabei.
INHALTSVERZEICHNIS
Kindheit – Kriegs- und Nachkriegsjahre
Schlesien, Dresden
Schul- und Studienzeit
Dresden, Dillingen an der Donau, München
Berufsjahre als Architekt – Erlebnisse
Engadin, Kanton Graubünden, Vorarlberg
Familienleben - Erlebnisse als Eltern von fünf Kindern
Engadin
Reiseerlebnisse – unterwegs in nah und fern
Europa, Asien und Afrika
Kindheit – Kriegs- und Nachkriegsjahre
Schlesien, Dresden
Besuch in Schlesien und Erlebnis mit den
Dorfkindern 1933 – 1945
Meine Eltern stammten beide aus Schlesien. Meine Mutter war in Breslau aufgewachsen, als jüngstes Kind einer gutbürgerlichen Familie. Mein Grossvater leitete ein Lehrerseminar in Breslau und war ein traditionsbewusster Mann. Mein Vater wuchs in weniger gut betuchten Kreisen auf. Seine Eltern bewirtschafteten einen Hof samt Brauerei und Gasthof auf dem Lande. Hier zu sein war ein grosses Abenteuer für uns Stadtkinder. Die Dorfkinder empfanden uns allerdings als etwas sonderbar. Leider hatten meine Eltern eine grosse Vorliebe für weisse Matrosenanzüge, in die wir sonntags gesteckt wurden und in denen wir uns nicht bewegen durften zwecks Erhalts der strahlend weissen Farbe. Bis heute sind mir diese Anzüge in einer schlechten Erinnerung. Die Dorfkinder fanden das auch sehr sonderbar und bewarfen uns gerne mit Pferdeäpfeln.
Hitler-Gruss 1933 – 1945
Mein Vater hat den Hitlergruss aus Überzeugung nie ausgeführt. Als Entschuldigung dafür verwendete er den Lungendurchschuss aus dem 1. Weltkrieg und behauptete, er könne den rechten Arm nicht heben. Aufgefordert, trotzdem „Heil Hitler" zu grüssen, antwortete er, das sei nicht möglich, denn den deutschen Gruss müsse man vorschriftsmässig ausführen.
Feindsender im Krieg 1939 – 1945
Mein Vater hörte im