Aus der Fremde kam ein kleiner Junge: Mami Bestseller 8 – Familienroman
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Mami ist als Familienroman-Reihe erfolgreich wie keine andere! Seit über 40 Jahren ist Mami die erfolgreichste Mutter-Kind-Reihe auf dem deutschen Markt!
Leise Musik durchzog den Raum. Rubinrot schimmerte der Wein in den geschliffenen Gläsern. Das flackernde Licht der Kerzen schuf eine sehr gemütliche Atmosphäre. Durch breite wandhohe Glastüren ging der Blick hinaus auf den verschneiten Dachgarten und über die Stadt mit ihren bunten Leuchtreklamen. Hier oben merkte man nichts vom Verkehr und von der Hektik in den Straßen. Es war eine Oase der Ruhe, ein Ort zum Träumen.»Für mich ist es jedes Mal ein Fest, wenn du mich besuchst.« Bewundernd sah Philipp Birkner auf die Frau, die ihm gegenübersaß, das Gesicht dem Kaminfeuer zugewandt, in ihrer Haltung entspannt und trotzdem anmutig.»Ich bin gern hier. Aber du weißt ja, ich habe einfach zu wenig Zeit«, meinte Ricarda Kronberg achselzuckend und mit jenem charmanten Lächeln, das Philipp immer wieder neu begeisterte.»Du weißt, dass es mein größter Wunsch ist, hier mit dir zu leben.« Philipps dunkle Stimme klang sehnsüchtig. »Du könntest die Räume, die du in deinem Haus am Hohengehren bewohnst, zu weiteren Büros machen. Die wirst du ohnehin gebrauchen, wenn sich das Modeatelier Kronberg weiterhin so günstig entwickelt.Erst vor wenigen Jahren hatte sich die jetzt achtunddreißigjährige Modeschöpferin selbstständig gemacht und gehörte bereits zur Weltelite. Ihren Namen kannten die Fachleute in New York ebenso wie in London, Paris oder Rom.Schlank und mädchenhaft war ihr Körper, stilvoll, aber schlicht die Kleidung. Die blonden Haare trug Ricarda glatt und schulterlang. Die Spitzen bogen sich beim Kämmen ganz von selbst nach innen. Ihr Gesicht, beherrscht von klugen grauen Augen, vereinte den Reiz der Jugend und die klassische Schönheit einer reifen, erfahrenen Frau.
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Aus der Fremde kam ein kleiner Junge - Susanne Svanberg
Mami Bestseller
– 8 –
Aus der Fremde kam ein kleiner Junge
Das Schicksal eines Waisenkindes
Susanne Svanberg
Leise Musik durchzog den Raum. Rubinrot schimmerte der Wein in den geschliffenen Gläsern. Das flackernde Licht der Kerzen schuf eine sehr gemütliche Atmosphäre. Durch breite wandhohe Glastüren ging der Blick hinaus auf den verschneiten Dachgarten und über die Stadt mit ihren bunten Leuchtreklamen. Hier oben merkte man nichts vom Verkehr und von der Hektik in den Straßen. Es war eine Oase der Ruhe, ein Ort zum Träumen.
»Für mich ist es jedes Mal ein Fest, wenn du mich besuchst.« Bewundernd sah Philipp Birkner auf die Frau, die ihm gegenübersaß, das Gesicht dem Kaminfeuer zugewandt, in ihrer Haltung entspannt und trotzdem anmutig.
»Ich bin gern hier. Aber du weißt ja, ich habe einfach zu wenig Zeit«, meinte Ricarda Kronberg achselzuckend und mit jenem charmanten Lächeln, das Philipp immer wieder neu begeisterte.
»Du weißt, dass es mein größter Wunsch ist, hier mit dir zu leben.« Philipps dunkle Stimme klang sehnsüchtig. »Du könntest die Räume, die du in deinem Haus am Hohengehren bewohnst, zu weiteren Büros machen. Die wirst du ohnehin gebrauchen, wenn sich das Modeatelier Kronberg weiterhin so günstig entwickelt.«
Erst vor wenigen Jahren hatte sich die jetzt achtunddreißigjährige Modeschöpferin selbstständig gemacht und gehörte bereits zur Weltelite. Ihren Namen kannten die Fachleute in New York ebenso wie in London, Paris oder Rom.
Schlank und mädchenhaft war ihr Körper, stilvoll, aber schlicht die Kleidung. Die blonden Haare trug Ricarda glatt und schulterlang. Die Spitzen bogen sich beim Kämmen ganz von selbst nach innen. Ihr Gesicht, beherrscht von klugen grauen Augen, vereinte den Reiz der Jugend und die klassische Schönheit einer reifen, erfahrenen Frau. Dieses Gesicht hatte eine ungeheure Ausstrahlung. Wer es einmal sah, vergaß es nie wieder.
Es belastete Philipp oft, dass er nicht das war, was als »schöner« Mann hätte bezeichnet werden können. Er war groß, wirkte sportlich, ohne jedoch den athletischen muskulösen Körper eines Sportlers zu besitzen. Sein Gesicht war Durchschnitt, und sein Kopf mit den streichholzlangen braunen Haaren, die gewöhnlich widerborstig in die Höhe standen, wirkte kantig. Für männliche Eleganz hatte Philipp auch nicht viel übrig. Er war mehr ein gemütlicher, häuslicher Typ.
»In spätestens vier Wochen stellen wir die Sommerkollektion vor.« Es war typisch für Ricarda, dass sie immer nur an ihr Unternehmen dachte.
»Ich wollte mit dir über etwas ganz anderes reden«, murmelte Philipp in verliebter Stimmung.
Ricarda bemerkte sie wohl, ging aber nicht darauf ein. Sie mochte den um ein Jahr jüngeren Philipp, nahm seine Liebesbeteuerungen aber nie ernst. Längst hatte sie sich daran gewöhnt, dass Philipp immer zur Stelle war, wenn sie ihn brauchte, dass er sich aber diskret zurückzog, wenn sie allein sein wollte. Dass sie ihren beruflichen Aufstieg auch dem klugen Management des umsichtigen Philipp verdankte, wusste Ricarda, sprach aber nie darüber.
Seit zwei Jahren war er ihr Sekretär, Geschäftsführer und Vertrauter, aber auch Laufbursche, Lückenbüßer und Blitzableiter.
Er hatte für diesen Job eine vielversprechende Karriere bei einem großen Industrieunternehmen aufgegeben. Obwohl der Diplomvolkswirt jetzt viel weniger verdiente und viel mehr arbeiten musste, hatte er den Wechsel nie bereut. Ricardas Nähe entschädigte ihn für jeden Prestigeverlust.
»Hab ich dir schon erzählt, dass ich inzwischen eine Studentin ausgewählt habe, die die neuen Modelle vorführen wird?«
Philipp dachte flüchtig daran, dass sich fast zweihundert Mädchen um diesen Job beworben hatten. Einige von ihnen waren ins Büro gekommen, hatten ihm recht eindeutige Angebote gemacht, wenn er dafür sorgen würde, dass sie genommen würden. Der gutmütige Philipp hatte allerdings kein Interesse an hübschen jungen Mädchen. Ihn interessierte nur eine Frau, und das war Ricarda.
»Du bist zauberhaft, Rici«, schwärmte er und deutete einen Kuss an, indem er die Lippen bewegte.
Seine Chefin übersah es. »Sie heißt Julia Ruttnau und ist ein wunderschönes dunkelhaariges Mädchen. Ihre Haut ist goldbraun, und ihre Augen sind fast schwarz. Sie ist unheimlich wandlungsfähig, rassig, kindlich und verführerisch zugleich.«
»Die schönste Frau bist du, Rici«, flüsterte Philipp zärtlich.
Ricarda, an solche Komplimente gewöhnt, winkte lächelnd ab. »Einundzwanzig ist sie, diese Julia. Du wirst sehen, das gibt Bilder, wie wir sie noch nie hatten. Helle Töne stehen unserem neuen Model am besten. Ich denke an weißes Nappaleder vor bunten Hintergründen. Was hältst du von orientalischer Atmosphäre?«
»Ich würde am meisten davon halten, wenn wir mal über uns reden würden, über dich und mich. Das Geschäftliche hat doch bis morgen Zeit.« Philipp kam herüber, nahm auf dem breiten gepolsterten Seitenteil von Ricardas Sessel Platz, legte liebevoll den Arm um ihre Schultern. »Rici, ich liebe dich. Das sage ich dir zwar täglich, doch du nimmst es kaum zur Kenntnis.«
»Du weißt doch, wie viel ich zu tun habe. Die Konkurrenz ist wach und wer nicht ständig am Ball bleibt, verliert ihn. Ich habe viel zu viel investiert, um bereit zu sein, Rückschläge hinzunehmen.« Ricarda lehnte ihren Kopf leicht an Philipps Schulter. Sie mochte seine Fürsorge, schätzte seine zurückhaltende Zärtlichkeit. Sie gab ihr Sicherheit und Selbstvertrauen.
»Ich wünsche mir so sehr, dass wir etwas mehr Zeit füreinander haben.«
»Das ist auch mein Wunsch, aber im Moment leider unerfüllbar.«
»Wir sollten heiraten und zusammenziehen. Dann hätten wir wenigstens die Abende und die Nächte für uns. Schon so oft habe ich dich gefragt, Rici, ob du meine Frau werden möchtest. Ich wiederhole diese Frage: Bitte, sag ja. Zeig mir damit, dass du mich auch magst, ein bisschen wenigstens.«
Die Wendung des Gesprächs kam Ricarda nicht gelegen. Sie hätte viel lieber von ihren beruflichen Plänen gesprochen. Nun musste sie wohl oder übel auf Philipps Anregungen eingehen.
»Dass ich dich mag, das weißt du doch«, erklärte sie mit wohlwollendem Lächeln. Die Ironie konnte sie allerdings nicht ganz daraus verbannen. »Es gefällt mir auch, dass du so rührend altmodisch bist. Heirat und Zusammenziehen, das wäre vielleicht im Sinn meiner Mama, aber ich gehöre nun mal nicht zu den Frauen, die Geborgenheit suchen. Ich bin mehr für Selbstständigkeit, für Freiheit und Ungebundenheit. Nur so kann der Geist schöpferisch tätig sein. Es genügt doch, wenn wir uns täglich sehen, wenn wir ab und zu einen netten Abend verbringen.«
»Das habe ich anfänglich auch gedacht. Aber es genügt mir nicht mehr. Ich liebe dich zu sehr, Rici. Ich möchte eine echte Partnerschaft.«
»Die besteht doch auch so zwischen uns.« Ricarda küsste Philipp verspielt auf die Nasenspitze.
Er zog die geliebte Frau inniger an sich, streichelte ihren schmalen Rücken, schmiegte sein Gesicht an ihr duftiges weiches Haar, das er so mochte.
»Wir sind nicht mehr so jung, Rici. In meinem Alter hat ein Mann Familie, eine Frau und Kinder. Du wirst mich auslachen, aber es ist nun einmal der Sinn unseres Lebens. Kinder sind das, was am Ende von uns übrig bleibt, was den Fortbestand eines Volkes sichert. Berufliche Erfolge, auch wenn sie noch so schmeichelhaft sind, zählen nach kurzer Zeit schon nicht mehr.« Sanft und nachgiebig klang Philipps Stimme.
»Kinder«, antwortete Ricarda spöttisch, »dafür sorgen andere. Die Welt ist voll davon. Ein Kind kann jede Frau haben, aber Mode entwerfen, die eine bestimmte Epoche kennzeichnet, die Geschichte machen wird, das kann nicht jede. Ich halte deshalb diese Tätigkeit für sinnvoller als Windeln zu wechseln und Rotznasen abzuwischen. Entschuldige, Philipp, das hat nichts mit unserer Liebe zu tun. Ich möchte nur nicht, dass du dir falsche Hoffnungen machst. Ich bin kein Typ für Küche und Kinderzimmer.« Nicht überheblich,