Nichts als Ärger mit der Liebe! Turbulenter, spritziger Liebesroman - nur für Frauen...
By Friederike Costa and Angeline Bauer
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Die attraktive Jana, brünett und ein wenig mollig, führt ein turbulentes Leben als Lektorin eines Verlages, ein von ihr entdecktes Roman-Manuskript wird zum Bestseller. Sie soll die Autorin den Medien vorstellen, es ist kein Kontakt zu der scheuen Autorin möglich, nur deren Mann ist immer präsent. Jana setzt alles auf eine Karte die Autorin zu treffen und trifft immer nur deren attraktiven und sympathischen Ehemann. Jana fühlt sich zu ihm hingezogen, die Liebe trifft sie wie der Blitz, und sie spürt auch, dass ihre Gefühle erwidert werden. Ihr Privatleben ist schwierig, ihr Dauerfreund Roland, von Beruf Pilot, betrügt sie ständig, will sie aber heiraten. Sie gerät in eine verzwickte Situation und lässt ihr Herz für den richtigen Mann schlagen!
Turbulenter, spritziger Roman - nur für Frauen...
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Nichts als Ärger mit der Liebe! Turbulenter, spritziger Liebesroman - nur für Frauen... - Friederike Costa
6
Kapitel 1
Jana schlüpfte in Bettys Büro und zog die Tür hinter sich zu. „Neuländer ist weg - endlich! Seufzend ließ sie sich auf den Besucherstuhl fallen und sah Betty, ihre Freundin und Kollegin, leidgeprüft an. „Eine ganze Woche lässt er sich nicht im Verlag sehen, aber wenn er dann mal da ist, muss alles gleich und sofort passieren! Dass man gerade andere Arbeit haben könnte, die im Moment wichtiger ist, darauf kommt der Herr Verleger nicht.
„Hör auf, dich zu ärgern, er wird sich niemals ändern. Betty deutete auf die Kaffeemaschine, die leise vor sich hin blubberte. „Trink lieber eine Tasse Kaffee und entspanne dich, ich habe ihn gerade erst frisch aufgesetzt.
„Mhm, frischer Kaffee! Jana nickte eifrig. „O.K., ich genehmige mir eine Viertelstunde Pause, dann muss ich dringend das Manuskript von Burgi Schlösser bearbeiten. Es soll in drei Wochen in Druck gehen, vorher müssen aber noch die Korrekturfahnen an sie raus.
Jana nahm die Tasse, die Betty ihr hinschob, gab einen Schuss Milch zum Kaffee und rührte um. Sie war vierunddreißig Jahre alt, trug ihre brünetten Locken im Nacken zusammengesteckt, war etwas mollig - gerade richtig, wie Betty fand - und hatte wunderschöne, tiefblaue Augen, die frech blitzten, wenn sie lachte. Betty nahm seit einem halben Jahr die Pille nicht mehr und fieberte ihrer erhofften neuen Rolle als Mutter entgegen. Doch zu ihrem Unglück klappte es einfach nicht mit dem schwanger werden.
Jana trank einen Schluck und stellte die Tasse wieder hin. „Manchmal bedauere ich, dass der Chef damals nicht mir deinen Job aufgebrummt hat, sagte sie. „Du brauchst dich wenigstens nicht mit schwierigen Autoren herumzuplagen und kannst im Großen und Ganzen autonom arbeiten.
„Hör auf, in offenen Wunden zu stochern! Betty warf Jana einen ärgerlichen Blick zu. „Du weißt, wie ich diesen Job hier hasse!
Harro Neuländer hatte sie vor drei Monaten nach einem Streit in die Abteilung Reiseliteratur 'strafversetzt'. Nun konnte sie sich zwar Cheflektorin nennen, aber was besagte das schon in einer Abteilung, in der sie ganz alleine für alles zuständig war. Seitdem ersann sie Rachepläne. Nur die Tatsache, dass sie hin und wieder auch zu Hause arbeiten konnte, versöhnte sie ein klein wenig mit ihrem Schicksal.
„Und was tut sich in Sachen Nachwuchs?" fragte Jana.
Betty antwortete mit einer wegwerfenden Handbewegung. „Nächste Woche habe ich einen Termin bei meiner Frauenärztin - vielleicht bin ich ja unfruchtbar."
Plötzlich war sie den Tränen nahe, darum beugte sich Jana über den Tisch und drückte Bettys Hand. „Na komm, sagte sie, „mach dich nicht verrückt! Du bist erst 36 Jahre alt, und was besagt schon ein halbes Jahr. Es kann zwei oder drei Jahre dauern, bis man nach Absetzen der Pille schwanger wird, das ist ganz normal.
„Mann wird überhaupt nicht schwanger, nur Frau, brummte Betty, doch dann lachte sie und strich sich die blonden Haare von der Schulter. „Du hast recht, was nützt Trübsal blasen. Wenn ich heute Abend nach Hause komme, werde ich meinen Herzallerliebsten flach legen, und wehe er weigert sich!
Sie ließ den Finger drohend vor Janas Nase tanzen. „Heute habe ich nämlich meinen Eisprung, und dazu steht auch noch die Venus im Haus der Sonne! Einen günstigeren Zeitpunkt gibt es nicht!"
Jana verdrehte die Augen. „Armer Norbert." So hieß Bettys Eheliebster.
„Na hör mal, wieso arm? Manch anderer Mann wäre froh um so viel Leidenschaft in seinem Bett!"
Jana sah sie zweifelnd an. „Ich weiß nicht - wenn Männer 'müssen', egal was auch immer, geht meistens gar nichts mehr." Sie wusste wovon sie sprach, Roland war das beste Beispiel dafür. Auf die beiden Wörtchen 'du musst' reagierte er wie der Stier aufs rote Tuch.
Jana stand auf, nahm ihre Tasse und ging damit zur Tür. Dort drehte sie sich nochmals um. „Na, dann viel Spaß bei eurer Mission in Sachen Baby zeugen!" Sie zwinkerte Betty zu und schloss die Tür hinter sich.
Das Manuskript von Burgi Schlösser war zum Gähnen langweilig und strotzte nur so vor Fehlern. Nicht zum ersten Mal wunderte sich Jana darüber, dass Neuländer diese Autorin derart hofierte und ihre Romane in den Himmel lobte. Es gab Szenen, die erstreckten sich über sechs oder acht Seiten, und es passierte dabei noch weniger, als gar nichts!
Seufzend lehnte sie sich zurück. Es war Freitag und ging bereits auf neunzehn Uhr zu, und außer ihr und dem Portier war bestimmt niemand mehr im Verlag. „Schluss jetzt! Sie schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. „Für heute hast du genug getan!
Sie nahm das Manuskript, schloss es in ihrer Schublade ein und wollte aufstehen. Da fiel ihr Blick auf den Korb mit den Posteingängen, bis obenhin angefüllt mit großen braunen oder weißen Umschlägen, die ans Lektorat adressiert waren. Jana wusste was in diesen Umschlägen steckte - Manuskripte zur Ansicht. Wenn man glaubte, was in den Begleitbriefen stand, dann waren das alles zukünftige Bestseller. Zehn bis fünfzehn solcher Manuskripte gingen täglich ein. Würde Jana die alle lesen, käme sie zu nichts anderem mehr, deshalb schickte sie solche unaufgefordert eingesandten Manuskripte grundsätzlich mit einem Formbrief ungelesen wieder zurück. Aber auf dem Umschlag, der ganz oben lag, stand links quer mit großen roten Buchstaben ein Satz, der ihr Interesse erweckte: Wassermänner lieben besser - Ausrufezeichen und dick unterstrichen.
Jana musste grinsen. Hatte Betty das kürzlich nicht auch behauptet?
Betty war leidenschaftliche Hobbyastrologin. Für sie stand alles in den Sternen, sogar ihren Urlaub plante sie nach dem Horoskop. Ein Gespräch fiel Jana ein, das sie unlängst geführt hatten. „Was die Schlösser kann, kann ich schon lange!, hatte Betty bissig behauptet. „Eines Tages werde ich selbst einen Roman schreiben. Ich denke mir ein nettes, unauffälliges Pseudonym aus, und wenn mein Buch dann ein Bestseller wird, oute ich mich, und der Neuländer wird sich vor lauter Ärger ein Monogramm in den Allerwertesten beißen!
Jana nahm den Umschlag und las den Absender. Das Manuskript kam von einer Kai Lehmann aus Ossenbrück. Die Postleitzahl sagte ihr, dass der Ort irgendwo im Norden an der Ostseeküste liegen musste. Janas Grinsen wurde noch breiter. Betty stammte aus dieser Gegend, ihre Eltern lebten immer noch dort! Es wäre doch nichts leichter, als Verwandte oder eine Freundin als Mittler einzuschalten. Eine 'Briefkastenadresse', ein Pseudonym, und schon lief die Sache!
Jana öffnete den Umschlag und zog das Manuskript heraus. Den Brief, der obenauf lag, las sie zuerst. Die üblichen Höflichkeitsfloskeln, gefolgt von der Bitte, das Manuskript zu prüfen. Sie schob den Brief zur Seite und betrachtete das Deckblatt. Kai Lehmann - Wassermänner lieben besser.
Jana legte auch das Deckblatt neben sich und fing an zu lesen:
Ihr Name war Margarete, aber alle sagten nur Marga zu ihr. Als Kind hatte es ihr nichts ausgemacht, doch inzwischen hasste sie diese Abkürzung. Marga! Als ob sie nur ein halber Mensch wäre. Das 'Rete' war ihr verloren gegangen, und sie wusste nicht wann und wo.
Wenn jemand sie nach ihrem Namen fragte, sprach sie ihn darum langsam und deutlich aus: Marga-Rete, so, als ob es ein Doppelname wäre, und erst nach einer Pause fügte sie den Nachnamen an. Marga-Rete Leinweber.
Sie war im Sternzeichen Stier geboren, und in ihrem Horoskop, das ihre Mutter für sie hatte erstellen lassen, stand, dass sie zwar zuverlässig und gutmütig, aber auch ein wenig schwerfällig in ihren Entscheidungen sei, und dass darum ein Wassermann der richtige Partner für sie wäre. Doch Marge-Rete kannte keinen Wassermann - bis sie an einem Samstagmorgen im April des letzten Jahres Frieder begegnete.
Auch 'Frieder' hatte nur einen halben Name. Frieder kam von Friederich, und Marga-Rete, die sich Hals über Kopf in ihn verliebt hatte, flüsterte in Gedanken an ihn immer wieder leise und ein wenig verzückt Frieder-Ich, so als ob sie sagen wollte…
An dieser Stelle klingelte Janas Handy. Sie kramte es aus der Tasche und las auf dem Display, dass es Roland war. „Hallo, mein Lieber! meldete sie sich. „Gut angekommen?
Das fragte sie immer, wenn Roland von 'irgendwo am Ende der Welt' anrief. Er war Pilot bei der Atlantic Airways, und sie war sein 'Heimathafen', den er zwischen New York, Tokio und Singapur ansteuerte.
„Wir mussten eine Gewitterfront durchfliegen, und die Landung war bei Regen und Sturm etwas schwierig, erzählte er. „Gerade habe ich im Hotel eingecheckt, und werde zuerst einmal eine heiße Dusche nehmen.
'Zuerst einmal'. Diese beiden Worte hallten in Janas Gedanken nach. Und dann? Was würde nach 'zuerst