Mut zur Multikulturellen Minderheitengesellschaft: Ansichten und Diskussionsanstöße eines Legasthenikers
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About this ebook
In fünf Kapiteln behandelt das Buch Mut zur multikulturellen Minderheitengesellschaft Ansichten und Diskussionsanstöße eines Legasthenikers, die Möglichkeit, wie mit einer multikulturellen Minderheitengesellschaft begonnen werden kann.
Anhand eigener Lebenserfahrungen des Autors, als einst Lern- und Sprachbehinderter und noch Legastheniker wird erzählt, wie jemand der zu einer Minderheit gehört, denken, fühlen, hassen und lieben kann, sowie die Ursachen der Ausgrenzung, als auch Chancen der Integration aufzeigt.
Seit 1993 vertritt Wilfried Kriese seine Idee zur multikulturellen Minderheitengesellschaft. Dadurch wird sie langsam zum gesellschaftlichen Begriff.
Wilfried Kriese
Der Autor Wilfried Kriese ist Legastheniker und hatte Schwierigkeiten beim Sprechen und Lernen. Heute ist er Holzfachwerker, Medienbetriebswirt und psychologischer Berater. Er hat mehr als 40 Bücher und eine 10-bändige Ratgeberreihe veröffentlicht. 2003 erhielt Wilfried Kriese den Ehrendoktortitel Dr. h. c. verliehen. Es ist im deutschsprachigen Raum und wahrscheinlich auch in Europa einmalig, dass jemand mit einer Biografie, wie sie Wilfried Kriese vorweist, solch eine Ehrung erhält.
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Book preview
Mut zur Multikulturellen Minderheitengesellschaft - Wilfried Kriese
Mut zur Multikulturellen Minderheitengesellschaft
Titelseite
Vorwort
Zum Inhalt
Ein weiter Begriff
1. Kapitel Lebenserfahrungen
DER SCHICKSALSSCHLAG
KINDER- JUGEND UND AUSBILDUNGSZEIT
GESELLSCHAFTSREIF
CHANCEN BEKOMMEN ODER NEHMEN
2. Kapitel MINDERHEITENGRUPPEN
BEHINDERTE
HOMOSEXUELLE
KRANKE
RELIGIONEN
ROMA
ARBEITSLOSE
ASOZIALE
ALTE MENSCHEN
MIßHANDELTE KINDER
FRAUEN/MÄNNER
PSYCHISCH ERKRANKTE
DICKE
SÜCHTIGE
AUSLÄNDER
Gastarbeiter:
Aussiedler:
Asylanten:
3. Kapitel DEUTSCHLAND UND ANDERE VÖLKER
EIN ERSTES FAZIT
DIE GESCHICHTEN DER MINDERHEITEN IN DER BRD
BEDROHTE VÖLKER
FREMDE VÖLKER FREMDE SITTEN
NATURVÖLKER UND DAS GESETZ DER NATUR
4.Kapitel WEGE ZUR MULITKULTURELLEN – MINDERHEITENGESELLSCHAFT
VORURTEILE ÜBERWINDEN
NORMALES UND ABNORMALES
NACHTEILE EINER MMG
VORTEILE EINER MMG
MINDERHEITENPOLITIK
5. Kapitel GEMEINSAM LEBEN LERNEN
NACHBARSCHAFT
KINDERGARTEN
SCHULE
BERUFSLEBEN
QUELLENVERZEICHNIS
Impressum
Wilfried Kriese
Mut zur Multikulturellen Minderheitengesellschaft
Ansichten und Diskussionsanstöße eines Legasthenikers
Impressum
Wilfried Kriese
Mauer Verlag
Wilfried Kriese
Buchgestaltung Mauer Verlag
Titelbild: Beate Hübner
Edition Wilfried Kriese 2018
Erstveröffentlichung 1994
Alle Rechte vorbehalten
www.mauerverlag.de
www.wilfried-Kriese.de
Vorwort
Das vorliegende Buch ist kein Buch, das Sie so beschäftigt, daß Sie die Zeit vergessen und kein Buch, das auf die Neuerungen in der Soziologie, Politik oder im kulturellen Bereich aufmerksam macht, um den Weg zu einem interkulturellen Zusammenleben zu zeigen. Dennoch ist es aus zweierlei Gründen ein besonderes Buch und soll gelesen werden. Einmal deshalb, weil die Gedanken zum Thema Interkulturalität erneut durch eine andere Person formuliert werden und sich so bei dem einen oder anderen festsetzen können, oder für den sog. Aha-Effekt sorgen.
Es ist eigentlich immer so gewesen, daß die Künstler/-innen in ihren Werken nichts Neues besprochen haben, und dennoch hatten sie viel zu vermitteln und haben damit dazu beigetragen, daß die Demokratie lebt bzw. sich regeneriert und fortpflanzt.
Es hat selten unter den Autor/innen welche gegeben, die mit ganz etwas Neuem oder sogar partiell etwas Neuem an die Öffentlichkeit herangetreten sind. Jedes Buch, jede/r Autor/in versucht also seine/ihre eigene Version zu präsentieren. Für die Autor/innen, geprägt durch ihre Sozialisation und ihre Welt das, was sie fühlen und sind zu thematisieren bzw. die vorliegenden kulturellgesellschaftlichen Probleme zu erfassen. Durch diese verschiedenen Herangehensweisen, die auf unterschiedliche Sozialisationen, ja sogar Weltanschauungen basieren, entstehen Relativierungstechniken oder- sinne, die uns bei der Suche nach besseren Wegen für zwischenmenschliche Beziehungen helfen, die das Leben, das demokratische Zusammenleben, ermöglichen.
So ist die Arbeit von Wilfried Kriese eine von vielen. Es gibt aber viele Autoren/innen, die in das angenehme, gemütliche Dasein in der BRD- Gesellschaft hineinkriechen und bedingungslos, völlig unkritisch, das für die Mehrheit „Angenehme noch angenehmer zu machen. Also das Süße noch Süßer machen. Praktisch nach dem Motto: „Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man nimmt was man will, es ist immer süß und süß soll es bleiben
.
Wilfried Kriese geht von seiner eigenen Welt aus und versucht, das individuell Spezifische herauszuarbeiten und seine Erfahrungen zur Diskussion zu stellen. Er geht aber dabei auf Opposition. Er zeigt zwar seine Sicht, wie alle anderen, aber dabei stellt er sich quer zu den Machthabenden und versucht, ehrlich zu appellieren! Appellieren für eine interkulturelle Gesellschaft, ohne sich dabei zu rechnerisch zu verhalten. Er singt die starke, zur Harmonie zwingende Melodie der herrschenden Parteien nicht mit.
Der nächste Aspekt, der das Leben dieses Buches erforderlich macht, ist die Legasthenie des Autors, worauf er an und für sich im Buch nicht eingeht, was vonnöten wäre. Damit dem / Leser/in geholfen wird, nachvollziehen zu können, daß es eine beträchtliche Leistung ist, wenn jemand wie W. Kriese sein Kokon zerreißt.
Ich habe im Psychischem, klinisches Wörterbuch, nachgeblättert, um zu wissen, was ein Legastheniker ist. Wie verhält er sich? Was sind die Symptome solch einer Krankheit?
Legasthenie heißt auf lat. „Legere lesen, auf griechisch aber „astheneia
, Schwäche, Lese- und Rechtschreibschwäche (LSR), auf Frz. dyslxie und schließlich auf Englisch reading- spelling disability. Mit anderen Worten es heißt „Hirnteilleistungsstörung". Ob es angeboren ist, wird bezweifelt. In jedem Fall besitzen die Legastheniker eine normale od. gar überdurchschnittliche Intelligenz.
Meist im 1. bzw. 2. Schuljahr tritt sie auf. Die Legastheniker haben folgende Begleitstörungen:
a)Sprachdefekte (stottern, poltern und ähnliches) = 22,5%
b) Sprachentwicklungsverzögerung = 35%,
c) Störungen der Lateralisation = 50%. Für die Untersuchung spielt die fehlende Dominanzausprägung (viele sind Linkshänder) eine große Rolle,
d)Wahrnehmungsdezifite 11%
e)auditive,optische Wahrnehmungsdezifite 55%
f)Hinweis auf Vererblichung (Heredität) liegen etwa bei 17 – 40 %. wird nach der Diagnose, die jeder Lehrer wenigstens verdachtsweise stellen können müßte (was aber nur in 5- 8 % der Fall ist), nicht richtig gehandelt, kommt es zur sekundären Neurotisierung, oft mit Verwahrlosung, wobei die Häufigkeit wesentlich von der Lernmethode abhängt, bei lautsynthet. Lernen etwa 5-8 % bei Ganzheitsmethode 20-25% LRS! Bei der Behandlung müssen der Arzt, Psychologe und Lehrer zusammenarbeiten gemeinsam einen Intelligenztest konzipieren. Wenn ein Legastheniediagnose sicher scheint, sind folgende Punkte zu berücksichtigen:
1.Verbleiben im Klassenverband (keine Sonderschule oder reine Legasthenikerklasse!),
2.zusätzlich (auditiver) Einzelunterricht mit Spezialist-Lesehter,
3.keine Zensierung im Lesen- und Schreibbereich (wegen der negativen Konditionierung, die psychischen Störungen Vorschub leistet).
4.Psychotherapie. Bei rechtzeitiger Diangnostik können 64% mit oben genannten Methoden allein behandelt werden.
Bei der 2. Methode brauchen Legastheniker zusätzlich eine Psychotherapie! Das große Problem der LRS wird leider von den Pädagogen nicht sehr verständig gehandhabt, sowie auch W. Kriese in dem Buch einstweilig über sein Schicksal schildert.
Alles, was er beschreibt, hat ein ungewöhnliche Sprache. Man kann nicht behaupten, daß es eine einfache Sprache ist. Es ist etwas mehr als das. Es ist die Sprache des Betroffenen, eines Legasthenikers. Er geht damit unter die Haut, auch wenn er hier und dort selten, aber doch euphorische wird!
Obwohl, hierbei muß sich das Urteil auf die Euphorien relativieren, wenn man seine Schmerzen, entstanden durch seine Krankheit, berücksichtigt.
Man merkt, daß er noch einen langen Weg vor sich hat, aber er ist jemand, der ankommt.
Der Schmerz