Der Brand: Brandgefährliche Kurzgeschichten
Von Daniel Isberner
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Über dieses E-Book
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Wenn Mitten in der Nacht dein Haus brennt und du deine Kinder nicht finden könntest? Was würdest du tun? Wie weit würdest du gehen, um sie zu retten?
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Der Brand - Daniel Isberner
München
Countdown – Einleitung
Countdown ist eine der ältesten Geschichten dieser Sammlung. Sie entstand 2004 oder 2005 und entstand tatsächlich einfach nur daraus, dass mir immer wieder ein Countdown durch den Kopf ging. Ohne jeden Zusammenhang.
Ich habe ständig von fünf runtergezählt – und kann bis heute nicht sagen warum. Auf das Ergebnis war ich dann damals aber recht stolz und bin es heute immer noch. Countdown ist damals mein erster Einstieg in den Verstand eines Wahnsinnigen gewesen. Mittlerweile habe ich damit mehr Erfahrung, aber mit Countdown legte ich den Grundstein für diese Art von Charakter.
Countdown
5; 4; 3; 2; 1 – er konnte den Countdown genau verfolgen und er wusste, es war vorbei. Er hatte soeben das Leben so vieler Menschen ausgelöscht und er spürte nichts, gar nichts. Weder Befriedigung noch Scham. Das einzige was er fühlte war Hass, Hass auf sich selbst, weil er wieder etwas getan hatte, ohne auch nur das Geringste zu verspüren – vom Hass einmal abgesehen.
Das ging nun schon Jahre so, er tötete Menschen, rettete Menschen und fühlte nichts als Hass. Den zählte er mittlerweile jedoch gar nicht mehr. Hass war sein normaler Zustand. Er nahm seine Liste zur Hand und fügte eine weitere Tat hinzu:
Gasanschlag auf Einkaufszentrum; Gefühl: Keins
Direkt darüber stand:
Bombenanschlag verhindert; Gefühl: Keins
Er wusste nicht mehr, was er noch tun sollte. Das letzte was er gespürt hatte, vor dem Hass natürlich, war Hass gewesen. Hass auf seinen Chef, der seine Ideen erst abgelehnt und sie dann als seine eigenen ausgegeben hatte. Hass auf seine Frau, die ihn betrogen hatte. Mit seinem Chef, das markierte auch den ersten Eintrag auf seiner Liste:
Frau und Liebhaber getötet; Gefühl: Keins
Er wusste nicht, warum er mit dieser Liste begonnen hatte, aber er wusste, sie war nun beinahe zu Ende. Sie umfasste mittlerweile 83 Einträge. 42 davon Morde, teils Massenmorde, wie das Einkaufszentrum, teils Morde an Pennern oder Personen, die nur im falschen Moment seinen Weg gekreuzt hatten. Die anderen 41 Einträge waren Heldentaten, wenn man denn so wollte, Bombenentschärfungen, Geiselrettungen oder das Verhindern von Vergewaltigungen an Frauen, die in dunklen Gassen überfallen wurden. Aber alle diese Einträge hatten nie auch nur irgendeine Gefühlsregung verursacht. Jetzt musste er nur noch eine „Heldentat" begehen und dann würde Schluss sein, endgültig. Ob er nun etwas verspürte oder nicht. Er würde heute jemandem das Leben retten, seinen Eintrag in der Liste machen und sich dann seinen Trommelrevolver in den Rachen schieben und abdrücken; aus und vorbei.
Er verließ seine Wohnung und sah sie nie wieder.
Gedanken – Einleitung
Gedanken entstand einige Zeit nach Countdown und irgendwie gehören beide Geschichten für mich zusammen. Sie greifen beide eine ähnliche Thematik auf, was mir aber erst im Nachhinein aufgefallen ist.
Tatsächlich kam mir die Idee zu Gedanken, weil ich sehen wollte, ob ich eine solche Art von Geschichte schreiben und meinen Eltern zum Lesen hinlegen konnte, ohne dass sie mich zum Psychologen schicken würden. Leider habe ich es nie herausgefunden, weil sie die Geschichte wohl bis heute nicht gelesen haben.
Hat Countdown noch mehr auf die Handlungen eines wahnsinnigen Mörders Bezug genommen, nimmt Gedanken mehr Bezug auf seine… nun… Gedanken natürlich.
Gedanken
Gibt es ein Leben danach? Oder endet alles an diesem Punkt?
Ich weiß nicht, wie es ist, aber ich werde es herausfinden. Bald.