Alpendoktor Daniel Ingold #23: Kunterbuntes unterm Grimsteig: Cassiopeiapress Bergroman
Von Anna Martach
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von Anna Martach
Der Umfang dieses Buchs entspricht 105 Taschenbuchseiten.
Die Nachricht verbreitet sich in Hindelfingen wie ein Lauffeuer: Am Grimsteig will eine Gruppe von Studenten ein Experiment ausführen, um das Leben in früheren Zeiten nachzuempfinden. Doch schon zu Beginn ergeben sich in der Gruppe einige Probleme, und die Meinungen der Anwohner zu dem Projekt gehen weit auseinander.
Cover: STEVE MAYER
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Alpendoktor Daniel Ingold #23 - Anna Martach
Kunterbuntes unterm Grimsteig
Alpendoktor Daniel Ingold – Band 23
von Anna Martach
Der Umfang dieses Buchs entspricht 105 Taschenbuchseiten.
Die Nachricht verbreitet sich in Hindelfingen wie ein Lauffeuer: Am Grimsteig will eine Gruppe von Studenten ein Experiment ausführen, um das Leben in früheren Zeiten nachzuempfinden. Doch schon zu Beginn ergeben sich in der Gruppe einige Probleme, und die Meinungen der Anwohner zu dem Projekt gehen weit auseinander.
Copyright
Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker
© by Author
© dieser Ausgabe 2015 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
www.AlfredBekker.de
postmaster@alfredbekker.de
1
„Hast schon gehört?" Vreni Kollmannberger kam mit allen Anzeichen von Aufregung in die Poststelle, wo ihre Freundin Trudi gerade etwas lustlos damit beschäftigt war, irgendwelche Listen auszufüllen. Diese Frage war für Vreni typisch. Was sie zu verbreiten hatte, war in der Regel so neu und unbekannt, dass es außer ihr noch niemand gehört hatte.
Trudi, eine einfache Frau mittleren Alters, schaute interessiert auf.
„Hat der Doktor sich endlich entschlossen, die Bernie zu heiraten?"
„Ach, Schmarrn, ich glaub‘ fast, die beiden wollen uns alle an der Nase herumführen. Die sollten doch schon längst verheiratet sein. Glaubt denn unsere Frau Tierärztin, sie könnt‘ was Besseres bekommen als den Doktor? Nein, in diesem Punkt gibt‘s nix Neues. Aber stell dir vor, auf dem Waldstück drunten an der Theine, wo auch unsere Waldbühne ist ..." Sie machte eine Pause und holte Luft, während Trudi mit weit geöffneten Augen an ihren Lippen hing.
„Ja, nun sag doch endlich, was gibt‘s da drunten? Tust ja grad so, als wär‘s ein Staatsgeheimnis", forderte sie ungeduldig.
„Na, pass auf, ich hatt‘s direkt vom Dernbacher Franzl, dem Wirt vom Kreuzkrug. Da drunten an der Theine macht eine Gruppe von Studenten ein Experiment – leben wie im Altertum, oder so ähnlich. Die wollen ein paar Hütten bauen, die dann später stehenbleiben sollen, wenn sie haltbar genug sind. Naja, und ernähren wollen sie sich von dem, was es so gibt. Vom Dornhuber Wolfgang haben sie wohl die Erlaubnis, dass sie auf dem Kornfeld was von Hand ernten dürfen. Und wenn man‘s so bedenkt, Obst gibt‘s im Augenblick an den Bäumen, Pilze wachsen auch schon auf der Wiese und im Wald. Aber ob das geht? Auf jeden Fall ..."
„... ist das eine depperte Idee, verkündete Trudi eine eigene Meinung, was sie nur selten tat. „Erst mal mogeln die ja wohl. Wenn‘s recht so leben wollten, hätten‘s anfangen müssen im Frühjahr, um das Korn und was auch immer selbst anzubauen und zu pflegen. Außerdem liegt das Lager, oder wie immer man das nennen will, viel zu nah am Ort. Was denken die sich denn dabei, ist ja wohl ein ziemlicher Schmarrn.
Vreni schaute ihre Freundin verblüfft an. Seit wann besaß die denn eine eigene Meinung und verbreitete die auch noch so deutlich?
„Meinst also net, dass wir alle noch was daraus lernen könnten? Ich denk‘, wenn man feststellen kann, wie das damals alles gelaufen ist ..."
„Ach, Quatsch. Zum zweiten Mal an diesem Tag unterbrach Trudi ihre Freundin, was schon mehr als bemerkenswert war. „Schau dir doch nur mal die Geschichte an. Wie haben die Leut‘ denn damals gelebt? Eine einzige Plackerei war das, von früh bis spät. Krankheiten gab‘s zuhauf, und die Menschen waren dumm und ungebildet, weil‘s gar keine Möglichkeit besaßen, was zu lernen oder auch mal was anderes zu tun. Vor allem für die Frauen war‘s doch schlichtweg eine Hölle. Ein Kind nach dem anderen gebären, Arbeit ohne Ende, keine Hilfsmittel, wie wir sie heut‘ haben. Nein, ich halt‘s net für eine gute Idee.
„Sag mal, hast was?, erkundigte sich Vreni und legte der anderen Frau scheinbar besorgt die Hand auf die Stirn. „Soll ich den Doktor rufen?
„Ach, geh, lass mich aus." Trudi machte eine abwehrende Bewegung, und Vreni lächelte plötzlich verständnisvoll.
„Hast dich mal wieder mit dem Berti gehabt? Was hat er denn nun wieder zu lamentieren?"
Trudi stieß mit einem Ruck die Luft aus den Lungen.
„Wenn ich das nur wüsst‘. Er jammert über alles, dabei hat er doch eine gute Arbeit, und außerdem einen reizenden Chef. Daheim kann ich ihm nix recht machen, mal sind die Semmeln zu hart, oder er findet ein Staubkorn auf dem Schrank, die Kinder sind ihm zu laut oder zu leise – Himmel, manchmal wünscht‘ ich, wir wären net verheiratet, auch wenn er dann wieder ganz ungeheuer lieb sein kann. Aber weißt, da lob‘ ich mir doch ein Mannsbild wie unseren Doktor. Der tät‘ bestimmt net an allen herummäkeln."
„Ach, der hat bestimmt auch seine Macken, da mach‘ dir mal nix vor. Und eigentlich hängst ja auch sehr an deinem Berti. Wirst halt damit leben müssen, dass er manchmal mit sich und der Welt unzufrieden ist."
„Naja, man wird sich doch wohl noch was wünschen dürfen, oder net?, seufzte Trudi. „Und ich wünsch‘ mir halt manchmal, dass ich ein Mannsbild an meiner Seite hätt‘ wie den Daniel Ingold, auch wenn ich meinen Berti net so einfach hergeben tät‘. Aber lassen wir das. Jetzt erzähl‘ mir mehr von diesen Studenten. Wie kommen die nur auf eine so narrische Idee? Und noch dazu ausgerechnet hier in Hindelfingen?
Vreni fühlte sich in ihrem Element. Jetzt konnte sie endlich loslegen.
2
Der Mann, der offensichtlich das Objekt einiger Träume war, saß gerade in seinem Sprechzimmer und erklärte einer älteren reizenden Dame, dass sie mit der Psoriasis, der gemeinen Schuppenflechte, keine größeren Probleme haben würde, dass sie aber auf ihr angegriffenes Herz zu achten hätte.
Agatha Müller sah diese Notwendigkeit aber nicht so recht ein, was vielleicht daran lag, dass die Schuppenflechte sich deutlich sichtbar an den Ellenbogen und hinter den Ohren breit machte, während sie ihr Herz natürlich nicht sehen konnte und auch kaum Beschwerden daran verspürte.
Agatha war in mancher Hinsicht bemerkenswert. Die alte Dame würde in ein paar Tagen ihren neunzigsten Geburtstag feiern. Sie bewohnte und bewirtschaftete noch immer allein ein kleines Haus, arbeitete recht fleißig im Garten und verwöhnte mittlerweile vierzehn Ur-Ur-Enkel. Eine stolze Leistung, wie nicht nur Daniel fand. Doch im mancher Beziehung konnte sie ausgesprochen dickköpfig sein, was der Doktor mal unter vier Augen der Bernie gegenüber als Altersstarrsinn bezeichnet hatte. Trotzdem fand er Agatha liebenswert, wenn auch manchmal etwas schwierig.
„Und wie krieg‘ ich das Zeugs nun wieder weg?", forschte sie nun wohl schon zum vierten Mal. Daniel seufzte auf und begann noch einmal von vorn.
„Hier hab ich Ihnen eine leichte Hydrocortison-Salbe aufgeschrieben, mehr braucht‘s bei diesen einfachen Symptomen noch net. Die tragen S‘ ein- bis zweimal täglich auf, da wo die Schuppen sich zeigen. Dann bleibt die Haut zwar noch ein bisserl gerötet, aber nach und nach wird‘s besser werden, und auch der Juckreiz wird nachlassen. Haben S‘ denn jetzt verstanden, was ich gesagt hab über Ihr Herz?"
Verschmitzt lächelnd schaute die alte Frau ihn an. „Da übertreiben S‘ doch wohl ein bisserl, Herr Doktor. Was sollt‘ mir das denn bringen, wenn ich tu, was S‘ da vorschlagen? Net aufregen, weniger arbeiten – mein ganzes Leben lang hab ich gearbeitet. Was glauben S‘ denn wohl, was passieren tät‘, würd‘ ich mich jetzt auf die faule Haut legen? Nein, nein, damit brauchen S‘ mir erst gar net zu kommen."
„So geht‘s aber net, widersprach Daniel. „Wenn S‘ net ein bisserl mehr auf sich Acht geben, dann können S‘ net alt werden.
Im gleichen Moment, da er die Worte ausgesprochen hatte, sah er ein, welchen Unsinn er gerade geredet hatte.
„Alt bin ich schon, Herr Doktor", lachte die Frau. „Aber wollen S‘ mir tatsächlich auf meine alten Tage jeden Spaß verderben? So geht‘s nun aber wirklich net. Ich weiß net, wie viel Zeit der Herrgott mir noch schenkt. Aber das wenige werd‘ ich nutzen,