Tinnitus und Co
()
Über dieses E-Book
Ähnlich wie Tinnitus und Co
Ähnliche E-Books
Wissen spezial Der Mensch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMenschen, die Geschichte schrieben: Das Spätmittelalter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVegan in Topform: Der vegane Ernährungsratgeber für Höchstleistungen in Sport und Alltag - Die Thrive-Diät des berühmten kanadischen Triathleten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas kleine Namenlexikon Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas neue Werkbuch Elektronik: Das komplette Know-how der Elektronik aktuell erklärt Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Gemeinsames Leben Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Kompost für alle Zwecke: Was Sie schon immer über nachhaltiges Bio-Recycling in der Stadt und auf dem Land wissen wollten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIf the kids are united: Von Punk zu Harcore und zurück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenColtrane: Siegeszug eines Sounds Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5You Really Got Me!: Music 1947 - 1970 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Könige mit den langen Haaren: Was die Vorfahren der geheimnisvollen Merowingerkönige erlebten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIron Man: Von Black Sabbath bis Heaven And Hell Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenThe Who - Maximum Rock I: Die Geschichte der verrücktesten Rockband der Welt - Band I Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Bad Religion Story: Do What You Want Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErinnerungen an Kurt Cobain: Reflections on Kurt Cobain Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGonzo: Die offizielle und autorisierte Biografie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Doors, Jim Morrison und ich Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Lou Reed - Transformer: Die exklusive Biografie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwischen Schallplatten und Streamingdiensten: Wie Digital Natives Musik rezipieren Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLeben mit Kollagenosen und Vaskulitiden: Ein Ratgeber für Patienten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAC/DC: Die härtesten Fragen, Die ehrlichsten Antworten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWind Of Change: Die Scorpions Story Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAktienmarkt Investieren für Anfänger & Dummies Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Leben - Meine Musik: Der Gründer von Creedence Clearwater Revival erzählt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVan Halen: Teufelspakt - Die Ära mit David Lee Roth Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDeep Purple: Die Geschichte einer Band Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Mein Leben mit den Eagles: Durch Himmel und Hölle 1974-2001 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSympathy For The Devil: Die Geburt der Rolling Stones und der Tod von Brian Jones Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBionik: Die Natur als Ideenschmiede Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Tinnitus und Co
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Tinnitus und Co - Dr. med. Eberhard Biesinger
zitiert
Vorwort
Wenn Sie dieses E-Book gelesen haben, sind Sie Spezialist für das Thema Tinnitus – für Ihren Tinnitus! Es geht mir nicht nur darum, Ihnen Wissen zu vermitteln, um besser zu sein als Ärzte und andere Therapeuten. Vielmehr geht es in diesem Buch darum, dass Sie sich aus der Fülle an Informationen das herauspicken, was für Ihre Situation am wichtigsten ist. Natürlich bekommen Sie ganz nebenbei eine ganze Menge an Wissen, das als Experten-Wissen definiert werden kann. Dieses E-Book als Mittel der heutigen Kommunikation hilft in didaktischer Weise durch die mögliche Verknüpfung mit dem Internet, dieses Wissen so aufzubereiten, dass es mehr wird als ein Buch: ein visuelles Erlebnis.
Tinnitus als Krankheitsbild betrachtet verursacht enorme Kosten für unser Gesundheitssystem; nicht nur durch den Konsum von Medikamenten (die meist sinnlos sind), durch zahlreiche Therapien (die häufig eher pathologisierend und nicht spezifisch sind), sondern auch durch Beanspruchung des Sozialsystems wegen Krankheitstagen, Auftauchen von anderen Krankheiten, durch den Verlust an Lebensqualität.
Es lohnt sich also, dass Sie zum Experten werden. Nicht nur als Betroffener, sondern auch und gerade als Spezialist, der sich diesem Thema seriös widmen möchte.
Viel Spaß und viel Erfolg dabei!
Tinnitus: Ein Phänomen des Gehirns?
Zu gerne würden wir Ärzte Tinnitus mit Medikamenten behandeln können oder gar operieren. Aber wo soll ein Medikament wirken, wo das Skalpell ansetzen? Wir wissen es nicht. Noch nicht!
Viele Wissenschaftler definieren Tinnitus gar nicht als Krankheit, sondern als Phänomen, als Wahrnehmung eines Geräusches, das außerhalb des Betroffenen nicht wahrgenommen wird. Der Nicht-Betroffene kann also die „Krankheit weder sehen noch hören – nur die Auswirkungen, wenn die betroffene Person nicht mehr dieselbe ist wie vor dem Tinnitus, sich über die fehlende Stille beklagt, über Schlaflosigkeit, Ängste, depressive Verstimmung, Verlust der Lebensfreude usw. Und diese Klagen sind individuell unterschiedlich; nicht jeder leidet unter dem „inneren
Geräusch und nicht jeder gleich ausgeprägt. Hängt das Leiden von der Lautstärke des Ohrgeräusches ab? Könnte man meinen – ist aber nicht so! Viele Untersuchungen haben gezeigt, dass Personen mit einem leisen Ohrgeräusch unter Umständen viel mehr leiden als Personen mit einem lauten Ohrgeräusch, die oft gar nicht leiden! Die Frage stellt sich, was genau sind diese „Umstände" und wie funktionieren sie? Sind sie so weit beeinflussbar, damit es ein ungestörtes Leben mit Tinnitus geben kann?
Während die Frage nach einem Tinnitusmedikament oder einer Tinnitusoperation mit einem klaren „Nein beantwortet werden muss, wird diese Frage mit einem klaren „Ja
beantwortet! Ja, wir können den Tinnitus noch nicht direkt beeinflussen, aber die individuelle Reaktion darauf! Das Problem dabei ist, dass die therapeutischen Empfehlungen „Hör einfach nicht hin oder „Du musst damit leben
nicht funktionieren. An genau diesem Problem zeigt sich aber die Funktionsweise unseres Gehirnes: Über unser bewusstes Denken kommen wir nicht in die tieferen Schichten, dort wo die Emotionen sitzen, dort wo unbewusste – ganz individuelle – Reaktionsmuster ihr Heil oder auch Unheil anrichten. Im Klartext: Wir können unserem Gehirn nichts, aber auch gar nichts „befehlen, wir können Reaktionsweisen und Gefühle nur über Umwege beeinflussen. Dazu ein Beispiel: Sie kennen alle die Foltermethode mit dem steten Tropfen. In der Stille stresst uns ein einzelnes Geräusch enorm (so kann Tinnitus sein!). Wir können nicht einfach „weghören
. Dies gelingt aber mit einem Trick, wir müssen ein zweites Geräusch, eines das uns natürlich möglichst nicht stört, hinzufügen. Dann können wir das Tropfen des Wasserhahnes ignorieren. Genauso ist es auch mit unseren negativen Gedanken und Gefühlen. Die Empfehlung „denk positiv!" funktioniert nicht. Im Gegenteil, es klappt nicht und wir sind dann noch frustrierter. Wie beim Beispiel mit dem Wassertropfen geht die positive Veränderung unserer Gefühlswelt nur über einen Umweg: Positive Erlebnisse kreieren, insbesondere mit anderen Menschen Erfreuliches erleben und tun. „Genusstraining" nennen die Psychologen diese Vorgehensweise und nur dies zieht eine positive Umstrukturierung unseres Gehirnes nach sich. Machen Sie sich dies gleich am Anfang dieser Lektüre bewusst: Das bedeutet – zum Teil hartes – Training! Also wichtig: Diese Umstrukturierung unseres Gehirns funktioniert nur mit Lernen und dem damit verbundenen Training. Natürlich bietet die Medizin und Pharmakologie eine Unmenge an Stimmungsaufhellern an. Diese können zwar dazu führen, dass ein funktionsgestörtes Gehirn wieder lernen kann, das Lernen und Training selbst können sie aber niemals ersetzen! Das wäre, als ob man eine rostige Stelle am Auto einfach übertünchen würde. Leider wird dieser Umstand von vielen Therapeuten nicht wahrgenommen. Deshalb hier gleich ein wichtiger Rat: Antidepressiva nie ohne Psychotherapie!
Solange wir nicht die „Tinnituspille" haben, spielen psychologische Ratschläge (Tinnitusberatung, oft Tinnitus-Counseling genannt) und definierte psychologische Behandlungsmaßnahmen eine Hauptrolle bei der seriösen Tinnitustherapie. Streng wissenschaftlich gesehen ist derzeit nur für die psychologischen Tinnitustherapien, insbesondere verhaltenstherapeutische Verfahren, eine Wirksamkeit nachgewiesen. (http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/14651858.CD005233.pub3/abstract)
Das heißt aber nicht, dass Tinnitus nur „psychisch ist! Ein solches Denken hieße, den Betroffenen zu psychopathologisieren. Die optimale medizinische Abklärung eines Tinnitus steht an erster Stelle. Und daraus ergeben sich oft Möglichkeiten zu helfen! Die medizinische Welt ist einem Orchester vergleichbar: Es gibt führende erste Stimmen, das Musikstück kann aber erst im Zusammenspiel mit allen anderen Instrumenten erklingen. Übertragen auf uns Menschen müssen schlussendlich alle „Baustellen
beachtet werden – die körperlichen und die seelischen –, um helfen zu können.
Die Kunst des verantwortungsbewussten Therapeuten besteht darin, die körperliche und die geistig-seelische Welt des von Tinnitus Geplagten zu betrachten und mit ihm eine Lösung des Problems zu erarbeiten.
Wie wir hören
Ludwig van Beethoven war verzweifelt, als sein Gehör nachließ und er schließlich ertaubte. Dabei war das Schlimmste an der