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Tattoo Babys: Tattoo Bruderschaft, #6
Tattoo Babys: Tattoo Bruderschaft, #6
Tattoo Babys: Tattoo Bruderschaft, #6
Ebook480 pages6 hours

Tattoo Babys: Tattoo Bruderschaft, #6

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About this ebook

Fünf Brüder in allem außer Blut, und fünf Mädchen, die sie lieben, haben eine Vergangenheit voller Finsternis und Gefahren hinter sich. Jetzt liegen Hochzeitsglocken in der Luft, wie auch Babygeschrei und Gelächter. Sie haben ihre Happy Ends gefunden. 

Nur eine Wolke hängt noch bedrohlich am blauen Himmel, und sie hat mit Zane zu tun, dem Felsen der Bruderschaft. Niemand weiß genau, was nicht stimmt, aber eins ist gewiss:

Es gibt fünf von uns und wir stehen alle für einen und einer für alle. Wenn du dich mit einem von uns anlegst, bekommst du es mit allen von uns zu tun. Wir beschützen die Unseren.

Und Zane ist mehr als das. Er ist unser Anführer. Er ist unser zuverlässiges Fundament. Wenn unser Fundament zerbricht, zerbrechen wir alle.

Unsere Bruderschaft ist stark. Wir werden herausfinden, was ihm Probleme macht, und es zur ewigen Ruhe betten, es begraben, zertrampeln, zermalmen, bis es erledigt ist oder für immer verschwindet.

Es ist an der Zeit, dass wir unser Happy End feiern.

LanguageDeutsch
PublisherJo Raven
Release dateDec 11, 2018
ISBN9781386873921
Tattoo Babys: Tattoo Bruderschaft, #6
Author

Jo Raven

Jo Raven is a New York Times and USA Today bestselling author, best known for her series Inked Brotherhood and Damage Control. She writes edgy, contemporary New Adult romance with sexy bad boys and strong-willed heroines. She writes about MMA fighters and tattoo artists, dark pasts that bleed into the present, loyalty and raw emotion. Add to that breathtaking suspense, super-hot sex scenes and a happy ending, and you have a Jo Raven original story. Meet Jo Raven online – on Facebook (https://www.facebook.com/AuthorJoRaven), chat with her on Twitter (@AuthorJoRaven) and join her readers group for sneak previews of her covers and stories (http://on.fb.me/1K2LvzO). Be the first to get your hands on Jo Raven’s new releases & offers, giveaways, previews, and more by signing up here ▶ http://bit.ly/1CTNTHM

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    Book preview

    Tattoo Babys - Jo Raven

    Teil Eins

    Tyler und Erin

    Der Bastard, der dich liebt

    Kapitel Eins

    Tyler

    „Jax, wo bist du, Kumpel? Eine kleine blaue Jacke in der einen Hand und eine Mütze mit Dinomotiven in der anderen, wandere ich durch die Wohnung, sehe zuerst im Badezimmer nach, dann in seinem Schlafzimmer. „Zeit zu gehen.

    Wenn man mir vor zwei Jahren gesagt hätte, dass ich mich an einem Sonntagmorgen bereit machen würde, mit meinem sechs Jahre alten Sohn rauszugehen, hätte ich der Person ins Gesicht gelacht und ihr den Mittelfinger gezeigt. Damals befand ich mich in keiner guten Verfassung, und das ist noch eine starke Untertreibung.

    Seht mich jetzt an.

    Grinsend bleibe ich stehen und schüttle über mich selbst den Kopf, nehme bewusst einen tiefen Atemzug und erlaube es meiner Brust, sich mit einem Gefühl des Glücks zu dehnen, bevor ich die Tür zum einzigen Raum öffne, der noch übrigbleibt.

    „Da bist du, sage ich zu Jax, der an dem Kinderbett steht und für das Baby Grimassen schneidet. „Hast du nicht gehört, dass ich dich gerufen habe?

    „Sie ist so lustig", erwidert er nur auf meine Frage und ich muss ihm zustimmen, dass Baby Isabella interessanter ist als ich.

    „Stimmt schon. Ich beuge mich über das Kinderbett und sehe auf meine Tochter runter, die mit ihren rosigen Wangen und großen dunklen Augen, genau wie Erins, zu uns zurückstarrt. „Auch wenn sie gerade eine verblüffende Ähnlichkeit mit einem Eichhörnchen hat, dessen Backentaschen mit Nüssen vollgestopft sind, wird sie eines Tages so schön sein wie ihre Mutter.

    Das bringt Jax zum Kichern.

    Die besagte Mutter, die gerade auf dem Bett sitzt und ihr Haar bürstet, lacht, ein Klang, von dem ich nie genug bekommen werde. „Komplimente werden dir einen Kuss einbringen", warnt sie.

    „Igitt." Jax verzieht das Gesicht bei der Vorstellung, aber ich bin in zwei Schritten bei ihr am Bett, um meine Belohnung einzufordern.

    „Die schönste Mutter der Welt", meine ich zu ihr, bevor mich über sie beuge, um ihre Lippen mit meinen zu bedecken, sie zu schmecken. Und nur weil Jax hier ist, drücke ich sie nicht gleich hier und jetzt aufs Bett runter und falle über sie her.

    Mit den Kindern ist es nicht leicht, Zeit zu zweit zu finden, aber ich habe Pläne für heute Abend und ich werde mich so tief in ihr vergraben, sie so hart vögeln, dass wir gefährlich nah drankommen werden, ein weiteres Baby zu zeugen.

    Sie macht das mit mir. Wenn ich bei ihr bin, kann ich nicht aufhören, sie zu berühren, sie zu küssen, alles von ihr für mich zu beanspruchen. Ich will sie in jeder Minute jeder Stunde. Das hat sich nicht geändert, seit ich sechzehn und sie vierzehn war. Und das wird sich auch nicht ändern, nie.

    „Ich fühle mich gerade nicht schön, wispert sie und fährt mit einer Hand über ihren leicht gewölbten Bauch, wo unsere Tochter die meiste Zeit des letzten Jahres verbracht hat. „Es fühlt sich an, als würde mein Körper nie wieder so werden, wie er vorher war.

    „Du bist perfekt, sage ich ihr und halte ihren Blick, hoffe, dass sie meine Aufrichtigkeit spüren kann. Ich ergreife ihre Hand und ziehe sie auf die Beine, wobei ich sie unverhohlen anzüglich anstarre, und das ist nicht nur zur Unterstreichung meiner Aussage. Ihre üppigen Kurven machen mich hart, so verdammt hart. Ich drehe mich zur Seite, um diese kleine – und immer größer werdende – Tatsache zu verbergen, auch wenn Jax noch zu jung ist, um zu verstehen, was vor sich geht. „Du bist wunderschön, unsere Kinder sind absolut klasse und ich liebe dich.

    Sie schlingt einen schlanken Arm um meine Hüften und lächelt mit ihrem Gesicht an meiner Schulter. „Das kann ich nur an dich zurückgeben, Tyler Grayson."

    „Willst du mich heiraten, Erin Wilson?"

    Sie lacht wieder und weicht weit genug zurück, um mir spielerisch gegen den Arm zu schlagen, ihre braunen Augen funkeln. „Wie oft muss ich denn noch Ja sagen?"

    „Jeden Tag, wispere ich und ziehe sie für einen zweiten schnellen Kuss wieder zu mir. Ich sehe ihr tief in ihre strahlenden Augen. „Und jede Nacht.

    Eine kleine Hand klopft gegen mein Bein, reißt mich aus meiner Trance. „Daddy, gehen wir raus?"

    Mein Herz setzt immer einen Schlag aus, wenn er mich so nennt. Die Tatsache, dass ich der Vater dieser zwei Kinder bin, der zukünftige Ehemann dieser tollen Frau … ist einfach unglaublich. Manchmal zweifle ich an der Realität, wundere mich, ob das alles nur ein Traum ist.

    „Ja, Kleiner. Ohne groß darüber nachzudenken, beuge ich meine Knie, lege meinen anderen Arm um seine kleine Gestalt und hebe ihn auf meine Hüfte. „Holen wir deine Schwester und dann können wir los.

    Wir sind auf dem Weg zu einem Indoor-Spielplatz, in den Jax sich verliebt hat – außer es ist dieses blonde Mädchen, mit dem er so gerne spielt, die auch oft dort ist. Vielleicht hat er sich zum ersten Mal verknallt.

    Oh Mann.

    Dylan war es, der mir von diesem Ort erzählt hat, da er mit seinen jüngeren Brüdern oft hier hingeht. Sie sind jetzt acht und zwölf, nicht so jung wie Jax, aber die drei Kinder verstehen sich gut, und es gibt uns mehr Gelegenheiten, mit ihnen in Kontakt zu bleiben, wie auch mit Ash und Audrey, deren Kind jetzt alt genug ist, um auch dort zu spielen.

    Wie … häuslich. Und friedlich. Und normal. Alles, von dem ich glaubte, dass ich es nie bekommen würde, es gar nicht verdient hätte. Manchmal ist das alles verdammt beängstigend, denn ich gewöhne mich an diese Ruhe, ans Glücklichsein und den ganzen Kram.

    Beängstigend, weil ich befürchte, dass es nicht von Dauer sein wird.

    Aber das wird es. Mein Mädchen, unsere Kinder, diese Familie und Freunde sorgen dafür, dass ich es jeden Tag glaube. Mit ihrem Gelächter, ihren Umarmungen und ihrer Zuneigung helfen sie mir dabei, meine Vergangenheit zu begraben.

    Den Schaden zu begraben, den mein Vater – oder Ashers Vater sollte ich wohl besser sagen – mit seinem Messer, seinen Fäusten, seinen Worten und seinen Handlungen angerichtet hat. Ich werde immer ein Bastard sein, den meine Mutter damals mit einem unbekannten Mann gezeugt hat, aber ich habe aufgehört, mich darum zu scheren. Wie kann ich an der Wut über meine Vergangenheit festhalten, wenn ich in meiner Gegenwart und der Zukunft Erin und unsere Kinder habe?

    Meine hellsten Sterne.

    Und dann ist da natürlich noch Ash, mein Bruder, der uns von einem Parkplatz aus zuwinkt, mit Scott, seinem kleinen Sohn in den Armen, während Audrey, deren rotes Haar im Licht der Morgensonne schimmert, eine riesige Babytasche aus dem Auto zerrt.

    Das Leben ist gerade verdammt perfekt und wieder steigt diese fiese Angst in meiner Brust auf.

    Um dieses Gefühl zu vertreiben, beuge ich mich vor und küsse Erin, verschlucke ihr überraschtes Aufkeuchen und schmecke ihre Süße, bevor ich mich abschnalle und aus dem Wagen steige. Dann öffne ich die Tür und hebe Jax hoch, lasse mich von seinem leichten Gewicht und seinen strampelnden Beinen im Hier und Jetzt verankern. Dann gehe ich ums Auto herum, wo Erin die kleine Isa abschnallt, und schaffe es, alle in dem Moment zu umarmen, in dem sie sich mit dem Baby in den Armen aufrichtet.

    Mit der Welt ist alles in Ordnung. Hier ist der Beweis.

    „Dylan ist bereits mit den Kindern reingegangen, informiert mich Ash mit einer hochgezogenen Augenbraue, als er sieht, wie ich an meiner Familie hänge und mich nicht zu ihm geselle. „Alles okay, Ty?

    „Ja, erwidere ich schroff und lasse endlich Erin und das Baby los, sodass sie auf das Gebäude zugehen können, mein Griff um Jax lockert sich etwas, da er sich in meinen Armen windet. „Alles ist okay.

    „Gut. Denn Dylan hat gesagt, dass er mit uns über etwas reden will. Lass uns reingehen."

    „Sag bloß, dass er auch beschlossen hat zu heiraten. Hat er Tessa endlich geschwängert?"

    „Glaubst du?" Ash lacht und lässt den kleinen Scott dabei auf und ab hüpfen. Sein Lachen ist leise, tief und echt, und seine hellen Wolfsaugen funkeln. Es wärmt meine Brust von innen mit Freude, meinen kleinen Bruder so entspannt zu sehen, dass er sich in seiner Haut so wohl zu fühlen scheint, mit seinem Sohn so verspielt umgeht.

    Dass er so glücklich ist.

    „Worüber lacht ihr? Audreys Arme gleiten um Ashers Hüften herum, ihr Gesicht ist gerötet, ihre roten Locken fallen über ihre Schultern. „Was habe ich verpasst?

    „Nichts. Dylan will reden. Er legt seinen freien Arm um ihre Schultern. „Geht es dir gut?

    Ich betrachte sie mit verengten Augen. Wo wir gerade von schwängern reden … Hat Audrey einen weiteren Braten in der Röhre? Scotts Geburt ist erst eineinhalb Jahre her und sie wollten warten, bis sie beide das Studium abgeschlossen und feste Jobs gefunden haben, bevor sie ein zweites Kind planten, aber manchmal kann man diese Dinge nicht kontrollieren …

    Unter dem forschenden Blick meines Bruders errötet sie sogar noch stärker. Huh.

    Aber dann wiederum, vielleicht bilde ich mir das alles auch nur ein. Alle um mich herum scheinen in letzter Zeit vom Babyfieber erfasst zu sein. Ich hätte selbst nicht gedacht, dass Erin und ich so bald, nachdem wir wieder zusammengefunden hatten, ein weiteres Kind haben würden.

    Nicht dass ich etwas ändern würde. Absolut nichts.

    Wir entdecken Dylan, der gerade seine Brüder beobachtet, die auf einem der Trampolins herumspringen und sich lautstark vergnügen.

    Er ist der Einzige in der Tattoo Bruderschaft, der noch nicht Vater geworden ist – und dennoch hat er sich wie einer verhalten, lange bevor irgendeiner von uns auch nur daran gedacht hat, Kinder zu haben. Als seine Mutter fortging und sein Vater völlig verzweifelte, fiel es ihm zu, sich um seine kleinen Brüder zu kümmern, er musste schnell erwachsen werden und in die Fußstapfen seiner Eltern treten. Er hatte eine schwere Zeit hinter sich, mit dem Erkranken seines Bruders an Borreliose, sowie seinem eigenen Krankwerden, und darüber hinaus musste er auch noch miterleben, wie sein Vater ihr Haus in Brand setzte und dabei selbst in den Flammen umkam.

    Es hätte ein wirklich schlimmes Ende nehmen können, aber allen drei Brüdern geht es jetzt gut, Gott sei Dank. Tessa hat ihnen durch diese schwere Zeit geholfen, stand immer an ihrer Seite. Sie brachte Dylan dazu, daran zu glauben, dass sie ihn – sie alle – nicht verlassen würde, solange wie sie von ihnen gebraucht wurde.

    Dylan beschloss, dass er sie für immer brauchte.

    Aber wo wir gerade von ihr sprechen … „Hey, Alter, bist du allein hier? Wo ist Tessa?" Ich klopfe ihm auf den Rücken, er nickt mir zu und wir stoßen freundschaftlich unsere Fäuste aneinander.

    „Sie ist in Guatemala, organisiert dort eine archäologische Ausgrabung. Sie kommt am Donnerstag zurück."

    Ich mustere ihn kritisch. Er steht dort, wirkt auf den ersten Blick entspannt, aber für mich sind die Jungs mittlerweile wie offene Bücher, und die Anspannung in seinen Schultern verrät ihn. „Sie war in letzter Zeit oft woanders, oder?"

    „Was? Er blinzelt mich an. „Nun, ja, aber nicht mehr als sonst.

    „Weshalb dann das missmutige Gesicht?"

    „Verpiss dich, Tyler."

    „Will sie deinen jämmerlichen Arsch nicht heiraten? Ich wette, das ist es, was dir so zu schaffen macht."

    Das bringt ihn zum Lachen, was eine Erleichterung ist. Ich will nicht recht haben, nicht bei diesem Mist.

    „Ich erweiche sie nach und nach", sagt er nach einer Weile.

    Ich kratze an meinem Arm, an meinem neusten Tattoo – ein schwarzes Tribalmuster mit den Namen meiner Kinder darunter, gestochen von Zane. „Wie auch immer. Sie würde alles für dich aufgeben."

    „Und gerade das will ich nicht, erwidert er vehement. „Sie hat gerade erst die Freiheit von ihren Eltern gewonnen und einen Job gefunden, den sie mag. Sie entdeckt sich selbst zum ersten Mal. Ich will nicht, dass sie alles, irgendwas, aufgibt, um mich zu heiraten und meine Kinder zu haben.

    „Vertrau mir, Dylan, sagt Audrey, die sich für eine kurze Umarmung zu ihm beugt. „Babys von dem Mann zu haben, den du liebst, ist kein hartes Los. Sie dreht sich um und lächelt sanft, als sie sieht, wie Asher mit Scott auf das Trampolin klettert. „Ganz und gar nicht."

    „Daddy … Jax beginnt auf meinem Arm auf und ab zu springen und autsch, er wird schwer. „Trampolin. Lass mich runter, runter, runter!

    Verdammt. „Okay, Kumpel, beruhig dich."

    Ich lasse ihn runtersinken, bevor er noch meine Schulter auskugelt, und er flitzt wie eine Pistolenkugel auf seinen Onkel zu, der ihm aufs Trampolin hinaufhilft. Ash nickt mir zu, dass er auf Jax aufpassen wird, und ich wende mich wieder Dylan zu, während ich meinen schmerzenden Arm schüttle.

    „Er wird groß", meint Dylan grinsend.

    „Ja. Und du wärst ein guter Vater."

    „Halt doch die Klappe."

    Ich zucke mit den Schultern. „Es ist die Wahrheit."

    „Tessa weiß das auch, sagt meine wunderschöne Freundin, die sich neben mich stellt, Isabella gibt in ihren Armen gurgelnde Babygeräusche von sich. „Vertrau mir. Frauen wissen es, wenn ein Kerl das Zeug zu einem guten Vater hat.

    „Wirklich? Das ist unheimlich", meint Dylan und schneidet eine Grimasse in ihre Richtung.

    „Es ist sexy", erwidert sie und schaut lächelnd zu mir auf.

    Sie ist sexy. Die Dinge, die ich mit ihr anstellen will … Ich habe zwei Kinder und ich will sie immer noch wie am ersten Tag. Nein, das ist nicht richtig: Ich will sie mehr.

    Seit der Geburt von Isa vor drei Monaten hat sie kein Selbstvertrauen mehr, was ihren Körper angeht, und ich muss ihr beweisen, dass es keinen Grund zur Sorge gibt. Nicht nur, weil es für mich kein anderes Mädchen als sie gibt, sondern weil ich es liebe, wie sie unsere Babys in ihrem Bauch getragen und von ihren Brüsten genährt hat.

    „Oh verflucht, sagt sie plötzlich und greift nach einer ihrer Brüste. „Ich tropfe.

    Bin ich ein Gedankenleser oder was? „Brauchst du Hilfe?", biete ich großzügig an und lecke mir über die Lippen.

    „Hilfe?"

    „Ich könnte deine Brust halten, während sie trinkt. Oder ich könnte die andere halten", meine ich zwinkernd und sie wird rot. Es bringt das Gold und das Grün in ihren braunen Augen zum Leuchten.

    „Ty", zischt sie mit einem bedeutungsschweren Blick zu Dylan.

    Als ob es das erste Mal wäre, dass ich so etwas vor den anderen Jungs sage. „Na gut. Aber mein Angebot steht."

    Sie schüttelt den Kopf, ihre Wangen glühen tiefrot. „Ich werde zu einer Sitzbank gehen und unsere Tochter stillen. Wir werden später noch über das hier reden."

    Aber als sie wegläuft, dem Baby beruhigend zumurmelnd, lächelt sie mir über die Schulter hinweg zu und ich grinse. Mann, ich kann es nicht erwarten, mich in ihr zu vergraben und sie in die Matratze zu vögeln. Sie wieder und wieder kommen zu lassen, mit meinen Namen auf den Lippen.

    Mein Schwanz zuckt zustimmend.

    „Nehmt euch ein Zimmer, ihr zwei", murmelt Dylan gutgelaunt und es erinnert mich daran, dass meine Gedanken, was ich heute Nacht mit Erin anstellen will, oder besser gesagt das Zelt vorne an meiner Jeans generell auf Kinderspielplätzen kein gerngesehener Anblick ist.

    Verdammt.

    „Ash meinte, dass du reden willst. Ich folge seinem Blick zu den zwei auf dem Trampolin springenden Jungs, ein blonder und ein dunkelhaariger Junge, beide mit seinem Gesicht in Miniaturausgabe. Ich schwöre, alle drei Hayes-Brüder sind wie aus einem Guss gemacht. „Wenn es nicht um Tessa oder deine Brüder geht, was ist es dann?

    Er lässt grunzend seine Schultern kreisen. Seit er wieder zur Uni geht und Sport macht, ist er viel muskulöser geworden. „Später. Lass uns auf die Kinder aufpassen. Damit haben wir bereits genug zu tun und Ash sieht müde aus."

    Tut er das? Ich sehe stirnrunzelnd zu meinem Bruder, der mit einer Hand Jax hochzieht und mit der anderen den kleinen Scott an seinen Körper drückt, während er etwas zu Dylans Brüdern sagt, die zu nah neben einigen anderen Kindern springen.

    Er sieht müde aus. „Gehen wir."

    Müde bedeutet nicht unglücklich, erinnere ich mich selbst, und ich sollte es wissen. Mit dem neuen Baby im Haus ist Schlaf zur Mangelware geworden. Ein Luxus. Aber wir sind glücklich. Glücklicher denn je.

    Und dennoch.

    Vielleicht sollten wir zu den großen Trampolinfeldern gehen, wo es mehr Platz gibt und wir alle zusammen auf die Jungs aufpassen können. Das Reden kann warten.

    Kapitel Zwei

    Erin

    Ich sehe zu, wie Tyler und Dylan auf das Trampolin zugehen, und mein Herzschlag beruhigt sich. Egal, wie sehr ich Asher auch vertraue – und ich vertraue ihm sehr – ich kann mich nur entspannen, wenn Tyler bei Jax ist und ein Auge auf ihn hat.

    Vielleicht bin ich überängstlich. Ich hatte gerade erst ein Baby und meine Mutterinstinkte brennen in meinem Blut wie Feuer. Jax aus meinen Augen zu lassen, fällt mir schwerer denn je. Hoffentlich wird das Gefühl irgendwann nachlassen, bevor ich noch wahnsinnig werde.

    Hormone sind wirklich schräg …

    Ich verhülle meine Brust und hebe Baby Isa hoch, um ihr auf den Rücken zu klopfen. Milch läuft an ihren Mundwinkeln hinab, aber nicht viel. Meine Bluse ist bereits von der letzten Stillaktion befleckt, und ich habe nicht die Energie, nach einem Taschentuch zu greifen, um es abzuwischen.

    Ich kann mich nicht erinnern, mit Jax so müde gewesen zu sein. Aber dann wiederum, ich war sechzehn Jahre alt, als ich ihn bekam. Und meine Eltern waren rund um die Uhr da.

    Oder ich habe nur vergessen, wie es sich anfühlte. Wahrscheinlich ist es das. Mein Kopf hat den Schmerz der Geburt und die Erschöpfung, sich um ein Baby zu kümmern, ausgelöscht, damit ich ein weiteres haben könnte.

    Aber es sind Tylers Babys, beide, und ich würde all die Erschöpfung der Welt noch hundert Mal in Kauf nehmen, im Gegenzug für die Freude, sie zu halten, sie zu lieben, sie an meiner Seite großwerden zu sehen.

    Tränen brennen in meinen Augen. Freudentränen. Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich ihn aufgegeben hatte, geglaubt hatte, ihn verloren zu haben, womöglich sogar an den Tod. Nicht lange her, dass er urplötzlich aufgetaucht ist, von den Toten auferstanden, mit einer entsetzlichen Geschichte darüber, wie sein Vater ihn quälte, das Wort Bastard in seine Brust ritzte, ihn aufschlitzte – wie seine Mutter ihn dann zu einem Leben mit einem halbverrückten, drogenabhängigen Onkel schickte. Eine Geschichte, die zu innerlichen und äußerlichen Narben geführt hat, ihn mit Benzo-Entzugserscheinungen kämpfen ließ, sowie mit Panikattacken und Alpträumen.

    Aber er ist zurückgekommen. Und er hat darum gekämpft, mein Vertrauen zurückzugewinnen. Mir gezeigt, dass er bei mir bleiben würde, dass er es ernst gemeint hat, als er mir sagte, dass er mich liebt, dass er alles tun würde, um mit mir zusammen zu sein. Er hat mir meinen Zorn genommen, ihn zu Traurigkeit und dann wieder zu Liebe gewandelt. Er hat mit seinen Alpträumen gerungen, sein Motorrad verkauft, um die Schulden zu bezahlen, die meine Familie seit meiner ersten Schwangerschaft und der Geburt von Jax hatte, und ging mit mir aus. Umwarb mich. Vögelte mich auch um den Verstand, aber das wollte ich.

    Ich hatte ihn so sehr vermisst. Er ist sowohl der Junge, den ich von früher kannte, als auch ein Mann, durch und durch, groß, stark, attraktiv, sexy – aber auch voller Liebe, vertrauenswürdig, zuverlässig. Der beste Mann, den ich mir jemals hätte erträumen können. Der beste Vater, den ich mir jemals für meine Kinder hätte wünschen können.

    Mein bester Freund und mein zukünftiger Ehemann.

    Oh Gott. Schmetterlinge schlagen in meinem Bauch Purzelbäume, wenn ich daran denke – genau wie jedes Mal, wenn er mich küsst, oder mich bloß anschaut.

    So wie er es jetzt tut, aus der Entfernung, ein schiefes Grinsen auf den Lippen und Jax in seinen starken Armen haltend. Seine dunklen Augen nageln mich an Ort und Stelle fest, sind voller Versprechungen, und ich sitze dort, mit meinen kribbelnden Brustwarzen und einem sabbernden Baby an meiner Schulter, und mein Höschen wird vor Erregung ganz feucht.

    Heilige Scheiße, dieser Mann. Ich glaube, ich werde nie aufhören, ihn zu wollen, ihn zu brauchen. Ich hoffe wirklich, dass er heute Nacht für uns Pläne hat, so wie er es vorhin angekündigt hat. Wir hatten in den letzten drei Monaten keinen richtigen Sex, abgesehen von ein paar hastigen Zusammenkünften, in denen ich ihn mit der Hand befriedigt habe. Und als er es mir mit dem Mund machen wollte, ließ ich ihn nicht.

    Ja, ich fühle mich etwas unsicher, was den Zustand meiner unteren Regionen nach der Geburt angeht. Ich habe Angst, dass – ich weiß nicht – es runzelig, geweitet, komisch aussehen könnte. Etwas, worüber ich mir nach der Geburt von Jax keine Gedanken machen musste, da Tyler nicht da war und ich mit niemandem zusammen war.

    Es hat nie jemand anderen für mich gegeben als Tyler, und nein, ich habe nicht das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Nicht, wenn ich ihn haben kann.

    Ich beiße mir auf die Unterlippe und stehe auf, klopfe dem Baby auf den Rücken, bis es sein Bäuerchen macht und gehe dann auf die kleine Gruppe meiner Freunde zu, nur um vorher von Audrey abgefangen zu werden, die mit Scott in den Armen auf mich zukommt.

    Ihr Sohn ist das perfekte Ebenbild von Asher, mit seinem dunklen Haarwuschel und den hellblauen Augen. Er grinst, als er Isabella erblickt, zeigt uns seine wenigen Babyzähnchen und ich kichere.

    „Dein Junge ist süß", sage ich und wiege Isabella etwas hin und her, damit sie aufhört zu jammern.

    „Meine Jungs sind beide süß." Audrey schaute zu Ashers breitschultriger Gestalt rüber, der neben Tyler läuft, und ihre Wangen röten sich.

    Da kann ich nicht widersprechen. Asher ist ein Hingucker, auch wenn ich Tyler natürlich viel attraktiver finde. Was kann ich sagen? Mein Herz hat Ty gehört, seit es gelernt hat zu lieben.

    „Wie geht es Scott?" Ich zeige mit dem Kinn zu ihm und er brabbelt etwas, seine Finger sind so tief in seinen Mund geschoben, dass ich bei dem Anblick mitfühlend würge.

    „Er bekommt seine Zähne, sagt sie. „Immer noch. Wie lange wird diese Folter noch andauern?

    „Bei Jax hat es zwei ganze Jahre gedauert, bis all seine Zähne da waren." Wer hätte das gedacht, ich habe doch nicht alle mühsamen Dinge vergessen, die ich mit Jax durchgemacht habe. „Er war die ganze Zeit über missmutig. Aber …, beeile ich mich zu sagen, als ihr Gesicht kalkweiß wird. „Ich habe gehört, dass viele Babys sie weitaus schneller bekommen.

    „Gut zu wissen, schnaubt Audrey. „Sorry. Ich liebe meinen kleinen Mann, aber er bekam gerade dann seine ersten Zähne, als er angefangen hatte die Nacht durchzuschlafen, weißt du? Die wenige Energie, die ich langsam wieder zurückgewonnen hatte, ist bereits wieder fort.

    Das verstehe ich nur zu gut. „Ich kann dein Leiden nachempfinden."

    Sie lacht wieder, diesmal ein leises, schwaches Lachen. „Ich sollte mich nicht beschweren. Ich bin glücklich. Nur manchmal bekomme ich es mit der Angst … dass ich keine gute Mutter bin. Dass ich nicht genug Geduld habe. Dass ich mich nicht gut genug um ihn kümmere."

    „Komm her. Als sie das tut, umarme ich sie mit einem Arm und spüre, wie sie leicht zittert. Sie ist jünger als ich und auch wenn ich viel jünger war, als ich Jax bekam, kann ich ihre Ängste gut verstehen. „Du machst einen tollen Job. Du bist eine klasse Mutter und Ash ist ein klasse Vater. Ihr seid ein super Team.

    Ihr kleines Schnauben klingt diesmal leicht hysterisch und ich reibe in kreisenden Bewegungen über ihren Rücken. „Ash stellt sich so gut an. Anfangs war er leicht panisch, dass er als Vater schrecklich sein könnte, wie sein eigener Vater, aber er ist unglaublich gut mit Scott."

    „Und du bist es auch, sage ich ihr entschieden. „Asher sagt uns das immer wieder.

    Sie lugt zwischen ihrem roten Haar hindurch zu mir auf. „Tut er das? Du veräppelst mich."

    „Ich schwöre, es stimmt."

    Scott quengelt und Audrey gibt ihm einen Kuss auf seine runde Wange. „Er wird hungrig. Jetzt bin ich an der Reihe mit dem Brustrausholen."

    Ich kichere. „Ich wette, Asher würde liebend gern dabei behilflich sein." Und sobald die Worte meinen Mund verlassen, erinnere ich mich daran, was Tyler gesagt hat, und in mir zieht es sich vor Verlangen zusammen.

    Mist. Seit ich Isa zur Welt gebracht habe, kann ich meine weiblichen Teile nicht mal mehr beim Namen nennen, ohne vor Scham zu vergehen.

    Vagina, Erin. Man nennt es eine Vagina, und sie will den Schwanz deines Freundes in sich spüren.

    Und jetzt poche ich stärker als je zuvor.

    „Ja, Asher versucht manchmal, Scotts Milch zu stehlen. Sie streckt mir die Zunge raus. „Aber nicht viel.

    „Wie versaut."

    „Wie dem auch sei, Scott kann nicht mehr als eine Brust voll Milch auf einmal trinken. Sie reckt ihren beeindruckenden Brustumfang und zwinkert mir zu. „Also mache ich mir keine Sorgen. Und dazu kommt noch alles andere, was er jetzt isst. Ich gebe ihm noch einen Monat, dann werde ich ihn entwöhnen. Sie reibt mit ihrer Nase an seinem rundlichen Gesicht. „Mein kleiner Mann."

    Isabella machte wieder ein Bäuerchen und ich wiege sie auf meinem Arm. „Ich werde zu Tyler und Jax gehen. Mal sehen, was die beiden so treiben."

    „Es sind Jungs. Audrey setzt sich auf die Bank und beginnt, ihr Shirt aufzuknöpfen. „Sie haben Unfug im Kopf.

    Sehr wahrscheinlich. Ich wende mich bereits zum Gehen, als ich noch einmal stehenbleibe. „Hast du Dakota und Megan in letzter Zeit gesehen?"

    Das sind die Mädchen von Zane und Rafe. Beide haben ihre Babys ungefähr zur selben Zeit bekommen wie ich, und ich glaube nicht, dass ich sie in letzter Zeit gesehen habe, abgesehen von dem einen Mal, als wir sie besucht haben, um ihnen zu gratulieren und die Babys zu sehen.

    Sie nickt, während sie Scott in ihre Armbeuge legt. „Ich habe sie ab und zu im Damage Control gesehen. Es scheint ihnen gut zu gehen. Die Babys sind super süß. Wir sollten mal planen, uns mit allen Mädchen zu treffen. Vielleicht können wir das Babyfieber auch an Tessa weitergeben."

    „Dann erzähl ihr bloß nichts vom Zahnen. Oder von Koliken. Oder von der Quengelei."

    Sie schüttelt den Kopf und lacht. „Diese Geheimnisse sind bei mir sicher. Dann wird sie ernst. „Wir sollten uns wirklich treffen. Ich glaube … Sie sieht auf ihren Sohn runter, der sich gerade an ihrer Brustwarze festsaugt. „Ich glaube, etwas stimmt nicht mit Dakota."

    „Dakota? Nicht Megan?"

    „Ich weiß, oder? Meg hatte solch eine Angst davor, Babys zu haben, dass sie diejenige war, um die ich mir am meisten Sorgen gemacht habe, als ihr alle schwanger wurdet, aber sie geht gut damit um. Nein, Dakota ist es, um die ich mir Sorgen mache. Sie wirkt viel zu müde, und geistesabwesend, und traurig."

    „Traurig?" Das ist schlecht. Und seltsam. Oder auch nicht. „Glaubst du, es ist Baby Blues?"

    „Wer weiß? Aber wir müssen nach ihr sehen."

    Das müssen wir sicherlich. Denn die Jungs mögen eine Bruderschaft durch Schmerzen und Blut gegründet haben, aber wir Mädels haben unser eigenes Team. Unsere Schwesternschaft, gewoben mit Tränen, Schmerz, Lachen und Liebe. Und wir kümmern uns auch umeinander.

    Immer.

    „Hey, du." Tyler trägt einen griesgrämigen Jax unter einem Arm, der dort schlaff wie ein Sack Kartoffeln hängt.

    „Was ist passiert?"

    „Er hat sich mit Teo gestritten."

    Dylans jüngster Bruder. „Über irgendeine Kleinigkeit, wette ich."

    „Ja. Ein abgelaufenes Stück Schokolade, das sie auf dem Trampolin gefunden haben."

    „Oh Gott." Ich lache. Ich kann nicht anders.

    Ich lache so viel mehr, seit Tyler wieder in meinem Leben ist, und sein antwortendes Grinsen strahlt so hell wie die Sonne.

    „Keine Sorge, ich habe die Schokolade weggeworfen, bevor die beiden sie mit ihren bloßen Zähnen auseinanderreißen konnten."

    Das geistige Bild lässt mich nur noch mehr lachen.

    Und da fängt Isa an zu jammern.

    Mist …

    „Warum lädst du die anderen nicht zu uns ein?, meine ich zu ihm und schaue auf sie runter, versuche abzuschätzen, ob sie neue Windeln braucht oder nur müde ist und schlafen will. „Ich habe einen Braten vorbereitet und Salat. Wir haben uns schon lange nicht mehr mit allen zusammen hingesetzt.

    „Klingt gut. Er beugt sich zu mir, fährt mit seinen Lippen an meinem Hals entlang. „Ich liebe dich, Erin.

    „Husch. Ich stoße ihn mit der Hüfte zur Seite und gebe vor, dass seine Berührung keine Wirkung auf mich hatte und ich nicht wie immer dahinschmelze, wenn er diese Worte sagt. „Geh und lad sie ein, bevor Isa richtig loslegt. Schnell.

    „Ich bin schon weg! Ich sehe ihm nach, wie er zu den andern joggt, mit dem kichernden Jax, der auf seiner Hüfte sitzt. „Schneller! Wir müssen schneller sein!

    Jungs …

    Gott, ich liebe Ty. Ihm geht es jetzt so viel besser als noch vor einem Jahr, auch wenn er immer noch ab und zu Panikattacken hat, seine Zwangsneurosen durchkommen, wenn er gestresst ist, und er alles nach Farbe und Form organisieren muss. Aber es geht ihm besser.

    Und ich will, dass es allen besser geht. Ich liebe meine kleine Familie und meine Freunde. Ich will sichergehen, dass sie alle genug zu essen, ein warmes Heim haben und glücklich sind. Dass es ihnen innerlich gut geht, bis auf die Knochen, bis in den letzten Winkel ihrer Seele.

    Dass wir unser Ende gefunden haben, selbst wenn wir erschöpft sind und immer noch mit unseren Dämonen kämpfen. Und es ist kein Ende, sondern ein glücklicher neuer Anfang.

    Sobald wir bei uns zu Hause sind, übernimmt Dylan die Kontrolle über die Küche und ich lasse ihn, denn ich mag Vertrauen in meine Kochkünste haben, aber er ist selbst ein guter Koch und ich muss Isabella überreden zu schlafen, was gar nicht so leicht ist, mit den ganzen Leuten hier.

    Es klingelt an der Tür, als Isa gerade gähnt, und bis sie schließlich weggedämmert ist und ich aus dem Zimmer raus bin, mit dem Babymonitor in Position, sehe ich, dass Rafe und Megan auch mit ihrem Babyjungen eingetroffen sind.

    „Hey! Ich eile zu ihnen, um sie zu umarmen und dem Baby zuzugurren, das die perfekte Kombination der beiden ist – goldenes Haar und katzenähnliche Augen wie er, gebräunte Haut und eine dunkle Augenfarbe wie sie. „Ich bin so froh, dass ihr gekommen seid.

    „Tyler hat uns angerufen, brummt Rafe und grinst sein Grübchen zeigendes Grinsen. „Wir hoffen, das macht dir nichts aus.

    Stets so ein höflicher Junge, dieser Rafaele Vestri. „Ich habe mit Audrey erst heute über euch geredet. Ich bin so froh, dass ihr gekommen seid. Wir hätten das schon öfter tun sollen, jetzt, da die Babys etwas älter sind."

    „Ja, Zane wollte lange nicht die Nacht durchschlafen", meint Megan und ich blinzle sie verdattert an.

    „Zane? Das Baby heißt Zane? „Ich dachte, du hättest ihm den Namen von Rafes Vater gegeben.

    Rafes goldene Augen verdunkeln sich. „Zane ist ein viel besserer Mann, als mein Vater es jemals war."

    Okay, das macht Sinn. Rafes Vater war ein Mafioso, seine Familie wurde wegen seines Verrates umgebracht. Und auch wenn er sich gegen seine ehemaligen Mafia-Kumpanen gestellt hat, sprach ihn das in Rafes Augen nicht von seiner Schuld frei.

    Nicht wenn es die Leben seiner Mutter und Schwester gekostet hat.

    „Na, kleiner Zane. Ich tippe dem Baby auf seine Stupsnase und lächle. „Das ist ein guter Name. Weiß Zen-man, dass ihr euer Kind nach ihm benannt habt?

    Das Baby strampelt, seine dunklen Augen schauen blinzelnd zu mir auf.

    Rafe zuckt mit den Schultern. „Ich habe in letzter Zeit nicht wirklich viel mit ihm geredet."

    Und das erinnert mich an etwas … Unsere Gruppe ist nicht komplett. „Wo sind Zane, Dakota und der Kleine?"

    „Sie können nicht kommen, hat Dakota gemeint. Tylers dunkle Augen nehmen einen besorgten Ausdruck an. „Sie hatten eine schlimme Nacht.

    „War es wegen dem Baby?"

    „Nein. Er kratzt sich an seinem stoppeligen Kiefer, sieht zu Rafe und dann zurück zu mir. „Wegen Zane.

    Kapitel Drei

    Tyler

    Erin runzelt die Stirn und ich sehe zur Seite. Ich will mein Mädchen nicht damit beunruhigen, nicht wenn sie so davon erschöpft ist, sich um unsere Kinder zu kümmern. Aber Dakota klang am Telefon so aufgelöst, und nachdem ich weiß, dass Dylan auch mit uns über Zane reden wollte, bin ich mir sicher, dass mir die Sorge ins Gesicht geschrieben ist.

    Erin war schon immer dazu in der Lage, mich wie ein offenes Buch zu lesen, wie sehr ich mich auch um einen neutralen Gesichtsausdruck bemühe. Und die Blicke, die mir die anderen zuwerfen, sagen mir, dass sie auch wissen, dass etwas nicht stimmt.

    „Okay, Leute, ihr macht mir Angst, sagt Audrey und kommt näher, ihre großen grünen Augen weit aufgerissen. „Was ist los? Ist mit Dakota und dem Baby alles in Ordnung?

    „Ja. Es geht ihnen gut." Ich kann ihnen wenigstens so viel sagen.

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