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Du gehörst mir!: Nur wir beide
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Ebook163 pages2 hours

Du gehörst mir!: Nur wir beide

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About this ebook

"Wie viel Hänseleien kann ein Mensch ertragen?"
"Was würdest du dafür geben es zu beenden?"
Diese Dinge fragt sich Marlene, als die schüchterne Magdalena neu in die Klasse eingewiesen wird. Als Außenseiterin verhöhnt bekommt Marlene die Aufgabe, sich um ihre Mitschülerin zu kümmern, damit sie besser in die Klassengemeinschaft aufgenommen wird. Was sie anfangs als Chance sieht, etwas Gutes zu tun, entpuppt sich schnell als Albtraum. Denn hinter der Fassade dieses unschuldigen Mädchens, lauert der Teufel...
Denn Magdalena verfolgt ein Ziel. Ein Ziel, von dem sie weiß, dass sie es auch erreichen wird.
LanguageDeutsch
Release dateFeb 18, 2019
ISBN9783748103929
Du gehörst mir!: Nur wir beide
Author

Melanie Grundner

Melanie Grundner, geboren 1995 in Altötting, schreibt gern und viel. Schon seit ihrer Kindheit, ist eine ihrer größten Leidenschaften, das Schreiben. Angefangen von Kinderbüchern und Komödien, bis zu Jugendthrillern.

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    Du gehörst mir! - Melanie Grundner

    Hannah

    Kapitel 1

    Müde aufgrund der frühen Uhrzeit am Frühstückstisch, nickte ich nur stumm und überreichte Mom die Butter, nach der sie mich gefragt hatte.

    „Danke Marlene.", sagte sie lächelnd.

    Dad saß mir gegenüber und las die Morgenzeitung. Kopfschüttelnd legte er sie beiseite und begann mit meiner Schwester Lena ein Gespräch. Er hielt eine Standpauke über ihre letzten Schulnoten.

    „Nächstes Jahr hast du deine Abschlussprüfung, ich hoffe sehr, dass du dir dieses Jahr mehr Mühe geben wirst!"

    Sie seufzte laut. „Ja…" Genervt strich sie sich eine blonde Strähne aus dem Gesicht.

    Im Gegensatz zu meiner Schwester war ich ab heute in der Abschlussklasse und besaß die Noten, auch ohne großartiges Lernen durch die Prüfungen zu kommen. Dennoch hatte ich ein ungutes Gefühl in der Magengrube. So, als hätte ich bereits spüren können, dass etwas Schlimmes auf mich zukommen würde.

    „Wo ist Lukas?", fragte Mom und hielt nach ihm Ausschau.

    Als hätte sie es geahnt, schlurfte mein großer Bruder mit trägen Armen und zerzaustem blondem Kopf die Treppe zu uns ins Esszimmer hinunter und gähnte laut.

    „Morgen", brummte er und ließ sich zwischen mir und Lena auf den Stuhl fallen. Lukas war der älteste von uns drei Kindern und hatte die Schule bereits beendet. Seit Anfang August war er in der Lehre zum Maler tätig, jedoch sah man ihm an, dass er wenig Lust darauf hatte.

    Er bekam kaum die Augen auf und reagierte auch nicht, als Dad ihn ansprach.

    „Lukas ich habe dich etwas gefragt.", wiederholte er.

    Wie in Zeitlupe wanderte Lukas Blick zu ihm. „Was?"

    „Wo warst du gestern Abend? Ich dachte du hilfst mir beim Zaun streichen."

    „Ich war bei Jenny und hab´s vergessen. Sorry." Genervt schüttete er sich ein Glas Orangensaft ein. Jenny war seine Freundin, mit der er seit einem halben Jahr eine Beziehung führte – sehr zum Erstaunen unserer Eltern, eingeschlossen mir und Lena.

    Bisher waren Lukas Beziehungen eher flüchtige Mädchen gewesen, die wir an einem Abend kurz an der Wohnzimmertür vorbeischlurfen sahen und am Morgen wieder verschwanden.

    Nie war dieselbe zweimal aufgetaucht. Nur bei Jenny, die er auf einer Hausparty kennengelernt hatte, war dies anders. Noch nie hatte ich meinen Bruder so aufgeregt erlebt, eine Frau mit nach Hause zu nehmen und sie unseren Eltern vorzustellen.

    „Wunderbar.", sagte Dad ironisch und nahm einen Schluck aus seiner Kaffeetasse. Erneut hob er die Zeitung und schlug dieselbe Seite noch einmal auf.

    „Gibt es etwas Interessantes mein Schatz?", fragte Mom ihn neugierig.

    „Ja…, murmelte er. „Ein Fall aus unserem Nachbarort. Ein Mädchen in Lukas Alter wollte jemanden lebendig begraben.

    Er schüttelte abfällig den Kopf.

    „War bestimmt eine von Lukas Liebschaften, die jetzt Amok läuft.", scherzte Lena und bekam von unserem Bruder eine Weintraube an den Kopf geworfen.

    „Das ist ja furchtbar!", sagte Mom und schüttete sich Tee ein.

    Ich murmelte etwas Unverständliches vor mich hin, als mein Handy eine Nachricht empfing. Sie war von meiner besten Freundin Betty.

    Beweg deinen dünnen Hintern aus dem Haus, ich hab dir etwas zu erzählen.", lautete sie.

    Ich musste grinsen. Bettys Klatsch- und Tratschgeschichten waren oftmals ein wenig nervig wenn es sich alles um Ein- und Dasselbe drehte, dennoch war ich meistens gespannt was sie zu erzählen hatte.

    „Ich muss los.", sagte ich und sprang auf.

    „Jetzt schon? Du hast doch noch Zeit fertig zu frühstücken.",

    meinte Mom und sah wehleidig auf meinen Teller mit dem erst halb gegessenen Marmeladenbrot.

    „Das esse ich auf dem Weg. Betty wartet." Mit einem Wink schmiss ich meinen Rucksack über die Schulter, stopfte mir das Brot zwischen die Zähne und schlüpfte in meine Turnschuhe.

    Als ich die Haustür öffnete, wartete Betty bereits auf dem Gehweg vor unserem Haus. Ihre blonden, schulterlangen Locken wurden von dem lauwarmen Sommerwind in die Luft getragen.

    Sie sah fantastisch aus. Sie trug eine enge, dunkle Hose mit einem weit ausgeschnittenen roten Top. Auf ihren Lippen hatte sie Lippenstift aufgetragen, ihre Augen waren geschminkt. Sie hatte sogar das edle Parfüm ihrer Mutter aufgetragen, das meine Nase streifte als ich mich neben sie stellte.

    „Was hast du vor?", fragte ich skeptisch und biss von dem Brot ab, als ich sah, dass sie sogar erhöhte Stiefel trug.

    Sie lächelte überheblich und entblößte eine Reihe weißer Zähne.

    „Darf ich mich denn nicht stylen?", fragte sie neckisch.

    Ich kannte Betty seit dem Kindergarten, ich wusste genau dass etwas anderes dahintersteckte. Mit ziemlicher Sicherheit ein Typ, den sie sich anlachen wollte.

    „Was ist los?" Ich stemmte die Hände in die Hüften.

    „Ok, Ok!", sagte sie und zog mich mit sich. Normalerweise fuhren wir mit dem Rad, doch Betty hatte sich immer beschwert, dass ihre Haare nach der kleinen Schultour zerzaust waren.

    „Wir bekommen einen neuen Schüler!" Ihre Augen leuchteten aufgeregt.

    „Ist das die Neuigkeit? Und dafür putzt du dich so heraus? Was ist, wenn er hässlich ist?", sagte ich lachend.

    Ihre Miene wurde grimmig. „Nein! Er sieht gut aus… ich hab gestern Lisa getroffen. Die ist doch im Schülerrat und konnte sich sein Foto aus der Schulakte ansehen. Sie sagte er wäre gutaussehend und sein Name wäre Thomas."

    Auf halbem Weg zur Schule, in der Betty davon schwärmte wie toll das Jahr mit dem neuen Schüler laufen würde, fiel mir auf, dass wir jemanden vergessen hatten.

    „Wo ist Rebecca?", fragte ich.

    Betty zuckte die Schultern. „Ich habe vor ihrem Haus gewartet, aber sie ist nicht gekommen. Die wird wieder verpennt haben."

    Rebecca war die dritte in unserer Truppe und wie immer zu spät. Sei es, weil sie verschlafen, nicht in die Puschen kam oder es vergessen hatte. Zwischen ihr und Betty herrschte eine sogenannte Hass-Liebe. Es gab oft Streit, dennoch waren beide in schlechten Zeiten füreinander da.

    Achselzuckend ging Betty weiter. Nur mit Mühe konnte ich ihrem Schritt folgen.

    „Renn doch nicht so!", maulte ich.

    „Dann geh schneller, ich muss mich noch einmal im Klospiegel checken bevor der erste Schultag beginnt."

    „Wir sind ungefähr ein Jahrhundert zu früh dran, du schaffst es auch dich zu überprüfen, bevor überhaupt unser Schulleiter aus dem Bett aufsteht…"

    Schmollend verlangsamte Betty ihren Schritt, als sie abrupt stehen blieb.

    „Was ist?", fragte ich und versuchte ihrem Blick zu folgen.

    „Lass uns einen Umweg gehen.", meinte sie.

    „Was? Zuerst willst du so schnell wie möglich in die Schule und jetzt änderst du plötzlich deine Meinung?"

    „Dort hinten steht Fabian…"

    Seitdem Betty letztes Jahr einmal mit Fabian Berger ausgegangen war, war er ihr selten von der Seite gewichen. Er überhäufte sie mit Blumen, Schokolade und lud sie zu jeder Gelegenheit ein. Doch Betty ließ ihn jedes Mal abblitzen und nutzte seine Zuneigung aus, um Arbeiten zu erledigen, die sie nicht verrichten wollte.

    Er war ein lieber Kerl und ich war oft traurig dass sie ihn so behandelte. Er war ein alter Kindergartenfreund von mir, doch das Verhältnis hatte sich trotz vieler gemeinsamer Jahre in derselben Schulklasse verlaufen.

    „Ich dachte, er will nichts mehr von dir?, meinte ich und stutzte als ich sah, dass Betty auf ihrer Unterlippe kaute. Das machte sie nur wenn sie etwas verheimlichen wollte. „Was hast du getan?, drängelte ich.

    „Nichts…", murmelte sie und zog mich an meinem Ärmel mit in die andere Richtung.

    „Ich bin nicht blöd!"

    Wieder kaute sie an ihrer Unterlippe, bis sie schließlich seufzte.

    „Ja gut, ich hab mich letzte Woche noch einmal mit ihm getroffen."

    Mir klappte der Mund auf. „Wie getroffen? Warum hast du nichts erzählt?"

    „Weil ich genau wusste, dass du so reagierst!"

    Ich musste zugeben dass ich etwas sauer war. „Wie soll ich denn sonst reagieren? Du hast dich immer beschwert dass er dich nervt und du ihn loshaben willst, triffst dich aber wieder mit ihm, nachdem du das endlich erreicht hast."

    „Ja ich weiß, aber Korbinian hat mich wieder sitzen gelassen und ich hab mich so allein gefühlt…"

    Korbinian war der einzige Mann, der den Spieß mit Betty bisher umgedreht hatte. Er war in der Klasse meines Bruders gewesen und ließ Betty immer wieder an sich heran, bis er sie erneut abservierte.

    „Du bist meine Freundin, aber ich muss dir ganz ehrlich sagen, dass ich das echt gemein von dir finde…", sagte ich.

    „Ich hab´s verstanden! Ich bin eine gemeine Ziege. Trotzdem ist es jetzt nun mal passiert."

    *

    Es herrschte ein unglaubliches Gedränge als wir auf dem Flur der oberen Etage unserer Schule eintrafen. Alle Abschlussklassen und ein Jahrgang darunter hatten hier ihre Klassenzimmer.

    Umarmungen, Grüße und die neuesten Nachrichten wurden ausgetauscht, denn über die Sommerferien hatte sich einiges angesammelt. Mit Mühe und Not drängelten wir uns durch die Masse und lächelten dabei bekannten Gesichtern zu. Ich kam mir vor wie beim Sommerschlussverkauf im Shopping-Center.

    Lisa die Schülersprecherin, kam auf uns zugelaufen und winkte dabei.

    „Hey ihr beiden!, rief sie. „Habt ihr schon einen Spint gefunden?

    Ihr blonder Zopf wippte auf und ab bis sie bei uns zu stehen kam. Erschöpft pustete sie sich den Pony aus dem Gesicht. Ihre athletischen Arme stemmte sie in die Hüften und kassierte dafür einige Rempler.

    „Einen Spint finden? So wie es hier zugeht werden wir wohl eine Etage runter müssen.", maulte Betty.

    Es war jedes Jahr ein Kampf einen Spint zu finden, der im besten Falle neben befreundeten Personen lag, sowie auf Rumpfoder Augenhöhe.

    „Bei den Baseball-Spielern ist schon alles belegt, aber im Flur des Mathematikraums ist noch in der Mitte etwas frei.", meinte Lisa.

    „Na wundervoll, wir gehen zu den Strebern.", sagte ich lachend und folgte Lisa und Betty in den nächst gelegenen Gang.

    Hier war der Trubel etwas geringer, dennoch hatten wir Mühe vorwärts zu kommen. Als wir bei der Reihe ankamen, konnten wir mit Glück feststellen, dass noch zwei nebeneinander zur Verfügung standen.

    „Igitt, der Spint riecht als hätte dort jemand seine Socken den Sommer über vergessen.", schimpfte Betty und rümpfte die Nase als sie ihre Schulbücher in das oberste Fach verstaute.

    „Sehen wir es positiv, zum Mathe Unterricht haben wir nicht weit unsere Schulbücher und Hefte mitzuschleppen.", meinte ich und Lisa stimmte zu.

    „Noch besser, das Mathezimmer wird dieses Jahr sogar unser Klassenzimmer.", sagte Lisa und deutete eine Reihe weiter.

    „Nicht umsonst hab auch ich hier meine Bücher verstaut."

    „Ich liebe es, dass du Schülersprecherin bist., sagte Betty lachend. „Hoffentlich wirst du dieses Jahr erneut gewählt!

    „Solange du es tust.", meinte Lisa grinsend und verschwand als sie ihre Volleyball Gruppe entdeckte.

    „Jetzt fehlt nur noch, dass Herr Richard unser Klassenleiter wird, dann kann unser Schuljahr nur der Wahnsinn werden!",

    sagte Betty und folgte ihr in Richtung Schultoilette.

    Ich verdrehte die Augen. „Dann hat er bestimmt anderes zu tun als sich von dir umschwärmen zu lassen."

    Sie gab mir einen bösen Blick von der Seite. „Tu doch nicht so, dir gefällt er doch genauso!"

    Ich zuckte die Achseln. „Er ist aber unser Lehrer und zu alt."

    „Er ist zweiunddreißig, das ist doch kein Alter!"

    „Mir egal wie alt er ist, er ist immer noch ein Lehrer!", mahnte ich sie.

    „Ein verdammt gut aussehender Lehrer. Hast du mal seine Oberarme gesehen? Wenn er ein T-Shirt trägt, sind seine Ärmel kurz vor dem Platzen."

    Betty kam aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. Selbst als sie sich noch einmal fertig gestylt hatte und wir uns zu unserem Klassenzimmer aufmachten, redete sie ohne Punkt und Komma von ihm.

    Herr Richard war einer der jüngsten Lehrer an unserer Schule und erst vor zwei Jahren zu uns versetzt worden, um sich aufgrund fehlender Schulkräfte, einer Abschlussklasse widmen zu können.

    Es war kaum zu übersehen, wie sehr er der Schwarm vieler älterer Mädchen an

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