Der Gefährte des Politikers

Inhalt

Der Gefährte des Politikers

Die Thresl-Chroniken

Kapitel Eins

Kapitel Zwei

Kapitel Drei

Kapitel Vier

Kapitel Fünf

Kapitel Sechs

Kapitel Sieben

Kapitel Acht

Kapitel Neun

Epilog

Über den Autor

Amber Kell

Copyright 2013 by Amber Kell

Erste Ausgabe: December 2013

Zweite Ausgabe: 2017

Smashwords Edition

Cover Design: Meredith Russell

Übersetzung: Chris McHart

Copyright der Übersetzung © Amber Kell 2018

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Erstellt mit Vellum Erstellt mit Vellum

Der Gefährte des Politikers

Zander Elios will nur, dass sein Thresl endlich seine Gestalt ändert und wie ein Mensch aussieht. Er ahnt nicht, dass er derjenige sein wird, der sich anpassen muss, sobald sich der Thresl verwandelt.

Zander hat schon fast die Hoffnung aufgegeben, dass sich sein Thresl irgendwann verwandeln würde. Nach zwei Jahren ist das Tier immer noch in seiner Katzenform, ohne Anzeichen dafür, dass sich etwas ändern wird. Als sich Zanders Gesundheitszustand verschlechtert und sein Thresl Menschengestalt annimmt, um ihn zu retten, fragt sich Zander, ob er wirklich dafür bestimmt ist, der Gefährte einer dieser speziellen Gestaltwandler zu sein.

Im Rahmen seiner neuen Aufgaben als Botschafter des Thresl-Königs wird er entsandt, um die für den Thresl-Schmuggel Verantwortlichen zu finden. Leider geht schief, was nur schief gehen kann, und Zanders Thresl Leo wird entführt. Es wird all seine Liebe und diplomatischen Fähigkeiten erfordern, um ihn wiederzufinden.

Die Thresl-Chroniken

Der Gefährte des Königs (1)

Der Gefährte des Prinzen (2)

Der Gefährte des Politikers (3)

Widmung

Für alle, die sich einen eigenen Katzengestaltwandler wünschen.

Kapitel Eins

Blumen verströmten ihren Duft und Musik kratzte wie ein raues Wiegenlied über Zander Elios’ Nerven. Deprimiert über die gesamte Situation versuchte er, seinen Gesichtsausdruck entspannt und neutral zu halten. Es wäre nur sein Glück, wenn ein Reporter ein Foto von ihm machen würde, wie er bei der Hochzeit des Königs finster blickte. Sein Vater bekäme wahrscheinlich eine Embolie. Hmm ... das könnte die schlechte Presse lohnenswert machen...

„Benimm dich!"

Die Worte wurden heiter in seinem Kopf geflüstert, bewirkten aber wenig, um Zanders Stimmung aufzuhellen. Er wagte es, einen weiteren Blick auf den karamellfarbenen Thresl zu werfen, der an seiner Seite saß. Doch der Katzenwandler warf ihm nicht mal einen Hauch von Aufmerksamkeit aus seinen goldenen Augen zu.

Verfluchte Bestie!

Diesmal war der Gedanke ganz seiner. Aber ein Schwanzzucken zeigte ihm, dass ihn sein Thresl zumindest gehört hatte, auch wenn er mental nicht reagierte. Zander wusste, dass er sich freuen sollte, dass sich seine Freunde gefunden hatten, aber seinem eigenen Liebesleben fehlte jeglicher Glanz oder gar die Hoffnung auf eine zukünftige Verbesserung, es sei denn, es gab einige größere Veränderungen. Die einzige Kreatur, die in der Lage war, es aufzupeppen, bestand darauf, ihr Fell zu behalten.

Er seufzte, als er darüber nachdachte, wie er sein Problem angehen sollte. Es gab wirklich nur zwei Alternativen – entweder seinen Thresl an jemand anderen weiterzugeben oder die Kreatur davon zu überzeugen, sich zu verwandeln und zu Zanders perfekter anderer Hälfte zu werden. Da es keine Anzeichen für eine bevorstehende Verwandlung gab, begann Zander, sich der erstgenannten Option zuzuwenden. Vielleicht war er einfach nicht der richtige Mensch für diesen Thresl.

Thresls verwandelten sich erst, wenn sie ihren Gefährten gefunden hatten. Nachdem er zwei Jahre lang mit seinem Thresl zusammengelebt hatte und dieser eigentlich der gewünschte Gefährte für ihn war, fragte sich Zander, ob er jemals das gleiche Maß an Hingabe erreichen würde wie seine Freunde. Er richtete seine Aufmerksamkeit auf die beiden Männer vorne im Raum.

Die Bräutigame standen auf einem Podium und sahen sich an. Sie hatten nur Augen füreinander. Nachdem er sie eine Weile beobachtet hatte, fragte sich Zander, ob das Paar überhaupt bemerkte, dass sie ein Publikum hatten. Das Summen der Liebe vibrierte in der Luft um sie herum und knisterte über Zanders Wirbelsäule. Sein Schwanz wurde härter, als er die sexuelle Energie spürte, die von dem Königspaar ausging. Er biss sich auf die Lippen, um seine Mutter nicht zu verfluchen. Wenn er ihre empathischen Fähigkeiten nicht geerbt hätte, wäre es so viel einfacher, die Hochzeit zu überstehen.

Er atmete langsam und tief durch, um die Kontrolle über seine Gefühle wiederzuerlangen. Sich auf die Zeremonie zu konzentrieren, anstatt darauf, wie heiß die Männer aussahen, wäre wahrscheinlich ein guter erster Schritt. Traditionelle Thresl-Hochzeitsanzüge aus cremefarbener Seide mit schwarzen Revers umhüllten die beiden rauen Männer mit einer bisher nie dagewesenen Eleganz. Kreslan zerrte nur ein paar Mal an seiner Jacke und zeigte mehr Zurückhaltung, als Zander von seinem unberechenbaren Freund erwartet hätte.

Ich werde nicht weinen! schwor er sich schweigend selbst.

Die Liebe des Paares brachte die Zuschauer fast dazu, den Atem anzuhalten, als die beiden ihre Gelübde sprachen. Zanders verdammte, ständig feuchte Augen hatten anscheinend die Nachricht darüber, dass sich laufende Nasen, rote Augen und Fotos nicht gut vertrugen, nicht erhalten. Seine Familie würde ihn umbringen, wenn er in den Medien auftauchte und nicht perfekt aussah.

Die Hochzeit zwischen König Vohne, dem Anführer der Thresls, und seinem Gefährten, Kreslan Piers, war eigentlich gar nicht so süß. Nicht mal in dem Moment, als der König Kreslan einen zeremoniellen Dolch als Hochzeitsgeschenk überreichte und Kres ihn auf die Wange küsste. Nach Zanders Meinung fügte die romantische Musik dem gefühlvollen Anblick zweier Männer, die sich rechtlich aneinanderbanden, unnötiges Drama hinzu.

Zander wusste, dass Kres das Ereignis für Zeitverschwendung hielt, da das Paar seelenverwandt war und im Laufe der Jahrhunderte viele Male zusammen wiedergeboren worden war. Der König hatte jedoch darauf bestanden, dass das Volk der Thresl sehen müsse, wie sein König seinen Gefährten heiratete. Dann würden sie sich als Spezies niedergelassen fühlen. Wenn ihr Herrscher glücklich war, dann blickten sie mit größerer Wahrscheinlichkeit zuversichtlich in die Zukunft ihrer Rasse. Kres hatte sich schließlich dem Wunsch des Königs gebeugt, wenn auch nicht wirklich gnädig.

Zander dachte insgeheim, dass Vohne einfach nur seinen geliebten Menschen wieder heiraten wollte und sich nicht wirklich darum kümmerte, wer an ihrer Hochzeit teilnahm. Der König hatte eine überraschend starke romantische Ader und lebte sie aus, wann immer er konnte, trotz der negativen Meinung seines harten Gefährten dem gegenüber, was er für romantische Extravaganz hielt.

Es waren jedoch nicht das glamouröse Publikum oder die wunderschönen Dekorationen rund um den Palast, was die Zeremonie zu etwas Besonderem machten, sondern der Blick in Kres' Augen und die Liebe, die nahezu aus dem Threslkönig herausstrahlte. Zanders Herz schmolz, als er die Zeremonie sah. Er hatte noch nie zwei so verliebte Menschen gesehen. Er wollte eines Tages die gleiche Verbindung zu seinem eigenen Thresl haben, aber bisher konnte er seinen Katzenwandler nicht mal dazu bringen, sich in einen Mann zu verwandeln, geschweige denn, sich die totale Hingabe des Tieres zu verdienen.

Trotz seines schweren Herzens und der schwachen Kopfschmerzen, die an den Rändern seines Unterbewusstseins auftraten, musste Zander über den Überfluss an Dekorationen grinsen. Nirgendwo fehlte eine Blüte, ein Bogen oder eine andere Art von Dekoration. Das Personal hatte alles getan, um sicherzustellen, dass alles geschmückt war. Kres musste es unerträglich finden. Soweit Zander wusste, war der Ex-Soldat einer der am wenigsten romantischen Männer, die es gab.

Zander blickte auf den Thresl zu seinen Füßen hinunter und versuchte, sich sein Tier in menschlicher Gestalt vorzustellen. In was würde sich sein Thresl verwandeln? Würde er völlig menschlich sein oder etwas anderes? Zander hatte gehört, dass ein Thresl nur dann eine andere als die zweibeinige Form annahm, wenn sein Gefährte im Meer lebte. Da Thresls das perfekte Gegenstück zu ihren Gefährten sein sollten, neigten sie dazu, nach der Verwandlung menschlich auszusehen. Leider konnten sie sich nicht mehr zurückverwandeln, sobald sie ihre endgültige Form angenommen hatten. Zander würde seinen pelzigen Freund vermissen, aber er wünschte sich trotzdem wirklich die verbesserte Version. Ganz zu schweigen davon, dass er dann wieder Sex haben könnte. Er vermisste das wirklich.

Ein tiefes Knurren ließ Zander lächeln. Sein Thresl hörte oft seine Gedanken. Das Tier mochte die Vorstellung nicht, dass Zander mit jemandem intim war. Pech gehabt.

„Wenn es dir nicht gefällt, dann verwandle dich." Zander gab ein Thresl-würdiges mentales Knurren von sich.

Obwohl Zander allgemein für seine Geduld bekannt war, schien die momentan aufgebraucht zu sein. Er sehnte sich nach seiner anderen Hälfte.

Wie würde sein idealer Gefährte aussehen? Was wünschte er sich unbewusst? Von seiner umfangreichen Forschung über die Thresl wusste er, dass die Menschen nicht immer die Transformation bekamen, die sie erwarteten, aber sie erhielten immer den Partner, den sie wirklich brauchten.

Im Laufe der Jahre hatte er natürlich einige Männer ausprobiert, um seinen Lieblingstyp herauszufinden, aber im Allgemeinen ging er eher nach der Persönlichkeit als nach einem spezifischen Körperbau. Nichts kam ihm in den Sinn, wenn er versuchte, sich seinen perfekten Gefährten vorzustellen. Für Zander war schon immer die Persönlichkeit ausschlaggebend. Er wählte Liebhaber wegen ihres Lächelns, ihrer Berührungen oder der Art, wie sie mit anderen Menschen umgingen.

Wie sollte ein Thresl seine Wünsche interpretieren, wenn Zander sie nicht mal kannte?

Wieder einmal kreisten seine Gedanken zu seinem ursprünglichen Dilemma zurück. Wenn das schöne karamellfarbene Tier zu seinen Füßen wirklich zu ihm gehörte, warum hatte es sich dann