Litera-Türchen: Gedichte zum Feierabend
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Wie Sternschnuppen fallen manchmal Bilder und Worte vom Himmel, sagt Axel Rheineck, und es können kleine Kunstwerke entstehen, die durch Seelen tänzeln und ernste Mienen mit Frohsinn impfen.
Kein Wunder, wenn sich die Züge von Lesern solcher Lektüre entspannen und zu einem Lächeln formen. So kann dem hektischen Alltag ein Schnippchen geschlagen werden, wenn man das "Litera-Türchen" öffnet.
Axel Rheineck
Axel Rheineck wurde im Kriegsjahr 1941 in Remscheid geboren. Nach dem Abitur schaffte er die technischen und kaufmännischen Voraussetzungen, um später einer über 30-jährigen Laufbahn unternehmerischer Verantwortung gerecht zu werden, die zwar eine gesunde Basis für die Leitung eines mittelständischen Betriebs und für eine Familie mit zwei Kindern war, aber keinen Raum bot, kreative literarische und andere künstlerische Veranlagungen auszuloten, wenn auch das ein oder andere Gedichtelchen begeistern konnte und den Weg in die Presse nahm. Erst der Ruhestand schaffte Platz für intensive Beschäftigung mit seinen Lieblingsfeldern, dem Reimgedicht, der komischen Lyrik und der Satire. Sketche wurden im Rundfunk gesendet und die Teilnahme an Schreibwettbewerben, dazu freundschaftliche Verbindungen in der Autorenszene waren eine Initialzündung, die eigenen Talente und Neigungen ernst zu nehmen. Seit über zehn Jahren erfreuen sich seine wöchentlichen Gedichte in der Lokalpresse großer Beliebtheit bei einer Leserschaft, die schon ungeduldig auf seine neuen Verse wartet. Neben privaten Gedichtbänden mit Titeln wie "Tierisches Wissen", "Naschwerk light", "Auf ein paar Worte", "Musenküsse", "Gaudi Quattro", "Reimwellen" und anderen erschien 2009 sein erstes Buch "Litera-Türchen", 2018 eine überarbeitete Neuauflage und im gleichen Jahr das "Hirn im Schaukelstuhl", gefolgt von den "Sonnenpillen" 2020. Alt werden heißt nicht alt sein. So reißen tiefsinnige, humorvolle, oft auch satirische Reimgedichte nicht ab, und es wurde Zeit für den nächsten Gedichtband, dessen Titel auch einen Rückschluss auf das Alter des Autors erlaubt: "ReimGut Spätlese".
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Book preview
Litera-Türchen - Axel Rheineck
Inhalt
STUHLPROBE
Aquarius
Geda(e)nken an Peter Rühmkorf
Schwein am Morgen
Lichtgestalt
Reime üben mit „-ack"
Traum
Steine
Beschwerliche Nacht
Seelendeo
Denken und Handeln
LAND UNTER
Deutscher Grabgesang
Arbeitgeberlied
Maurerlob
Portrait ironique
Ein Politikum
Neues Altes
Fragen erlaubt?
Teeny
So geht’s nicht
Noch schöner
Immer auf Draht
Teufelskreis
Braune Flecken
Fernsehabend
Geschenkt
Warum hat Gott uns lieb?
Gute Nachbarschaft
KLEINER REISEKOFFER
Piste frei
Reisen bildet
Griechische Impressionen
Erwachen am Gardasee
Ohne dich in München
Urlaub auf dem Bauernhof
Grillparty mit Hund
Gerädertes Vergnügen
Heimfahrt nach längerer Reise
Reisen
FROHKOST
An meine Tasse
Ein Schlückchen täglich
Koch im Manne
Veritas in vino
Du wirst erwartet
Weingeist
Anleitung für Soleiesser
Lob der Stöcke
VIVAT, CRESCAT, FLOREAT
Babys
Pubertät
Feste feiern
Gern bin ich bei dir
Streifen am Horizont
Die Sanduhr
Silberhochzeit
Erkennen
Reich
SEELENLICHTER
Abendstimmung
Bitte liebe Sonne
Kleines Wehwehchen
Gute Wege
Auf und davon
Nur ein Tag
Sei heiter
Gegensätze
Humor
HERZKLOPFEN
Amors Lieblingslied
Frühstücksgedanken
Verduftet
Blickverhältnis
Ach so, daher
Intime Wünsche eines Luftballons
Frage und Antwort
Essenz im Glas
Sommer
VERDOKTERT UND VERPILLT
Kettenraucher
Extraktion
Traum vom sanften Dentisten
Prost-ata, Bye, Bye
Dank eines Patienten
Augen gefüllt mit Gedanken
Seniorenträume
TIERISCH
Spatzenliebe
Der Wasserfloh
Mausetot
Frühling im Herzen
Die gemeine Bärmeise
Der Ameisenbär
Der Grindfloh
Die Schmeißfliege
Jammerlied der Eintagsfliege
DURCHS JAHR SPAZIERT
Januar, Februar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
Novenber
Dezember
LIMERICKS
Der Wahrheit auf der Spur
STUHLPROBE???
Aquarius
Der Liebe Gott saß ernst und stumm
und grübelte mit sich herum:
Die Stückzahl Homo Sapiens
täglich geschaffen ist immens. –
Doch was wird letztlich draus?
Ein Homo bleibt er bis ins Grab,
mit sapiens geht’s meist bergab. –
Aus Schaffensfreud’ wird Graus.
So klopft er an mit dreimal toi
sein himmlisches Gehirn,
versammelt, dass es fruchtbar sei,
sein Liebstes an Gestirn.
Ob as-, ob trans-, ob deszendent,
ob grau, ob schwarz das Firmament,
geformt hat er mit Hochgenuss
die Menschen im Aquarius. –
Und als sein Gotteswort verhallt,
bekommt es menschliche Gestalt,
und was an Kopf, Bein, Brust und Po,
das stimmt ja volens sowieso.
Ein Listchen hier, ein Tücklein dort,
ein klarer Geist, manch’ hilfreich’ Wort,
Glück, das sein Atem eingehaucht,
gebiert, statt dass es sich verbraucht,
erneutes Glück und Seligkeit.
Ein göttlich’ Lächeln macht sich breit.
So ist gestärkt der Schaffensdrang
durch dieser Seele schönen Klang.
Nur eines tut ihm heut’ schon leid:
Ein Mensch ist’s mit Vergänglichkeit.
Geda(e)nken an Peter Rühmkorf
( + 8. Juni 2008)
Oh du verrauchter viel gerühmter Korf,
nun bist du Engel
in dem olympen weit entfernten Dorf,
hinaufbeflügelt in die Ewigkeit,
den Herzen nah und doch so weit
hinweg geblasen zwischen Glimm und Stängel.
Nun sei Gebot, dass unser Geist
den deinen bräuchte,
dass er allhier und zwar zu jeder Zeit
in unsre Hirnenschalen leuchte.
So viele Schnuppen fielen hell aus deinem Stern,
so viele Verse knipsten Lichter an. –
Nun ausgeverst und weg gezigarettet,
der Quellensprudel leer:
Unwiederbringlich hat der Teer
dich ins Nirwana fort gerettet.
Du bleibst, – doch reißt die große Lücke
ins Wunderland der Worte.
Ein Rühm, ein Korf, zwei Stücke
verschweben sich im Lauf