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Lolo, Bibi und die Lady von Kerry
Lolo, Bibi und die Lady von Kerry
Lolo, Bibi und die Lady von Kerry
Ebook167 pages1 hour

Lolo, Bibi und die Lady von Kerry

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About this ebook

Diesmal fliegen Lolo und Bibi mit ihren Familien auf die grüne Insel. Da gibt es viel zu sehen. Da gibt es viel zu erleben. Abenteuer können bei den beiden Helden nicht ausbleiben. Ein Abenteuerbuch für alle Fans von Lolo und Bibi und ein Buch für alle, die Irland lieben oder einen Urlaub mit Kindern planen.
Die liebevollen Bilder des Autors runden dieses Büchlein ab.
LanguageDeutsch
PublisherTWENTYSIX
Release dateMar 25, 2019
ISBN9783740757793
Lolo, Bibi und die Lady von Kerry
Author

Volker Schoßwald

Volker Schoßwald stammt aus Schweinfurt, machte Abitur und Zivilldienst in Uffenheim, studierte in Erlangen und Tübingen und wirkte als Pfarrer und Religionslehrer in Würzburg, Nürnberg und Schwabach. Musikalisch ist er mit seiner Band "EzzedlaAbba" ("Jetzt aber" auf fränkisch) und als Kabarettist "Popenspötter" unterwegs. Hörbeispiele für alle Lieder finden sich auf http://soundcloud.com/volky-polky.

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    Lolo, Bibi und die Lady von Kerry - Volker Schoßwald

    Rüstung?

    1 Cheers!

    Nick und Nils, die Väter von Lolo und Bibi hockten gemütlich auf der grünen Couch. Es war der Abend vor Silvester. Morgen feierten sie zusammen den Jahreswechsel– hoffentlich ohne entführte Esel, gruselige Mumien und verschwundene Madonnen. Lolo und Bibi freuten sich auf den verheißenen Silvesterschmaus: Raclette. Da schob man Käsescheiben mit Pilzen, Schinken, Gurken und vielen anderen Leckereien in Pfännchen unter einen Grill, um sie dann knusprig braun in die Mäulchen wandern zu lassen.

    Während die Mütter am Vorabend ein Konzert ihres Lieblingssängers besuchten, tauschten sich die beiden Väter im Wohnzimmer über die Qualitäten fränkischer Bierkultur aus – natürlich mit entsprechenden Materialproben: Prosit. Lolo und Bibi bevorzugten Planetenquartett, aber sie hörten, wie die Stimmung der beiden stieg.

    „Oje, gleich singen sie!" befürchtete Lolo.

    „Genau, jetzt produzieren sie sich als Lieblingssänger unseres Stadtteils!" lästerte Bibi.

    „Wenn Mama heimkommt, bringen sie ein Konzert!"

    „Und ihre Fans jaulen nach Autogramme von ihnen."

    „Komm, wir gehen auf mein Zimmer. Da können wir in Ruhe spielen", ermunterte Lolo seine Freundin. Sie stiegen in den ersten Stock, wo sich Lolos Playmobilsammlung auf dem Boden tummelte.

    „O Gott, was sagt denn deine Mutter über das Chaos bei dir?"

    „O Gott!"

    „Was meinst du?"

    „Naja, Mama ruft: O Gott. Dann kommt Papa angerannt und die beiden streiten sich, wessen Sohn ich sei."

    „Bestimmt nicht Gottes Sohn!"

    Lolo kreischte fast beim Lachen. Er als Gottes Sohn? Papa als der liebe Gott?

    Der Aufbruch der Kinder ins Land der Ritter und Dinos tat der guten Laune ihrer Väter keinen Abbruch. Beschwingt erhob sich Lolos Vater, während Nils das farbenprächtige Bild von Picasso an der Wand studierte. Nick strich die Ärmel seines karierten Hemdes zurück und stieg in die Abgründe des Kellers. Schnaufend kehrte er zurück.

    „Lieber Nils, keuchte er, geschafft vom ermüdenden Treppensteigen, „schau mal, was ich hier habe!

    Nils lockerte seine Krawatte. Hoffnungsvoll betrachtete er Nicks Mitbringsel.

    „Junge, Junge!" knurrte Nils bewundernd.

    „Na, meinte Nick, „wonach sieht das wohl aus?

    „Das sieht mir nach einem erstklassischen Whiskey aus."

    Nils anerkennendes Brummen gelang, aber beim Reden zeigte er Probleme mit der Aussprache. Der Alkohol ließ ihn ein bisschen lallen. Vor allem das „erstklassig klang eher nach „ähst-klaschsch…schisch.

    „Das sieht nicht nur erstklassig aus, es schmeckt auch so! Probier mal! Jahrelang in Irland in Holzfässern gereift."

    „Einzelhaft für Whiskey. Irre! Ach ja, Irland, davon träume ich schon lange…"

    Nick ließ ihn nicht lange jammern, sondern goss ihm ein Glas von der hellbraunen Flüssigkeit ein und sich auch eines.

    Mit breitem Lächeln prosteten sie sich zu: „Cheers! „Cheers!

    Angefeuert durch den kräftigen Schluck schwärmte Nick von dem leckeren Whiskey Irlands und die grünen Hügel und…

    „Was red‘ ich lang! jubelte Nick, „Irland, dieses süffige Bier, du weißt schon… fällt mir jetzt nicht ein… brauch wohl noch ‚nen Whiskey dazu.

    Nils half ihm: „Guinness! Ja, lecker, lecker… Das könnt ich jetzt auch vertragen, aber wo kriegt man ein gutes Guinness."

    „Jetzt in einer dunklen irischen Kneipe, mit einer Funzel, Fischernetzen an der Decke und…"

    „Sei ruhig! stöhnte Nils, „Du machst mich echt gierig drauf.

    „Weißt du noch… Whiskey in the Jar?" brummte Nick.

    Na klar! Von diesem Räuber in den Bergen von Kilkenny!

    Nick sprang auf. Im Arbeitszimmer lehnte seine Gitarre an der Wand. Er schnappte sich schnell zwei zerfledderte Liederbücher. „Alter Junge, lass uns singen! forderte er Nils heraus. Nils fuhr sich mit der Hand durch die grauen Haare, erkannte, dass er diese Herausforderung nur mit einem Schluck Whiskey bestehen konnte und jodelte dann: „Let us sing!

    Zu den Kinder im ersten Stock klangen plötzlich fröhliche Weisen: „And it’s no nay never Hände klatschten, Füße stampften, „No nay never no more…

    „Papa ist in seinem Element! kommentierte Lolo. „Jetzt jault er seinen Waild Rower...

    „Ich verstehe kein Wort!" murrte Bibi.

    „Ich auch nicht, aber Papa nennt mich Wild Rover, wenn ich mit einer Ermahnung aus der Schule komme."

    „Du, der Musterknabe?"

    „Sei bloß still! Lolo drohte neckisch mit dem Zeigefinger, „Wilder Nichtsnutz! So heißt der Typ!

    „Du ein wilder Nichtsnutz?"

    „Naja, Papas Wilder-Streuner verspricht seinen Eltern immer wieder, nicht mehr über die Stränge zu schlagen…"

    „Und das glauben die ihm?"

    „Klar, meine sind auch nicht besser. Und dem Rover seine Eltern vergeben ihm alles, wie schon immer…"

    „Sehr lehrreich! staunte Bibi. „Mein Papa würde so etwas nie erzählen. Das wäre ja ein schlechtes Vorbild für mich.

    „Das meint mein Papa auch. Aber er findet das Lied einfach gut. Dann schnappt er sich seine Gitarre und singt und Mama…"

    „Deine Mama singt mit?"

    „Nein, sie schlägt die Hände über dem Kopf zusammen: ‚Wie kannst du dem Jungen solche Flausen in den Kopf setzen?‘, aber Papa grinst nur: ‚Dein Prinzchen kann nichts verderben!‘ und dann kriege nicht ich den Krach wegen der Ermahnung in der Schule, sondern die beiden streiten sich."

    „O, das klingt schlimm…" seufzte Bibi.

    Doch Lolo lachte: „Ach was, die streiten doch nur, um sich dann zu versöhnen."

    Bibi schüttelte weise den Kopf: „Diese Erwachsenen! Sie werden auch nie erwachsen!"

    Sie stellten ihre Piraten auf die beiden Schiffe zurück, legten die Kanonenkugeln neben die Geschütze und schlichen sich hinunter. Dieses Konzert zweier gutgelaunter, stimmgewaltiger Väter wollten sie sich nicht entgehen lassen.

    Was für ein Anblick: Nick, im Holzfällerhemd traktierte die Gitarre während Nils, mit der Krawatte als Stirnband um den Kopf, auf einem Karton trommelte.

    Nick grölte: „Da ist noch Whiskey im Krug!"

    Nils goss aus einer Flasche eine hellbraune Flüssigkeit in ein Glas und reichte es zu ihm hinüber. Die Musiker erhoben die Gläser: „Tschiers!" Voller irischem Feuer drosch Nick auf seine Gitarre ein. Nils schlug den Karton wie den Hintern eines ungezogenen Knaben vor dreihundert Jahren, als man Kinder noch verhauen durfte.

    „Whiskey in the Jar", Nick hatte Lolo die Geschichte bestimmt schon tausend Mal erzählt, oder hundert Mal, oder bestimmt schon zehn Mal… Lolo könnte sie im Schlaf wiederholen:

    „Der Räuber aus Irland will eines Abends in einer Kneipe übernachten, aber die Wirtin schnauzt nur: ‚Mach die Fliege!‘ Da zeigt er ihr die Goldstücke aus seinem Raub. Plötzlich wird Jenny total nett: „Setz dich her, ich habe gutes Bier, ich habe guten Whiskey und allerbesten Wein.‘

    Der Räuber setzt sich. Sie serviert ihm lauter gute Sachen, vor allem viel zum Saufen. Betrunken und glücklich sinkt er ins Bett. Aber die kluge Wirtin weiß: Es gibt ein Kopfgeld auf diesen Räuber, eine Belohnung, wenn man ihn fängt. Jenny meldet ihn bei der Polizei und der Sheriff kommt, um ihn zu verhaften.

    Die Gendarmen dringen in sein Zimmer ein, der Räuber wacht auf und greift zu seiner Pistole, um sich zu verteidigen. Aber die Wirtin hat die Patronen aus der Pistole genommen und mit Wasser gefüllt. Wasser kannst du nicht schießen! So kann der Sheriff ihn sich krallen und ins Gefängnis stecken. Da hockt er niedergeschlagen und schwört sich, nie wieder einer Frau zu trauen."

    „Warum?" wollte Bibi wissen.

    „Na, die Wirtin hat ihn doch verraten, aber an dieser Stelle schaltet sich Mama ein, wenn sie es mitbekommt und sagt zu Papa, er soll den Jungen nicht gegen sie aufhetzen."

    „Den Jungen?"

    „Naja, mich halt. Mama ist ja auch eine Frau."

    Die beiden lachten, denn Bibi kannte ihre Mama und die würde bestimmt genauso reagieren. Aber Lolo sagte: „Es ist alles Schmarrn, dir traue ich ganz bestimmt, Bibi, mehr als allen Jungen in meiner Klasse."

    Wieder einmal wurde Bibi rot - und freute sich ganz heimlich. So heimlich, dass Lolo es merkte.

    Die gutgestimmten Väter merkten nichts. Lolo war heilfroh, dass keine anderen Leute im Haus wohnten. Denn bei dem doppelväterlichen Lärm hätte es bestimmt Beschwerden gegeben.

    2 Der Plan

    Als die Damen von ihrem Konzert heimkehrten, trafen sie auf voll aufgedrehte Jungs, also Väter. Begeistert weihten diese sie in ihre neuesten Pläne ein.

    „Also, Lads!" rief Nils.

    „Genau, verehrte Ladys, wir haben den vollen Plan entwickelt…"

    Die Damen wechselten bedenkliche Blicke. Lolo und Bibi hinten an der Treppe glühten die Ohren vor Neugier. Was hatten die singenden Papas ausgeheckt?

    Nick nahm seine Noelle in den Arm, und Nils seine Nicole. Nils legte vor: „In den nächsten Ferien fahren wir nach…"

    Kunstpause. Die beiden Männer blickten sich aufmunternd an. Dann sprachen sie im Chor: „Nach Irland!!!"

    Irland mit drei Ausrufezeichen.

    „Irland? Die Frauen blickten sich an: „Sind die Männer noch bei Trost?

    Mit gerollten Augen fragte Lolo Bibi: „Was wollen wir denn in Irland?"

    Bibi Antwort verklang im Schwärmen der Papas. Voll des leckeren Whiskeys redeten Nick und Nils gleichzeitig. Keiner konnte etwas verstehen. Höchstens begeisterte Worte wie „grüne Hügel, Whiskey, Dubliners, Flöten…", die immer wieder erklangen.

    Die Frauen nickten sich verständnisvoll zu: „Die beiden hat’s aber voll erwischt!"

    „Der Whiskey, der Whiskey!" stöhnte Noelle.

    „Naja, mein Göttergatte macht manchmal den Eindruck, Oma hätte ihn bei der Geburt gleich in Whiskey gebadet!"

    „Woran merkst du das?" neckte Noelle.

    „Er

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