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Schwule sind die besseren Menschen ...!: Erfahrungsbericht
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Ebook177 pages2 hours

Schwule sind die besseren Menschen ...!: Erfahrungsbericht

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About this ebook

Was bewegt einen heterosexuellen Mann dazu, ein Buch über homosexuelle Menschen zu schreiben?

Denn unter dem Begriff "SCHWUL" versteht er sowohl die homosexuell orientierten Frauen, die seiner Erfahrung nach den Begriff "lesbisch" oft gar nicht mögen, als auch die homosexuell orientierten Männer.

Ganz einfach: seine persönlichen Lebenserfahrungen.

In diesem Buch unterlegt er die These "Schwule sind die besseren Menschen!" mal tiefsinnig, mal humorvoll, mal sehr romantisch.

In jedem Fall ein sehr lesenswertes Buch!

... und alles begann auf einer Weihnachtsfeier ...
... nein, nicht in Köln, sondern in Düsseldorf!
LanguageDeutsch
Release dateMar 25, 2019
ISBN9783946467649
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    Book preview

    Schwule sind die besseren Menschen ...! - Mark Hetero

    Inhaltsverzeichnis

    Kapitel 1

    Kapitel 2

    Kapitel 3

    Kapitel 4

    Kapitel 5

    Kapitel Sex

    Kapitel 7 · Teil I

    Kapitel 7 · Teil II

    Kapitel 7 · Teil III

    Kapitel 7 · Teil IV

    Kapitel 7 · Teil V

    Kapitel 7 · Teil VI

    Kapitel 7 · Teil VII

    Kapitel 7 · Teil VIII

    Kapitel 7 · Teil IX

    Kapitel 7 · Teil X

    Kapitel 7 · Teil XI

    Kapitel 8

    Kapitel 9

    Kapitel 10

    Kapitel 11

    Schwule sind die besseren Menschen …!

    Dieses Buch kann doch nur ein Schwuler geschrieben haben, so könnte man(n) meinen, wenn er sich den Titel dieses Buches zu Gemüte führt. (PS: Frauen denken da garantiert anders.)

    Leider oder Gott sei Dank (das dürfen Sie sich aussuchen) ist es aber nicht so. Das kann und darf ich Ihnen versprechen. Ich liebe die Frauen, auch wenn viele von ihnen mich derzeit gefühlt wenig zur Kenntnis nehmen. Diese Tatsache ändert aber nichts daran, dass ich schon von jeher ein großer Fan des weiblichen Geschlechts war und bin.

    Und ich finde, dass genau dieser unstrittige Sachverhalt mir die „Berechtigung" gibt, mit diesem Buch jetzt für die schwule Welt eine Lanze zu brechen.

    Mein erster Kontakt mit der schwulen Welt trat im zarten Alter von Anfang 20 (mittlerweile ist das über 25 Jahre her) in mein Leben. Ich traf einen alten Schulfreund wieder. Er war und ist ein sehr angesagter Künstler, der mittlerweile seine Heimat in Düsseldorf gefunden hatte. (Die Kölner mögen es ihm verzeihen.) Die Marktpreise seiner Werke waren damals schon so hoch, dass er gut bis sehr gut von seiner Kunst leben konnte, und er war und ist schwul! Aus seiner sexuellen Orientierung hatte er niemals einen Hehl gemacht. Und warum sollte er das eigentlich auch tun?

    Na, jedenfalls hatte er mir erfolgreich ein Bild verkauft. Der Titel des Bildes passte damals auch irgendwie sehr gut zu meinem Leben und meiner neuen Wohnung. „Schaffe Neues …!" lautete der Titel und nachdem wir die geschäftlichen Rahmenbedingungen (Lieferung, Anzahlung; immerhin handelte es sich um ein Drei-Meter-Bild) und den Preis verhandelt hatten, fing er leidenschaftlich an zu erzählen, wie der Titel dieses Bildes eigentlich zustandegekommen war. Und so viel darf ich Ihnen verraten, es hatte eine Menge mit den Erlebnissen aus seiner Vergangenheit zu tun. Ich merkte früh, dass ich die schwule Welt, in der er lebte, als überaus spannend empfand, und so stellte ich ihm viele Fragen. Um nicht zu sagen, ich habe den armen Kerl regelrecht mit meinen Fragen gelöchert, förmlich durchbohrt!

    Da er, wie gesagt, recht locker und hemmungslos mit diesem Thema umging, erfuhr ich allerlei pikante Details und zwar nicht ausschließlich über irgendwelche sexuellen Praktiken, sondern vor allem über das Gefühlsleben von schwulen Männern und lesbischen Frauen. Und ich sage Ihnen, ich war und bin nach wie vor schwer beeindruckt. (Warum ich so beeindruckt war und bin, verrate ich Ihnen gerne später.)

    Mein alter Schulfreund freute sich sehr über mein ehrliches und aufrichtiges Interesse, und so lud er mich zu seiner alljährlichen Weihnachtsfeier nach Düsseldorf ein. Jetzt wurde es für mich so richtig spannend. Es wartete eine fremde und bis dahin völlig unbekannte Welt auf mich – und ich gebe es ganz ehrlich zu:

    Ich bin mit etwas gemischten Gefühlen dorthin gefahren

    und war …

    überrascht.

    Und zwar äußerst positiv!

    Es war für mich tatsächlich, als hätte man mich an Bord eines Raumschiffes gesetzt und zu einem anderen Planten in ein neues Universum geschossen. So etwas hatte ich bis dahin noch nicht erlebt.

    Es traf sich, ohne zu übertreiben, die wirtschaftliche, kulturelle und geistige Elite von Düsseldorf in seinen heimischen vier Wänden. Das ganz besonders Spannende daran war, dass natürlich nicht alle anwesenden Menschen schwul bzw. lesbisch waren.

    Wichtige Anmerkung des Autors:

    In der englischen Sprache verwendet man gerne das Wort „gay sowohl für die homosexuell orientierten Männer, als auch für die homosexuell orientierten Frauen. Nun kenne ich sehr viele homosexuell orientierte Frauen, die vorsichtig ausgedrückt das Wort „lesbisch überhaupt gar nicht mögen und sich selber viel lieber als „gay bzw. als „schwul bezeichnen. Sie empfinden das Wort „schwul" als ehrliches Wort, das ohne Umschweife ihre sexuelle Orientierung widerspiegelt. Daher verstehe ich es, wenn sie sich selber viel lieber als schwul bezeichnen, anstatt den Begriff lesbisch zu verwenden.

    Ich nehme mir daher die Freiheit heraus und verwende ab sofort ausschließlich das Wort schwul und meine damit sowohl die homosexuell orientierten Männer als auch die homosexuell orientierten Frauen. Ich hoffe, das ist okay für Sie.

    Sollte es Sie dennoch extrem stören, so bitte ich Sie höflich darum, einfach den Begriff schwul gedanklich durch den Begriff lesbisch zu ersetzen … vielen lieben Dank.

    Die Mischung (ich erkundigte mich bei dem Gastgeber) lag bei etwa 80 : 20.

    80 Prozent schwul

    20 Prozent hetero

    (oder vielleicht latent schwul, wer weiß das schon …)

    Aber jetzt kommt’s:

    Was mich besonders faszinierte, war die unglaublich sensible und vor allem liebevolle Art, auf die alle Beteiligten miteinander umgingen. Auf einer reinen „Hetero-Party" hatte ich so etwas bis dahin noch nie erleben dürfen.

    Niemand auf dieser Weihnachtsfeier in Düsseldorf hatte irgendwelches Imponiergehabe an den Tag gelegt nach dem Motto: „Wer bist du überhaupt? Was machst du beruflich? Was hast du? Schau mal hier, was ich alles habe, was kostet die Welt?" Null Komma null!

    Die Menschen unterhielten sich über Kunstausstellungen, die neusten Theater- und Ballettaufführungen der Stadt. Natürlich kam auch die Politik nicht zu kurz und last, but not least, die „best places to go …" Es war einfach toll und atemberaubend und faszinierend für mich. Ich hatte bis dahin noch nie in meinem Leben so tolle und interessante Gespräche geführt wie an diesem Abend. Ohne zu übertreiben. Es war einfach nur grandios.

    Hinzu kam, dass ich es als überaus spannend empfand herauszufinden, wer von den Anwesenden wohl schwul und wer hetero war. Und das war viel schwieriger, als ich mir das vorher so gedacht hatte. Gut, der ein oder andere war dabei, der vielleicht eventuell für einen Mann drei Oktaven zu hoch sprach …

    Aber bei der überwiegenden Mehrheit konnte ich das nicht ausmachen. Beim allerbesten Willen nicht. Es waren einfach von beiden Lagern (Männer sowie auch Frauen) hochsensible, intelligente und kultivierte Menschen anwesend. Und das in dieser Geballtheit. Das imponierte mir sehr. Und das Allerbeste war, es war nicht ein einziger Prolet dabei, der unaufgefordert herumgrabschenderweise durch die Räume gelaufen wäre. Nein!

    Diese typische Hetero-Männer-Angst nach dem Motto „Immer schön mit dem Hintern an der Wand entlang, wenn du mal den Raum verlassen möchtest" war über (also totaler Quatsch). Niemand auf dieser Party wäre im Leben je auf die Idee gekommen, unaufgefordert irgendwelche obszönen Aktionen zu starten. Never ever!

    Als Dankeschön für diesen tollen Abend schickte ich meinem lieben alten Schulfreund erst einmal einen hochwertigen „Schmause-Korb" von einer bekannten Münchener Feinkostmanufaktur. Spätestens mit der Ankunft dieses Korbes war auch ihm eines sonnenklar: Der Marki will auf jeden Fall bei der nächsten Weihnachtsfeier wieder mit an Bord dieses tollen Raumschiffes sein!

    Als ich von der Party alleine (ich war zu diesem Zeitpunkt mal wieder Single) nach Hause fuhr, hing ich den positiven Gedanken noch lange nach und war wie beseelt von diesem schönen Abend. Und was macht man, wenn man von einer Sache begeistert ist? Richtig! Man erzählt es seinen „besten Freunden".

    Das hätte ich besser bleiben lassen!

    Zumindest meinen damaligen männlichen „Freunden" hätte ich die Anwesenheit meiner Person auf dieser Party besser vorenthalten. Was ich mir nicht alles anhören musste.

    Bist du jetzt unter die „Schwuchtels" gegangen?

    Ist das jetzt dein Coming-out, oder was?

    Wenn dir doch das Homo-Treffen da so gut gefallen hat, dann kannst du von jetzt an nur noch nach Düsseldorf oder besser noch gleich nach Köln fahren usw. (als ob in Düsseldorf und vor allem in Köln ausschließlich schwule Menschen leben würden). Es war schlimm.

    Ich erntete leider nur Hohn und Spott, was ich als überaus befremdlich empfand. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war mir klar, wie schwer es schwule Menschen in unserer Welt oft haben. Ich meine, ein großes Grundbedürfnis eines jeden Menschen ist doch der tiefliegende Wunsch nach Respekt und Anerkennung.

    Kein schwuler Mensch würde jemals im Leben auf die Idee kommen, einen Hetero-Menschen (ja, auch wir sind „nur" Menschen) aufgrund seiner Sexualität respektlos zu belächeln oder gar auf offener Straße zu beschimpfen. Von Gewalt mal ganz zu schweigen.

    Und wie läuft es umgekehrt?

    Und wer bitteschön ist denn jetzt „verkehrt herum"?

    Denken Sie bitte mal darüber nach …

    Schließlich reden wir hier im Grunde genommen über nichts anderes als die LIEBE!

    Die Liebe in all ihren Formen ist einfach nur großartig und wundervoll.

    Ich denke, das ist unstrittig.

    Und die Liebe tut uns ALLEN sehr, sehr gut. Gerade in dieser hasserfüllten und zunehmend von Bedrohung, Krieg und Terror regierten Welt ist doch die Liebe das einzig wahre Mittel, um all diese schlimmen Dinge aus unserer Welt zu verbannen. Und ist es dabei nicht völlig egal, ob eine Frau und ein Mann sich lieben, ein Mann einen anderen Mann liebt, der gerne diese Liebe erwidert, oder eine Frau eine andere Frau liebt und die beiden ihre innige Liebesbeziehung gemeinsam genießen?

    Vor allem sollte man sich selber lieben und jede Andere und jeden Anderen so respektieren, so akzeptieren und vor allem so sein lassen, wie er oder sie ist. (Für den sehr aufmerksamen Leser: die Reihenfolge habe ich ganz bewusst so gewählt.)

    Die entscheidende Frage ist doch die folgende: Ist es denn nicht völlig egal, wen Ihre Nachbarin, Ihr Arbeitskollege, Ihr/-e 11-Freunde-sollt-ihr-sein-Sportsfreund/-in, Ihr bester Freund, Ihr Papa, Ihr/-e Trainingspartner/-in, Ihre Mama, Ihre beste Freundin (bei mir ist das meine Mama), Ihre Friseurin, Ihre Schwester, Ihr Friseur, Ihr Bruder, die Frau oder der Mann neben Ihnen an der Kasse von Ihrem Lieblingssupermarkt

    … liebt?

    Schlussendlich sind wir doch ALLE nur Menschen.

    Und wenn wir Menschen uns mehr lieben und gegenseitig respektieren und akzeptieren würden, gäbe es viel weniger von all diesen schlimmen Dingen, die uns beinahe jeden Tag über die Nachrichtensender erreichen und damit auch jeden Einzelnen von uns heimsuchen!

    Kapitel 2

    Aus den Erlebnissen dieser überaus schönen Weihnachtsfeier und deren Folgen (der Hohn und Spott meiner männlichen „Freunde") ergaben sich für mich zwei Fragen, die mich noch einige Zeit beschäftigen sollten.

    Woher kam diese unglaubliche harmonische Stimmung auf Leons Weihnachtsfeier?

    und

    Woher kam bzw. kommt diese Phobie, die offensichtlich insbesondere viele Hetero-Männer zu diesen teilweise extremen Reaktionen verleitet hatte und hat?

    PS: Die Frauen, denen ich von dieser Party erzählt hatte, wollten alle auf jeden Fall beim nächsten Mal mit dabei sein.

    Die Reaktionen fielen also geschlechterspezifisch höchst unterschiedlich aus. Das führte dazu, dass ich tiefer in diese „Materie" eindringen wollte. (Nicht das, was Sie jetzt schon wieder meinen.)

    Zunächst einmal beschäftigte ich mich mit der Harmonie. Ist auch viel schöner. Ich stellte mir also wieder und wieder diese eine Frage:

    Woher kam diese Harmonie? Wieso war es schwulen Menschen (zu 80 %) auf dieser Feier möglich, eine so unglaublich harmonische und liebevolle Weihnachtsstimmung zu verbreiten, wie ich es zuvor noch nie erlebt habe? Zumindest nicht in dieser extremen Intensität. Ganz offen gesagt, ich konnte es mir nicht erklären.

    Und was macht man, wenn man auf die entscheidenden Fragen dieser Welt keine Antwort weiß?

    Genau richtig!

    Man fragt seinen (hoffentlich) schwulen Friseur! (Glauben

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