Was können uns die Gräber erzählen?: Biografien und Geschichten hinter den Grabsteinen des jüdischen Friedhofs in Elmshorn. Band 2
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Harald Kirschninck
Der Autor Harald Kirschninck studierte an der Universität Hamburg Geschichte und Chemie, absolvierte die beiden Staatsexamen für das höhere Lehramt, arbeitete 25 Jahre als Pharmareferent und veröffentlichte elf Bücher über die Geschichte und die Schicksale der Juden von Elmshorn. Heute arbeitet Harald Kirschninck als Heilpraktiker in Elmshorn und auf Norderney. Zeitgleich erscheint ein Buch über die Geschichte der Juden auf Norderney von Kirschninck unter dem Titel "Nordseebad Norderney ist judenfrei!". Die Geschichte der Juden von der Niederlassung bis zur Deportation.
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Was können uns die Gräber erzählen? - Harald Kirschninck
Inhalt
51 Hedwig Karo, geb. Michaelis
52a Jakob Sternberg
52b Johanna Sternberg, geb. Mendel
53 Emilie David
54 Abraham Meier
55 Isaac Moses
56 Dow Ber ben Awraham
57 Bun?le ∞ Pinchas
58 Minna Mendel, geb. Leeser
59 Julius Jesaias Oppenheim
60 Wulff Philipp Hertz
70 Henriette Kallmann, geb. Stern
71 Kallmann Lippstadt
72 Auguste Lippstadt, geb. Ascher
73 Hermann Israel
74 Jakob Sussmann
75 Meier Rosenberg
76 Hermann Hasenberg
77 Rieke Oppenheim, geb. Hirsch
78 Selig Nathan Oppenheim
79 Adolph Sternberg
80 Bertha Bachrach, geb. Krotoschinska
81 Henriette (Jette) Levi
82 Rieke Meyer
83 Mathilde Rubens, geb. Ascher
84 Markus Lippstadt
85 Fanny Lippstadt, geb. Ascher
86a Julius Mangold
86b Alma Mangold, geb. Mendel
87 Harriet von Halle, geb. Hirsch
88 Jaakow ben Reuwen
89 Aron Levin
90 Moses Israel
91 Levin Aron
92 Jehuda Löb ben Meir (Levin Meier?)
93 Mosche ben Jaakow
94 Hindche Abraham
96 Bertha Baruch
98 Löwenstein
99 Bendix Sternberg
100 Siegfried Sussmann
101 Moses Mendel
102 Levy Ely
103 Julius Franck
104 Philipp Samuel Franck
105 Henrietta Franck, geb. Hoffmann
106 Unbekannt
107 Jeanette Sternberg, geb. Neuhaus
108 Susmann Isaac Sussmann (=S.J.Sussmann)
109 Sara Sussmann, geb. Hirsch
111 Unbekannt
112 Ephraim Behrend Lazarus
113 Rose Lazarus, geb. Jakob
114 Hannchen Lippstadt
115 Pauline Giebau, geb. Wulff
116 Sophie Goldschmidt, geb. Baruch
117a Siegfried Bachrach
117b Gustav Bachrach
118 Hirsch Elias Lippstadt
119 Unbekannt
120 Philipp Mendel
121 Henriette Mendel, geb. Franck
122 Philipp Baruch
123 Esther Levi
124 a Abraham David
124 b Johanna David, geb. Silberberg
Quellen- und Literaturverzeichnis
Quellen:
Archive:
Internet
Zeitungen:
Interviews und Auskünfte:
Literaturverzeichnis:
Bibliografie:
Inhalt aller Bände
51 Hedwig Karo, geb. Michaelis
Foto: Bert Sommer
Vorderseite (Foto: Harald Kirschninck)
Rückseite (Harald Kirschninck)
Hedwig Karo wurde am 10.4.1854 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Adolph Michaelis, geb. 1825, und Bertha, geb. Leeser, geboren. Sie wohnte 1879 in der Potsdamer Str. 134a. Am 12.7.1879 heiratete Hedwig den Kreisrichter Dr. jur. Jakob (Jack) Karo, geb. am 23.8.1844 in Krotoschin, Kreis Soldin, als Sohn des Partikuliers Eduard Karo und Friederike, geb. Karo. Hedwig Karo stammte aus einer sehr gläubigen jüdischen Familie. Ihre Mutter weigerte sich bei ihrer Hochzeit die Dokumente zu unterzeichnen, da die Hochzeit an einem Sabbat stattfand. (1) Jack Karo wurde Amtsrichter lebte in Berlinchen (Kreis Soldin). Hier kam am 12.11.1880 ihr Sohn Herbert zur Welt. (2)
Herbert lebte später in Berlin in der Alten Schützenstr. 5 und wurde Schriftsteller, Auslandskorrespondent und Sprachlehrer von Beruf. Er heiratete sehr früh mit 21 Jahren am 23.7.1902 Helene Kaufmann, geb. am 21.11.1880 in Berlin als Tochter des Schilderfabrikanten Julius Kaufmann und Ernstine Friederike Leipziger. (3) Das Paar lebte in Zürich, wo sie sich am 29.6.1906 wieder scheiden ließen. (4) Helene nahm am 15.12.1919 in Berlin wieder ihren Mädchennamen Kaufmann wieder an. (5)
Herbert lebte und arbeitete von 1908 bis 1911 als Auslandskorrespondent in Paris. (6) 1914 übernahm er die Direktorenstelle der Berlitz Sprachschule in Hamburg. Diese leitete er bis 1927. (7) Von 1927 bis 1930 war er Besitzer von Fremdsprachenschulen in Altona (Biophon-Sprachschule) und Travemünde. (8)
Am 31.5.1916 heiratete Herbert in Hamburg zum 2. Mal. Charlotte Anna Elisabeth Schulz war evangelisch und wurde am 7.9.1890 in Berlin als Tochter des Bauunternehmers Carl Schulz und Anna Pauline Nerger aus Hamburg geboren. (9)
Zu dieser Zeit war Hedwig schon lange verwitwet und lebte in Schnelsen in der Pinneberger Str. 16. (10) Hedwig starb am 6.2.1930. (11)
Auch die zweite Ehe von Herbert hielt nicht. Sie wurde am 18.9.1929 in Hamburg geschieden. (12) In den Jahren 1930 bis 1937 veröffentlichte er in der „Deutsche Buchzensur, deren Herausgeber er von 1931 bis 1936 war. (13) 1937 erhielt Herbert Berufsverbot. (14) Beim Novemberpogrom 1938 wurde er verhaftet und ins KZ Sachsenhausen deportiert. (15) Im Dezember 1938 wurde er wieder entlassen, nahm zwangsweise am 10.12.1038 den 2. Vornamen „Israel
an (16) und konnte über Triest nach Shanghai auswandern. (17) Im Jahr 1950 kehrte er nach Deutschland zurück und lebte wieder in Hamburg. (18) Hier heiratete er am 12.7.1955 zum dritten Mal. (19) Herbert war noch 1978 im Hamburger Telefonbuch als Professor und emeritierter Schuldirektor in der Warburgstr. 7 verzeichnet. (20) 1977 starb Herbert Karo in Hamburg. (21)
Heiratsurkunde Hedwig Karo in: Ancestry.com. Berlin, Germany, Marriages, 1874-1920 [database on-line]. Provo, UT, USA: Ancestry.com Operations, Inc., 2014. Original data: Heiratsregister der Berliner Standesämter 1874 - 1920. Digital images. Landesarchiv, Berlin, Deutschland.
Anmerkungen:
1) Ancestry.com. Berlin, Germany, Marriages, 1874-1920 [database online]. Provo, UT, USA: Ancestry.com Operations, Inc., 2014. Original data: Heiratsregister der Berliner Standesämter 1874 - 1920. Digital images. Landesarchiv, Berlin, Deutschland.
2) Landesarchiv Berlin; Berlin, Deutschland; Personenstandsregister 1876-1945; laufende nummer: 3555. Ancestry.com. Eastern Prussian Provinces, Germany [Poland], Selected Civil Vitals, 1874-1945 [database on-line]. Provo, UT, USA: Ancestry.com Operations, Inc., 2016. Original data: Zivilstandsregister, 1874–1945. Digital images. Landesarchiv, Berlin, Deutschland.
3) Ancestry.com. Berlin, Germany, Marriages, 1874-1920 [database on-line]. Provo, UT, USA: Ancestry.com Operations, Inc., 2014. Original data: Heiratsregister der Berliner Standesämter 1874 - 1920. Digital images. Landesarchiv, Berlin, Deutschland.
4) Ebenda
5) Ebenda
6) Walk, Joseph (Hrsg.): Kurzbiographien zur Geschichte der Juden: 1918–1945. Leo Baeck Institute. S.184
7) Ebenda
8) Ebenda und: Ancestry.com. German Phone Directories, 1915-1981 [database on-line]. Provo, UT, USA: Ancestry.com Operations, Inc., 2015.
9) Ancestry.com. Hamburg, Germany, Marriages, 1874-1920 [database on-line]. Provo, UT, USA: Ancestry.com Operations, Inc., 2015. Original data: Best. 332-5 Standesämter, Personenstandsregister, Sterberegister, 1876-1950, Staatsarchiv Hamburg, Hamburg, Deutschland.
10) Ebenda
11) Grabstein, Friedhofsbuch
12) Ancestry.com. Hamburg, Germany, Marriages, 1874-1920 [database on-line]. Provo, UT, USA: Ancestry.com Operations, Inc., 2015. Original data: Best. 332-5 Standesämter, Personenstandsregister, Sterberegister, 1876-1950, Staatsarchiv Hamburg, Hamburg,
13) Deutsche literarische Zeitschriften 1880-1945: Ein Repertorium von Thomas Dietzel, Hans-Otto Hügel
14) Walk, Joseph (Hrsg.): Kurzbiographien zur Geschichte der Juden: 1918–1945. Leo Baeck Institute. S.184
15) Ebenda
16) Landesarchiv Berlin; Berlin, Deutschland; Personenstandsregister 1876-1945; laufendenummer: 3555. Ancestry.com. Eastern Prussian Provinces, Germany [Poland], Selected Civil Vitals, 1874-1945 [database on-line]. Provo, UT, USA: Ancestry.com Operations, Inc., 2016. Original data: Zivilstandsregister, 1874–1945. Digital images. Landesarchiv, Berlin, Deutschland.
17) Walk, Joseph (Hrsg.): Kurzbiographien zur Geschichte der Juden: 1918–1945. Leo Baeck Institute. S.184
18) Ebenda
19) Ancestry.com. Hamburg, Germany, Marriages, 1874-1920 [database on-line]. Provo, UT, USA: Ancestry.com Operations, Inc., 2015. Original data: Best. 332-5 Standesämter, Personenstandsregister, Sterberegister, 1876-1950, Staatsarchiv Hamburg, Hamburg,
20) Ancestry.com. German Phone Directories, 1915-1981 [database online]. Provo, UT, USA: Ancestry.com Operations, Inc., 2015.
21) Walk, Joseph (Hrsg.): Kurzbiographien zur Geschichte der Juden: 1918–1945. Leo Baeck Institute. S.184
52a Jakob Sternberg
Foto: Bert Sommer
Vorderseite (Foto: Harald Kirschninck)
Rückseite (Harald Kirschninck)
Ruhe in Frieden!
Zit. n. Nathanja Hüttenmeister. http://www.steinheim-institut.de:80/cgi-bin/epidat?id=elm-41
Passbild von Jakob Sternberg. United States Passport Applications, 1795-1925,
index and images, FamilySearch (https://familysearch.org/ark:/61903/1:1:QV5Y-13WL : accessed 11 April 2015)
Jakob Sternberg wurde am 19.6.1851 in Wilster als Sohn des Kaufmanns Bendix Sternberg und Jeannette, geb. Neuhaus, geboren. Er erlernte den Beruf des Kaufmanns und heiratete am 14.8.1878 in Elmshorn Johanna Mendel, geb. am 26.10.1849 in Elmshorn als Tochter von Gerber Philipp Mendel und Henriette, geb. Frank. (4) Sie lebten zunächst in Wilster und bekamen zwei Kinder, Max und Ella. (5)
Am 27.9.1885 verließ die Familie Deutschland und emigrierte von Bremen aus mit der „SS Elbe" in die USA. (6) In New York handelte Jacob Sternberg mit dem Import von Modeartikeln. (7) Er fuhr aus geschäftlichen Gründen mehrmals nach Europa, so auch in den Jahren 1906, 1921 und 1922 (gemeinsam mit Johanna Sternberg mit dem Schiff „Hansa" am 9.2.1922 von New York). (8)
Auf der letzten Reise 1922 nach Europa scheint sich das Ehepaar zu dem weiteren Verbleib in Deutschland entschlossen zu haben, ob aus gesundheitlichen, aus persönlichen oder geschäftlichen Gründen war nicht zu erfahren.
Jedenfalls starb Johanna am 7.3.1930 an Carcinoma hepatis et ventriaeli (Leber- und Darmkrebs) und Jakob starb am 22.3.1935. (9) Weitere Dokumente und biografische Angaben über die Kinder Max und Ella finden sie unter Grabstein 52b von Johanna Sternberg.
Familienangehörige auf dem Friedhof sind:
Großmutter v. Jakob Sternberg: Mariane Heilbrun geb. Neuhaus (Grabst. 170) Brüder von Jakob Sternberg: Adolph Sternberg (Grabst. 79); Julius Sternberg (Grabst. 64a)
Schwester von Jakob Sternberg: Emma Oppenheim, geb. Sternberg (Grabst. 30)
Vater von Johanna Sternberg: Philipp Mendel (Grabst. 37)
Bruder von Johanna Sternberg: Philipp Mendel (Grabst. 120)
Anmerkungen:
1) Kennkarte, Personendatei Kirschninck; Das Geburtsdatum auf der Kennkarte und auf den Passagierlisten stimmt nicht mit dem Grabstein überein. Jakob ist 1851 geboren und nicht wie auf dem Grabstein geschrieben steht 1852.
2) Kennkarte, Personendatei Kirschninck
3) Ebenda
4) Elmshorner Nachrichten vom 24.8.1878: Heirat mit Kaufmann Sternberg in der 2. Augusthälfte
5) Kennkarte, Personendatei Kirschninck
6) Passantrag 16.5.1906, Ancestry.com, United States Passport Applications, 1795-1925,
index and images, https://familysearch.org
7) US-Census, Personendatei Kirschninck, Einbürgerungskarte, Ancestry.com über familysearch.org
8) United States Passport Applications, 1795-1925,
index and images, FamilySearch (https://familysearch.org/ark:/61903/1:1:QV5Y-13WL : accessed 11 April 2015)
9) Friedhofsbuch, Kennkarte, Personendatei Kirschninck
52b Johanna Sternberg, geb. Mendel
Vorderseite (Foto: Harald Kirschninck)
Rückseite (Harald Kirschninck)
Die Grabinschrift befindet sich bei Grabstein 52a.
Johanna Mendel, genannt Hannchen, war das dritte Kind von Philipp Mendel und seiner Frau Henriette. Sie wurde am 25.10.1849 in Elmshorn geboren. (3) Johanna heiratete am 14.8.1878 in Elmshorn den Kaufmann Jakob Sternberg aus Wilster, geb. am 19.6.1851 als Sohn des Kaufmanns Bernhard (Bendix) Sternberg und Jeannette, geb. Neuhaus (Kennkarte: Teuhans). (4) Sie lebten zunächst in Wilster und bekamen zwei Kinder: Max und Ella. (5) Am 27.9.1885 verließ die Familie Deutschland und emigrierte von Bremen aus mit der „SS Elbe in die USA. (6) In New York handelte Jacob Sternberg mit dem Import von Modeartikeln. (7) Er fuhr aus geschäftlichen Gründen mehrmals nach Europa, so auch in den Jahren 1906, 1921 und 1922 (gemeinsam mit Johanna Sternberg mit dem Schiff „Hansa
am 9.2.1922 von New York). (8)
Oben: Johanna Sternberg, geb. Mendel; aus: United States Passport Applications, 1795-1925,
index and images, Ancestry.com über familysearch.org
Unten: Jacob Sternberg; aus: United States Passport Applications, 1795-1925,
index and images, Ancestry.com über familysearch.org
Auf der letzten Reise 1922 nach Europa scheint sich das Ehepaar zu dem weiteren Verbleib in Deutschland entschlossen zu haben, ob aus gesundheitlichen, aus persönlichen oder geschäftlichen Gründen war nicht zu erfahren. Jedenfalls starb Johanna am 7.3.1930 an Carcinoma hepatis et ventriaeli (Leber- und Darmkrebs) und Jakob starb am 22.3.1935. (9)
Einbürgerungskarte, United States Passport Applications, 1795-1925,
index and images, FamilySearch (https://familysearch.org/ark:/61903/1:1:QV5Y-13WL : accessed 11 April 2015)
United States Passport Applications, 1795-1925,
index and images, FamilySearch (https://familysearch.org/ark:/61903/1:1:QV5Y-54QM : accessed 14 April 2015)
Max Sternberg, der Sohn von Jakob und Johanna Sternberg, wurde am 11.12.1880 in New York geboren. Er leistete während des 1. Weltkrieges seinen Wehrdienst ab. Max war im Import- und Exporthandel tätig. (10) Max heiratete Minnie (11), geboren 1880 in Missouri und sie bekamen drei Töchter: Ruth (1908), Elizabeth (1911) und Helen (1914). (12) Max besuchte geschäftlich mehrmals wieder Europa und nahm dabei auch seine Familie mit, z.B. im Jahre 1922. (13)
Die Tochter Ella Sternberg wurde vermutlich am 22.8.1886 geboren. Je nach Quelle (Passagierliste, Passantrag oder Zensus) wird ein anderes Geburtsdatum und ein anderer Geburtsort (Wilster oder New York) angegeben. (14) Ella lebte bis zu ihrem 35.Lebensjahr bei ihren Eltern in New York. (15) Dann heiratete sie in Manhattan am 20.8.1920 Fabio Joseph Valentine, geb. 1885 in Trevino (Italien).(16) Ella besuchte mehrere Male zusammen mit ihrem Ehemann Fabio Europa. (17)
Weitere biografische Daten von Ella sind nicht bekannt.
Familie Max und Minnie Sternberg 1922: von rechts nach links: Max Sternberg, Minnie Sternberg, Ruth Sternberg, Elizabeth Sternberg und Helen Sternberg. Foto aus: United States Passport Applications, 1795-1925,
index and images, FamilySearch (https://familysearch.org/ark:/61903/1:1:QV5Y-54QM : accessed 14 April 2015)
Familienangehörige von Johanna Sternberg auf dem Friedhof sind:
Großmutter v. Jakob Sternberg: Mariane Heilbrun geb. Neuhaus (Grabst. 170) Brüder von Jakob Sternberg: Adolph Sternberg (Grabst. 79); Julius Sternberg (Grabst. 64a)
Schwester von Jakob Sternberg: Emma Oppenheim, geb. Sternberg (Grabst. 30)
Vater von Johanna Sternberg: Philipp Mendel (Grabst. 37)
Bruder von Johanna Sternberg: Philipp Mendel (Grabst. 120)
Foto: United States Passport Applications, 1795-1925,
database with images, FamilySearch (https://familysearch.org/ark:/61903/1:1:QV5Y-7YD6 : accessed 20 December 2015), Ella S Valentine, 1924; citing Passport Application, , source certificate #418560, Passport Applications, January 2, 1906 - March 31, 1925, 2522, NARA microfilm publications M1490 and M1372 (Washington D.C.: National Archives and Records Administration, n.d.); FHL microfilm 1,750,484.
Passantrag Max Sternberg 1922; United States Passport Applications, 1795-1925,
index and images, FamilySearch (https://familysearch.org/ark:/61903/1:1:QV5Y-54QM : accessed 14 April 2015)
Anmerkungen:
1) Kennkarte, Personendatei Kirschninck
2) Das Geburtsdatum von Ella lautet je nach Quelle 1882, 1884 oder 1886.
3) Kennkarte
4) Kennkarte; EN 24.8.1878: Heirat mit Kaufmann Sternberg, Personendatei Kirschninck
5) Kennkarte, Personendatei Kirschninck
6) Passantrag 16.5.1906, Ancestry.com, United States Passport Applications, 1795-1925,
index and images, https://familysearch.org
7) US-Census, Personendatei Kirschninck, Einbürgerungskarte, Ancestry.com über familysearch.org
8) United States Passport Applications, 1795-1925,
index and images, FamilySearch (https://familysearch.org/ark:/61903/1:1:QV5Y-13WL : accessed 11 April 2015)
9) Friedhofsbuch, Kennkarte, Personendatei Kirschninck
10) United States World War I Draft Registration Cards, 1917-1918,
index and images, FamilySearch (https://familysearch.org/ark:/61903/1:1:K6KV-V2L : accessed 14 April 2015)
11) United States Census, 1920,
index and images, FamilySearch (https://familysearch.org/ark:/61903/1:1:M6TV-L1T : accessed 14 April 2015)
12) United States Census, 1920,
index and images, FamilySearch (https://familysearch.org/ark:/61903/1:1:M6TV-L1T : accessed 14 April 2015)
13) United States Passport Applications, 1795-1925,
index and images, FamilySearch (https://familysearch.org/ark:/61903/1:1:QV5Y-54QM : accessed 14 April 2015
14) United States Passport Applications, 1795-1925,
database with images, FamilySearch (https://familysearch.org/ark:/61903/1:1:QV5Y-7YD6 : accessed 20 December 2015), Ella S Valentine, 1924; citing Passport Application, , source certificate #418560, Passport Applications, January 2, 1906 - March 31, 1925, 2522, NARA microfilm publications M1490 and M1372 (Washington D.C.: National Archives and Records Administration, n.d.); FHL microfilm 1,750,484.
15) Z.B. Zensus von 1920
16) New York, New York City Marriage Records, 1866-1938,
index, FamilySearch (https://familysearch.org/ark:/61903/1:1:24WQ-BHW : accessed 11 April 2015), Fabio Joseph Valentine and Ella Sternberg, 20 Aug 1920; citing Marriage, Manhattan, New York, New York, United States, New York City Municipal Archives, New York; FHL microfilm .
17) Z.B.: Passenger Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1820-1897. Microfilm Publication M237, 675 rolls. NAI: 6256867. Records of the U.S. Customs Service, Record Group 36. National Archives at Washington, D.C. Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957. Microfilm Publication T715, 8892 rolls. NAI: 300346. Records of the Immigration and Naturalization Service; National Archives at Washington, D.C. und: United States Passport Applications, 1795-1925,
database with images, FamilySearch (https://familysearch.org/ark:/61903/1:1:QV5Y-7YD6 : accessed 20 December 2015), Ella S Valentine, 1924; citing Passport Application, , source certificate #418560, Passport Applications, January 2, 1906 - March 31, 1925, 2522, NARA microfilm publications M1490 and M1372 (Washington D.C.: National Archives and Records Administration, n.d.); FHL microfilm 1,750,484.
53 Emilie David
Foto: Bert Sommer
Vorderseite (Foto: Harald Kirschninck)
Rückseite (Harald Kirschninck)
Zit. n. Nathanja Hüttenmeister. http://www.steinheim-institut.de:80/cgi-bin/epidat?id=elm-42
Nach Hüttenmeister ist der deutsche Sinnspruch ein Zitat des österreichischen Schriftstellers Joseph Christian Freiherr von Zedlitz (1790-1862) (aus: Der Stern von Sevilla
von 1829, 5. Kapitel, vierter Aufzug, siebter Auftritt: Wer im Gedächtniß seiner Lieben lebt, ist ja nicht todt, er ist nur fern. - Todt nur ist, wer vergessen wird
). Dieser Sinnspruch, der oft auch Immanuel Kant zugeschrieben wird, hat sich zu einem beliebten Grabspruch entwickelt.
Emilie David wurde am 7.11.1865 als drittes Kind des Schlachters Abraham David und Hannchen, geb. Silberberg, in Elmshorn geboren. Sie hatte mindestens sechs Geschwister: Dora (1861), Marcus (1862), Adele (1866), Moritz (1869), Levi (1870) und Semmy (Serge) (1874). (6)
Sie blieb ledig und übte in der Roonstrasse 5 den Beruf der Klavierlehrerin aus. Am 22.2.1931 starb Emilie an den Folgen des Magenkrebses. (7)
Ihr Vater Abraham David (1817 – 1887) war Sohn des Schlachters Moses David und Dora, geb. Silbermann (Salomon). (8) Er übte ebenfalls den Beruf des Schlachters aus. (9) Abraham starb an den Folgen der Zuckerharnruhr (Diabetes mellitus). (10)
Ihre Mutter Johanna David (1831-1920) war die Tochter des Friedrichstädter Kultusbeamten Markus Silberberg und Betty, geb Goldschmidt. Sie starb an den Folgen eines Schlaganfalls. (11)
Familienangehörige auf dem Friedhof sind:
Eltern: Abraham David und Johanna geb. Silberberg (Grabst. 124 a, b)
Anmerkungen:
1) Kennkarte, Personendatei Kirschninck, Friedhofsbuch; das Geburtsdatum ist je nach Quelle verschieden: Friedhofsbuch: 7.11.1867; Kennkarte: 7.11.1864; Grabstein: 7.11.1865
2) Grabstein, Friedhofsbuch, Kennkarte
3) Kennkarte, Personendatei Kirschninck , Civilstandsregister d. isr. Gem. Elmshorn
4) Einwohnermeldeamt, Adressbuch 1927
5) Aussage Christian Rostock
6) Personendatei Kirschninck, Brief Landesamt für Wiedergutmachung 15.1.1958
7) Zivilstandsregister d. isr. Gem. Elmshorn
8) Personendatei Kirschninck
9) Ebenda
10) Zivilstandsregister d. isr. Gem. Elmshorn
11) Zivilstandsregister d. isr. Gem. Elmshorn; Personendatei Kirschninck
54 Abraham Meier
Foto: Bert Sommer
Zit. n. Nathanja Hüttenmeister. http://www.steinheim-institut.de:80/cgi-bin/epidat?id=elm-71
1727 kam Elmshorn unter dänische Herrschaft. (1) Der Administrator v. Blome berichtete seinem König über die Lage der Juden in Elmshorn. Hierbei unterstellte er nicht nur den Juden betrügerische Handlungen, sondern beschwerte sich auch über die Konkurrenz zu den christlichen Kaufleuten. In diesem Bericht erwähnte er auch Abraham Meyer:
„… Es werden sich aber verhoffentlich mit der Zeit, wo nicht vermögende Juden, so ein gewißes Schutzgeld geben, doch wenigstens genugsame andere Einwohner, welche das ordinaire Verbittelgeld erlegen, zu Elmeshorn einfinden und diesen Abgang einigermaßen wieder ersetzen. Wie sich denn schon ein Jude, namens Abraham Meyer, bey mir gemeldet, welcher immediate nach Holland handelt und sich in Elmeshorn ein eigen Hauß bauen oder kaufen, auch jährlich in Euer königl. Mayt. Rantzauischen Register, nebst denen ordinairen Abgiften für sein Hauß, 6 Rthlr. Cronen Schutzgeld erlegen will."(2)
Anmerkungen:
1) Vgl.: Kirschninck, Harald: Die Geschichte der Juden in Elmshorn. 1685-1918. Band 1. Norderstedt 2017.
2) LAS Abt. 65.1 Nr. 1481
55 Isaac Moses
Foto: Bert Sommer
Zit. n. Nathanja Hüttenmeister. http://www.steinheim-institut.de:80/cgi-bin/epidat?id=elm-70
Isaac Moses war in den 80er und 90er Jahren des 18. Jahrhunderts einer der beiden Vorsteher der jüdischen Gemeinde.
Im Dezember 1790 schrieben die Vorsteher der Elmshorner Gemeinde, Isaac Moses und Jonas Samuel, dem König, daß bei einigen Mitgliedern der falsche Eindruck bestehe, daß Juden, die mit dem Bann belegt wurden, keine Gemeindeabgaben zu bezahlen hätten. (1)
„Es ist bey einigen der hiesigen Juden der irrige Wahn, wenn sie Schulden oder sonstiger Vergehungen halber in Banne gerathen seyn, daß sie vermeinen, Monats-, Armen- oder sonstige, von denen p.t. Vorstehern verlangte Gelder nicht bezahlen zu dürfen, weilen sie im Banne seyn. Diese Strafe ist aber solchen schlecht gesinnten Leuten keine Strafe, sondern vielmehr eine Vormauer ihres unrechtmäßigen Benehmens, sie beharren gantz gelassen und froh unter dem Banne, in der schmeichelhaften Vermuthung, wegen ihrer Gemeine nichts entrichten zu dürfen, solange sie unter demselben seyn. Wann aber durch dieses widerspenstige Betragen vieler hiesiger Juden unsere, mit nicht wenigen Nothdürftigen und Armen schon überhäuften Gemeine unmöglich länger bestehen kann, und es in dem Vermögen der wenigen Wohlgesinnten nicht ist, so wenig die Synagoge, deren Bedienten und die Armen allein zu unterhalten, als wenig die sonsten notwendig seyende Ausgaben zu bestreiten; so sehen wir uns notdrungen, Ew. Königl. Maytt. allerunterthänigst zu bitten,
Allerhöchstdieselbe wollen Allergnädigst zu verfügen geruhen:
Daß, wenn hiesige Juden erweisliche Schulden, erforderliche Ausgaben, Monats-, Armen- oder sonstige Gelder in Güte nicht bezahlen, der Herr Cammerherr und Administrator von Bardenfleth auf Anzeige der p.t. Vorsteher der hiesigen Gemeine, den Säumigen und Widerspenstigen die execution zuzulegen habe." (2)
Die Gegenpartei bestand aus 13 Juden, die sich im März 1791 ebenfalls an den König wandten:
„(...) Die Kläger behaupten, daß man gegen ihnen widerspenstig handle, nehmlich das wir 1.lich nicht zu der gemeinschaftlichen Caße concurrieren, und zweitens das wir den Banne nicht respectiren. Es ist das Lächerlichste, was die Herrn Vorsteher nur wider uns anbringen können, denn ein jeder aus unserer Gemeine, der hiezu schuldig ist, concurirt zu der gemeinschaftlichen Caße, und zu allen dem, was unsere Gemeine zu bezahlen oblieget, es habe kommen, wie es immer wolle: Es wäre dann, das es ein Unvermögender sey, und einer der zu dieser Concourrage noch nicht gerechnet werden darf, und dieses werde ich als ein Mann, der schon über 30 Jahre in dieser Gemeine wohnet, und in währender Zeit das Vorsteheramt 10 Jahre bedinet hat, gewiß erweißen können: allein ich habe mich nie eine solche uneingeschränkte Macht bedient, und niemanden aus unserer Gemeine willkührlich behandelt; wie die jetzigen Vorsteher es sich als leider rechtlich anmaßen. Auch hat der Zeit, da ich dies Amt bediente, ein jeder unserer Glaubensgenossen den Banne respectirt, mithin sind die Vorspiegelungen der Vorsteher als ganz unwahr anzusehen: Allein in so ferne der Vorsteher widerrechtlich handelt, kann er von der Gemeine keine Hochachtung verlangen; und dies ist hier der Fall, das die jetzigen Herrn Vorsteher widerrechtl. und denjenigen willkührlich behandeln, dem sie aus Neid und Mißgunst nicht gut wollen. Mann wird es auch als eine Seltenheit annehmen müßen, es sey unter Juden oder welcher Religion es wolle, daß eine Gemeine ohne geistl. und weltl. Vorgesetzten bestehe; und dieser Fall existirt hier in Elmshorn, bey unserer hiesigen Gemeine haben wir nur einen Mann, der unser Schächter und zugleich unser Vorbether ist, mithin soll, weil wir keinen Rabbi haben, unsere ziemlich große Juden-Gemeine von ein paar Vorsteher in Ordnung gehalten werden, die uns willkührlich und widerrechtlich behandeln wollen. In dem Gesuche haben die Vorsteher auch vorgestellt, daß sie monatliche Armengelder an unsere Armen auszutheilen hätten (...) Die Unterhaltung der Sinagoge und die Besoldung der Schulbediente, werden aus folgender Einnahme berichtiget 1) Von den Vermiethungen der Stände in der Sinagoge 2) von dem Verkauf der 10 Gebothe und 3) von der gewöhnlichen Contribution. Und das von dieser Einnahme nach alle den erforderlichen Abgaben noch immer ein Überschuß bleibt, so zeiget sich von selbst, das die Vorsteher gar keine Ursache haben, durch ihre falsche Vorspiegelungen von Ihro königl. Mayt. die Freyheit zu suchen, einen einzigen in unserer Gemeine mit Execution belegen zu dürfen. Was den Ceremonien-Sachen betrift, so ist uns zum Scheide-Richter von Ihro königl. Mayt. der Ober- und Land- Rabbiner zu Altona als Vorgesetzter zugeordnet worden, und so Jemand in unserer Gemeine von Hochdenselben in den Banne geschrieben wird, müßen wir ihn respectiren: allein nicht den Banne der hiesigen Vorsteher, und dieser Gestallt ist mein kleiner Sohn Isaac Abraham schon 9 Monathe mit dem Bann belegt, und bloß wegen einer verlangten Concurrence zu der gemeinschaftlichen Casse, da mein Sohn nur erst das 14te Jahr erreicht hat, so würd ein jeder Vernünftiger und Sachverständiger diese Forderung von den Vorstehern ganz widerrechtlich und unbillig finden; und über dies verlangen die Kläger von ihm eine zweyjährige Nachlage, und da nach unseren jüdischen Ceremonien keiner zu der gemeinschaftlichen Casse etwas bezahlen darf, bis er das 20. Jahr erreicht hat, so findet gewiß ein jeder diese Forderung von meinem Sohn unbillig, weil ich mit Gewißheit behaupten kann, daß von den hiesigen Juden Knaben keiner zu dieser Caße für sein 20 Jahr bezahlet hat. Alle meine Exeptiones kann ich erweißen; (...)" (3)
Am 27. Mai 1791 erlaubte Christian VII. den Elmshorner Juden, sich unter gewissen Bedingungen an die Zivilobrigkeit und nicht an den Oberrabbiner zu wenden. Dieses gestattete er aber nur den Elmshornern.
„An den Administrator der Grafschaft Ranzau. Verfügung, daß die Gevollmächtigten der Judenschaft zu Elmshorn in gewissen Fällen die Execution wider dortige Juden bey der