Wie der Hase zu den Ostereiern kam: Ferdi sucht den Osterhasen
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Ferdi, der kleine Sohn des Bauern, vermisst die Hasen, die im Frühjahr immer auf den Feldern des Vaters gebalgt und sich geboxt hatten. Er geht sie suchen und findet sie im Naturschutzgebiet. Ein Huhn hat sich zu den Hasen geflüchtet, es sei aus einem Hühnergefängnis entkommen, erzählt es. Viele Hühner werden dort unter den schrecklichsten Bedingungen gefangen gehalten. Ferdi entschließt sich, mit Hilfe der Hasen die Hühner zu befreien. Er hat einen wagemutigen Plan.
Hannelore Deinert
Hannelore Deinert ist in Kelheim an der Donau geboren und wuchs ohne Vater auf, er ist im Krieg geblieben. Nach einigen Wanderjahren und einem sehr intensiven Familien- und Berufsleben, sie betrieb in Münster bei Dieburg ein Spielwaren- und Bastelgeschäft, fand sie die Zeit, ihrer Leidenschaft, dem Schreiben, nachzukommen. Sie absolvierte erfolgreich ein Literatur Fern-Studium und schreibt Romane, Kurzkrimis, Gedichte, Jugend- und Kindergeschichten. Ihr Motto ist: Licht blendet zu sehr, zum Glück gibt es den Schatten.
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Book preview
Wie der Hase zu den Ostereiern kam - Hannelore Deinert
Inhaltsverzeichnis
Wie der Hase zu den bunten Eiern kam
Ferdi vermisst den Osterhasen!
Zwei Ostergeschichten
zum Vorlesen oder Selbstlesen
Wie der Hase zu den bunten Eiern kam.
Man erzählt sich, dass einmal eine Hasenmutter vor ihrer Erdhöhle, genannt Sasse, saß und ihre großen, etwas kurzsichtigen Augen aufmerksam über das stille, frisch bestellte Ackerland schweifen ließ, ihre großen, hoch aufgerichteten Löffel (Ohren) nahmen jedes noch so kleine Geräusch wahr. Im Osten hellte sich bereits der Himmel auf, rötlich angehauchte Schleierwolken kündigten einen schönen Tag an.
Ihre Sasse liegt gut versteckt auf einem buschigen Feldrain zwischen zwei Äcker, aber nicht weit entfernt, dort wo vor nicht allzu langer Zeit fruchtbares Ackerland gewesen war, rücken mehr und mehr menschliche Behausungen heran, und nichts fürchtet die Häsin mehr, als die Menschen mit ihren totbringenden Knallbüchsen. Sicher, es hatte schon lange kein Knall mehr die friedliche Ruhe gestört, dafür aber hatte sich eine andere, nicht weniger große Gefahr aufgetan. Ein schwarzes, unüberwindliches Band durchschneidet nämlich seit letztem Sommer die Felder und Wiesen, auf dem den lieben, langen Tag und die halbe Nacht hindurch Fahrgeräte und ungeheuer riesige Ungetüme entlang brummen. So mancher Artgenosse musste schon sein Leben dort lassen.
Aber damit nicht genug, ein noch viel größeres Ungetüm, von vielen Menschen begleitet und eine vergleichsweise schmale, schwarze Trasse hinterlassend, wälzte sich neuerdings nah an der Sasse vorbei Richtung Bauernhof.
Die Häsin seufzt bekümmert auf und streift mit einem flüchtigen Blick den Bauernhof, der zwei Äcker entfernt liegt. Seine Mauern und verwitterten Dächer sind ihr bestens vertraut, von ihnen hatte sie nichts zu befürchten, bisher jedenfalls nicht. Auch die Menschen und die Tiere dort stören nicht weiter, nicht einmal das ratternde Monster mit den riesigen Rädern, auf denen einer von ihnen sitzt und, kaum dass der Schnee weggeschmolzen und die dunkle, feuchte Ackererde aufgetaut ist, über die Felder tuckert. Die Rüben- und Salat-Stecklinge, die er dabei in die Furchen versenkt, schmecken köstlich nach den kargen Wintermonaten. Wer sollte dazu schon nein sagen?
Aber sie würde ihre Sasse, ihren Zufluchtsort, in dem schon viele Häschen geboren wurden und groß geworden sind, trotzdem verlassen müssen. Sie wird sich eine ruhigere, sicherere Bleibe suchen müssen, wo immer das auch sein mag.
Die Sonne geht über den Feldern auf und schickt ihre warmen Strahlen über das taubenetzte Land, der Häsin läuft beim Anblick der jungen Triebe, die einladend im Morgenlicht glitzern, das Wasser im Maul zusammen. Kein Wunder, ihre Nahrung hatte während der langen Wintermonate lediglich aus Laub, Holztrieben und Wurzeln bestanden, ein karges Fressen, wenn man bedenkt, dass sie eine ganze Rasselbande hatte ernähren müssen.
Die Luft scheint rein zu rein, keine Gefahr in Sicht, die Häsin lässt einen murrenden Lockruf hören, ihre Kinder sollen heute das erste Mal die Geborgenheit der Sasse verlassen und von der zarten Saat kosten. Sie müssen sich, noch ehe die neuen