Vorkurs Mathematik für Ingenieure für Dummies
Von Thoralf Räsch
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Buchvorschau
Vorkurs Mathematik für Ingenieure für Dummies - Thoralf Räsch
Einleitung
Ich freue mich darüber und möchte Ihnen danken, dass Sie sich für dieses Buch entschieden haben – eine wirklich gute Wahl, wie ich finde. Mathematik ist eine Grundlagenwissenschaft und kein Ingenieur kommt ohne sie aus. Dieses Buch stellt die Brücke zwischen Ihrem Schulwissen und Ihrem ersten Studienjahr dar. Wir starten langsam, steigen aber immer tiefer in die Mathematik ein. Das Ganze erklärt sich am besten an vielen Beispielen: Es ist ein (praxisorientiertes) Mathematiklehrbuch. Naturwissenschaftliche und ingenieurwissenschaftliche Grundlagen benötigen jede Menge Mathematik. Diese finden Sie in diesem Buch, und das möglichst leicht verständlich mit vielen Beispielen – das war mein Ziel bei der Zusammenstellung der einzelnen Kapitel.
Ein leicht verständlicher Einstieg in die höhere Mathematik anhand vieler Beispiele
Verstehen Sie mich nicht falsch: Die Tiefe der Mathematik lernt man, indem man nach dem Warum? fragt. Wenn Sie als Mathematikstudent dieses Buch lesen, werden Ihnen die Beweise und Übungsaufgaben zum Selbststudium fehlen. Das ist nicht das Anliegen dieser Lektüre. Dieses Buch ist für Studierende, speziell für ingenieurwissenschaftlich orientierte Studierende, geschrieben, die Mathematik in Ihrem Studium anwenden und soviel Mathematik verstehen müssen, dass Sie sich später mit Mathematikern unterhalten können. Das Buch ist für all diejenigen interessant, die physikalisch-naturwissenschaftliche Zusammenhänge verstehen wollen und dafür Mathematik benötigen.
In diesem Buch ist für jeden etwas dabei – ein leicht verständlicher und praxisnaher Einstieg sowohl in die Grundlagen der Mathematik als auch in die »Höhere Mathematik«.
Überall praktische Beispiele
Beispiele aus dem täglichen (mathematischen) Leben spielen eine wesentliche Rolle in diesem Buch. Sie erkennen die Beispiele im Text durch eine hervorgehobene Einleitung wie »Ein Beispiel« oder »Noch ein Beispiel« oder auch »Und noch ein Beispiel« usw. In diesen Beispielrechnungen sehen Sie, wie Sie praktisch die theoretischen Zusammenhänge anwenden, so dass Sie besser vorbereitet sind, wenn Sie später konkrete Probleme lösen müssen.
Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und das wird vielleicht nicht alle meine Mathematikkollegen erfreuen: Ich werde an einigen Stellen die zu verstehenden Begriffe eher an Beispielen praktisch vorrechnen. Ich verspreche mir davon, dass Sie bei einem gut gewählten Beispiel mehr als nur die konkrete Lösung ablesen können und zusätzlich das allgemeine Prinzip des Vorgehens besser verstehen. Zusätzliche Hinweise werden dann die allgemeine Behandlung abrunden.
Darüber hinaus finden Sie über das gesamte Buch verteilt, immer mal wieder Anwendungen aus verschiedenen Bereichen der Naturwissenschaften, die Ihnen zeigen sollen, wie man die jeweils gerade zu lernende Mathematik im Alltag anwenden kann.
Törichte Annahmen über den Leser
Oder anders ausgedrückt: Für wen ist dieses Buch geschrieben? Zunächst einmal haben Sie sich nicht vom Titel abschrecken lassen – weder von dem Wort »Mathematik« noch von »Dummie«. Ich bin stolz auf Sie, aber es gäbe auch keinen Grund zur Sorge!
Dieses Buch ist geschrieben für …
Studenten und Studentinnen, die mathematische Grundlagen verstehen wollen oder müssen. Dieses Buch gibt Ihnen Ein- und Überblicke und Sie werden nicht genervt mit technischen Details. Sie finden praktische Hinweise und jede Menge Beispiele. Die mathematischen Begriffe werden erklärt und erläutert; insbesondere sehen Sie Querverbindungen und Zusammenhänge.
Schüler und Schülerinnen, die an der Mathematik interessiert sind und erste Einblicke in die schillernde Welt der Mathematik bekommen möchten. Sie könnten auch ein/e Schüler/in sein, der/die einen Einblick in die Universitätsmathematik bekommen, oder sich auf das nahende Studium vorbereiten möchte.
Studenten oder Studentinnen, die Mathematik in Ihrem Studienfach haben und ein wenig frustriert von der in der Veranstaltung angegebenen Literatur sind.
Interessierte Personen jeden Alters, die einfach Spaß an der Mathematik haben möchten. Beeindrucken Sie Menschen, die es nicht von Ihnen erwarten mit mathematischen Konzepten. Und nebenbei, sollte man sich nicht immer weiterbilden – vielleicht auch gerade mathematisch? So folgen Sie mir auf den Spuren einer der ältesten Wissenschaften …
Konventionen in diesem Buch
Es gibt nicht viele Regeln für dieses Buch, in die ich Sie vorher einführen müsste. Mir war beim Schreiben des Buches wichtig, dass Sie mit Spaß und einem Lächeln kompetent durch die Mathematik geführt werden. Mathematik kann nämlich Spaß machen und ist keineswegs so trocken, wie oftmals (fälschlicherweise) vermutet. Lassen Sie sich (ver)führen.
Vielleicht ein paar Kleinigkeiten zur Darstellung. Ich werde Sie stark motivieren und Ihnen die Zusammenhänge zum praktischen Leben aufzeigen. Sie werden viele Beispiele erleben und vorgerechnet sehen. Manchmal bitte ich Sie, dies rasch einmal selbst durchzurechnen – ich würde dies nicht als Übungsaufgaben verkaufen wollen, aber das selbstständige Üben ist in der Mathematik ein wesentlicher Bestandteil des Erlernens. Nutzen Sie die Chancen, wenn ich Ihnen diese gebe.
Die Symbole am Rand werden Ihnen helfen, schnell und übersichtlich die wichtigen Passagen zu erkennen. Begriffe und Schlüsselwörter werden kursiv gesetzt. So haben Sie alles wichtige immer schnell im Blick.
Nützliche Alltagsbezüge finden Sie in regelmäßigen Abständen in grauen Kästen. Diese dienen der Auflockerung – dort können Sie ein wenig aufatmen und verschnaufen.
Wie dieses Buch strukturiert ist
Dieses Buch ist in sieben Teile gegliedert. Die jeweiligen Teile sind wiederum in kleinere und handliche Portionen, die Kapitel, geteilt, so dass Sie den Stoff besser aufnehmen können. Die angegebenen Teile sind grundsätzlich in analytische und algebraische Themen unterteilt, wobei diese thematisch stark in einander verwoben sind.
Teil I: Zahlen und Rechenoperationen
In diesem Teil starten wir mit unserer kleinen Reise durch die Welt der Mathematik. Wir wiederholen einige Begriffe, die Sie sicherlich schon einmal in der Schule gehört haben. Teilweise werde ich einen anderen Blickwinkel wählen, aber das werden Sie sehen. Wir schauen uns zunächst die Zahlbereiche und ihre Eigenschaften an. Insbesondere betrachte ich mit Ihnen, wie wir von einem zum anderen kommen können. Im zweiten Kapitel gibt es ein wenig Mengenlehre zu bestaunen und ich wiederhole die beliebte Prozent- und Zinsrechnung mit Ihnen. Im dritten Kapitel wird es noch einmal technisch: Sie werden angehalten, die Mathematik als (formale) Sprache anzusehen. Das wird gewöhnungsbedürftig werden, aber dies brauchen Sie, um sich präzise in der Mathematik ausdrücken zu können. Nach einem kleinen Ausflug in die Welt der Unendlichkeit(en), schließen wir diesen Einführungsteil mit Gedanken über das Lösen von einfachen Gleichungen und Ungleichungen. Ungeduldig geworden einzusteigen? Gleich geht's los!
Teil II: Keine Angst vor Gleichungen, Vektoren und Matrizen
In diesem Teil wird Ihr Zahlenhorizont erweitert: Die komplexen Zahlen ergänzen die uns mittlerweile bekannten reellen Zahlen. Anschließend sind Sie bereit für die Lineare Algebra: Sie üben mit Linearen Gleichungssystemen und Vektorräumen umzugehen und lernen Matrizen kennen. Ich zeige Ihnen die jeweils wichtigen Eigenschaften und die grundlegenden Zusammenhänge all dieser Begriffe. Dieser Teil hat es in sich - atmen Sie gern vorher tief durch.
Teil III: Funktionen, Folgen und Reihen
In diesem Teil ist es schließlich soweit – Sie starten mit der Analysis durch und lernen die wichtigsten Grundelemente kennen: Funktionen und ihre Eigenschaften, Darstellungsformen und wichtige Zusammenhänge, aber auch Zahlenfolgen und Reihen mit ihren Tests auf Konvergenz beziehungsweise Divergenz. Dabei erkläre ich Ihnen wie üblich die Begriffe zunächst formal bevor die Techniken in vielen Beispielen erläutert werden, damit Sie wissen, wie Sie mit diesen analytischen Begriffen umzugehen haben. Keine Angst, wir gehen langsam voran.
Teil IV: Keine Angst vor Geometrie
In diesem Teil geht es um Geometrie – diese darf nicht fehlen! Ich zeige Ihnen ein paar Grundlagen, die Sie verstehen sollten. Im ersten der beiden Kapitel geht es um Winkel, Strahlen, aber auch Geraden und Ebenen und schließlich Dreiecke. Im zweiten der beiden Kapitel zeige ich Ihnen ein paar grundlegende Grundstrukturen in der Geometrie, sowohl bekannte Vielecke und Kreise in der Ebene, aber auch abschließend dreidimensionale Körper. All dies soll dazu dienen, dass Sie ein geometrisches Grundverständnis erwerben. Dies ist wichtig, denn die erfolgreiche Mathematik lebt von der Gabe, sich komplizierte Sachverhalte vorstellen zu können – in diesem Sinne: Möge Ihre Vorstellung hier beginnen.
Teil V: Differentiation und Integralrechnung für eine Variable
Differentiation und Integration von Funktionen sind die beiden großen Konzepte der Analysis. Sie bilden das Herz des Analysislehrplans. Bei der Differentiation sucht man Ableitungen. Eine Ableitung ist eine Änderungsrate, wie beispielweise Kilometer pro Stunde. Auf einem Graphen einer Abbildung teilt Ihnen die Ableitung die Steigung in einem Punkt mit. Beim Integrieren von Funktionen geht es um das Finden von Stammfunktionen, deren Ableitungen wieder die Ausgangsfunktion ergeben. Mithilfe dieser können beispielsweise Flächen unter dem Funktionsgraphen berechnet werden, die dann ebenfalls praktisch interpretiert werden können: So ist die Ableitung des Weges nach der Zeit die Geschwindigkeit, das heißt die Geschwindigkeit ist der Anstieg im Weg-Zeit-Diagramm. Andersherum ist die Größe der Fläche unter der Geschwindigkeitskurve gleich dem zurückgelegten Weg. Interessant, oder?
Teil VI: Differentiation und Differentialgleichungen für zwei Variablen
Dieser Teil hat es wirklich in sich – schnallen Sie sich an! Ich führe Sie in die Welt der Funktionen ein, die nicht auf einer Variablen, sondern auf gleich mehreren Variablen definiert sind. Solche Funktionen treten im Alltag eines Ingenieurs überall auf, wie Sie in den folgenden Kapiteln sehen werden. Die Herausforderung bei solchen Funktionen ist, dass die Fragestellungen, denen wir in Teil I für Funktionen mit einer Variablen nachgegangen sind, jetzt für Funktionen mehrerer Variabler ebenso interessant sind: Ich zeige Ihnen daher, wie Sie solche Funktionen graphisch darstellen können; wann sie stetig, differenzierbar oder integrierbar sind, wie Sie Berge und Täler in den zugehörigen Graphen finden – oder auch wie solche Begriffe auf diesen komplizierten Graphen überhaupt definiert sind. In Kapitel 20 führe ich Sie schließlich noch in die Welt der Differentialgleichungen ein. In dieser geht es mal wieder um Gleichungen, deren Lösungen diesmal keine Zahlen, sondern Funktionen sind: Sie beschreiben funktionale Zusammenhänge verschiedener Ableitungsbedingungen einer Funktion und suchen eine solche, die diese erfüllt – solche Fragestellungen stammen direkt aus der Praxis! Sie verstehen gerade kein Wort mehr? – Lassen Sie sich überraschen!
Teil VII: Der Top-Ten-Teil
An dieser Stelle ist es nun Zeit, einen Gang herunterzuschalten. Sie haben hier ein Kapitel vor sich. Es gibt Ihnen zehn wirklich gut gemeinte Ratschläge, die Sie immer und besonders am Anfang eines Kurses beherzigen sollten. Lassen Sie sich unterhalten, doch nehmen Sie bitte die Ratschläge dennoch ernst.
Die Symbole in diesem Buch
Sie werden an vielen Stellen in diesem Buch Symbole am linken Rand einer Seite entdecken. Ich verwende drei verschiedene, um Ihre Aufmerksamkeit auf besonders wichtige Informationen zu lenken. Die Bedeutung dieser Symbole möchte ich Ihnen jetzt erläutern.
Dieses Symbol kennzeichnet wichtige Hinweise, Tipps und auch Ideen, die Ihnen das Leben in der mathematischen Welt erleichtern werden. Dies können Eselsbrücken oder praktische Vorgehensweisen sein. Manchmal finden Sie auch sehr einfache, aber dennoch wichtige Zusammenhänge zwischen einzelnen mathematischen Begriffen.
Dieses Symbol deutet auf Begriffserklärungen hin. Es werden auch mathematische Objekte genau angegeben – sie werden definiert. Manchmal finden Sie auch nachhaltig einzuprägende Ideen und Zusammenhänge. Dieses Symbol wird sehr häufig auftauchen.
Dieses Symbol weist auf eine beliebte Fehlerquelle hin. Verstehen Sie es wie ein Achtung-Zeichen. In der Vorlesung würden Sie mich an solchen Stellen laut und deutlich sagen hören: Aufpassen! Konzentrieren Sie sich bitte an diesen Stellen besonders, um nicht ähnliche Fehler zu machen, wie auch schon viele Generationen vor Ihnen. Lernen Sie auch aus den Fehlern anderer.
Den modularen Aufbau für sich nutzen
Dieses Buch ist modular aufgebaut, das heißt Sie können geschickt zwischen den einzelnen Themenbereichen hin- und herspringen, wenn Sie sich nur einen kleinen Überblick verschaffen möchten. Ich zeige Ihnen kurz, welche Kapitel dennoch zusammenhängen.
Das erste Kapitel über die Zahlbereiche ist natürlich immer ein guter Startpunkt – dabei machen Sie nichts falsch. Wenn Sie sich dabei bereits sicher fühlen, können Sie auch im zweiten Kapitel über Polynome, Potenzen und Wurzeln sowie das Rechnen mit Zahlen und Variablen einsteigen. Das dritte Kapitel, welches Licht in die Tiefen der mathematischen Logik und Beweistechniken bringt, ist prinzipiell losgelöst von den anderen und zeigt Ihnen einen weitere Grundlage der Mathematik. Genauso verhält es sich mit dem vierten Kapitel über Gleichungen und Ungleichungen und dem Kapitel 5 über komplexe Zahlen. Diese sind alle sehr unabhängig geschrieben, geben Ihnen aber notwendige Querverweise.
In Kapitel 6 startet die Einführung in die Welt der linearen Algebra, in dem über Vektoren in Vektorräumen und lineare Gleichungssystemen gesprochen wird. Es baut auf dem Grundwissen aus den vorangegangenen Kapiteln auf. Kapitel 7 über Punkte, Geraden und Ebenen im dreidimensionalen Raum benötigt dann das Wissen aus Kapitel 6. Das Kapitel 8 über Matrizen benötigt ebenfalls das Wissen aus Kapitel 6, ein gutes Verständnis aus Kapitel 7 ist wünschenswert.
Mit Kapitel 9 über Funktionen starten wir den analytischen Teil, der wieder auf den Grundlagen aus den ersten fünf Kapiteln aufbaut. In Kapitel 10 wird dies thematisch über Stetigkeit und Grenzwerte fortgeführt. Kapitel 11 über Folgen und Reihen ist grundsätzlich isoliert, grundlegendes Verständnis aus den beiden vorangegangenen Analysiskapiteln ist allerdings ratsam. Die Kapitel 12 und 13 über Geometrie bauen aufeinander auf, sind aber thematisch von den anderen eher isoliert.
In Kapitel 14 über den Ableitungsbegriff von Funktionen einer Variablen benötigen Sie das Wissen aus den Kapiteln 9 und 10, vielleicht sogar ein wenig aus Kapitel 11. Das Kapitel 15 setzt mit der Kurvendiskussion direkt daran an. Dagegen können Sie das Kapitel 16 über die Integration von Funktionen einer Variablen direkt im Anschluss an Kapitel 9 und 10 lesen. In den Kapitel 17 und 18 werden Ihnen Integrationstechniken gezeigt, die direkt aufeinander und auf dem Verständnis aus Kapitel 16 aufbauen.
In Kapitel 19 müssen Sie sich dann warm anziehen. Hier brauchen Sie das Wissen aus den Analysiskapiteln 9 bis 15, wenn der Ableitungsbegriff für Funktionen mehrerer Variabler eingeführt wird. Anschließend werden in Kapitel 20 Differentialgleichungen verschiedener Arten eingeführt und Lösungsansätze diskutiert, die mindestens das Wissen aus Kapitel 14 und 16 einfordern.
Trotz des modularen Aufbaus des vorliegenden Buches werden Sie dank der Querverweise Zusammenhänge erkennen können. Mit dem Kapitel 21 startet schließlich der Top-Ten-Teil. Dieser ist mit dem gewohnten Augenzwinkern geschrieben.
Es ist viel Stoff auf den folgenden Seiten untergebracht. Ich habe mir Mühe gegeben, dies unterhaltsam und doch inhaltsreich für Sie aufzuarbeiten. Seien Sie gespannt und folgen Sie mir …
Teil I
Zahlen und Rechenoperationen
IN DIESEM TEIL…
Wir starten nun mit unserer kleinen Reise durch die Welt der Mathematik. Wir wiederholen einige Begriffe, die Sie sicherlich schon einmal in der Schule gehört haben. Teilweise werde ich einen anderen Blickwinkel wählen, aber das werden Sie sehen. Wir schauen uns zunächst die Zahlbereiche und ihre Eigenschaften an. Insbesondere betrachte ich mit Ihnen, wie wir von einem Zahlenbereich zum anderen kommen können. Im zweiten Kapitel gibt es ein wenig Mengenlehre zu bestaunen und ich wiederhole die beliebte Prozent– und Zinsrechnung mit Ihnen. Im dritten Kapitel wird es noch einmal technisch: Sie werden angehalten, die Mathematik als (formale) Sprache anzusehen. Das wird gewöhnungsbedürftig werden, aber dies brauchen Sie, um sich präzise in der Mathematik ausdrücken zu können. Nach einem kleinen Ausritt in die Welt der Unendlichkeit(en), schließen wir diesen Einführungsteil mit Gedanken über das Lösen von einfachen Gleichungen und Ungleichungen. Ungeduldig? Dann also los …
Kapitel 1
Zahlen und Grundrechenarten
IN DIESEM KAPITEL
Natürliche Zahlen durch die Nachfolgeroperation erkennen
Mit Differenzen zu den ganzen Zahlen
Mit Quotienten zu den rationalen Zahlen
Irrationale Zahlen hinzunehmen
Rechnen mit Variablen, Klammern und Summenzeichen
In diesem ersten Kapitel zeige ich Ihnen, woher die Zahlen kommen und wie Sie mit diesen rechnen können. Mit diesem Verständnis lernen Sie nebenbei noch einmal, wie Sie mit Brüchen zu arbeiten haben. Am Ende dieses Einführungskapitels werden Sie mit den Grundbestandteilen der mathematischen Sprache vertraut gemacht: den Variablen! Das Rechnen mit diesen Unbekannten muss sitzen, wie Sie sehen werden.
Mathematik und ihre natürlichen Zahlen
Fangen wir langsam an. Wenn Sie in einem Korb Ihre Äpfel zählen wollen, dann starten Sie mit der Eins und zählen weiter: zwei, drei, vier und so weiter. Diese Zahlen benötigen Sie ständig im täglichen Leben – es handelt sich um die so genannten natürlichen Zahlen.
Die Menge der natürlichen Zahlen math bilden die Zahlen 0,1,2,3,4,5,…. Diese Menge ist unendlich groß: Ist nämlich eine Zahl n in der Menge math enthalten, so auch ihr Nachfolger math .
Die natürlichen Zahlen sind in Abbildung 1.1 dargestellt, so wie Sie sie erwarten:
Abbildung 1.1: Natürliche Zahlen
Die Mathematiker sind sich oft nicht ganz einig, ob sie die Null zur Menge der natürlichen Zahlen hinzuzählen sollen. Das stellt aber auch kein Problem dar. Es handelt sich um eine typische Situation in der Mathematik: Mit beiden Varianten können sie leben und rechnen, aber sie müssen es vorher festlegen – die Mathematiker nennen dies »definieren«.
In diesem Buch gehört die Null zur Menge der natürlichen Zahlen. Ich sage Ihnen auch, warum ich dies gut finde: Stellen Sie sich vor, Sie möchten die natürlichen Zahlen verwenden, um eine Anzahl von Gegenständen zu beschreiben: Wie viele Äpfel im Korb sind; wie viele Birnen sich im Regal befinden oder wie viele Autos auf der Straße vorbeifahren. Dies können eben 1, 2, 3 oder 1000 sein. Der Korb, das Regal oder die Straße kann aber genauso gut auch leer sein. Diese Anzahl würden Sie dann mit Null beschreiben.
Natürliche Zahlen als Äquivalenzklassen
Betrachten Sie eine Tüte mit drei Birnen. Nehmen Sie nun die drei Birnen heraus und packen Sie drei Äpfel hinein. Wenn Sie nur die Anzahl der Objekte beschreiben möchten, die sich in der Tüte befinden, dann kommt es nicht auf das Objekt an, die Äpfel und Birnen, sondern nur auf die Anzahl: in beiden Fällen »3«. Daher beschreibt die Zahl »3« offenbar ganz viele Dinge, nämlich ganz viele Tüten mit jeweils drei Objekten oder auch eine kleine Herde von drei Pferden oder eine Familie mit der Mutter, dem Vater und dem Kind. Die Zahl »3« ist daher eine Abkürzung, ein Repräsentant der Mengen mit jeweils drei Objekten. Das ist Mathematik! Es wird aber noch besser: Der Null entspricht also die leere Tüte mit Äpfeln oder auch die leere Tüte mit Birnen. Achtung! Die leere Tüte ist nicht nichts! Es bleibt eine Tüte, in der einfach nur nichts enthalten ist. So wie die Zahl 0 eben immer noch eine Zahl ist. Auch das ist Mathematik.
Im Bereich der natürlichen Zahlen haben Sie (mindestens) zwei Operationen, mit denen Sie rechnen können: die Addition » math « und die Multiplikation » math «. (Manchmal wird der Multiplikationspunkt auch als » math « geschrieben. Diese Operationen sind beide zweistellig, das heißt Sie verknüpfen zwei natürliche Zahlen und erhalten eine neue, nämlich die so genannte Summe beziehungsweise das Produkt.
Ein paar technische Details für die richtigen Worte:
Bei der Addition verknüpft man zwei Zahlen math und math zu einer neuen Zahl math . Dabei heißen math und math die beiden Summanden und math die Summe.
Bei der Multiplikation verknüpft man zwei Zahlen math und math zu einer neuen Zahl math . Dabei heißen math und math die beiden Faktoren und math das Produkt.
Mit natürlichen Zahlen können Sie schon schön rechnen. Das liegt an den Eigenschaften, die diese Zahlen in Verbindung mit Ihren Operationen haben. Wenn Sie diese angeben möchten, müssen Sie über alle natürlichen Zahlen gleichzeitig sprechen. Das ist gar nicht so einfach, denn es gibt unendlich viele von ihnen. Wenn Sie eine Eigenschaft also nacheinander für alle Zahlen angeben wollten, dann werden Sie ja nicht fertig – soviel Zeit können Sie sich gar nicht nehmen (oder zumindest sollten Sie sich nichts danach vornehmen)!
Um dieses scheinbare Problem in den Griff zu bekommen, brauchen wir zunächst einmal eine Schreibweise hierfür: Sie verwenden die so genannten Quantoren math und math wie folgt:
Den Allquantor math lesen Sie als »für alle« und verwenden diesen, um über alle Zahlen gleichzeitig zu sprechen: So lesen Sie die Formel » math « als »für alle math ist math echt größer als math «. Das bedeutet, dass es egal ist, welche Zahl math Sie nehmen, ihr Nachfolger math wird stets echt größer sein. Dies gilt also für 0, 1, 2, aber auch für 11 oder 111 oder auch 111111 und alle anderen Zahlen auch.
Den Existenzquantor math lesen Sie als »es existiert ein« und verwenden diesen, um die Existenz einer Zahl zu postulieren: So lesen Sie die Formel » math « als »es existiert ein math , so dass 2 plus math gleich 8 ist«. Das bedeutet, dass es eine Zahl geben muss, die zur 2 addiert 8 ergibt. Diese Zahl gibt es natürlich auch, nämlich die 6.
Mithilfe der Quantoren können Sie nun beliebig komplizierte Formeln aufstellen, die das Verhalten der Zahlen und ihrer Operationen beschreiben.
Ein Beispiel: Es gilt in den natürlichen Zahlen math . Das bedeutet, dass egal welche Zahlen Sie auswählen, wenn die erste kleiner als die zweite ist, dann können Sie immer eine Zahl finden, die zur ersten addiert die zweite ergibt. Verstanden? Sonst lesen Sie diesen Satz bitte noch einmal und überprüfen Sie sich selbst, ob Sie diesen Inhalt auch aus der Formel abgelesen hätten. Dabei geht es weniger um den Wortlaut, sondern nur um den beschriebenen Sachverhalt. Mehr zur mathematischen Logik und den Formeln der Mathematik lernen Sie in Kapitel 3.
Um Mathematik zu verstehen, müssen Sie Mathematik lesen, schreiben und sprechen lernen. Formeln sind dabei die Schriftsprache, die Sie wählen, um zu kommunizieren.
Formeln sind in der Mathematik sehr wichtig, um kurz und knapp über Zusammenhänge zu sprechen. Wenn Sie alles mit Worten beschreiben würden, dann würden die Inhalte untergehen. In der Mathematik ist es sehr wichtig, den Überblick zu behalten und dies erreichen Sie durch kurze aber übersichtliche Darstellungen. Aber seien Sie beruhigt, ein solches Gefühl kommt nicht von heute auf morgen. Haben Sie Geduld. Sie erlernen eine neue Sprache – dies geht auch nicht von heut auf morgen.
Eigenschaften der Grundrechenarten
Lassen Sie uns endlich rechnen und trotzdem Mathematik betreiben. Ich zeige Ihnen nun mithilfe der Formeltheorie ein paar allgemeine Rechengesetze und Sie versuchen diese gemeinsam mit mir zu verstehen. Folgende grundlegende Eigenschaften der Operationen Addition und Multiplikation über den natürlichen Zahlen können Sie leicht verstehen:
Assoziativgesetz der Addition: math
Kommutativgesetz der Addition: math
Existenz des neutralen Elementes der Addition: math
Assoziativgesetz der Multiplikation: math
Kommutativgesetz der Multiplikation: math
Existenz des neutralen Elementes der Multiplikation: math
Distributivgesetz: math
Das ist Ihnen zu technisch beschrieben? Aber verständlich ist es dennoch, oder? Sie können also beliebig klammern oder auch die Summanden oder Faktoren in ihrer Reihenfolge tauschen. Und schließlich gibt es jeweils ein Element pro Operation, dessen Verknüpfung nichts am Ausgangswert ändert: Addieren Sie die Null, passiert genauso viel, als wenn Sie mit der Eins multiplizieren, nämlich nichts Neues. Mehr zum Verknüpfen von Aussagen lesen Sie in Kapitel 3.
Ein Beispiel: Wenn Sie beispielsweise den Term math betrachten, dann können Sie wegen der Assoziativität die Klammern sofort weglassen und erhalten den wesentlich vereinfachten Ausdruck: math . Hier können Sie wegen der Kommutativität auch noch ordnen: math . Die neutrale Eins können Sie glücklicherweise auch noch weglassen, ohne etwas inhaltlich zu ändern und die Multiplikation mit sich selbst können Sie abkürzend als Potenzen schreiben, wenn Sie das möchten und erhalten schließlich: math – das ist doch viel einfacher!
Übrigens, Sie können ganz allgemein eine Menge math mit einer Operation math darauf betrachten. Gilt math so nennt man die Struktur math eine Halbgruppe. Gilt zusätzlich math , so spricht man von einer kommutativen (oder abelschen) Halbgruppe. Gibt es in einer Halbgruppe ein neutrales Element, so nennt man die Struktur Monoid.
Von den natürlichen zu den ganzen Zahlen
In den natürlichen Zahlen können Sie also addieren und muliplizieren und das ohne jede Einschränkung. Allerdings kennen Sie auch noch andere Operationen, die Sie zumindest teilweise auch auf den natürlichen Zahlen ausführen können: Ich spreche von den Umkehroperationen, also Subtraktion und Division: math und math . Allerdings können Sie nicht einfach math oder math berechnen, da es keine natürliche Zahl gibt, die diesen Termen entsprechen würde. Dennoch haben Sie sofort ein Gefühl dafür, was math sein sollte, nämlich math . Und schon sind wir bei den ganzen Zahlen.
Zu jeder natürlichen Zahl math bezeichnet math ihre Gegenzahl, die die Eigenschaft math besitzt. Die Menge der natürlichen Zahlen zusammen mit all ihren Gegenzahlen bezeichnet man als Menge der ganzen Zahlen math , also:
math.
Die ganzen Zahlen erweitern die Natürlichen und ergeben daher folgende Situation:
Abbildung 1.2: Ganze Zahlen
Schauen Sie sich folgende erste Eigenschaften der ganzen Zahlen an:
Beachten Sie, dass per Definition » math « offenbar gleich 0 sein muss. Überprüfen Sie dies bitte, indem Sie sich die Summeneigenschaft der Gegenzahl der 0 anschauen: Es gilt nämlich, dass die Gegenzahl der 0, also math , offenbar die Zahl math ist, so dass math gilt. Diese Eigenschaft erfüllt genau die Zahl 0 selbst.
Des Weiteren sehen Sie, dass die ganzen Zahlen die natürlichen Zahlen erweitern. Man sagt, dass die natürlichen Zahlen eine Teilmenge der ganzen Zahlen sind und schreibt: math .
Der Betrag einer ganzen Zahl math ist ganz einfach definiert, wenn Sie es ganz langsam lesen: math
Beachten Sie, dass der Betrag einer ganzen Zahl nie negativ ist! Es gilt: math und math .
Die Addition der natürlichen Zahlen wird auf die ganzen Zahlen kompatibel fortgesetzt –schauen Sie selbst:
Der Term math ist auch weiterhin 11, da beide Summanden positiv sind.
Der Term math entspricht math , da Sie die betragskleinere Zahl einfach von der betragsgrößeren abziehen, denn das Minuszeichen steht vor der betragskleineren Zahl und wird einfach durchgereicht.
Der Term math entspricht math , da Sie die betragskleinere Zahl von der betragsgrößeren abziehen – diesmal aber das Minuszeichen bei der betragsgrößeren stand und sich durchsetzt!
Der Term math entspricht math , da beide Summanden negativ sind, addieren Sie die Beträge der Summanden und setzen ein Minuszeichen davor.
Sie sehen, wie aufwändig es sein kann, nur die Addition zu definieren, wenn man dies formal durchführen möchte. Ich bin sicher, dass Sie diese beispielhafte Vorgabe zu einer allgemeinen Definition fortsetzen könnten – dazu müssten Sie lediglich die konkreten Zahlen durch Variablen ersetzen. Die Fortsetzung der Operationen beschränkt sich zurzeit natürlich nur auf die Addition – für die Multiplikation zeige ich Ihnen dies in Kurzform:
Es gilt: math und math .
Das bedeutet, wenn ein Minuszeichen dabei ist, dominiert es – sind gar zwei Minuszeichen dabei, wird daraus wieder ein Pluszeichen.
Ein paar technische Details für die richtigen Worte:
Bei der Subtraktion verknüpft man zwei Zahlen math und math zu einer neuen Zahl math . Dabei heißt math der Minuend, math der Subtrahend und math die Differenz.
Bei diesen formalen Definitionen der Addition können wir auch die Subtraktion definieren – Sie schreiben: math für ganze Zahlen math und meinen damit den Term math .
Ein Beispiel:
math.
Noch ein Beispiel: Berechnen Sie den Term math . Sie sehen sofort, dass es sich um math Elemente von » math « handelt, zu denen Sie eines hinzufügen. Somit muss das Ergebnis math sein. (Stellen Sie sich dies als Schulden vor: Wenn Sie jemandem 3 Äpfel schulden und Sie diesem Geschäftspartner einen Apfel geben, dann schulden Sie ihm nur noch 2 Äpfel.) Das sehen Sie auch anhand der obigen Regeln, denn math , also gilt math . Sie könnten auch rechnen:
math. Nicht schöner, aber das steckt eigentlich hinter der ersten Rechnung. Also keine Angst vor Variablen – aber dies können Sie im letzten Abschnitt dieses Kapitels noch weiter üben.
Existenz inverser Elemente nicht unterschätzen
Ein großer Unterschied zwischen der Addition und der Multiplikation auf den ganzen Zahlen ist die Tatsache, dass es zu jeder ganzen Zahl eine andere ganze Zahl gibt, so dass deren Summe das neutrale Element Null ergibt: Zu jedem math können Sie die Gegenzahl math finden, denn es gilt math . Dies gilt weder für die Addition in den natürlichen Zahlen (denn für die Zahl 3 gibt es keine andere natürliche Zahl, so dass die Summe 0 ergibt) noch für die Multiplikation in den natürlichen und ganzen Zahlen: Für die Zahl 2 gibt es keine natürliche oder ganze Zahl, so dass das Produkt mit ihr das neutrale Element der Multiplikation, die Eins, ergibt. Verstanden? Dann suchen Sie noch weitere Gegenbeispiele für diese Negativaussagen.
In der Struktur math gilt das Assoziativgesetz, das Kommutativgesetz sowie die Existenz des neutralen Elements. Des Weiteren gilt das Gesetz der Existenz der Inversen: math . Mathematiker nennen solche Strukturen abelsche Gruppen. Die Struktur math ist keine Gruppe, so ist auch die Struktur math keine Gruppe; beides sind allerdings Monoide.
Mathematiker und ihre Konstruktion der ganzen Zahlen
Wenn Mathematiker die ganzen Zahlen definieren, dann schreiben Sie nicht einfach die natürlichen Zahlen und ihre Gegenzahlen auf. Die Gegenzahlen existieren in dieser Art auch gar nicht, denn wenn Sie ehrlich sind, dann nutzen Sie bei der Schreibweise math bereits ihr Wissen darüber, dass diese Zahl irgendwo existieren muss. Sie müssen sich vorstellen –und das können Mathematiker sehr gut–, dass Sie nur Wissen über die natürlichen Zahlen haben und aus diesem Wissen über diese Zahlen neue kreieren möchten – unvorstellbar, oder? Ich zeige Ihnen die Idee: Was Ihnen in der Welt der natürlichen Zahlen fehlt, sind Differenzen beliebiger natürlicher Zahlen. Mathematiker akzeptieren typischerweise nicht oft, dass etwas nicht existiert – sie definieren sich diese Dinge einfach. So auch hier: Betrachten Sie einfach die Menge der folgenden Zahlenpaare math für natürliche Zahlen math und interpretieren Sie dies (im Kopf) als math . Nun können Sie verschiedene solche Paare miteinander identifizieren, nämlich diese, die in Ihrer Interpretation gleich sein sollen: Also etwa math und math , denn beide würden Sie interpretieren als math . Mathematiker sprechen hier von der Bildung von Äquivalenzklassen. Verstanden soweit? Gut! Dann weiter: Sehen Sie, dass Sie auch Zahlenpaare haben, die Ihrer math entsprechen, beispielsweise math oder auch math . Damit entspricht diese Menge von Zahlenpaaren, jeweils als gleich markierte Paare nur einmal gezählt, genau der Menge von ganzen Zahlen – diesmal aber nur mittels der natürlichen Zahlen definiert. Immer noch verstanden – gut, dann weiter im Text. Auf dieser Menge von Zahlenpaaren können Sie nun auch Operationen, wie etwa die Addition definieren. Sie schreiben formal: math . Dies entspricht auch Ihrer Interpretation, denn
math. Für die Multiplikation würde man dann schreiben: math . Dies ist schon viel komplizierter, aber es stimmt – schauen Sie selbst:
math.
Aufgaben mit Klammern richtig lösen
Hier gibt es nicht viel zu erläutern, aber wenn ich es nicht erkläre, dann fehlt es. Da die Addition und die Multiplikation assoziativ sind, können Klammern meistens weggelassen werden. Sie müssen also nicht math schreiben, sondern können dies einfach als math notieren. Allerdings müssen Sie aufpassen, wenn Sie subtrahieren, denn: Steht ein Minuszeichen vor der Klammer, ändern sich alle Zeichen in der Klammer! Das bedeutet, aus einem Pluszeichen innerhalb der Klammer wird beim Weglassen ein Minuszeichen und umgekehrt, das heißt:
math ist das Gleiche