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Chronik der Familie Liebrecht
Chronik der Familie Liebrecht
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eBook762 Seiten4 Stunden

Chronik der Familie Liebrecht

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Über dieses E-Book

Zur Familienforschung findet man meistens erst im gereifteren Alter. In unserem Fall konnte ich meine Familienforschung auf dem bereits im Jahr 1908 von meinem Großonkel
August Liebercht erstelltem Liebrecht‘schen Stammbaum systematisch aufbauen.
Schon bei der ersten Recherche erkannte ich die vielen Eigenheiten dieser ganz besonderen Familie Liebercht.
In den ersten Generationen ihrer Quedlinburger Zeit zeigten sich die Liebrechts als Weißgerber. Dann begann die Entwicklung des hochintelligenten Johan Anton Heinrich Liebrecht (1736-1820) im Preußischen Finanzwesen, zu Zeiten des Alten Fritz.
Spektakulär dann die Wege dieses Liebrecht in der Grafschaft Mark,
bis zum Preußischen Geheimen Kriegsrath, Zoll- und Schiffahrts-Direktor.
Gleichermaßen spannend war die weitere Recherche in den Archiven des Ruhrgebiets, zu den nachfolgenden Generationen! Auch hier ergaben sich hochinteressante Überraschungen zu den unternehmerischen Aktivitäten der 6 Söhne des Gründervaters,
sowie die lohnenden Ehen der 3 Töchter.
Wenn man das große Glück hat eine solch interessante Familie zu erforschen und darüber eine Chronik zu schreiben, dann entwickelt sich sehr bald eine gewisse Sucht der Suche nach Neuem und Interessanten in weiteren Archiven.
Diese Chronik der Familie Liebercht zeigt die einzelnen Generationen ab dem Jahr 1694 bis ins Jahr 1999, mit sehr vielen Handschriften, Bildern und Dokumenten..
Bisher ungeklärt ist geblieben, wann und wie sich der Name Liebercht aus dem einst mal getragenen Namen „Leiberich“ entwickelt hat? Absolut sicher aber ist, dass die Liebrecht‘s dieses hier beschriebenen Stammes mit keinem Liebrecht eines anderen Stamms gleichen Namens verwandt sind.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum8. Apr. 2019
ISBN9783749489251
Chronik der Familie Liebrecht
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Autor

Carl H. Liebrecht

Carl H. Liebrecht wurde 1927 in eine sogenannte "großbürgerliche Familie" hineingeboren. Trotz der großen Krisen der 30er Jahre verlebte er dort eine wohlbehütete Kindheit. Er war ein miserabler Schüler, aber ein begeisterter HJ-Junge. Gegen Ende des Krieges blieb ihm nichts erspart: Arbeitsdienst bei Warschau, Freitod des Vaters, fünf Wochen Flucht auf dem Pferdewagen bei eisiger Kälte, mit 17 Soldat, als "letztes Aufgebot des Krieges". Nach dem Krieg ein wechselvolles, wie er es nennt, "unordentliches" Leben. Vom Landwirt zum Personalberater. Liebrecht erzählt nicht nur spannend, er macht auch nachdenklich, über Sinn und Verlauf des Lebens. Eine fesselnde Zeitreise.

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    Buchvorschau

    Chronik der Familie Liebrecht - Carl H. Liebrecht

    Inhaltsverzeichnis

    Prolog

    Die Liebrecht'schen Wappen

    Die Eltern und Großeltern des J.A.Heinrich Liebrecht

    Der Quedlinburger Glaspokal

    Johann ChristianLiebrecht und das Stift Quedlinburg

    Der Bürgereid zu Quedlinburg

    Der Stammvater aus Quedlinburg, später SUNDERN

    J.A.Heinrich Liebrecht, Sundern, der Urvater unseres Stamms

    Der Erbkotten SUNDERN, unweit von Schwelm

    Die unverheirateten Söhne des J.A.Heinrich Liebrecht

    Die Töchter des J.A.Heinrich Liebrecht

    Erbstamm 1

    Dietrich Heinrich Ludwig Liebrecht

    Friedrich Wilhelm Liebrecht, Geh. Finanzrath, Arnsberg/Berlin

    Christian-AugustLiebrecht, Unternehmer zu Wickede/Ruhr

    Karl Wilhelm Liebrecht, Oberforstmeister und die „Grünen Linie"

    OttoLiebrecht, Fabrikbesitzer, Attendorn

    ErichAlbertLiebrecht und der Zweig Daressalam DOA / Brasilien

    Erbstamm 2

    Friedrich WilhelmLiebrecht, Ruhrort

    JuliusLiebrecht, Ruhrort

    Friedrich (Fritz) Liebrecht, Bodenheim, der „Oberstleutnant"

    RichardLiebrecht, Ruhrort

    Franz Liebrecht, Jugenheim, der „Berghauptmann"

    OskarLiebrecht. Gilserhof

    LouisLiebrecht, Tervoort und Lauersfort

    BrunoLiebrecht, Schloß Lauersfort

    MaxLiebrecht, Schloß Tervoort

    Erbstamm 3

    FranzCarl August, Sundern

    AugustLiebrecht, der letzte auf Sundern

    LudwigLiebrecht, Amtsgerichtsrat zu Lippstadt

    TheodorLiebrecht, Iserbecke

    Erbstamm 4

    CarlLiebrecht, Ruhrort

    Anhang

    Die Liebrechts und die Jagd

    Das Engagement im Bergbau

    Liebrechts und Haniels, zwei vielfach verbundene Familien

    Liste aller Personen mit den wichtigsten Daten und Hinweise auf die Seiten und Liste aller Personen mit ihren Ehepartnern

    Dieses Inhaltsverzeichnis und damit der thematische Aufbau der Chronik ist nach dem „Urstamm und den vier Erbsiämmen sowie den daraus entsprossenen Ästen aufgebaut. Die einzelnen nachfolgenden Zweige folgen in den jeweiligen Ästen. Mit „Urstamm sind alle Vorfahren aus Quedlinburg und Neinstedt bezeichnet, die vor Johann Anton Heinrich Liehrecht (1736-1821) gelebt haben.

    Chronik der Familie

    LIEBRECHT Quedlinburg

    Diese Chronik der Familie Liebrecht /Stamm Quedlinburg, wurde nach langjähriger Recherche von mir im Jahr 1999 in kleiner Auflage für unsere Familienmitglieder herausgebracht.

    Diese Erstauflage ixt vergriffen.

    Daraufhin wurde der Text von einigen grundsätzlichen Fehlern bereinigt.

    Eine vollständige Überarbeitung der Texte, nach Neugeborenen, Verstorbenen und anderen wichtigen Familien-Daten, jedoch hätte eine völlige Neufassung der Chronik bedeutet.

    Eines der letzten Originale der Erstauflage von 1999 wurde technisch überarbeitet, digitalisiert und für den Neudruck vorbereitet. Dabei litten leider einige Darstellungen und Bilder in ihrer Qualität – was ich den geneigten Leser nachzusehen bitte.

    Ich verweise hier auch auf die Homepage unserer

    Familie: http://www.liebrecht-chronik.de

    Carl H. Liebrecht

    Dillenburg Eibach, Dezember 2018

    Die in dieser Chronik besprochene Familie LIEBRECHT, Stamm Quedlinburg ist eine in sich geschlossene Familie ohne direkte verwandtschaftliche Beziehungen zu anderen Liebrecht-Familien in Deutschland oder sonst wo auf der Welt!

    Wie der Text Stamm Liebrecht auf Seite 10 zeigt, hat sich in unserer Familie der Name Liebrecht erst um das 17. Jahrhundert aus dem schwäbischen Namen Leiberich entwickelt.

    Wie ich während meiner intensiven Recherche für diese Chronik immer wieder erkannte gibt es in Deutschland und auf der ganzen Welt eine sehr große Zahl an Familien mit dem Namen Liebrecht, aber keine der anderen Liebrecht-Familien ist mit uns verwandt.

    Viele der Liebrechts auf der Welt sind auch jüdischen Glaubens.

    Carl Liebrecht, 2. August 2018

    Prolog

    Diese Familiengeschichte entstand in den Jahren 1990-1998 auf der Basis unseres 1908 erstmals erstellten Stammbaums, sowie umfangreicher Recherchen in den Kirchen-, Stadt-, Gemeinde- und Wirtschaftsarchiven der Orte, in denen die im Stammbaum aufgeführten Liebrechts lebten und wirkten.

    Ganz bewußt beginnt die Chronik - nach einer kurzen Betrachtung der LIEBRECHTS, LIEPRECHTS und LEIBRICHS in den Jahren 1561 bis 1736 - ausführlich bei unserem „Urvater" Johann Anton Heinrich Liebrecht, weil wir von ihm erstmalig konkrete Daten und Fakten über das Leben unserer Vorfahren nachweisen können. Erschwert wurde das Zusammentragen des Materials auch dadurch, daß in den Generationen unserer Eltern und Großeltern praktisch keinerlei Aufzeichnungen über das Leben und Wirken unserer Familie geführt wurden. Eine solche Familiengeschichte kann natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben, das möge der Leser freundlichst beachten.

    Anzumerken ist noch, daß bei der Übertragung der wiedergegebenen Dokumente (aus den Handschriften in Maschinenschrift) bewußt die antiken Schreibweisen und alle Formulierungen aus den Handschriften ohne jede Veränderung übernommen wurden.

    Sollten sich, trotz gründlicher Arbeit, doch noch Fehler, oder „Unfachmännisches" eingeschlichen haben, bittet der Chronist um geneigte Nachsicht.

    Aus den Recherchen für diese Chronik ergaben sich auch für die Überarbeitung unseres Stammbaums, der hier beigeheftet ist, eine große Anzahl von Korrekturen.

    Deutlich wurde bei den Vorarbeiten auch, daß es sowohl in Deutschland, als auch im Ausland eine große Anzahl von Familien mit dem Namen Liebrecht gibt, die nicht mit uns verwandt sind und zwar sowohl jüdischen als auch christlichen Glaubens.

    Möge diese Familiengeschichte allen Lesern Freude bereiten!

    Carl H. Liebrecht

    Eibach 1999

    Mein besonderer Dank für die freundliche und aktive Unterstützung meiner Arbeit gilt:

    dem Stadt- u. Landständearchiv Arnsberg, hier insbesondere Herrn M. Gosmann

    dem Stadtarchiv Attendorn, hier insbesondere Herrn Otto Höffer

    dem „Haniel-Archiv", Franz Haniel & Cie., Ruhrort, hier insbesondere Herrn Dr. B. Weber-Brosamer

    dem „WWAStiftung Westfälisches Wirtschaftsarchiv Dortmund, hier besonders Herrn Klaus Pradler

    dem Stadtarchiv Duisburg

    dem Stadtarchiv zu Gevelsberg, hier insbesondere Herrn Dietmar Schulte

    dem Stadtarchiv Lippstadt, hier insbesondere Herrn Jörg Dresp

    dem Landeshauptarchiv zu Magdeburg + der Außenst. Wernigerode. hier besonders Frau M. Gehrmann, Herrn Dr. Klare und Herrn Zahoransky

    dem Stadtarchiv zu Schwelm, hier insbesondere Herrn Detlev Weinreich

    dem Stadtarchiv Quedlinburg, hier insbesondere Frau I. Fischer

    dem „Verein für Geschichte + Heimatpflege Wickede (Ruhr) e.V.", besonders Herrn J. Kampmann

    dem Vorstand des „Krankenhauses Bethanien für die Grafschaft Moers" zu Moers

    Diese Chronik wäre aber auch nicht zu erstellen gewesen, wenn nicht viele der Familienmitglieder aller Äste und Zweige ihr Wissen und die bei ihnen vorhandenen Unterlagen hier beigesteuert hätten.

    Stamm der Liebrechts

    Wo liegen wirklich die Ur-Wurzeln der

    Liebrechts, Stamm Quedlinburg?

    Ausgehend von den Daten, die unser Ahne August Liebrecht im Jahr 1908

    zusammengetragen und in der ersten Fassung des Stammbaums niedergeschrieben hat, mußte ich dann auch bei der Gestaltung der Chronik davon ausgehen, daß unser Stamm der Liebrechts in Quedlinburg seine festen Wurzeln hatte.

    Bestätigt wurde mir diese Vorstellung dann, als ich in den 90er Jahren zur weiteren Recherche nach Quedlinburg fuhr. Dort fand ich umfassende Dokumente vom Leben und der Entwicklung der Quedlinburger Liebrechts.

    Hier zeigten uns alle Spuren, daß es sich bei Lorenz Liebrecht (1559-1637), um einen in Quedlinburg geborenen und hier aufgewachsenen, sehr angesehenen Bürger handelte. Alles wies darauf hin, daß dieser Lorenz Liebrecht der Stammvater einer dann später hoch geachteten und erfolgreichen Familie Quedlinburgs war.

    Im Jahre 2006 aber, also Jahrhunderte nach der Entwicklung er Familie in Quedlinburg, ergab plötzlich ein großer und glücklicher Zufall, absolut neue Erkenntnisse über die Ur-Wurzeln der Familie und die weitere Entstehung der Liebrecht'schen Sippe.

    Im Dezember 2006 meldete sich bei mir Herr Friedemann Mayer, ein Nachfahre des im 16. Jahrhundert, wohl in Oberleinbach /Niederbayern geborenen und dort aufgewachsenen Lorenz Leiberich.

    Herr Mayer war bei seiner Familienforschung durch Zufall auf meine damalige Homepage der Familie Liebrecht gestoßen und machte mich nun darauf aufmerksam, daß die Angaben in unserem Stammbaum, zu unserem „ältesten" Vorfahren Lorenz Leibrecht, geb. 1559,(wir nennen ihn jetzt Lorenz II)mit den Angaben über einen der Söhne seines Urahnen Lorenz Leiberich (wir nennen diesen jetzt Lorenz I) ) in allen Einzelheiten übereinstimmen.

    Es konnte also zweifelsfrei nachgewiesen werden, daß beide Familien, dort die Familie Leiberich aus Feuchtwangen und Leutershausen und hier die Familie Liebrecht aus Quedlinburg und später Ruhrort, vom gleichen Urvater Lorenz I Leiberich abstammen.

    Daraus entwickelte sich nun für die Liebrecht'sche Familien-Geschichtsschrei-bung ein gänzlich neues Bild. Indirekt kamen die Liebrecht'schen Vorfahren natürlich aus dem damals sächsischen Quedlinburg (jetzt Sachsen- Anhalt), der eindeutige Urvater aber war kein eingeborener Quedlinburger, sondern ein aus Leutershausen kommender, in Quedlinburg zugewanderter Weißgerber.

    Die nachfolgenden Eintragungen in der Leiberich 'sehen Chronik geben dazu ein klares Zeugnis.

    In welcher Generation, nach der Zuwanderung des Lorenz II nach Quedlinburg, sich der Name Leiberich endgültig in den Namen Liebrecht wandelte, ist bisher ebenso wenig bekannt, wie die Gründe für diese Namenswandlung.

    Die Liebrecht'schen Wappen

    Offensichtlich hatte unser „Stammvater" Johann Anton Heinrich Liebrecht noch kein Wappen, jedenfalls finden sich weder im oder am Haus in SUNDERN, noch auf den vorliegenden Schriftstücken, irgendwelche Hinweise darauf.

    Zwei seiner direkten Nachkommen aber, und zwar sein Sohn Friedrich Wilhelm Liebrecht, Ruhrort (1774-1858) und sein Enkel Christian August Liebrecht, Wickede (1816-1867), legten sich zwei völlig unterschiedliche Wappen zu, die ich nachfolgend darstelle:

    Wie es im großen Bleiglasfenster in Bodenheim / wie es heute auf Stammbaum und Siegelringen steht abgebildet ist

    Dieses Wappen mit der „schwarzen Stufe im weißen Feld soll schon „über dem Kirchenstuhl der Familie Liebrecht in Neinstedt gewesen sein. Hier ist es heute nicht mehr zu finden. Danach ist es, nach den bisherigen Erkenntnissen, erstmalig auf dem Wappenstein an den Gräbern des Christian August Liebrecht (1816-1867) und dessen Frau Berta geb. Ebbinghaus auf dem Friedhof zu Wickede an der Ruhr nachweisbar – heute sehr verwittert. Auf diesem Wappenstein ist das Liebrecht'sche Wappen mit dem Wappen der Familie Ebbinghaus verbunden. Da der Sohn dieses Christian August, Ludwig August Liebrecht (geb. 3.2.1847) im Jahre 1908 den ersten Liebrecht'schen Stammbaum erarbeitete und drucken ließ, ist es nur zu verständlich, daß auf unseren Stammbäumen bis 1989 nur dieses „Neinstedter/Wickeder Stufenwappen" abgebildet war.

    Ebenfalls im Bleigtasfenster in Bodenheim

    wie es in Bodenheim auf den Weinflaschen verwendet wird

    Dieses zweite, prächtigere Wappen, wie hier abgebildet, findet sich erstmals über der Eingangstüre zur Begräbnisstätte des Zweiges Friedrich Wilhelm Liebrecht an der Richterstraße in Duisburg-Hamborn. Dieses Liebrecht'sche Erbbegräbnis lag bis 1972 in den Mauern des Evangelischen Krankenhauses „Eduard Morian Stiftung" in Hamborn (siehe hier auch den Chronikteil Friedr. Wilh. L.). Interessant ist, daß das Liebrecht'sche Wappen auch die Festschrift zum 50jährigen Bestehen des Ev. Krankenhauses zu Hamborn zierte.

    Nach 1972 wurde das Liebrecht'sche Erbbegräbnis, im Rahmen von Umbau und Abrißarbeiten auf dem Gelände dieses Ev. Krankenhauses Hamborn, mit Zustimmung der Familien, auf den Ev. Friedhof in Hamborn verlegt. Dort konnte aber das große Tor der Richterstraße nicht mehr in seiner vollen Größe aufgebaut werden, sondern nur die wichtigsten Teile davon, auch der Wappenstein, sowie die Grabsteine.

    Dieses Wappen, das mit seinem Schaf die Liebe und mit der Gerechtigkeitswaage das Recht verkörpern soll, ziert seit Bestehen des Liebrecht'schen Weingutes Bodenheim auch in sehr prächtiger Form die Bodenheimer Weinetiketten – kein Wunder, war doch der „Oberstleutnant" ein Enkel des Friedrich Wilhelm L.

    Damit sind wohl beide Wappen heute fester Bestandteil unserer Familiengeschichte.

    (In der Hamburger Wappenrolle gibt es noch ein Wappen von Joh. Matth. Liebrecht 1767-1775, mit einem Jungen mit einer Wage. Eine Verbindung dieses Liebrecht mit unserer Familie konnte nicht festgestellt werden.)

    Eltern und Großeltern von

    Johann Anton Heinrich Liebrecht

    Der Urstamm Liebrecht

    von Quedlinburg bis Sundern

    Anmerkung zur Schreibweise der Namen Liebrecht:

    Die nachfolgenden Angaben über die Großeltern und Eltern unseres Urahnen stammen größtenteils aus den Einzeichnungen in unserem Stammbaum. Es ist anzunehmen, daß August Liebrecht (1908) für die Erstellung des ersten Liebrecht'schen Stammbaums die Daten und Fakten dieser früheren Generationen aus dem genealogischen Werk „GEBHARD Ahnen und Sippen" hatte. Allerdings sind die Berufsbezeichnungen und andere Angaben bei GEBHARD oft anders als im Stammbaum verzeichnet. Andere Quellen aber sind dem Chronisten bisher unbekannt.

    In den bei den Recherchen in vielen Archiven gefundenen Dokumenten und Bucheintragungen hat sich gezeigt, daß in der Zeit zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert die Namen unserer Vorfahren oft unterschiedlich geschrieben wurden. So fanden wir z.B. in Quedlinburg die verschiedensten Schreibweisen der Namen der gleichen Personen, als da sind Leibrich, Lieprecht und Liebrecht. Der in unserem Stammbaum mit Hans Leibrich (Lieprecht) (1604-1694) geführte Ahne wird auf dem gravierten Kristallbecher, der hier später in einem besonderen Kapitel abgebildet ist, auch schon in unserer heutigen Schreibweise Liebrecht genannt, während er sich in seinem Testament 1692 Leibrich schreibt. Trotz dieser Erkenntnis sind in den nachfolgenden Beschreibungen fast alle Ahnen in der heutigen Schreibweise, also Liebrecht wiedergegeben, mit Ausnahme der Namensnennungen in den übertragenen Handschriften.

    Die Geschichte der Zeit zwischen 1604 und 1736

    Der im Stammbaum verzeichnete Geburtsort und Sitz der Familie ist Quedlinburg bzw. Neinstedt im Fürstentum Halberstadt. Im Jahre 1648 wurde das Bistum Halberstadt, durch den „Westfälischen Friedensschluß" als Fürstentum, mit Sitz und Stimme auf dem Reichstag an Brandenburg gegeben. 1618 begann der 30jährige Krieg. 1619 wird Ferdinand II. deutscher Kaiser. 1631 der „Siegeszug Gustav Adolfs v. Schweden", mit der Eroberung Magdeburgs. 1640-1688 regierte Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst. Am 8.Jan.1701 Königskrönung Friedrich I. und Sophie Charlotte in Königsberg.

    1713 bis 1740 Friedrich Wilhelm I.

    Die Vorfahren aus Quedlinburg und Neinstedt

    Lorenz Liebrecht, Quedlinburg

    Lorenz Liebrecht (Leibrecht), geb. 1.9.1559, gest. 10.1.1637, ist wohl als der wirkliche Urvater unserer aus Quedlinburg stammenden Familie zu bezeichnen. Die Recherchen in den Archiven von Quedlinburg, Magdeburg und Wernigerode haben leider keinerlei Dokumente oder Hinweise auf Lorenz Liebrecht und seine Frau Catharina (Geburtsname unbekannt) erbracht so daß über das Leben und Wirken von ihm nichts bekannt wurde. Er war wohl, wie sein Sohn Hans I, „Bürger auf dem neuen Wege (Stift) zu Quedlinburg".

    Lorenz heiratete die im Juni 1561 geborene und am 1.11.1648 verstorbene Catharina. Den Stammbaumaufzeichnungen nach hatte das Ehepaar 5 Kinder, vier Söhne und eine Tochter

    Esaias geb. 5.5.1588, über ihn ist nichts bekannt

    Laurenzius geb. 6.3.1590, gest. 23.11.1601, als Kind verstorben

    Catharina geb. 17.7.1600, von ihr ist nichts bekannt

    Johannes =Hans I. geb. 26.2.1604, gest. 29.11.1694 (→ dort)

    Wulfgang geb. 13.4.1606. Über sein Leben ist nichts bekannt, auch nicht, wen er geheiratet hat. Er hatte, nach den Einzeichnungen im Stammbaum, zwei Söhne :

    Daniel geb. 2.3.1638, wohnhaft zu Quedlinburg

    Wolfgang geb. 10.1.1641, wohnhaft zu Quedlinburg, dieser wiederum hatte eine

    Tochter Chatarina Elisabeth geb. 14.5.1679, Einzelheiten sind nicht bekannt

    Hans I. Liebrecht, Quedlinburg

    Johannes (gen. Hans I.) Liebrecht (Leibrich/Lieprecht)(1), Sohn von Lorenz, geb. 26.4.1604, gest. 29.11.1694, soll Bürger und Mitgeschworener im „Westendorfe" Quedlinburg gewesen sein. Mit zwei Frauen hatte er 6 Kinder, fünf Töchter und 1 Sohn. Diesem Hans Liebrecht wurde offensichtlich der Glaspokal gewidmet, der später genau beschrieben ist.

    Aus der ersten Ehe mit Maria (Witwe des Ernst Crochers od. Qvecken), geborene Meufels (2), geb. 3.3.1608, gest. 11.5.1666, entsprangen:

    Chatarina Elisabeth geb. 11.7.1648, verheiratet mit Benedict Brink(3)

    Maria geb. 11.2.1651, von ihr ist nichts weiteres bekannt

    Aus der zweiten Ehe mit Chatarina Walters geb. 1645, gest. 12.1.1692, die er am 22.10.1667 heiratete, entsprangen:

    Johannes (gen. Hans II.) geb. 28.10.1668, gest. 12.11.1730 (→ dort)

    Margarethe geb. 24.4.1671, gest. 20.9.1682, verstarb als Kind

    Catharina geb. 24.4.1671, Zwillingsschwester von Margarethe, verheiratet war sie mit Andreas Lippen

    Maria geb.13.10.1673, gest. als Kind am 7.3.1676

    hier wird aus den Dokumenten besonders deutlich, daß die Namen der gleichen Personen sehr oft völlig anders ge schrieben wurden!)

    der Name Meufels, als Geburtsname der Maria Liebrecht, wurde erst durch das Testament des Hans I. Liebracht be kannt

    an anderer Stelle des Testaments von Hans I. Liebrecht wird der Schwiegersohn „Conrad" Brinck genannt.

    Das nachfolgend wiedergegebene Dokument, das TESTAMENT des oben genannten Hans I. Liebrecht vom 24.Februar 1692, fand der Chronist im „Landeshauptarchiv Magdeburg, Außenstelle Wernigerode" zusammen mit einigen Kaufverträgen aus den Jahren um 1730. Leider waren die Kaufverträge, bis auf den einen später gezeigten, in so schwieriger Handschrift, daß selbst die erfahrene Spezialistin für Transkription nicht in der Lage war, die Texte zu übertragen.

    Hier der Text des Testaments von HANS I. LIEBRECHT, verstorben am 29.11.1694:

    „Im Namen der hochgelobten Dreyfaltigkeit Gottes des Vaters, Sohnes und Heiligen Geistes!

    Füge ich Hanß Leibrich, Bürger und Geschworner allhier in Westendorf hiermit zu wissen und bekenne, daß ich mich, gleich wie die ganze Zeit meines Lebens, also auch bey meinem durch Gottes Gnade erreichten und auf 88 Jahr gebrachten hohen Alter meiner Sterbligkeit in Gottesfurcht Christlich errinnert, und dabey ertragen, daß in Betrachtung derselben einjeder sein Hauß bestellen, und sich zum seligen Absterben gefast und bereit machen, auch wie Ers mit seinen verlassenen Gütern nach seinem Todte gehalten wissen will, zu Verhütung allen besorgenden Streits, gewisse Vorsehung thun und verschaffen solle, habe dahero zwar schon anno 1674 den 28. Febr. eine disposition und letzten Willens-Verordnung zu Papier bringen lassen, und dem fürstl. Ambte zur Obrigkeitlichen Confirmation vorgetragen und überreichet, Nachdem ich nachhin meine in der Ehe mit Marien Meufels erzeugete Tochter Catharienen Eliesabet, Conrad Brincks Ehefrau sowohl wegen Mütterlicher Verlassenschaft, als auch von mir künfftig zugewarten gehabten Erbantheils, besage hierüber vor dem Fürstl. Ambte hieselbst am 22. May 1674 errichteten Erbvergleichs und qvittung, gänzlich abgefunden, Über diesen auch meine seel. Ehefrau Catharia Walters(*) jüngsthin mit meinem höchsten Leydwesen verstorben, So habe mich gemüßiget befunden, aus diesen und anderen triftigen Ursachen, vorangeregtes mein Testament zu revociren, zu annulliren und gänzlich aufzuheben, gestalt ich dan solches hiermit in der beständigsten Rechtsform will gethan; anstatt desselben aber diese nachfolgende Wohlbedächtliche anderweite disposition und letzten Willen über meine Verlassenschafft zwischen meinen lieben Kindern aus sonderbarer treuer väterlicher Sorgfalt und herzlicher Wohlmeinung aufgerichtet und hinter mir gelassen habe.

    Und zwar anfangs und zuförderst danke ich meinem lieben Gott vor alle mir in diesem Leben erwiesenen Geist und leibliche Wohlthaten, mit herzinniglicher Bitte, es wolle Göttliche Güte und Allmacht mir ferner bis an mein Lebensende mit Gnaden beystehen, in welchen Glauben an meinen theuersten Heyland Christum Jesum mich erhalten und ein Christlich vernünfftiges Ende zu erlangung der ewigen Seeligkeit verleihen!

    Anliegend nun 2. mein zeitliches Vermögen und Güter, So ist bekant, daß ich zwar bey Heyrathung meiner andern Ehefrauen Marien Meufels, Ernst Qveckens nachgelassener Witben daß von izt besagten Qvecken um Vierhundertundfünfzig Marien-Gulden käufflich angenommene alte Hauß sampt daran liegenden Garten erhalten, und in meines besagten Vorwirths Kauff getreten, dabey aber auch zugleich mehr gedachten Qvecks mit vorgemeldeten Marien Meufels erzielte drey Kinder, nahmentlich Margareten, Catharinen und Ernsten sampt vielen auf solchem Hauße und Garten gestanden, zum Theil auch von der Witbe in ihrem Wittwen-Stande selbst gemachte Schulden zu bezahlen, und abzufinden über kommen habe gestalt ich den unter andern Hanß Wilhelm Kröneken wegen seiner Ehefrauen Catharina Meufelers besage Ambtsquittung und Verlaßschein vom 19. Juny 1652 zu sein und seiner Ehefrauen gänzlichen Abfindung von mehr berührtem Hauße Fünfundfierzig Thaler Fünfzehen Groschen acht Pfennige entrichtet, bey der Kirchen S. Wiperti aber 28 Mk. Capital übernommen, auch vorgedachten meinen Stiefkindern anstatt ihres Vater und Mutter Guths, besage am 10. Junii 1665 vor dem Fürstl. Ambte hieselbst errichteten Erbvergleichs und zwar Catharinen und Ernsten jeweden achtundsechzig Thaler, Margareten aber laut Ambtsquittung vom 18. December 1675 an bahren Gelde 50 Thaler nebst einem gemachten Bette, und einen Kasten und Laden voll Zeug, so zusammen sich auch auf 68 Thaler betragen, bezahlet, Der andern Posten und insonderheit von mir abgeführten rückständig gewesenen Contributionen und andern herrschaftlich Conerum, wie auch denen Qvekischen Kindern gereichten alimenten vorizo nicht zu gedencken; daß also weder von den Qvekischen noch meiner vorgedachten Ehefrauen anderer Ehegütern und nachlaß nicht den geringsten überschuss und vortheil gehabt, sondern kan mit Gott und meinem Gewissen betheuern, daß, weil denen Stiefkindern, auf begehren derer Mutter, so viel abstatten müssen, ich mehr bezahlet, und herausgegeben, als aus dem Qvekischen nachlaß, und mit mehrerwähnter meiner Frauen bekommen habe.

    Gleich wie nun aber auch 3. ich mit besagter Marien Meufels zwo annoch am Leben seyende Töchtern, namlich Catharienen, Eliesabethen .. Benedicts Brinks Ehefrau, und Marien gezeuget, dieselben aber ihren kindlichen gehorsam, Pflicht und Schuldigkeit hindangesaget, mir Schaden, Schimpf und ungelegenheit vielfältig zugezogen, mich in meinem hohen alter verlassen, sich wenig um mich bekommert, und die ihnen erwießene vaterliche Sorgfalt, Mühe, Kosten und Guthaten mit schlechten Dank erkandt; Alßo waren wohlbefugte geweßen, zumahlen da ich mit ihrer seeligen Mutter nach Abzug obbedeuteter von mir abgetragenen Schuldposten, nichts erheyrathet und überkommen, von meiner Verlassenschaft gänzlich zu exchediren und auszuschließen, habe aber doch in Hoffnung sie ihren begangenen Ungehorsam und grobe Sündenfehler herzlich bereuen und sich bessern werden, zu Bezeugung meines geneigten väterlichen Wohlwollens, auch zu verhütung besorgender Streitigkeiten zwischen ihnen und meinen Kindern lezder Ehe, mich hierunter Christ-Väterlich begriffen, und meiner Tochter Catharienen Eliesabethen, Conrad Brincks Ehefrau, sowohl wegen Mütter als Vater-Guth eins voralles mit 70 Thalern bahr gezahlten Geldes schon vor 14 Jahren, besage hierüber am 22. January anno 1678 aus dem Fürstl Ambte alhier erhaltenen respective Renunciation, Quittung und verlasses, von meiner Verlassenschaft gänzlich abgefunden, wobey es dan auch ledigleich sein bewenden haben solle,

    Andoch damit Sie 4. meine vaterliche Affection umb soviel mehr spüren möge, So habe ich ihr, wen sie solches mit kindlichen Dank erkenne, meinen Kindern lezterer Ehe keine Ungelegenheit zu ziehen, noch dießes mein Testament und disposition anfechten und disputieren, sondern es dabey allendhalben lassen würde, noch dreysig Thaler von meinem künfftigen Nachlaß zugetheilet, Solte sie aber wieder verhoffen hiermit nicht friedlich seyn, sondern dießen meinen lezten willen, aufweß Art und Weiße, auch untreu weß pratext es geschehen möge, in Disputat ziehen und ein mehrers von meiner Verlassenschafft und Kindern lezterer Ehe praetendieren, Solchen falls sollen ihr dieße 30 Thlr. hinwieder entzogen, und sie deren gänzlich verlustig seyn,

    So viel aber 5. die andere Tochter Marien betrifft, ungeachtet dieselbe wegen ihres schlechten Verhaltens mich in meinem hohen Alter schmerzlich betrübet, welches Gott ihr aus Gnaden um Christi theuren Verdienstes väterlich verzeihen wolle! So will ich doch derselben hier mit anstatt ihres vermeindl habenden Mutter Guths, dafern es ausfündig zu machen, wie auch loco legitima oder anstatt ihres väterlichen Pflichttheils, titulo institutionis honorabili, eins vor alles Hundert Thaler aus meinen verlassenen Gütem verschaffet und zugetheilet haben, welche meine Kinder lezterer Ehe nach meinem Todte zu zahlen gehalten, Sie aber mit solchen Hundert Thalem von meiner Verlassenschafft gänzlich abgefunden seyn soll.

    Weil nun auch 6. ich in lezterer Ehe mit meiner seeligen Frauen, Catharienen Wallers einen Sohn nahmentlich Hansen, und Tochter namlich Catharienen, Andreas Lippens Ehefrau erzielet, deren seeligen Mutter Zeit wehrenter Ehe mich herzlich gemeinet, in meinem Alter wohl gepfleget und gewartet, auch meinem Haußweßen und Handwerk mit guten Nutzen sorg fältig und fleißig vorgestanden, dergestalt, daß ich die Erhaltung und Zunahme meines wenigen Vermögens, nechst göttlichen Segens, ihr meistens zu dancken habe, erstgedachter mein Sohn und Tochter auch mir alle Kindliche Liebe, Gehorsam, Pflege, und Wartung erweißen, mein Handwerk und Haußweßen ihnen mit angelegen seyn lassen, und daß sie solches fernerhin thun werden, das Vertrauen zu ihnen habe. So will ich dießen meinen Sohn Hansen, und Tochter Catharienen, zu meinen rechten, wahren und unzweiffelichen Erben tituto institutionis universali wie es zurecht am kräfftigsten geschen soll, kan oder mag, instituiret, benennet und eingesaget haben, dergestalt und also, daß sie meine gesambte Verlassenschafft an beweg- und unbeweglichen Haab und Güter nach Abführung darauf hafftender Schulden, und meinen beyden Töchtern anderer Ehe vor disponirtenmaßen zugetheilter Posten, auch Verschaffung des ehrlichen und meinem Stande gemäßenen begräbnis, unter sich friedlich gleich vertheilen sollen.

    Gestalt ich ihnen dan auch 7. ihrer seel. verstorbenen Mutter mir ein- und zugebrachtes Guth, es sey beweg- oder unbeweglich hiermit völlig überlasse und abtrete, da von aber vor mich nicht das allergeringste Zuerben verlange, maßen ich mich meines mir darauf zustehenden Erb... hiermit gänzlich begeben, und selbiges meine vorgedachten beiden Kinder lezterer Ehe eingeräumet haben will.

    Befehle hierauf 8. vorgemeldeten meinen lieben Kindern erstlich, daß Sie gegenwärtig meinen lezten Willen, zu recht Dispositio interliteros genant, ohn einiges wiederfachten, alle fleißes steif und fest halten, wie ich ihnen dan solchenfals Gottes reiche Gnade und Segen zu überlassener Erschafft aus väterlichen treuen Herzen hiermit will angewünschet haben.

    Wie ich dan auch schließlich an und zum 9ten will, daß dieße meine Verordnung in vim dispostionis paterna inter literos, Codicilli, et Fidei commisfi (so mir wohl erkläret worden) gelten und Krafft haben soll, omni meliori modo, als es zurecht imer geschehen kan oder mag, Uhrkundlich habe ich dieße meine vaterliche Verordnung mit eigener Hand auf allen Blättern und zu Ende eigenhändig unterschrieben, und mit meinem Petschafft besiegelt, auch um fester Haltung willen dem allhiesigen Fürstl Ambte zur Obrigkeitlichen Confirmation gehorsamst überreichet, mit ziemender Bitte, solches dann Actis Judicii zu insinuiren nach meinem Todte gehörig zu publiciren und nachdrückl. darüber helffen zu halten, auch beschehener insinuation halber pfleglichen Schein zu ertheilen So geschehen Quedlinburg den 24, Febr, anno 1692.

    Hanß Leiblich"

    Publicirt ist diese Testament vermöge Fürstlichen Amtsprotocolls den 21. January Anno 1695 Fürstl. Sächs. Quedlinbürgisches Ambt.

    (kleiner Zettel:) „... daß Meinige an Wehrt ich... Haus Unt garten halte ich 400 thal Meinen hantwerk Unt Haus.Hoff ... was ich Meiner Dochter Cattrinen „geben habe auff 600 thal. Hanß Leibrich"

    (Quelle: Landeshauplarchiv Magdeburg, Außenst. Wernigerode / Transkription Gisela Fleischmann, Bielefeld 1998)

    Zu diesem Testament gibt es interessante Anmerkungen, die auch die Eintragungen im Stammbaum erklären:

    der offensichtlich als Johannes getaufte nannte sich später selber schlicht HANS/Hanß = Hans / Liebrecht

    seine erste Frau wird im Stammbaum „Maria, Ernst Crochers W gab, genannt. Aus dem obigen Testamentgeht aber hervor, daß der erste Mann der Maria Ernst Qvecken geheißen haben muß. Sie selbst war eine geborene Meuteis

    Erkärungsbedarf gibt es beim Chronisten hinsichtlich der Kinder von Maria Liebrecht aus erster Ehe (mit Ernst Qvecken) sowie aus ihrer Ehe mit Hans I Liebrecht In unserem Stammbaum sind Zwillingstöchter des Hans I mit wohl seiner zweiten Frau Catharina Walters eingezeichnet, namens Margarethe und Catharina Liebrecht, geb. am 24.4.1671. In seinem Testament spricht Hans I. unter Ziffer 2 (auf Seite 3) von „... auch zugleich mehr gedachten Qvecks mit vorgemeldeten Marien Meufels erzielte drey Kinder, nahmentlich Margarethen, Catharinen und Ernsten....". Dann schreibt er unter Ziffer 3: „.. ich mit besagter Marien Meufels zwo annoch am Leben seyende Töchter, namlich Catharinen, Elisabethen(1) und Marien gezeugt.." Unter der Ziffer 6 (auf Seite 8 des Testaments) zählt Hans / aus seiner zweiten Ehe mit Catharina Walters nur noch seinen Sohn Hans II. (Hansen) und die Tochter Catharina auf. Die beiden Töchter Margarethe und Maria waren ja als Kinder verstorben. Man muß also mit einigem Erstaunen feststellen, daß die drei Namen Margarethe, Catharina und Maria damals dauernd Verwendung fanden.(1)wchl Doppelname

    Johannes/Hans II., Neinstedt

    Hans II. Liebrecht, der einzige Sohn von Hans I. wird in unserem Stammbaum als Fürstlich Schleswig-Holstein'scher Stiftsverwalter von Quedlinburg geführt(¹). Er lebte von 1668 bis 1730. Auch er war mit zwei Frauen verheiratet und hatte neun Kinder. Er war, nach den Stammbaumaufzeichnungen, mit Sicherheit der Großvater unseres Urahnen in Sundern.

    Hans Liebrecht (II.) heiratete in erster Ehe am 25.4.1692 die Margarethe Neumärkel. im Stammbaum sind keine Geburts- und Sterbedaten vermerkt.

    Aus dieser Ehe entsprangen neun Kinder

    Johann Andreas geb. 27.1.1693, über ihn ist nichts weiteres bekannt

    Johann Thomas geb. 31.8.1694, auch über ihn ist nichts bekannt

    Johann August geb. 18.8.1696, keine weiteren Angaben.

    Catharine Elisabeth geb. 27.11.1698, sie heiratete am 26.11.1715 den Dr. phil. et theol. Johann Chr. von Miethoff geb. 23.5.1676, gest. 1725.

    Anna Margarethe von Leiberichten (warum trug sie einen anderen und adeligen Namen?) sie kam am 26.11.1702 zur Welt und heiratete am 27.11.1719 den Commissarius Mathias Ohme aus Quedlinburg und in zweiter Ehe den Königlich Preußischen Hauptmann Paul Friedrich von Wallwitz

    Anna Magdalane geb. 14.7.1707, keine weiteren Angaben

    sowie die Zwillinge

    Johann Christian geb. 29.7.1796, er war der Vater des Johann Anton Heinrich Liebrecht (→ dort) und

    Heinrich Noa geb. 29.7.1712, gest. 1.10.1781. Der Stamm Noa ist auch sehr bald ausgestorben. Er heiratete Joh. Friedrike Helene Christa Marie Franz. die am 2.12.1789 verstarb. Aus dieser Ehe

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