Ich freue mich auf meine Beerdigung.: Ich werde dabei sein.
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About this ebook
Der Verfasser des Buches möchte all denen eine Hilfe sein, welche ihre inneren Augen entdecken und öffnen wollen. Einmal geöffnet, bleiben diese auch dann offen, wenn die körperlichen Augen sich für immer schliessen. Junge Menschen möchte der Verfasser ermutigen, dieses Leben hier und jetzt fröhlich anzupacken. Menschen in ihren letzten Jahren möchte er helfen, sich auf den Aufbruch zu freuen. Die schönste Reise steht erst noch bevor. Marcel Dietler sagt: «Ich freue mich auf meine Beerdigung; ich werde dabei sein.»
Marcel Dietler
Marcel Dietler, geboren 1937, ist verheiratet und Vater von zwei Söhnen. Er studierte Theologie in Bern und Basel, in Basel bei Karl Barth. Er war evangelischer Pfarrer in der Schweizer Kirche London. Nach der Rückkehr in die Schweiz wirkte er zuerst in der Kirchgemeinde Nidau bei Biel und schliesslich bis zum Eintritt in den Ruhestand in der Kirchgemeinde Johannes in Bern. Als Pfarrer der Swiss Church in London kam Marcel Dietler in Berührung mit der charismatischen Erneuerung. Die charismatische Erneuerung hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Anliegen der Pfingstkirchen theologisch aufzuarbeiten und in die traditionellen Kirchen einzubringen. In diesem Zusammenhang wurde er Mitglied des Internationalen Rats für Evangelisation, Einheit und Erneuerung der Kirchen und war 1982-1990 Vorsitzender der europäischen Unterabteilung.
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Book preview
Ich freue mich auf meine Beerdigung. - Marcel Dietler
Für Pascal,
meinen Enkel, der nur im Mutterleib kurz gelebt hat
und trotzdem sehr lebendig ist
Inhaltsverzeichnis
Dank
Vorwort
Eine Sternstunde
Was ist mit der allgemein verbreiteten Meinung «tot ist tot, Schluss, aus»? Was ist mit Gottes Gericht, vor dem wir uns verantworten müssen? Und was ist mit der Hölle?
Ist mit dem Tod alles gut?
Oder hat die Kirche den Himmel vielleicht bereits vergessen?
Das Osterlachen
Von der wissenschaftlich geprägten Theologie in die Spiritualität: das Lernvikariat
Traum oder Wirklichkeit? Begegnungen
Spirituelle Erfahrungen aus der heutigen Zeit im Licht des Neuen Testaments
Obertonsingen
Abendmahl und Messe als gemeinsame Feier der sichtbaren und der unsichtbaren Welt
Du sollst dir kein Bildnis machen
Wegbereiter
Was nicht sein darf, gibt es nicht
Was nicht sein darf, gibt es eben doch
Die am besten bezeugte Totenerscheinung der Welt
Über den Autor
Dank
Wenn man über achtzig Jahre alt ist, dauert es nicht mehr allzu lange, bis man nicht mehr da ist. Darum soll mein Buch auch ein Dank sein an Menschen, die mir viel bedeuten – in erster Linie ein Dank an meine liebe Frau Vreni, die es schon seit über fünfzig Jahren mit mir aushält. Sie gehört zu denjenigen Pfarrfrauen, die über keine eigene Pension verfügen. Vreni hat wie viele Pfarrfrauen genauso treu für die Kirche gearbeitet wie ihr Mann, aber ohne Lohn. Sie, liebe Leserin, lieber Leser, werden beim Lesen staunen, was dieser Mann alles aufgebaut und geleistet hat. Aber das hätte er alles nicht tun können, wenn nicht die Hälfte dieser Arbeit von seiner Frau geleistet worden wäre.
Mein Dank geht aber auch an meine Söhne Thomas und Peter, die oft zu kurz kamen, wenn ihr Vater Tag und Nacht für andere Menschen unterwegs war. Mit ihrem Humor haben die beiden immer wieder Mittel und Wege gefunden, diesen Vater doch auch für sich selber beanspruchen zu dürfen. Oft haben sich Gemeindeglieder telefonisch an mich gewandt und den Besuch des Pfarrers gewünscht. Eines Tages taten das auch die beiden Kinder. Ich war in der Studierstube. Sie riefen mich von der Küche aus an und vereinbarten mit dem Pfarrer Datum und Zeit. Ich musste zu dem betreffenden Zeitpunkt das Haus verlassen und an der Türe läuten. Sie öffneten und empfingen den Pfarrer herzlich. Ich bin stolz auf unsere Söhne. Ich danke auch unseren Schwiegertöchtern Luce und Sabine und den Enkelinnen Taina und Leia, die ihren Grossvater sogar dann ernst nahmen, als er ihren ungeborenen Bruder sah; sie bestanden darauf, sich auf jene Bank am Waldrand zu setzen, auf der sich Pascal neben mich gesetzt hatte.
Vorwort
Sie haben nach diesem Buch gegriffen, weil der Titel Sie verblüfft. Wie kann einer sich auf seine Beerdigung freuen? Und wie kann er dabei sein, ausser als Toter? Das scheint etwas mit seinem Glauben und seinen Erfahrungen zu tun zu haben. Der Verfasser sagt dazu: «In meinen fast vierzig Jahren als Pfarrer habe ich zahlreiche Sterbende begleitet, Hunderte von Trauergesprächen geführt und ebenso viele Abschiedsfeiern gestaltet. Da hört, sieht und erlebt man einiges.»
«Tot ist tot», sagen viele dumpf.
«Ich glaube an die Reinkarnation», meint eine wachsende Anzahl von Menschen.
«Wirst du mich eines Tages abholen, wenn es bei mir so weit ist?», bat ein junger Mann, der das ganze Leben noch vor sich hat und zu Recht annimmt, dass ich vor ihm sterben werde.
«Wir werden uns wieder sehen», war das letzte Wort einer Frau zu ihren Angehörigen.
«Es ist noch keiner zurückgekommen», sagen immer wieder viele.
Aber ist es denn wirklich so sicher, dass noch keiner zurückgekommen ist?
«Es ist überhaupt nicht sicher», antworte ich, «im Gegenteil», und widme dieses Buch meinem Enkel Pascal, den ich erst sechzehn Jahre nach seinem Embryotod kennengelernt habe.
Erschreckt Sie das, liebe Leserin, lieber Leser, wenn da einer behauptet, einem Menschen begegnet zu sein, der gar nie Mensch geworden ist, vielleicht gar nie hat Mensch werden müssen?
Dann, liebe Leserin, lieber Leser, tauchen Sie jetzt mutig ein in den Inhalt dieses Buches.
Eine Sternstunde
In der beliebten Sonntagmorgensendung «Sternstunde Philosophie» des Schweizer Fernsehens führte der Moderator am 8. August 2015 ein Gespräch mit zwei sympathischen Frauen, mit der Pfarrerin Brigitte Becker und dem Medium Dolly Röschli. Dolly Röschli ist die Verfasserin des Buches «Hallo, Jenseits». In dem Gespräch ging es um die Begegnung mit Toten. Was ist davon zu halten? Gibt es so etwas überhaupt? Und wenn ja, wie sinnvoll, gut oder schädlich ist es, sich darauf einzulassen?
Im Alten Testament steht auf Kontakte mit den Toten die Todesstrafe durch Steinigung (3. Mo. 19,31, 3. Mo. 20,6, 3. Mo. 20,27). Der von Gott verworfene König Saul bringt sich vollends ins Verderben, indem er ein Medium aufsucht und den Propheten Samuel aus der Totenwelt heraufkommen lässt. (1. Sam. 28). Für fundamentalistische Christen sind Nachtoderfahrungen daher ein absolutes No-Go. Wer in fundamentalistischen Kreisen entsprechende Erlebnisse hat, wird sich hüten, davon zu berichten – es droht die geistliche Steinigung. Bei liberalen Christen und wissenschaftsgläubigen Menschen ist es nicht viel besser. Diese reagieren auf Berichte über Begegnungen mit Toten zwar nicht mit geistlichen Drohungen, dafür aber mit Spott und Hohn. Sie wissen – oder meinen zu wissen –, dass es so etwas gar nicht gibt. Das ist etwas für Leute, die Halluzinationen haben. Ein Grund, auch bei ihnen nicht darüber zu reden. Der Tod – und was nach dem Tod kommt, – ist ein Tabu.
Die «Sternstunde Philosophie» vom 8. August 2015 war ein Tabubruch. Und es wurde weder gesteinigt noch gehöhnt. Die Pfarrerin und das Medium führten ein sachliches, freundliches Gespräch. Die Pfarrerin konnte freilich ein verzeihendes Lächeln nicht ganz unterdrücken. Doch, doch, auch sie hatte von Totenerscheinungen schon gehört. Nein, über persönliche Erfahrungen verfüge sie nicht, sie entsprächen nicht dem christlichen Glauben. Der christliche Glaube nehme den Tod sehr ernst. Wer an die Erscheinung von Toten glaube, verdränge letzten Endes den Todesernst. Auch sei bei einer kommerziellen Arbeit eines Mediums die Türe zum Missbrauch geöffnet. Den Einwand der Möglichkeit von Betrug liess Medium Dolly durchaus gelten, es gebe in der Tat in jedem Beruf Betrüger. Doch wehrte sie sich gegen die indirekt ausgedrückte Behauptung, ein Medium könne gar nicht Christ sein. Sie jedenfalls sei Christin, betonte sie, und werde