Die elfte Prinzessin
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Doch dazu kommt es nicht, denn ihr Schloss wird überfallen und ihre Eltern getötet- Auch Melissa wird für tot gehalten. Denn sie ist seit dem Überfall verschollen.
Sofort beginnt der Streit um das Königreich Habsberg.
Roland von Marktfeldern nimmt das Reich unter seinen Schutz und bestimmt, dass er es beschützt, bis man etwas über die verschwundene Prinzessin herausfindet.
Doch nach sieben Jahren bleibt Roland keine Wahl. Er soll sich unter zehn Prinzessinnen, alles Cousinen von Melissa, eine neue Braut suchen und die Frau dann zur Königin machen.
Das kann Melissa nicht zulassen. Sie macht sich auf den Weg Nachhause.
Dort will sie Roland zur Rechenschaft ziehen. Denn ihn hält sie für den Mörder ihrer Eltern.
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Book preview
Die elfte Prinzessin - Christine Stutz
Die elfte Prinzessin
Titelseite
1 Kapitel
2 Kapitel
3 Kapitel
4 Kapitel
5 Kapitel
6 Kapitel
7 Kapitel
8 Kapitel
9 Kapitel
Epilog
Impressum
Prolog
Zögernd, unsicher, betrat ich den Thronsaal und begab mich zu meinem Vater. Dieser verzog jetzt sein Gesicht, als ich statt in einem eleganten Kleid mit meinen alten Reithosen vor ihm erschien. Den Bogen, wie immer, über der Schulter. Mein Vater räusperte sich jetzt energisch. Er hasste meine burschikose Art sehr. Doch er schwieg darüber.
Mein Vater sah mich jetzt streng an. Das tat er nur, wenn er mir etwas Wichtiges mitzuteilen hatte. Wieder räusperte er sich laut. Die Diener, die meinen Vater kannten, gingen eilig aus dem Raum.
Gespannt sah ich meinen Vater an. Was war so wichtig, dass er es mir allein mitteilen wollte, fragte ich mich argwöhnisch.
„Morgen wird sich Kronprinz Roland von Marktfelden hier einfinden, Kind. Er ist auf der Suche nach einer Ehefrau. Ich möchte, dass du den Mann kennen lernst! Sei nett zu ihm. Er ist der zukünftige König des großen Nachbarreiches. Er könnte sich jede Frau wählen. Doch er hat von dir und deiner Schönheit gehört und will dich treffen." bestimmte mein Vater streng.
Ich riss den Kopf hoch und starrte den Mann, der mich immer liebevoll behandelt hatte, verwirrt an. „Aber Vater. Ich bin doch erst 14 Jahre alt. Ich will noch nicht heiraten" sagte ich traurig. Ich wollte weiter durch die Wälder streifen. Jagen und im Fluss baden. Ich wollte frei sein! Bislang hatte mein Vater dies alles auch immer still akzeptiert. Der Mann wusste, ich war der Sohn, den er nie bekommen hatte.
Mein geliebter Vater schüttelte nun seinen Kopf. „Das musst du auch nicht, Kind. Zum Heiraten bist du viel zu jung, das stimmt. Du sollst den Mann nur kennen lernen. Unternehme etwas mit ihm. Wenn ihr euch sympathisch seid, wäre es ein guter Anfang. Bis zur Hochzeit werden noch Jahre vergehen. Roland ist doch auch erst zwanzig Jahre alt." Sagte mein Vater geduldig.
WWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWW
Nächste Woche hatte ich Geburtstag. Ich würde fünfzehn Jahre alt werden. Dann würde auch Kronprinz Roland wiederkommen. Das hatte er versprochen. Ich hatte ihn nur angegrinst und ihm die Zunge herausgestreckt, als meine Eltern nicht hinsahen. Der große Mann hatte daraufhin nur gelacht und mir schnell über die Wange gestreichelt. Jetzt lag ich in meinem Bett und brütete wütend über den Mann nach, der mich so oft besuchen kam. Fast jede Woche kam er hierher um mich zum Reiten oder zum Spazieren gehen abzuholen. Oft brachte er einen Korb mit und wir aßen dann am See, oder auf einer Lichtung im Wald.
Warum tat er das? Warum besuchte er mich denn. Ich wollte es herausfinden. Ich zog meine alte Hose an und schlich durch die Geheimgänge des Schlosses. Ich war hier geboren und kannte mich gut aus. Vor Rolands Zimmer verharrte ich neugierig. Der große Mann betrat jetzt sein Zimmer und warf seine Kleidung achtlos über einen Stuhl. Dann stand er nackt im Raum. Ich erschrak. Ich hatte schon nackte Männer gesehen. Mein bester Freund Gregor war immer nackt, ebenso wie ich, wenn wir schwimmen gingen. Ich wusste also, wie ein Mann gebaut war!
Doch so ein gutaussehendes Mannsbild hatte ich noch nie gesehen. Roland stand mitten im Raum und reckte sich ausgiebig. Ich erstarrte. Er war wunderschön. Groß gewachsen, stark und muskulös. Ein Kämpfer, dachte ich. Vater hatte mir erklärt, dass Roland mein Ehemann werden würde. Ich hatte meinen Vater ausgelacht. Doch jetzt musste ich schwer schlucken. Denn plötzlich gingen mir andere Gedanken durch den Kopf. Unzüchtige Gedanken. Der Mann stieg jetzt in sein Bett. Ich überlegte mir plötzlich, wie es sein musste, an seiner Seite zu liegen. Noch lange verharrte ich hinter der Wand und betrachtete den Mann, der jetzt leise schnarchte.
Plötzlich konnte ich es nicht mehr abwarten, endlich achtzehn Jahre alt zu werden.
rrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr
Roland von Marktfelden schritt glücklich durch die Gänge seines Schlosses und hielt einen Ordner fest in seinen Händen. Der Ehevertrag mit Melissa von Habsberg. Das Papier, unterschrieben vom König von Habsberg und ihm, garantierte ihm die Hochzeit mit der niedlichen Prinzessin Melissa! Was für ein Wildfang, dachte Roland schmunzelnd, doch er würde sie zähmen. Sollte sie auch weiterhin wild und frei sein, Hauptsache, sie fraß ihm aus der Hand, dachte er lachend. Er dachte an die Streiche zurück, die das Mädchen ihm gespielt hatte. Gleich zu Anfang. Sie hatte sich ihre Zähne schwarz gefärbt und sich eine dicke Warze ins Gesicht geklebt. Was hatte er sich bei ihrem Anblick erschrocken. Das nächste Mal war sein Bett voller Kröten gewesen. Keine Ahnung, wie das Mädchen die in sein Zimmer hatte schaffen können. Er schloss doch immer ab. Heute waren sie ausgeritten und sie hatte ihn in den Fluss gestoßen. Roland grinste, als er daran zurückdachte, wie er sie sich geschnappt und übers Knie gelegt hatte. Was hatte das wilde Mädchen geschrien.
Doch, sie würde eine gute, starke Königin werden, dachte er zufrieden. Jetzt betrat er den großen Saal. Dort warteten sein Vater, seine Stiefmutter und seine Stiefschwester. Er seufzte. Gerne hätte er sich allein mit seinem Vater unterhalten. Das vermisste er sehr. Seit dem Einzug von den beiden Frauen war dies so gut, wie unmöglich. Seine Stiefmutter war immer um seinen Vater herum und Carina, ihre Tochter, hing an Rolands Fersen. Egal, wohin er ging, das Mädchen war dabei und sah ihn mit großen, schmachtenden Augen hinterher. Es nervte Roland. Er hatte dem sechszehnjährigen Mädchen mehrmals gesagt, dass er kein Interesse an ihr hatte. Sie war ein Modepüppchen durch und durch. Sie war arrogant und eingebildet, dabei hatte sie dazu keinen Grund. Vor der Hochzeit ihrer Eltern war sie nur eine kleine Baroness gewesen. Verarmter Adel, ohne Landbesitz. Doch seit langem hoffte das Mädchen unverdrossen, hier die nächste Königin zu werden. Doch das würde er ihr heute ein für alle Mal austreiben. Roland schüttelte sich und ging zum Thron.
„Vater, ich habe mich heute, an Melissas fünfzehnten Geburtstag, mit ihr verlobt! Prinzessin Melissa von Habsberg wird in drei Jahren meine Ehefrau! sagte er laut und reichte seinem Vater den Ordner. Dieser lächelte nun und las sich den Ordner durch. Dann nickte er zufrieden. „Eine sehr gute Wahl, Sohn. Habsberg ist eine gute Familie. Das Mädchen zwar etwas wild, doch sehr schön und hat ein gutes Herz
sagte der Mann dann bedenklich. Er sah zu seiner Stieftochter. „Es kommen nur gute Berichte von dem Mädchen an mein Ohr. Du solltest dir daran ein Beispiel nehmen, Carina. Melissa ist offen und nett zu jedem Bürger ihres Landes. Sie sieht auf keinen von ihnen herab, oder bildet sich etwas auf ihren Stand ein. Wenn sie in drei Jahren hier Einzug hält, wirst du dich ändern müssen! Ich denke nicht, dass Melissa sich deine überhebliche Art gefallen lässt. Wenn Roland heiratet, werde ich abtreten. Ich bin des Regierens müde. König Willam fuhr sich müde über die Augen und sah kurz zu seiner Frau, die mit zusammengekniffenen Lippen neben ihm saß. „ Dann wird Melissa hier das Sagen haben und du wirst dich ihr unterordnen müssen!
der Mann wandte sich an Roland. „Du hast gut gewählt, Sohn" sagte er dann stolz. Er zog jedoch gleich darauf seinen Kopf ein, als er den wütenden Blick seiner Frau sah.
„Danke Vater, ein Lob von dir ist selten geworden in den letzten Jahren" sagte Roland dann leicht bitter. Sein Blick streifte die beiden Frauen an der Seite seines Vaters. Beide hatten nach den harten Worten des Königs