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EMOTION: Staffel 1 (Komplett)
EMOTION: Staffel 1 (Komplett)
EMOTION: Staffel 1 (Komplett)
Ebook841 pages6 hours

EMOTION: Staffel 1 (Komplett)

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About this ebook

Alexander Roof und seine Freunde sind Studenten an einer fiktiven Universität in Deutschland. Dort entwickeln sie während des Studiums jedoch auch eine Maschine, die Menschen beim Einschlafen helfen soll. Als Alex diese für Zweimillionen Euro an eine Forschungsorganisation verkauft, scheint es, für ihn nicht besser laufen zu können, doch als kurz darauf seine Schwester verschwindet, muss er alles daran setzen, sie zu retten. Unterstützt von seinen Freunden Kira und Griffin, macht er sich daran, seine Schwester zu finden, und deckt dabei Intrigen und Verschwörungen auf, die er nicht für möglich gehalten hätte. Sekten, Verrat und komplizierte Familienverhältnisse stehen auf der Tagesordnung...
Diese dramatische Kriminalgeschichte ist im Drehbuchformat geschrieben, besteht also aus Szenenbeschreibungen und Regieanweisungen in Kombination mit starken Dialogen.
Diese Ausgabe umfasst alle 12 Episoden der ersten Staffel, komplett auf deutsch.
LanguageDeutsch
PublisherTWENTYSIX
Release dateMay 15, 2019
ISBN9783740709846
EMOTION: Staffel 1 (Komplett)
Author

Johannes Stachlewitz

Hallo, ich bin Johannes Stachlewitz, bin am 10.12.2001 geboren und gehe zur Zeit auf das Gymnasium Julianum Helmstedt.

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    EMOTION - Johannes Stachlewitz

    Freunde

    Episode 1 „Freundschaft"

    DONNERSTAG, 4. OKTOBER 2018

    AUSS. FLUGHAFEN – NACHT

    MANN, zwei BODYGUARDS, FRAU, SÖLDNER

    Ein Flugzeug fliegt am schwarzen Nachthimmel über eine Landebahn hinweg, die nur schwach von Blinklichtern erleuchtet ist. Ein MANN geht, gefolgt von zwei BODYGUARDS die Landebahn entlang, die einheitlichen Anzüge werden ihnen vom starken Auftriebswind zurück geblasen.

    MANN

    (Schreiend um den Wind zu über-

    tönen) Scheiß Wetter. (Pause)

    Habt ihr zwei gewusst, dass es in

    Deutschland öfter regnet als im

    verdammten Britannien?

    BODYGUARD 1

    (Zuckt mit den Schultern)

    MANN

    Aha. (Im Gehen) Du, Joe?

    BODYGUARD 2

    (Leicht gleichgültig) Ich heiß'

    Peter...

    BODYGUARD 1

    Halt's Maul, Joe. (Lacht dreckig)

    PETER

    (Boxt ihn, muss jedoch grinsen)

    Halt du's Maul...

    MANN

    (Brüllt) Jungs! Ihr haltet jetzt

    beide die Fresse. (Hält an und

    dreht sich zu den beiden um,

    beruhigt sich jedoch augenblick-

    lich, zischt) Tut wenigstens so,

    als wären wir seriös, dann wickel'

    ich den Kauf ab und wir können uns

    alle wieder verpissen. (Laut) Sag'

    mal, hab' ich eigentlich schon

    dieses beschissene Wetter erwähnt?

    Der MANN hat einen Koffer in der Hand, welcher sehr wichtig aussieht. Die drei bewegen sich zügig weiter auf das Flughafengebäude zu, jedoch erkennt man jetzt, dass ein großer, dunkler Van ihnen den Weg blockiert. Davor stehen eine einzelne FRAU und ein SÖLDNER, der jedoch etwa 5 Meter von ihr entfernt am Van lehnt und das Geschehen fast schon gleichgültig beobachtet.

    MANN

    (Besänftigende Handgeste) Wow,

    wow, wow, heilige Scheiße, Bitch?

    Keiner hat davon gesprochen, dass

    du gleich deinen Panzer mitbringst.

    (Zeigt auf den Söldner, der immer

    noch unbeteiligt da steht und eine

    seiner zahlreichen Waffen säubert)

    Wie seh' ich denn da aus, mit den

    zwei Lappen im Gepäck?

    BODYGUARD 1

    (Räuspern) Siehste', Piet? Der

    Boss bleibt seriös. (Stupst Peter

    und fängt an zu lachen)

    PETER

    (Lacht auch)

    MANN

    (Dreht sich sofort um, appell-

    ierend) Alter... (Handgeste) Okay?

    Die beiden BODYGUARDS verkneifen sich mühsam das Lachen und winken besänftigend ab. Der MANN dreht sich langsam wieder zu der FRAU um und setzt eine voll konzentrierte Miene auf, was ihm nicht besonders gut gelingt. Da er angefangen hat zu schwitzen, wischt er sich nervös mit einer Hand über die Stirn und wendet sich der FRAU zu.

    FRAU

    Er begleitet mich immer. (Charmant)

    Und Sie wollen nicht dabei sein,

    wenn er zum Panzer wird. (Lächelt

    geheimnisvoll)

    MANN

    Sie bluffen.

    FRAU

    Vielleicht. Aber ich würde nicht

    raten, ihn zu reizen. (Selbst-

    sicher, streckt die Hand aus)

    MANN

    Charmant. (Lächelt ebenfalls

    gerissen, will ihre Hand

    schütteln)

    FRAU

    (Ergreift sie zwar, aber leicht

    verwirrt) Ähm... Der Koffer.

    MANN

    Oh! Ja, natürlich. (Stottert)

    Hier, alles noch drin. (Fuchtelt

    mit dem Koffer herum, leise)

    Hoffentlich.

    FRAU

    (Sichtlich angespannt) Ähm... ja.

    Okay. (Räuspert sich) Öffnen.

    Der MANN legt den Koffer vor sich auf den Boden und rückt ihn gerade. Einer der BODYGUARDS tritt nach vorne und öffnet den Koffer, indem er sein Armband scannt. Der SÖLDNER wird für einen Moment auch aufmerksam, jedoch kann man seinen Gesichtsausdruck nicht erkennen, da sein kompletter Kopf von einer Maske umschlossen ist. Ein blauer Schimmer erleuchtet die Anwesenden.

    FRAU

    (Sieht kurz begeistert aus, dann

    aber ernst) Alles klar. Wie viel?

    MANN

    Zwei. (Klappt den Koffer zu und

    hebt ihn auf)

    FRAU

    Tausend?

    MANN

    Hm. (Unterdrückt ein gespieltes

    Lachen)

    FRAU

    (Knurrt widerwillig) Na schön.

    Sie nickt genervt mit dem Kopf, woraufhin der SÖLDNER seine Waffe stehen lässt und mit einem Tablet in der Hand zu den anderen tritt. Erst jetzt fällt auf, dass er einen halben Meter größer als alle anderen ist. Er atmet laut und bedrohlich.

    SÖLDNER

    (Mustert die drei Anzugträger,

    dann hält er das Tablet auf Sicht-

    höhe und tippt etwas ein)

    FRAU

    Zwei Millionen Euro, soeben auf

    ihrem Konto angekommen. Wie Sie

    meinten. (Pause) Den Koffer, bitte.

    Für einen kurzen Moment mustern sich nur alle gegenseitig, der Wind weht die Anzüge und den Mantel der Frau zurück.

    MANN

    (Bricht das Schweigen) Klar, hier.

    (Er gibt ihr den Koffer unge-

    schickt)

    FRAU

    (Nimmt den Koffer entgegen und

    grinst hinterhältig) Immer schön

    mit Ihnen Geschäfte zu machen.

    (Dreht sich um und geht elegant

    aber schnell auf den Van zu)

    SÖLDNER

    (Räuspert sich bedrohlich, dann

    folgt er der Frau langsam)

    Der MANN und seine BODYGUARDS drehen sich ebenfalls um und entfernen sich schnellen Schrittes vom Ort des Geschehens.

    PETER

    Du meintest zweitausend, oder?

    MANN

    Einfach weiter gehen!

    Die BODYGUARDS und der MANN prusten los und gehen noch schneller davon.

    INTRO

    AUSS. STRAßE VOR DER BAR – NACHT

    ALEX und ein paar ZIVILISTEN, Stimmen des MANNES und der beiden BODYGUARDS

    ALEX schlendert entspannt die, nur von gelb flackernden Laternen beleuchtete, Straße entlang. Er trägt schlichte Kleidung und aus der Ferne hört man Stimmen, Musik und Gelächter, während man im Vorbeigehen mehrere fröhliche Menschen sieht. ALEX telefoniert.

    ALEX

    Ehrlich? (Erstaunt und fröhlich)

    So viel?

    MANN

    (Durchs Telefon, A/SF) Ja, Mann.

    Ich konnte es auch nicht glauben.

    Verdammt geil, oder?

    ALEX

    Absolut, Alter. Und was stellen wir

    jetzt mit der ganzen Kohle an?

    MANN

    (A/SF) Was heißt hier „wir"?

    ALEX

    (Erstaunt, verärgert) Ähm -

    Entschuldigung, aber ich...

    PETER

    (A/SF) Haha, Alex, komm runter,

    David verarscht dich bloß.

    ALEX

    Ich wollt' schon sagen... (Lacht)

    ALEX lässt im Gehen eine Gruppe von Frauen vorbei und wendet sich wieder dem Gespräch zu, während er weitergeht. Man bekommt einen guten Blick von oben über die Straße der Kleinstadt, welche ALEX entlangläuft und sieht, dass die Straßen gut gefüllt sind. Die Stadt ist voller Leben.

    ALEX

    Nein, ohne Scheiß, Jungs, was habt

    ihr denn jetzt vor?

    BODYGUARD 1

    (A/SF) Gute Frage, Bro.

    Verzocken?

    DAVID

    (Unterbricht ihn, A/SF) Nein,

    nicht das...

    Die beiden BODYGUARDS lachen sich aus dem Hintergrund einen ab.

    DAVID

    (Stöhnt genervt, A/SF) Nein, also

    bis jetzt hatten wir noch nichts

    konkretes vor. Wir fliegen jetzt

    erst 'mal zu dir.

    ALEX

    Fliegen?

    DAVID

    (A/SF) Ja, Mann. Privatjet,

    Alter, man gönnt sich ja sonst

    nichts. (Lacht)

    ALEX

    (Fasst sich an die Stirn, stöhnt)

    Ich dachte wir wollten nicht alles

    auf einmal raus ballern?

    DAVID

    (A/SF) Da haben wir auch noch von

    Zweitausend gesprochen!

    (Ausgelassen) Für euch auch

    Champagner, Jungs?

    Mann hört ein zustimmendes Grölen der BODYGUARDS im Hintergrund.

    ALEX

    Du solltest das Teil nur für mich

    verkaufen, Dave, nicht meine

    Freunde abfüllen.

    DAVID

    (A/SF) Hey. Das sind jetzt auch

    meine Freunde. (Laut) Oder, Jungs?

    Erneut zustimmendes Grölen.

    ALEX

    (Vorwurfsvoll) Ach, bitte, du

    kennst nicht 'mal ihre Namen.

    DAVID

    (Schon leicht angetrunken, A/SF)

    Klar! Stimmt's, Joe?

    PETER

    (Genauso, A/SF) Stimmt genau,

    Boss!

    ALEX

    Du heißt nicht Joe, Peter.

    PETER

    (Geraschel, A/SF) Wenn du mir

    Champagner in 'nem Privatjet

    spendierst, kannst du mich auch

    Dennis nennen.

    BODYGUARD 1

    (Im Hintergrund, brüllt, A/SF)

    Oder Jessica! (Bricht in tönendes

    Gelächter aus)

    ALEX nimmt das Handy langsam von seinem Ohr weg, da der BODYGUARD immer noch nicht aufgehört hat zu lachen. Nach einem kurzen Moment der Stille hält er es sich wieder ans Ohr.

    BODYGUARD 1

    (Immer noch am Lachen, A/SF) Wuhu!

    (Man hört, wie er sich auf den

    Schenkel klatscht, dann kriegt er

    sich langsam wieder ein)

    ALEX

    (Schüttelt den Kopf) Also, wir

    besprechen das, wenn ihr wieder

    im Büro seid, alles klar?

    DAVID

    (A/SF) Alles klar, Alex, genieß'

    deinen Urlaub. Tschüss, ne?

    ALEX

    Tschüss, ne?

    Er legt auf und steckt das Handy zurück in seine Jackentasche. Als er um die Ecke biegt, sieht man den Eingang einer Bar, die ALEX nun betritt.

    INN. BAR – NACHT

    ALEX, GRIFFIN, KIRA, JAMES der BARKEEPER und ZIVILISTEN

    GRIFFIN, KIRA und JAMES sitzen an einem Tisch in der nicht allzu vollen Bar. Es herrscht fröhliche Stimmung.

    GRIFFIN

    (Im Gespräch) Ich weiß nicht.

    Mein Dad macht sicher keinen Stress,

    aber wenn ich meine Mum frage, ob

    am Wochenende hundert Leute bei

    uns vorbeikommen können, flieg ich

    schneller aus der Bude raus, als

    ich reingekommen bin. Ich meine,

    erinnerst du dich an letztes Mal?

    KIRA

    Ja! (lacht)

    JAMES

    Stimmt, das ging ja super aus.

    (Lacht, streicht sich mit der Hand

    über die Stirn, leicht genervt)

    Aber irgendwo muss die Jahrgangs-

    Party dieses Jahr stattfinden.

    KIRA

    James hat recht. Wir machen das

    jedes Jahr und Grif' war letztes

    Mal dran, also – (Gespielter

    ahnungsloser Blick) hast du wohl

    keine andere Wahl.

    KIRA trinkt aus. ALEX betritt die Bar und hängt seine Jacke auf. KIRA kann ihre Augen nicht von ihm lassen, als er zur Theke geht und kurz mit dem BARKEEPER redet. Sie beißt sich auf die Lippe.

    GRIFFIN

    … nicht bei dir? (Pause) Kira?

    KIRA

    (Schreckt hoch) Huh?

    GRIFFIN

    Hast du überhaupt zugehört?

    ALEX tritt an den Tisch.

    ALEX

    Hey, Leute.

    GRUPPE

    Hey. / Hi.

    GRIFFIN rutscht zur Seite, sodass ALEX sich neben ihn, gegenüber von KIRA setzen kann.

    ALEX

    (Aufgeregt) James. Kira. Griffin?

    (vielsagender Blick)

    GRIFFIN

    Immer noch kein Interesse, Alex.

    (Grinst)

    ALEX

    Wir haben verkauft.

    JAMES

    Was? (Aufgeregt) Ehrlich? (Freudig)

    KIRA

    Oh mein Gott, Alex, das ist ja

    fantastisch! (Lächelt)

    ALEX

    Ja!

    JAMES gibt ihm einen High-Five, KIRA und ALEX umarmen sich über den Tisch, GRIFFIN wirft KIRA einen verführerischen Blick zu, sie sieht ihn drohend an.

    ALEX

    Haltet euch fest. Ganze Zwei

    Millionen Euro.

    Der gesamten Gruppe bleibt der Mund offen stehen. GRIFFIN spuckt den Rest seines Getränks über den Tisch, ALEX lacht spöttisch.

    JAMES

    Alter, sag das nicht so laut, Mann.

    (Dreht sich misstrauisch und um

    und blickt paranoid umher)

    KIRA

    Oh mein Gott, Alex. Das ist viel

    zu viel Geld... (Stottert) W-Was

    machen wir denn mit soviel Kohle?

    GRIFFIN

    (Wischt den Tisch ab) Ist es zu

    spät, um einzusteigen? (Lacht)

    ALEX

    Also zu erst einmal, bleibt cool.

    James hat recht, das sollte

    vielleicht wirklich nicht jeder

    hören.

    Einer der ZIVILISTEN steht auf und verlässt die Bar.

    ALEX

    Und zweitens... Das Geld kommt

    erstmal' zur Bank, dann können

    wir entscheiden, was wir damit

    anstellen.

    JAMES

    Aber die nächste Runde sollte

    doch drin sein? (Lächelt)

    ALEX

    (Stößt ihn in die Seite) Ich

    denke, das sollten wir hinkriegen.

    (Trinkt James Glas aus)

    JAMES

    (Empört) Alter.

    ALEX

    (Schadenfroh) Hol dir n' Neues,

    geht auf mich. Und bring gleich

    für alle 'was mit.

    JAMES

    Kannst du vergessen, Alter.

    (Boxt ihn)

    GRIFFIN sieht erneut KIRA an und zeigt mit den Augen auf ALEX.

    KIRA antwortet wieder mit einem genervten und drohenden Blick. GRIFFIN kann sich ein kleines Lachen nicht verkneifen.

    ALEX

    Andere Sache. Habt ihr euch schon

    wegen der Jahrgangs-Party geeinigt?

    JAMES

    Bei mir nicht, das sollte klar

    sein. Griffins Eltern haben auch

    nein gesagt.

    ALEX

    Kira?

    KIRA

    (Aus den Gedanken gerissen) Was?

    ALEX

    Kommt schon, Leute, bei mir können

    wir's dieses Jahr auch nicht

    machen. Ich wohne erst seit einem

    Monat alleine, da will ich das

    Haus noch nicht so gerne zerstören.

    GRIFFIN

    „Alleine" wohnst du ja nicht. Wie

    geht’s eigentlich Jenn?

    JAMES

    (Steht auf) Ich glaub, ich geh

    doch ne' Runde holen, bin gleich

    wieder da, Leute.

    Er klopft ALEX im Vorbeigehen auf die Schulter, als er den Tisch in Richtung Bar verlässt.

    ALEX

    Ihr geht’s super, danke der

    Nachfrage, Grif'. Aber ich hab

    ihr noch nichts von dem Geld

    erzählt, auch meinem Dad nicht.

    Das soll erst 'mal unter uns

    bleiben, bis wir wissen, was wir

    damit machen.

    GRIFFIN

    Klar, verstehe. (Pause) Und...

    Wieso machen wir die Party dann

    nicht bei dir? Das Aufräumen

    kannst du... könnt ihr doch locker

    bezahlen, und wenn deine Familie

    noch nichts davon weiß...

    KIRA

    (Nimmt einen Schluck, nickt) Das

    ist echt 'ne gute Idee. (Pause)

    Komm schon Al', das schuldest du

    uns.

    GRIFFIN

    Stimmt.

    ALEX

    (Relaxed) Also erstens, dir schuld'

    ich gar nichts Griffin, du warst

    ja nicht 'mal beteiligt.

    GRIFFIN

    (Grinst, trinkt einen Schluck)

    ALEX

    Und zweitens, würde das Jennifer

    bestimmt nicht gefallen. Ich

    meine, sie macht mir schon genug

    Druck mit dem Verkauf und so, da

    kann ich nicht einfach bei ihr

    klopfen, ihr ins Gesicht lügen,

    wir hätten noch nichts verkauft

    und ihr dann sagen, dass ich am

    nächsten Tag ne' teure Party

    schmeiße.

    KIRA

    (Frech, planend) Dann sag's ihr

    nicht.

    ALEX

    (Fragender Blick, interessiert)

    KIRA

    (Leicht aufgeregt) Du erzählst

    ihr einfach, du hattest ein

    Wellness-Wochenende für dich und

    deine Freundin gebucht, aber ihr

    ist 'was - (Überlegt kurz)

    dazwischen gekommen. Arzttermin

    oder sowas'. (Trinkt aus)

    GRIFFIN

    (Unterbricht) Aber er hat doch

    gar keine...

    KIRA

    (Fällt ihm ins Wort) Aber das weiß

    sie ja nicht.

    ALEX

    (Lächelt nachdenklich) Red' weiter,

    Kira.

    KIRA

    Jenn fährt also auf das (Macht

    Anführungszeichen) „Wellness-

    Wochenende", das du eben schnell

    mit dem bisschen Geld, von dem ja

    offiziell noch niemand weiß,

    organisierst, und wir – (Zwinkert)

    haben aufgeräumt bis sie zurück

    ist.

    ALEX

    (Schweigt und lächelt nachdenklich,

    während er trinkt) Okay.

    KIRA & GRIFFIN

    Yes! (Geben einander einen High-Five)

    JAMES kommt zurück an den Tisch mit einem Tablett, auf dem vier gefüllte Gläser stehen. ALEX rutscht ein Stück zur Seite, sodass JAMES sich zurück auf seinen Platz setzen kann.

    JAMES

    (Während er die Gläser an die

    Gruppe verteilt) Was freut ihr

    Vorstadt-Wissenschaftler euch denn

    so? (Lacht)

    GRIFFIN

    (Aufgeregt) Wir feiern bei Alex.

    JAMES

    (Plötzlich verunsichert) Wartet.

    (Pause) Sicher, dass ihr...?

    KIRA

    (Unterbricht ihn) Ist alles schon

    geklärt, Jimmy. (Zu Alex) Morgen

    um acht?

    ALEX

    Wenn alles hinhaut. (Nippt an

    seinem Getränk) Ich schreib euch.

    GRIFFIN

    (Aufgeregt, trommelt auf den Tisch)

    Geil. Ich sag's den anderen.

    Er holt sein Handy raus und der Rest der Gruppe beginnt eine andere Unterhaltung.

    SERENA, MS. CROW (FRAU), MOORE' (SÖLDNER) und ein FAHRER

    AUSS. VAN – NACHT

    Ein schwarzer Van fährt zügig aus einer Stadt hinaus. Er verlässt den Ort und fährt nun auf einer dunklen, bewaldeten Landstraße. Innerhalb des Vans sitzen SERENA, die Assistentin von MS. CROW, MS. CROW und MOORE'. MS. CROW ist die Frau vom Anfang, MOORE' der Söldner, der sie begleitet. Ein wenig Mondlicht bestrahlt den Van.

    MS. CROW

    (Befehlend, Arrogant, hinterlistig)

    Serena. Informieren Sie

    unverzüglich Mr. Greenville.

    Objekt 01.1 wurde erfolgreich

    beschafft. Tests noch nicht

    durchgeführt.

    SERENA

    Wird erledigt, Ms. Crow.

    (Unsicher, sie tippt etwas auf

    ihrem Laptop ein) Soll ich die

    Zentrale anrufen?

    MS. CROW

    (Herrisch) Ich bitte darum. Sagen

    Sie Arthur, er soll das Labor

    bereit machen, Code 187.69/420.

    Technische Grunduntersuchungs-

    Maßnahmen vorbereiten.

    SERENA

    Bei allem Respekt, Ms. Crow. -

    (Respektvoll, aber zweifelnd) Aber

    sind Sie sicher, dass wir das

    Objekt noch heute testen lassen

    wollen?

    MS. CROW

    (Plötzlich freundlich) Keine Sorge,

    ich weiß, wie spät es ist. (Lächelt)

    Wir liefern den Koffer bloß bei

    Dr. Curry ab und lassen uns den

    Bericht zuschicken.

    SERENA

    Verstehe. Also fahren wir gleich

    weiter oder ins Hotel?

    MS. CROW

    (Direkt, nett) Gute Frage. Was

    sagen Sie?

    SERENA

    (Verlegen, stottert) I-Ich – Also,

    ähm, ich richte mich nach Ihnen,

    Boss.

    MS. CROW

    Ah, ja. Und Sie, Moore'?

    MOORE' sitzt vorne im Auto, neben dem Fahrer, seine Maske trägt er immer noch.

    MOORE'

    (Schnaubt gleichgültig)

    MS. CROW

    Was weißt du schon. (Winkt ab)

    Wir fahren direkt zur Zentrale,

    dann können wir alle schneller

    nach Hause.

    Der Van fährt eine unübersichtliche Linkskurve und verschwindet nun fast vollständig im Schatten der Bäume.

    MS. CROW

    Rufen Sie Arthur an, Serena?

    SERENA

    (Hektisch) Ach – Ja, natürlich.

    (Nimmt das Handy und wählt die

    Nummer, es klingelt) Ah, guten

    Abend, Dr. Curry. Ms. Crow

    lässt ausrichten, sie sollen

    das Labor für technische

    Grunduntersuchungsmaßnahmen an

    Objekt 01.1 vorbereiten lassen.

    (Pause) Ja, alles klar, ich werd's

    ihr sagen. (Pause) Ihnen auch,

    Dr. Curry. (Legt auf, Pause) Das

    Labor ist gegen zwei voll

    einsatzbereit, Ms. Crow. Sie

    sollen den Koffer einfach am

    Eingang abgeben, den Rest erledigt

    die Untersuchungsabteilung.

    MS. CROW

    Voraussichtliche Fertigstellung?

    SERENA

    Sie erhalten den Bericht samt

    Objekt morgen gegen elf Uhr zurück.

    Raum 207, „Hybrid"-Hauptquartier.

    MS. CROW

    Sehr gut. Dann sind Sie ab morgen

    ins Wochenende entlassen und

    schaffen es noch rechtzeitig zu

    ihrer Veranstaltung.

    SERENA

    (Geschmeichelt, aufgeregt) S-Sie

    haben es sich gemerkt?

    MS. CROW

    Natürlich Schatz. Deine Jahrgangs-

    Party, richtig?

    AUSS. WEG ZU KIRAS HAUS – NACHT

    KIRA und GRIFFIN

    KIRA und GRIFFIN gehen den leeren, friedlichen Weg entlang.

    GRIFFIN

    (Lacht) Oh Mann, Kira, deine Mum

    wird ausrasten!

    KIRA

    Gar nicht! (Lächelt, boxt ihn

    gegen den Arm, Pause)

    GRIFFIN

    Sicher, dass du morgen zur Party

    kommen darfst, wenn du heute so

    spät zu Hause bist?

    KIRA

    (Süffisanter Blick) Wenn nicht,

    schleich' ich mich schon irgendwie

    'raus. Keine Sorge, Grif'.

    GRIFFIN

    (Lächelt sie an, Pause)

    Die Pause ist lang, die beiden spazieren entspannt im Mondlicht.

    KIRA

    Hey, Griffin? (Nachdenklich)

    GRIFFIN

    (Schaut auf seine Schuhe,

    beiläufig) Huh?

    KIRA

    Warum sind Jungs so scheiße?

    GRIFFIN

    (Blickt auf) Was hab ich jetzt

    schon wieder...?

    KIRA

    Nicht du! (Winkt ab) Ach... Es

    ist nur so – Weißt du... er ist

    echt süß. So eine Scheiße.

    (Atmet schwermütig aus)

    GRIFFIN

    Hey. (Gefühlvoll)

    Die beiden bleiben stehen.

    GRIFFIN

    Du musst es ihm sagen, K'.

    Woher soll er es denn wissen?

    KIRA

    (Schnieft, geht weiter) Du hast

    ja Recht, Griffin, danke.

    GRIFFIN

    (Geht wieder neben ihr, überzeugt)

    Nein, nein, nein, ich weiß was du

    jetzt sagen willst. Nicht schon

    wieder. (Lächelt)

    KIRA

    (Sieht ihn nicht an, muss ein

    bisschen lachen)

    GRIFFIN

    Pass auf. Morgen auf der Party...

    KIRA

    (Zweifelnd) Aber ich...

    GRIFFIN

    Nein, nicht schon wieder aber.

    (Aufgeregt) Komm schon, das ist

    ne' gute Idee, hör's dir

    wenigstens an.

    KIRA

    (Lacht, wischt sich übers Gesicht)

    Na schön.

    GRIFFIN

    Yes! (Fröhlich, aufgeregt) Okay,

    hör zu. Und lass mich erst

    ausreden. (Sieht sie fragend an)

    KIRA

    Ja.

    GRIFFIN

    Also, du weißt, ich wollte

    unbedingt mal meine neue Gitarre

    vor Leuten testen, und du liebst

    es zu singen, richtig?

    KIRA

    Ich...

    GRIFFIN

    (Mahnend, spaßig) Ah! Erst

    ausreden lassen, K'. (Grinst)

    Also der Punkt ist. Wir spielen

    zusammen einen Song auf der

    Jahrgangs-Party. So 'nen richtigen

    Love Song. Bei Alex Zuhause. Und

    du singst direkt für ihn. Dann

    kann er dich quasi gar nicht

    abservieren. (Breites Lächeln)

    KIRA

    Ey. (Eingeschnappt, lächelt)

    GRIFFIN

    Komm schon, ist es jemals schief

    gegangen, wenn wir zusammen

    gesungen haben?

    KIRA

    (Wieder fröhlich, ironisch) Ähm,

    ja?

    GRIFFIN

    Komm, halt die Klappe. (Lacht,

    legt seinen Arm um sie) Na los,

    was hältst du davon, Kira und

    Griffin, mal wieder zusammen

    auf der Bühne?

    KIRA

    (Überlegt kurz, lächelt breit)

    Na schön!

    GRIFFIN schlägt vor Freude in die Luft und tanzt ein bisschen durch die Gegend, KIRA muss lachen.

    AUSS. VOR KIRAS HAUS – NACHT

    KIRA und GRIFFIN

    KIRA und GRIFFIN kommen vor KIRAS Haus an. Es ist ein friedliches, ruhiges Vorstadt-Einfamilienhaus.

    KIRA

    Griffin? (Glücklich)

    GRIFFIN

    Ja?

    KIRA

    (Ehrlich) Danke für's nach Hause

    Bringen.

    KIRA umarmt GRIFFIN lange, man sieht GRIFFINS Gesicht. Er lächelt sehr traurig.

    GRIFFIN

    Kein Problem. (Lässt sie los,

    lächelt) Wir sehen uns morgen?

    KIRA

    (Lächelt)

    INN. ALEX' UND JENNS HAUS - NACHT

    ALEX und JENN

    ALEX betritt ein dunkles, leer wirkendes Haus. Im Arm hat er eine Tüte.

    ALEX

    (ruft) Jenn? Ich bin zu Hause!

    JENN

    (Von oben, freundlich, A/SF) Hey,

    Alex.

    ALEX schaltet das Licht ein, das Wohnzimmer der geräumigen Villa wird erleuchtet. Es besteht aus Esszimmer, einem Pool und der Küche, in welcher eine Treppe nach oben führt. JENN kommt die Treppe herunter.

    JENN

    (Fröhlich) Wie war dein Tag?

    Erfolg beim Verkauf gehabt?

    (Neugierig)

    Sie trägt einen Pyjama und lehnt sich neugierig auf die Arbeitsplatte. ALEX stellt die Tüte auf der Arbeitsplatte ab und beginnt den Einkauf auszupacken.

    ALEX

    (Selbstsicher, abwinkend) Ach,

    ich weiß gar nicht. David wollte

    mich morgen anrufen.

    JENN

    (Etwas enttäuscht) Ach so. (Rollt

    mit den Augen, verschwindet ins

    Wohnzimmer, A/SF) Hast du

    diesmal Orangen- statt Apfelsaft

    mitgebracht?

    ALEX

    Klar. (Schiebt den Apfelsaft

    zur Seite) Hey, apropos morgen -

    Ich und – ein Mädchen aus meinem

    Kurs – wollten morgen auf ne'

    kleine Wellness-Tour nach Hannover

    fahren...

    JENN

    Uh. (Langgezogen, neugierig)

    JENN kommt, sich die Haare kämmend, zurück in die Küche und stützt sich neugierig direkt vor Alex auf die Arbeitsplatte.

    JENN

    Wer ist denn die Glückliche, Ali?

    (Süffisanter Blick, hebt die

    Augenbrauen)

    ALEX

    Ist egal. (Trinkt einen Schluck

    Wasser) Sie kann nicht, irgendein

    Arzttermin oder so 'was.

    JENN

    (Mitleidig) Oh. (Langgezogen) Alex.

    Die Bitch muss echt 'nen guten

    Grund haben, wenn sie dich

    versetzt.

    ALEX

    Kein falsches Mitleid,

    Schwesterchen. (Lacht, sieht sie

    sarkastisch an)

    JENN

    (Grinst)

    ALEX

    Nun – (Setzt sich) Ich hatte

    gedacht – nur so zum Spaß -

    wenn ich den Tag schon nicht

    nutzen kann, dann könntest du

    vielleicht... (Grinst)

    JENN

    Oh mein Gott, Alex. (Aufgeregt,

    dann skeptisch, grinst) Was führst

    du im Schilde?

    ALEX

    Gar nichts. (Trinkt) Ich dachte,

    jetzt wo nur noch wir beide

    zusammen wohnen, könnte ich ja

    auch mal nett zu dir sein.

    (Lächelt)

    JENN

    (Fröhlich, ironisch) Alexander

    Roof, wirst du doch noch zu einem

    echten Gentleman?

    ALEX

    Halt die Klappe, Jenn. Dann eben

    nicht, war...

    JENN

    (Grinsend) Ach, komm schon Alex,

    ich will dich nur ärgern.

    Natürlich nehm' ich den Vorschlag

    an, echt lieb von dir, Bro.

    (Quietscht aufgeregt) Ich kann's

    gar nicht abwarten. Hast du

    bemerkt, wie meine Haare

    mittlerweile aussehen? (Kämmt

    sich energisch, atmet heftig aus)

    Ich könnt' echt so 'n

    Wellness-Wochenende gebrauchen.

    ALEX

    (Trinkt aus, grinst)

    INN. GRIFFINS UND JAMES' WOHNUNG – NACHT

    GRIFFIN und JAMES

    JAMES sitzt auf dem Sofa und schaut Fernsehen. Auf seinem Handy erscheint eine Nachricht: „Alex, JAHRGANGS-PARTY 2018: Hey Leute, Party findet statt! (Party Emoji)". GRIFFIN kommt leise durch die Haustür ins dunkle Wohnzimmer und schließt ab.

    GRIFFIN

    Hey, dachte, du schläfst schon.

    JAMES

    Dachte, du wärst schon zu Hause.

    GRIFFIN

    (Legt seine Tasche ab) Hab' noch

    Kira nach Hause gebracht.

    JAMES

    Wie lief's?

    GRIFFIN antwortet nicht und setzt sich neben JAMES aufs Sofa.

    GRIFFIN

    (Angespannt) Glückwunsch zum

    Verkauf nochmal.

    JAMES

    Danke, Bro. (Stößt mit ihm an)

    GRIFFIN

    Kann ich dich 'was fragen?

    JAMES

    Bloß nicht.

    Die beiden sehen sich im gleichen Moment an und müssen schmunzeln.

    GRIFFIN

    (Pause, schaut Fernsehen) Was

    würdest du mit dem Geld machen?

    JAMES

    (Korrigiert) Was (betont) werde

    () ich mit dem Geld machen. Ich

    hab' immerhin ein Recht auf 33

    Prozent davon, also nehme ich an,

    dass ich von der Entscheidung

    nicht ganz ausgeschlossen werde.

    (Zwinkert Griffin zu)

    GRIFFIN

    Schön. (Rollt mit den Augen, dann

    wieder interessiert) Was hast du

    vor?

    JAMES

    (Pause, überlegt) Um ehrlich zu

    sein – (Nachdenklich) Vielleicht

    'n paar Schulden begleichen.

    (Trinkt)

    GRIFFIN nickt, die beiden sehen weiter fern.

    FREITAG, 5. OKTOBER 2018

    AUSS. CAMPUS – VORMITTAG

    ALEX, KIRA, GRIFFIN, ZOE, TOM, SERENA und STUDENTEN

    GRIFFIN verlässt das Universitäts-Gebäude und betritt den freien Campus. Es ist schönes Wetter. KIRA schließt sich ihm im Vorbeigehen an. An ihnen vorbei laufen sämtliche STUDENTEN.

    KIRA

    Hey Grif'.

    GRIFFIN

    (Positiv überrascht) Oh, hi.

    Was gibt’s?

    KIRA

    Nix'. (Fröhlich) Ich hab' mich

    nur gefragt, welchen Song wir

    heute Abend singen wollen.

    (Aufgeregt, erwartungsvoll)

    GRIFFIN

    Oh ja, stimmt! (Euphorisch) Ähm,

    was würdest du denn sagen? Das

    ist dein Moment.

    KIRA

    (Lieb) Komm schon, Grif', du

    sollst auch Spaß dabei haben.

    (Ironisch) Außerdem muss ja einer

    von uns gut drauf sein, wenn's

    nicht klappt, und wer wäre

    geeigneter, mich zu trösten, als

    mein bester Freund?

    TOM

    (Im Vorbeigehen) Verdammt, der

    tat weh, Andrews. (Boxt Griffin

    gegen den Arm, geht weiter)

    GRIFFIN

    (Leicht verärgert, reibt sich den

    Arm)

    KIRA

    (Neugierig) Also, was sagst du?

    GRIFFIN

    Hm. (Denkt nach) Können wir

    wenigstens 'was von „We The

    Kings" spielen? (Grinst) Das ist

    meine Zweit-Lieblingsband – und

    von „Panic! At The Disco" gibt’s

    keine Liebeslieder.

    KIRA

    Ich weiß. Aber – Ist das nicht 'n

    bisschen –

    GRIFFIN

    Muss ja zum Thema passen. Heute

    Abend oder nie, Kira.

    ALEX drängelt sich durch eine Gruppe anderer STUDENTEN und schließt sich den beiden an.

    ALEX

    Was, heute Abend oder nie?

    (Lächelt)

    KIRA

    Ach, Griffin und ich hatten uns

    nur gefragt, ob wir vielleicht

    heute Abend auf der Party bei dir

    einen Song singen könnten. Bitte,

    Alex, nur ein...

    ALEX

    Klar könnt ihr. (Erfreut) Wir

    haben 'ne weltklasse Soundanlage

    im Wohnzimmer stehen, die Jenn

    von zu Hause mitgenommen hat.

    Hat sie noch nie benutzt, würde

    mich freuen, wenn ihr sie für

    mich testet. (Lächelt)

    KIRA

    Danke, Alex! (Umarmt ihn im

    Laufen, zu Griffin) Also dein

    Song, ja?

    GRIFFIN

    Gerne. Ich schick dir die Lyrics.

    (Holt sein Handy heraus)

    Die drei setzen sich an einen leeren Tisch inmitten des Campus und packen ihr Mittagessen aus.

    ALEX

    (Aufgeregt) Also Leute, fast der

    ganze Jahrgang hat zugesagt.

    GRIFFIN

    Genial, Alex. (Klopft ihm auf die

    Schulter) Seid ihr auch schon so

    aufgeregt?

    KIRA

    (Ironisch) Gar nicht. (Grinst

    Griffin sarkastisch an)

    ALEX

    Das wird echt legendär. Nichts

    gegen James' Bude, aber das wird

    die beste Jahrgangs-Party aller

    Zeiten!

    ALEX & GRIFFIN

    (Schlagen ein, euphorisch) Aller

    Zeiten!

    GRIFFIN

    (Schaut herunter, trinkt seinen

    Kaffee)

    ALEX lacht. TOM und ZOE treten an den Tisch heran. ZOE setzt sich direkt dazu und trinkt einen Schluck aus ihrer Thermoskanne.

    ZOE

    (Gelassen) Hey Leute.

    TOM

    (Direkt) Roof'. Aus Versehen die

    Gruppe verlassen, weil ich dachte

    das findet eh nicht statt. Wann

    fängt der Spaß an?

    ALEX

    (Sieht jeden einmal an, an alle)

    Jennifer fährt um 19 Uhr weg,

    also so halb acht?

    TOM

    Geil, Roof'. Das wird hammer

    (Boxt ihn euphorisch ein paar

    mal gegen die Schulter, geht)

    ZOE

    (Wartet) Das - (Deutet ihm

    hinterher) ist genau die Sorte

    von Leuten, die ich nicht leiden

    kann. (Zuckt mit den Schultern,

    gleichgültig)

    ALEX

    Tom ist 'n Party-Boy, Zoe. Er

    muss dabei sein. Außerdem kannst

    du auch mal ein bisschen Spaß

    vertragen.

    ZOE

    (Beleidigt) Hey! Du hast mich ja

    nicht ausreden lassen. Ich wollte

    sagen, (betont) aber () er ist

    echt heiß. Könnte mir gut 'was mit

    ihm vorstellen. (Zwinkert, trinkt

    entspannt)

    KIRA

    (Empört) Zoe! (Haut sie

    spielerisch gegen die Schulter)

    ALEX

    Das ist immer noch mein Haus.

    ZOE

    Was denn? (Lacht)

    SERENA kommt an den Tisch.

    SERENA

    (Schüchtern) Hi.

    ALEX

    (Ungläubig, erfreut) Serena?

    (Steht auf) Crow, richtig?

    SERENA

    (Verlegen, lächelt) Ja.

    ALEX

    (Überrascht) Wow, hey. Lass dich

    umarmen, wir haben uns ja ewig

    nicht gesehen.

    Die beiden umarmen sich, KIRA sieht SERENA mörderisch an. ZOE grinst interessiert und nippt an ihrer Thermoskanne.

    ALEX

    Leute, das ist Serena Crow, wir

    haben zusammen Abi gemacht, sie

    war meine beste Freundin. (Zu

    Serena) Setzt dich zu uns.

    Sie begrüßt KIRA und reicht ihr die Hand.

    KIRA

    (Aggressiv, mit falscher

    Freundlichkeit) Hi.

    SERENA begrüßt alle anderen am Tisch und setzt sich dann neben ALEX.

    ALEX

    Ich wusste gar nicht, dass du auch

    studierst. Wie lange bist du denn

    schon hier?

    SERENA

    Seit zwei Semestern schon, ja.

    (Verlegen, stolz) Aber ich bin

    häufig weg, meine Mum ist viel

    geschäftlich unterwegs, und ich

    begleite sie.

    ALEX

    (Mit vollem Mund) Klingt cool,

    was macht deine Mum?

    SERENA

    (Ablenkend) Ach, nicht so wichtig.

    Ich will euch gar nicht stören,

    ich hatte nur von einer Party

    gehört, die du schmeißt, Alex?

    ALEX

    Ja, du musst auch kommen. Warte,

    ich füg' dich hinzu. Noch die

    alte Nummer?

    ALEX holt sein Handy hervor, auf dem Bildschirm erscheint eine Nachricht: „Griffin: Alter, was soll der Scheiß?". ALEX schaut instinktiv hoch und sieht GRIFFIN fragend an. GRIFFIN macht eine Geste, die zeigt, dass er von der Idee gar nicht begeistert ist.

    ALEX

    Kommt schon Leute, sie ist

    immerhin auch unser Jahrgang.

    SERENA

    (Steht plötzlich auf) I-Ich will

    mich nicht aufdrängen...

    ZOE

    Cool. Abflug, Bitch.

    ALEX

    (Zischt) Zoe! (Serena hinterher)

    Warte.

    SERENA

    (Dreht sich um) Was?

    ALEX

    Ich schick dir die Adresse.

    Überleg's dir, okay?

    SERENA hält für einen Augenblick inne und wechselt giftige Blicke mit ZOE und KIRA. Die beiden keifen sie genau so an.

    SERENA

    (Dreist) Ich werde da sein.

    Sie dreht sich um und geht. ZOE und KIRA sehen sich misstrauisch an.

    ALEX

    (Wütend) Was war das denn, Zoe?

    Kira? Sie ist 'ne alte Freundin,

    ihr könnt ihr vertrauen.

    ZOE

    Ach, sei nicht so 'ne naive Bitch,

    Alex.

    GRIFFIN lacht laut los, versucht sich dann aber zusammenzureißen. KIRA schlägt empört erst ZOE, dann ihn auf den Arm.

    ZOE

    (Überzeugt) Ist doch so. Ich meine,

    denk doch mal nach.

    ALEX

    (Isst, eingeschnappt)

    ZOE

    Einen Tag vor der Jahrgangs-Party,

    bei der du zufälligerweise

    alleine bist, taucht dieses

    mysteriöse Mädchen auf, dass du

    seit Jahren nicht gesehen hast

    und will auf einmal wieder deine

    beste Freundin sein. (Ironisch)

    Ist das nicht ein bisschen -

    komisch? (Scharfsinnig) Was könnte

    sie wollen?

    Bei dem Satz werden die drei anderen aufmerksam. ALEX schaut auf einmal wieder von seinem Essen hoch und wechselt Blicke mit KIRA und GRIFFIN. Alle drei sehen besorgt aus.

    ALEX

    (Beruhigt sich, skeptisch) Komm

    mal wieder runter, Zoe.

    GRIFFIN

    (Ablenkend, langgezogen) Ja (),

    denk dir nicht immer irgendwelche

    Verschwörungstheorien aus.

    Die vier wechseln vielsagende Blicke. ZOE wirkt gleichgültig, aber GRIFFIN, ALEX und KIRA sind angespannt. Es klingelt.

    KIRA

    (Winkt ab) Wie auch immer, wir

    sehen uns im Labor, Alex?

    ALEX

    (Steht auf, packt ein, wieder

    ruhig) Klar.

    KIRA, GRIFFIN und ZOE packen ebenfalls ein, dann stehen sie auch auf und gehen. ALEX bleibt einen Augenblick nachdenklich stehen, dann geht er in die andere Richtung.

    INN. MS. CROWS PRIVATLABOR – VORMITTAG

    MS. CROW, DR. CURRY, ein LABORASSISTENT und ein SEKRETÄR

    SEKRETÄR

    Ms. Crow, Dr. Curry ist soeben in

    der Lobby eingetroffen. Er trägt

    das Objekt bei sich.

    MS. CROW steht inmitten eines High-Tech-Labors und scheint sich diverse Ampullen anzusehen. Im Hintergrund arbeitet ein LABORASSISTENT, während ihr SEKRETÄR an einem kleinen Tisch neben einer großen Metalltür sitzt. Es ist hell und steril.

    MS. CROW

    (Sieht auf, freundlich) Schicken

    Sie ihn hoch.

    Die große Metalltür stellt sich als Aufzugtür heraus, als sie sich öffnet. DR. CURRY tritt heraus. In der Hand trägt er einen silbernen Koffer.

    MS. CROW

    Dr. Curry.

    DR. CURRY

    Ms. Crow.

    BEIDE

    (Pause, lachen, umarmen sich)

    Der LABORASSISTENT nimmt den Koffer von DR. CURRY entgegen und legt ihn vorsichtig auf den Tisch vor MS. CROW und DR. CURRY. Er hält ein Armband an die Oberfläche des Koffers und er öffnet sich.

    Ein bläulicher Schimmer kommt heraus.

    MS. CROW

    (Staunt, ernst) Was sagen die

    Testergebnisse, Arthur?

    DR. CURRY

    Das ist das Problem, Alice.

    Wir haben kaum welche.

    MS. CROW

    (Verwundert, ernst) Was soll das

    heißen?

    DR. CURRY

    Das Objekt wurde offenbar mit

    einer gewissen Software

    ausgestattet, die direkte

    Eingriffe auf den Programmcode

    fast unmöglich macht.

    MS. CROW

    Dann arbeiten wir daran. Was

    haben Sie noch?

    Dr. CURRY

    Die gute Nachricht ist: Die

    äußerliche Struktur des Objekts

    ließ sich fast vollständig

    erfassen. Wir wissen zwar noch

    nicht, wie es funktioniert, aber,

    wenn wir das Programm

    entschlüsseln können...

    MS. CROW

    (Schließend) Können wir verstehen,

    wie es tut, was es tut. In

    Ordnung. Haben Sie die Funktion

    schon getestet?

    DR. CURRY

    An Menschen? Nein.

    MS. CROW

    Okay. (Hinterhältig, grinst)

    Damit fangen wir an.

    Sie blicken auf den Inhalt des Koffers. Ein dünner, leuchtender Ring, der in etwa so groß ist, wie der Umfang eines Kopfes.

    INN. UNIVERSITÄTS-LABOR – TAG

    ALEX, JAMES und andere STUDENTEN

    Der gleiche Metallring steht auf einem dünnen Ständer im Labor der Universität. Er leuchtet nicht. ALEX und JAMES stehen hinter dem Tisch, auf dem der Metallring aufgestellt ist. Im Hintergrund arbeiten STUDENTEN hektisch, die Atmosphäre ist jedoch entspannt.

    JAMES

    Wieso arbeiten wir überhaupt

    weiter, Alex? Ich dachte, wir

    hätten verkauft.

    ALEX

    (Energisch) Pscht! (Flüstert)

    Sag das nicht so laut. (Pause,

    normal) Ja, haben wir. Aber das

    hindert uns ja nicht daran, das

    Teil noch zu verbessern. (Hebt

    den Ring an und wackelt damit

    herum) Ein paar Zusatzfunktionen

    und optische Verbesserungen können

    ja nie schaden.

    JAMES

    (Nimmt ihm den Ring aus der Hand,

    durchschauend) Alex. Lüg' mich

    nicht an. Was ist es wirklich?

    ALEX

    (Schnauft, stützt sich auf den

    Tisch) Also schön. (Leiser,

    vertraut) Das ist das erste Mal,

    dass ich meine Angelegenheiten

    nicht über das Konto meines Dads

    regle. Mein erster eigener

    Verkauf, James. (Wendet sich

    kurz ab) Ich bin einfach nervös,

    dass nicht alles glatt geht.

    JAMES

    (Mitfühlend) Hey. (Dreht Alex um)

    Das wird schon. Ist doch egal, ob

    dein Alter stolz auf dich ist,

    Hauptsache du bist zufrieden.

    (Lächelt aufmunternd) Und das -

    kannst du allemal sein. Du

    brillanter Vollidiot.

    Beide lachen, JAMES klopft ALEX auf die Schulter. JAMES steckt den Ring wieder in die Halterung und besieht ihn sich genauer.

    JAMES

    Und ich glaube du hast Recht.

    (Pause) Ein paar Upgrades kann

    das Ding bestimmt noch vertragen.

    ALEX und JAMES grinsen sich planend und voller Vorfreude an.

    INN. GANG IN DER UNIVERSITÄT – TAG

    KIRA, GRIFFIN, ZOE und andere STUDENTEN

    ZOE

    Mir kommt diese Serena immer noch

    komisch vor, egal was Alex sagt.

    KIRA, GRIFFIN und ZOE gehen den, von wild herumirrenden STUDENTEN

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