EMOTION: Staffel 1 (Komplett)
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About this ebook
Diese dramatische Kriminalgeschichte ist im Drehbuchformat geschrieben, besteht also aus Szenenbeschreibungen und Regieanweisungen in Kombination mit starken Dialogen.
Diese Ausgabe umfasst alle 12 Episoden der ersten Staffel, komplett auf deutsch.
Johannes Stachlewitz
Hallo, ich bin Johannes Stachlewitz, bin am 10.12.2001 geboren und gehe zur Zeit auf das Gymnasium Julianum Helmstedt.
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Book preview
EMOTION - Johannes Stachlewitz
Freunde
Episode 1 „Freundschaft"
DONNERSTAG, 4. OKTOBER 2018
AUSS. FLUGHAFEN – NACHT
MANN, zwei BODYGUARDS, FRAU, SÖLDNER
Ein Flugzeug fliegt am schwarzen Nachthimmel über eine Landebahn hinweg, die nur schwach von Blinklichtern erleuchtet ist. Ein MANN geht, gefolgt von zwei BODYGUARDS die Landebahn entlang, die einheitlichen Anzüge werden ihnen vom starken Auftriebswind zurück geblasen.
MANN
(Schreiend um den Wind zu über-
tönen) Scheiß Wetter. (Pause)
Habt ihr zwei gewusst, dass es in
Deutschland öfter regnet als im
verdammten Britannien?
BODYGUARD 1
(Zuckt mit den Schultern)
MANN
Aha. (Im Gehen) Du, Joe?
BODYGUARD 2
(Leicht gleichgültig) Ich heiß'
Peter...
BODYGUARD 1
Halt's Maul, Joe. (Lacht dreckig)
PETER
(Boxt ihn, muss jedoch grinsen)
Halt du's Maul...
MANN
(Brüllt) Jungs! Ihr haltet jetzt
beide die Fresse. (Hält an und
dreht sich zu den beiden um,
beruhigt sich jedoch augenblick-
lich, zischt) Tut wenigstens so,
als wären wir seriös, dann wickel'
ich den Kauf ab und wir können uns
alle wieder verpissen. (Laut) Sag'
mal, hab' ich eigentlich schon
dieses beschissene Wetter erwähnt?
Der MANN hat einen Koffer in der Hand, welcher sehr wichtig aussieht. Die drei bewegen sich zügig weiter auf das Flughafengebäude zu, jedoch erkennt man jetzt, dass ein großer, dunkler Van ihnen den Weg blockiert. Davor stehen eine einzelne FRAU und ein SÖLDNER, der jedoch etwa 5 Meter von ihr entfernt am Van lehnt und das Geschehen fast schon gleichgültig beobachtet.
MANN
(Besänftigende Handgeste) Wow,
wow, wow, heilige Scheiße, Bitch?
Keiner hat davon gesprochen, dass
du gleich deinen Panzer mitbringst.
(Zeigt auf den Söldner, der immer
noch unbeteiligt da steht und eine
seiner zahlreichen Waffen säubert)
Wie seh' ich denn da aus, mit den
zwei Lappen im Gepäck?
BODYGUARD 1
(Räuspern) Siehste', Piet? Der
Boss bleibt seriös. (Stupst Peter
und fängt an zu lachen)
PETER
(Lacht auch)
MANN
(Dreht sich sofort um, appell-
ierend) Alter... (Handgeste) Okay?
Die beiden BODYGUARDS verkneifen sich mühsam das Lachen und winken besänftigend ab. Der MANN dreht sich langsam wieder zu der FRAU um und setzt eine voll konzentrierte Miene auf, was ihm nicht besonders gut gelingt. Da er angefangen hat zu schwitzen, wischt er sich nervös mit einer Hand über die Stirn und wendet sich der FRAU zu.
FRAU
Er begleitet mich immer. (Charmant)
Und Sie wollen nicht dabei sein,
wenn er zum Panzer wird. (Lächelt
geheimnisvoll)
MANN
Sie bluffen.
FRAU
Vielleicht. Aber ich würde nicht
raten, ihn zu reizen. (Selbst-
sicher, streckt die Hand aus)
MANN
Charmant. (Lächelt ebenfalls
gerissen, will ihre Hand
schütteln)
FRAU
(Ergreift sie zwar, aber leicht
verwirrt) Ähm... Der Koffer.
MANN
Oh! Ja, natürlich. (Stottert)
Hier, alles noch drin. (Fuchtelt
mit dem Koffer herum, leise)
Hoffentlich.
FRAU
(Sichtlich angespannt) Ähm... ja.
Okay. (Räuspert sich) Öffnen.
Der MANN legt den Koffer vor sich auf den Boden und rückt ihn gerade. Einer der BODYGUARDS tritt nach vorne und öffnet den Koffer, indem er sein Armband scannt. Der SÖLDNER wird für einen Moment auch aufmerksam, jedoch kann man seinen Gesichtsausdruck nicht erkennen, da sein kompletter Kopf von einer Maske umschlossen ist. Ein blauer Schimmer erleuchtet die Anwesenden.
FRAU
(Sieht kurz begeistert aus, dann
aber ernst) Alles klar. Wie viel?
MANN
Zwei. (Klappt den Koffer zu und
hebt ihn auf)
FRAU
Tausend?
MANN
Hm. (Unterdrückt ein gespieltes
Lachen)
FRAU
(Knurrt widerwillig) Na schön.
Sie nickt genervt mit dem Kopf, woraufhin der SÖLDNER seine Waffe stehen lässt und mit einem Tablet in der Hand zu den anderen tritt. Erst jetzt fällt auf, dass er einen halben Meter größer als alle anderen ist. Er atmet laut und bedrohlich.
SÖLDNER
(Mustert die drei Anzugträger,
dann hält er das Tablet auf Sicht-
höhe und tippt etwas ein)
FRAU
Zwei Millionen Euro, soeben auf
ihrem Konto angekommen. Wie Sie
meinten. (Pause) Den Koffer, bitte.
Für einen kurzen Moment mustern sich nur alle gegenseitig, der Wind weht die Anzüge und den Mantel der Frau zurück.
MANN
(Bricht das Schweigen) Klar, hier.
(Er gibt ihr den Koffer unge-
schickt)
FRAU
(Nimmt den Koffer entgegen und
grinst hinterhältig) Immer schön
mit Ihnen Geschäfte zu machen.
(Dreht sich um und geht elegant
aber schnell auf den Van zu)
SÖLDNER
(Räuspert sich bedrohlich, dann
folgt er der Frau langsam)
Der MANN und seine BODYGUARDS drehen sich ebenfalls um und entfernen sich schnellen Schrittes vom Ort des Geschehens.
PETER
Du meintest zweitausend, oder?
MANN
Einfach weiter gehen!
Die BODYGUARDS und der MANN prusten los und gehen noch schneller davon.
INTRO
AUSS. STRAßE VOR DER BAR – NACHT
ALEX und ein paar ZIVILISTEN, Stimmen des MANNES und der beiden BODYGUARDS
ALEX schlendert entspannt die, nur von gelb flackernden Laternen beleuchtete, Straße entlang. Er trägt schlichte Kleidung und aus der Ferne hört man Stimmen, Musik und Gelächter, während man im Vorbeigehen mehrere fröhliche Menschen sieht. ALEX telefoniert.
ALEX
Ehrlich? (Erstaunt und fröhlich)
So viel?
MANN
(Durchs Telefon, A/SF) Ja, Mann.
Ich konnte es auch nicht glauben.
Verdammt geil, oder?
ALEX
Absolut, Alter. Und was stellen wir
jetzt mit der ganzen Kohle an?
MANN
(A/SF) Was heißt hier „wir"?
ALEX
(Erstaunt, verärgert) Ähm -
Entschuldigung, aber ich...
PETER
(A/SF) Haha, Alex, komm runter,
David verarscht dich bloß.
ALEX
Ich wollt' schon sagen... (Lacht)
ALEX lässt im Gehen eine Gruppe von Frauen vorbei und wendet sich wieder dem Gespräch zu, während er weitergeht. Man bekommt einen guten Blick von oben über die Straße der Kleinstadt, welche ALEX entlangläuft und sieht, dass die Straßen gut gefüllt sind. Die Stadt ist voller Leben.
ALEX
Nein, ohne Scheiß, Jungs, was habt
ihr denn jetzt vor?
BODYGUARD 1
(A/SF) Gute Frage, Bro.
Verzocken?
DAVID
(Unterbricht ihn, A/SF) Nein,
nicht das...
Die beiden BODYGUARDS lachen sich aus dem Hintergrund einen ab.
DAVID
(Stöhnt genervt, A/SF) Nein, also
bis jetzt hatten wir noch nichts
konkretes vor. Wir fliegen jetzt
erst 'mal zu dir.
ALEX
Fliegen?
DAVID
(A/SF) Ja, Mann. Privatjet,
Alter, man gönnt sich ja sonst
nichts. (Lacht)
ALEX
(Fasst sich an die Stirn, stöhnt)
Ich dachte wir wollten nicht alles
auf einmal raus ballern?
DAVID
(A/SF) Da haben wir auch noch von
Zweitausend gesprochen!
(Ausgelassen) Für euch auch
Champagner, Jungs?
Mann hört ein zustimmendes Grölen der BODYGUARDS im Hintergrund.
ALEX
Du solltest das Teil nur für mich
verkaufen, Dave, nicht meine
Freunde abfüllen.
DAVID
(A/SF) Hey. Das sind jetzt auch
meine Freunde. (Laut) Oder, Jungs?
Erneut zustimmendes Grölen.
ALEX
(Vorwurfsvoll) Ach, bitte, du
kennst nicht 'mal ihre Namen.
DAVID
(Schon leicht angetrunken, A/SF)
Klar! Stimmt's, Joe?
PETER
(Genauso, A/SF) Stimmt genau,
Boss!
ALEX
Du heißt nicht Joe, Peter.
PETER
(Geraschel, A/SF) Wenn du mir
Champagner in 'nem Privatjet
spendierst, kannst du mich auch
Dennis nennen.
BODYGUARD 1
(Im Hintergrund, brüllt, A/SF)
Oder Jessica! (Bricht in tönendes
Gelächter aus)
ALEX nimmt das Handy langsam von seinem Ohr weg, da der BODYGUARD immer noch nicht aufgehört hat zu lachen. Nach einem kurzen Moment der Stille hält er es sich wieder ans Ohr.
BODYGUARD 1
(Immer noch am Lachen, A/SF) Wuhu!
(Man hört, wie er sich auf den
Schenkel klatscht, dann kriegt er
sich langsam wieder ein)
ALEX
(Schüttelt den Kopf) Also, wir
besprechen das, wenn ihr wieder
im Büro seid, alles klar?
DAVID
(A/SF) Alles klar, Alex, genieß'
deinen Urlaub. Tschüss, ne?
ALEX
Tschüss, ne?
Er legt auf und steckt das Handy zurück in seine Jackentasche. Als er um die Ecke biegt, sieht man den Eingang einer Bar, die ALEX nun betritt.
INN. BAR – NACHT
ALEX, GRIFFIN, KIRA, JAMES der BARKEEPER und ZIVILISTEN
GRIFFIN, KIRA und JAMES sitzen an einem Tisch in der nicht allzu vollen Bar. Es herrscht fröhliche Stimmung.
GRIFFIN
(Im Gespräch) Ich weiß nicht.
Mein Dad macht sicher keinen Stress,
aber wenn ich meine Mum frage, ob
am Wochenende hundert Leute bei
uns vorbeikommen können, flieg ich
schneller aus der Bude raus, als
ich reingekommen bin. Ich meine,
erinnerst du dich an letztes Mal?
KIRA
Ja! (lacht)
JAMES
Stimmt, das ging ja super aus.
(Lacht, streicht sich mit der Hand
über die Stirn, leicht genervt)
Aber irgendwo muss die Jahrgangs-
Party dieses Jahr stattfinden.
KIRA
James hat recht. Wir machen das
jedes Jahr und Grif' war letztes
Mal dran, also – (Gespielter
ahnungsloser Blick) hast du wohl
keine andere Wahl.
KIRA trinkt aus. ALEX betritt die Bar und hängt seine Jacke auf. KIRA kann ihre Augen nicht von ihm lassen, als er zur Theke geht und kurz mit dem BARKEEPER redet. Sie beißt sich auf die Lippe.
GRIFFIN
… nicht bei dir? (Pause) Kira?
KIRA
(Schreckt hoch) Huh?
GRIFFIN
Hast du überhaupt zugehört?
ALEX tritt an den Tisch.
ALEX
Hey, Leute.
GRUPPE
Hey. / Hi.
GRIFFIN rutscht zur Seite, sodass ALEX sich neben ihn, gegenüber von KIRA setzen kann.
ALEX
(Aufgeregt) James. Kira. Griffin?
(vielsagender Blick)
GRIFFIN
Immer noch kein Interesse, Alex.
(Grinst)
ALEX
Wir haben verkauft.
JAMES
Was? (Aufgeregt) Ehrlich? (Freudig)
KIRA
Oh mein Gott, Alex, das ist ja
fantastisch! (Lächelt)
ALEX
Ja!
JAMES gibt ihm einen High-Five, KIRA und ALEX umarmen sich über den Tisch, GRIFFIN wirft KIRA einen verführerischen Blick zu, sie sieht ihn drohend an.
ALEX
Haltet euch fest. Ganze Zwei
Millionen Euro.
Der gesamten Gruppe bleibt der Mund offen stehen. GRIFFIN spuckt den Rest seines Getränks über den Tisch, ALEX lacht spöttisch.
JAMES
Alter, sag das nicht so laut, Mann.
(Dreht sich misstrauisch und um
und blickt paranoid umher)
KIRA
Oh mein Gott, Alex. Das ist viel
zu viel Geld... (Stottert) W-Was
machen wir denn mit soviel Kohle?
GRIFFIN
(Wischt den Tisch ab) Ist es zu
spät, um einzusteigen? (Lacht)
ALEX
Also zu erst einmal, bleibt cool.
James hat recht, das sollte
vielleicht wirklich nicht jeder
hören.
Einer der ZIVILISTEN steht auf und verlässt die Bar.
ALEX
Und zweitens... Das Geld kommt
erstmal' zur Bank, dann können
wir entscheiden, was wir damit
anstellen.
JAMES
Aber die nächste Runde sollte
doch drin sein? (Lächelt)
ALEX
(Stößt ihn in die Seite) Ich
denke, das sollten wir hinkriegen.
(Trinkt James Glas aus)
JAMES
(Empört) Alter.
ALEX
(Schadenfroh) Hol dir n' Neues,
geht auf mich. Und bring gleich
für alle 'was mit.
JAMES
Kannst du vergessen, Alter.
(Boxt ihn)
GRIFFIN sieht erneut KIRA an und zeigt mit den Augen auf ALEX.
KIRA antwortet wieder mit einem genervten und drohenden Blick. GRIFFIN kann sich ein kleines Lachen nicht verkneifen.
ALEX
Andere Sache. Habt ihr euch schon
wegen der Jahrgangs-Party geeinigt?
JAMES
Bei mir nicht, das sollte klar
sein. Griffins Eltern haben auch
nein gesagt.
ALEX
Kira?
KIRA
(Aus den Gedanken gerissen) Was?
ALEX
Kommt schon, Leute, bei mir können
wir's dieses Jahr auch nicht
machen. Ich wohne erst seit einem
Monat alleine, da will ich das
Haus noch nicht so gerne zerstören.
GRIFFIN
„Alleine" wohnst du ja nicht. Wie
geht’s eigentlich Jenn?
JAMES
(Steht auf) Ich glaub, ich geh
doch ne' Runde holen, bin gleich
wieder da, Leute.
Er klopft ALEX im Vorbeigehen auf die Schulter, als er den Tisch in Richtung Bar verlässt.
ALEX
Ihr geht’s super, danke der
Nachfrage, Grif'. Aber ich hab
ihr noch nichts von dem Geld
erzählt, auch meinem Dad nicht.
Das soll erst 'mal unter uns
bleiben, bis wir wissen, was wir
damit machen.
GRIFFIN
Klar, verstehe. (Pause) Und...
Wieso machen wir die Party dann
nicht bei dir? Das Aufräumen
kannst du... könnt ihr doch locker
bezahlen, und wenn deine Familie
noch nichts davon weiß...
KIRA
(Nimmt einen Schluck, nickt) Das
ist echt 'ne gute Idee. (Pause)
Komm schon Al', das schuldest du
uns.
GRIFFIN
Stimmt.
ALEX
(Relaxed) Also erstens, dir schuld'
ich gar nichts Griffin, du warst
ja nicht 'mal beteiligt.
GRIFFIN
(Grinst, trinkt einen Schluck)
ALEX
Und zweitens, würde das Jennifer
bestimmt nicht gefallen. Ich
meine, sie macht mir schon genug
Druck mit dem Verkauf und so, da
kann ich nicht einfach bei ihr
klopfen, ihr ins Gesicht lügen,
wir hätten noch nichts verkauft
und ihr dann sagen, dass ich am
nächsten Tag ne' teure Party
schmeiße.
KIRA
(Frech, planend) Dann sag's ihr
nicht.
ALEX
(Fragender Blick, interessiert)
KIRA
(Leicht aufgeregt) Du erzählst
ihr einfach, du hattest ein
Wellness-Wochenende für dich und
deine Freundin gebucht, aber ihr
ist 'was - (Überlegt kurz)
dazwischen gekommen. Arzttermin
oder sowas'. (Trinkt aus)
GRIFFIN
(Unterbricht) Aber er hat doch
gar keine...
KIRA
(Fällt ihm ins Wort) Aber das weiß
sie ja nicht.
ALEX
(Lächelt nachdenklich) Red' weiter,
Kira.
KIRA
Jenn fährt also auf das (Macht
Anführungszeichen) „Wellness-
Wochenende", das du eben schnell
mit dem bisschen Geld, von dem ja
offiziell noch niemand weiß,
organisierst, und wir – (Zwinkert)
haben aufgeräumt bis sie zurück
ist.
ALEX
(Schweigt und lächelt nachdenklich,
während er trinkt) Okay.
KIRA & GRIFFIN
Yes! (Geben einander einen High-Five)
JAMES kommt zurück an den Tisch mit einem Tablett, auf dem vier gefüllte Gläser stehen. ALEX rutscht ein Stück zur Seite, sodass JAMES sich zurück auf seinen Platz setzen kann.
JAMES
(Während er die Gläser an die
Gruppe verteilt) Was freut ihr
Vorstadt-Wissenschaftler euch denn
so? (Lacht)
GRIFFIN
(Aufgeregt) Wir feiern bei Alex.
JAMES
(Plötzlich verunsichert) Wartet.
(Pause) Sicher, dass ihr...?
KIRA
(Unterbricht ihn) Ist alles schon
geklärt, Jimmy. (Zu Alex) Morgen
um acht?
ALEX
Wenn alles hinhaut. (Nippt an
seinem Getränk) Ich schreib euch.
GRIFFIN
(Aufgeregt, trommelt auf den Tisch)
Geil. Ich sag's den anderen.
Er holt sein Handy raus und der Rest der Gruppe beginnt eine andere Unterhaltung.
SERENA, MS. CROW (FRAU), MOORE' (SÖLDNER) und ein FAHRER
AUSS. VAN – NACHT
Ein schwarzer Van fährt zügig aus einer Stadt hinaus. Er verlässt den Ort und fährt nun auf einer dunklen, bewaldeten Landstraße. Innerhalb des Vans sitzen SERENA, die Assistentin von MS. CROW, MS. CROW und MOORE'. MS. CROW ist die Frau vom Anfang, MOORE' der Söldner, der sie begleitet. Ein wenig Mondlicht bestrahlt den Van.
MS. CROW
(Befehlend, Arrogant, hinterlistig)
Serena. Informieren Sie
unverzüglich Mr. Greenville.
Objekt 01.1 wurde erfolgreich
beschafft. Tests noch nicht
durchgeführt.
SERENA
Wird erledigt, Ms. Crow.
(Unsicher, sie tippt etwas auf
ihrem Laptop ein) Soll ich die
Zentrale anrufen?
MS. CROW
(Herrisch) Ich bitte darum. Sagen
Sie Arthur, er soll das Labor
bereit machen, Code 187.69/420.
Technische Grunduntersuchungs-
Maßnahmen vorbereiten.
SERENA
Bei allem Respekt, Ms. Crow. -
(Respektvoll, aber zweifelnd) Aber
sind Sie sicher, dass wir das
Objekt noch heute testen lassen
wollen?
MS. CROW
(Plötzlich freundlich) Keine Sorge,
ich weiß, wie spät es ist. (Lächelt)
Wir liefern den Koffer bloß bei
Dr. Curry ab und lassen uns den
Bericht zuschicken.
SERENA
Verstehe. Also fahren wir gleich
weiter oder ins Hotel?
MS. CROW
(Direkt, nett) Gute Frage. Was
sagen Sie?
SERENA
(Verlegen, stottert) I-Ich – Also,
ähm, ich richte mich nach Ihnen,
Boss.
MS. CROW
Ah, ja. Und Sie, Moore'?
MOORE' sitzt vorne im Auto, neben dem Fahrer, seine Maske trägt er immer noch.
MOORE'
(Schnaubt gleichgültig)
MS. CROW
Was weißt du schon. (Winkt ab)
Wir fahren direkt zur Zentrale,
dann können wir alle schneller
nach Hause.
Der Van fährt eine unübersichtliche Linkskurve und verschwindet nun fast vollständig im Schatten der Bäume.
MS. CROW
Rufen Sie Arthur an, Serena?
SERENA
(Hektisch) Ach – Ja, natürlich.
(Nimmt das Handy und wählt die
Nummer, es klingelt) Ah, guten
Abend, Dr. Curry. Ms. Crow
lässt ausrichten, sie sollen
das Labor für technische
Grunduntersuchungsmaßnahmen an
Objekt 01.1 vorbereiten lassen.
(Pause) Ja, alles klar, ich werd's
ihr sagen. (Pause) Ihnen auch,
Dr. Curry. (Legt auf, Pause) Das
Labor ist gegen zwei voll
einsatzbereit, Ms. Crow. Sie
sollen den Koffer einfach am
Eingang abgeben, den Rest erledigt
die Untersuchungsabteilung.
MS. CROW
Voraussichtliche Fertigstellung?
SERENA
Sie erhalten den Bericht samt
Objekt morgen gegen elf Uhr zurück.
Raum 207, „Hybrid"-Hauptquartier.
MS. CROW
Sehr gut. Dann sind Sie ab morgen
ins Wochenende entlassen und
schaffen es noch rechtzeitig zu
ihrer Veranstaltung.
SERENA
(Geschmeichelt, aufgeregt) S-Sie
haben es sich gemerkt?
MS. CROW
Natürlich Schatz. Deine Jahrgangs-
Party, richtig?
AUSS. WEG ZU KIRAS HAUS – NACHT
KIRA und GRIFFIN
KIRA und GRIFFIN gehen den leeren, friedlichen Weg entlang.
GRIFFIN
(Lacht) Oh Mann, Kira, deine Mum
wird ausrasten!
KIRA
Gar nicht! (Lächelt, boxt ihn
gegen den Arm, Pause)
GRIFFIN
Sicher, dass du morgen zur Party
kommen darfst, wenn du heute so
spät zu Hause bist?
KIRA
(Süffisanter Blick) Wenn nicht,
schleich' ich mich schon irgendwie
'raus. Keine Sorge, Grif'.
GRIFFIN
(Lächelt sie an, Pause)
Die Pause ist lang, die beiden spazieren entspannt im Mondlicht.
KIRA
Hey, Griffin? (Nachdenklich)
GRIFFIN
(Schaut auf seine Schuhe,
beiläufig) Huh?
KIRA
Warum sind Jungs so scheiße?
GRIFFIN
(Blickt auf) Was hab ich jetzt
schon wieder...?
KIRA
Nicht du! (Winkt ab) Ach... Es
ist nur so – Weißt du... er ist
echt süß. So eine Scheiße.
(Atmet schwermütig aus)
GRIFFIN
Hey. (Gefühlvoll)
Die beiden bleiben stehen.
GRIFFIN
Du musst es ihm sagen, K'.
Woher soll er es denn wissen?
KIRA
(Schnieft, geht weiter) Du hast
ja Recht, Griffin, danke.
GRIFFIN
(Geht wieder neben ihr, überzeugt)
Nein, nein, nein, ich weiß was du
jetzt sagen willst. Nicht schon
wieder. (Lächelt)
KIRA
(Sieht ihn nicht an, muss ein
bisschen lachen)
GRIFFIN
Pass auf. Morgen auf der Party...
KIRA
(Zweifelnd) Aber ich...
GRIFFIN
Nein, nicht schon wieder aber.
(Aufgeregt) Komm schon, das ist
ne' gute Idee, hör's dir
wenigstens an.
KIRA
(Lacht, wischt sich übers Gesicht)
Na schön.
GRIFFIN
Yes! (Fröhlich, aufgeregt) Okay,
hör zu. Und lass mich erst
ausreden. (Sieht sie fragend an)
KIRA
Ja.
GRIFFIN
Also, du weißt, ich wollte
unbedingt mal meine neue Gitarre
vor Leuten testen, und du liebst
es zu singen, richtig?
KIRA
Ich...
GRIFFIN
(Mahnend, spaßig) Ah! Erst
ausreden lassen, K'. (Grinst)
Also der Punkt ist. Wir spielen
zusammen einen Song auf der
Jahrgangs-Party. So 'nen richtigen
Love Song. Bei Alex Zuhause. Und
du singst direkt für ihn. Dann
kann er dich quasi gar nicht
abservieren. (Breites Lächeln)
KIRA
Ey. (Eingeschnappt, lächelt)
GRIFFIN
Komm schon, ist es jemals schief
gegangen, wenn wir zusammen
gesungen haben?
KIRA
(Wieder fröhlich, ironisch) Ähm,
ja?
GRIFFIN
Komm, halt die Klappe. (Lacht,
legt seinen Arm um sie) Na los,
was hältst du davon, Kira und
Griffin, mal wieder zusammen
auf der Bühne?
KIRA
(Überlegt kurz, lächelt breit)
Na schön!
GRIFFIN schlägt vor Freude in die Luft und tanzt ein bisschen durch die Gegend, KIRA muss lachen.
AUSS. VOR KIRAS HAUS – NACHT
KIRA und GRIFFIN
KIRA und GRIFFIN kommen vor KIRAS Haus an. Es ist ein friedliches, ruhiges Vorstadt-Einfamilienhaus.
KIRA
Griffin? (Glücklich)
GRIFFIN
Ja?
KIRA
(Ehrlich) Danke für's nach Hause
Bringen.
KIRA umarmt GRIFFIN lange, man sieht GRIFFINS Gesicht. Er lächelt sehr traurig.
GRIFFIN
Kein Problem. (Lässt sie los,
lächelt) Wir sehen uns morgen?
KIRA
(Lächelt)
INN. ALEX' UND JENNS HAUS - NACHT
ALEX und JENN
ALEX betritt ein dunkles, leer wirkendes Haus. Im Arm hat er eine Tüte.
ALEX
(ruft) Jenn? Ich bin zu Hause!
JENN
(Von oben, freundlich, A/SF) Hey,
Alex.
ALEX schaltet das Licht ein, das Wohnzimmer der geräumigen Villa wird erleuchtet. Es besteht aus Esszimmer, einem Pool und der Küche, in welcher eine Treppe nach oben führt. JENN kommt die Treppe herunter.
JENN
(Fröhlich) Wie war dein Tag?
Erfolg beim Verkauf gehabt?
(Neugierig)
Sie trägt einen Pyjama und lehnt sich neugierig auf die Arbeitsplatte. ALEX stellt die Tüte auf der Arbeitsplatte ab und beginnt den Einkauf auszupacken.
ALEX
(Selbstsicher, abwinkend) Ach,
ich weiß gar nicht. David wollte
mich morgen anrufen.
JENN
(Etwas enttäuscht) Ach so. (Rollt
mit den Augen, verschwindet ins
Wohnzimmer, A/SF) Hast du
diesmal Orangen- statt Apfelsaft
mitgebracht?
ALEX
Klar. (Schiebt den Apfelsaft
zur Seite) Hey, apropos morgen -
Ich und – ein Mädchen aus meinem
Kurs – wollten morgen auf ne'
kleine Wellness-Tour nach Hannover
fahren...
JENN
Uh. (Langgezogen, neugierig)
JENN kommt, sich die Haare kämmend, zurück in die Küche und stützt sich neugierig direkt vor Alex auf die Arbeitsplatte.
JENN
Wer ist denn die Glückliche, Ali?
(Süffisanter Blick, hebt die
Augenbrauen)
ALEX
Ist egal. (Trinkt einen Schluck
Wasser) Sie kann nicht, irgendein
Arzttermin oder so 'was.
JENN
(Mitleidig) Oh. (Langgezogen) Alex.
Die Bitch muss echt 'nen guten
Grund haben, wenn sie dich
versetzt.
ALEX
Kein falsches Mitleid,
Schwesterchen. (Lacht, sieht sie
sarkastisch an)
JENN
(Grinst)
ALEX
Nun – (Setzt sich) Ich hatte
gedacht – nur so zum Spaß -
wenn ich den Tag schon nicht
nutzen kann, dann könntest du
vielleicht... (Grinst)
JENN
Oh mein Gott, Alex. (Aufgeregt,
dann skeptisch, grinst) Was führst
du im Schilde?
ALEX
Gar nichts. (Trinkt) Ich dachte,
jetzt wo nur noch wir beide
zusammen wohnen, könnte ich ja
auch mal nett zu dir sein.
(Lächelt)
JENN
(Fröhlich, ironisch) Alexander
Roof, wirst du doch noch zu einem
echten Gentleman?
ALEX
Halt die Klappe, Jenn. Dann eben
nicht, war...
JENN
(Grinsend) Ach, komm schon Alex,
ich will dich nur ärgern.
Natürlich nehm' ich den Vorschlag
an, echt lieb von dir, Bro.
(Quietscht aufgeregt) Ich kann's
gar nicht abwarten. Hast du
bemerkt, wie meine Haare
mittlerweile aussehen? (Kämmt
sich energisch, atmet heftig aus)
Ich könnt' echt so 'n
Wellness-Wochenende gebrauchen.
ALEX
(Trinkt aus, grinst)
INN. GRIFFINS UND JAMES' WOHNUNG – NACHT
GRIFFIN und JAMES
JAMES sitzt auf dem Sofa und schaut Fernsehen. Auf seinem Handy erscheint eine Nachricht: „Alex, JAHRGANGS-PARTY 2018: Hey Leute, Party findet statt! (Party Emoji)". GRIFFIN kommt leise durch die Haustür ins dunkle Wohnzimmer und schließt ab.
GRIFFIN
Hey, dachte, du schläfst schon.
JAMES
Dachte, du wärst schon zu Hause.
GRIFFIN
(Legt seine Tasche ab) Hab' noch
Kira nach Hause gebracht.
JAMES
Wie lief's?
GRIFFIN antwortet nicht und setzt sich neben JAMES aufs Sofa.
GRIFFIN
(Angespannt) Glückwunsch zum
Verkauf nochmal.
JAMES
Danke, Bro. (Stößt mit ihm an)
GRIFFIN
Kann ich dich 'was fragen?
JAMES
Bloß nicht.
Die beiden sehen sich im gleichen Moment an und müssen schmunzeln.
GRIFFIN
(Pause, schaut Fernsehen) Was
würdest du mit dem Geld machen?
JAMES
(Korrigiert) Was (betont) werde
() ich mit dem Geld machen. Ich
hab' immerhin ein Recht auf 33
Prozent davon, also nehme ich an,
dass ich von der Entscheidung
nicht ganz ausgeschlossen werde.
(Zwinkert Griffin zu)
GRIFFIN
Schön. (Rollt mit den Augen, dann
wieder interessiert) Was hast du
vor?
JAMES
(Pause, überlegt) Um ehrlich zu
sein – (Nachdenklich) Vielleicht
'n paar Schulden begleichen.
(Trinkt)
GRIFFIN nickt, die beiden sehen weiter fern.
FREITAG, 5. OKTOBER 2018
AUSS. CAMPUS – VORMITTAG
ALEX, KIRA, GRIFFIN, ZOE, TOM, SERENA und STUDENTEN
GRIFFIN verlässt das Universitäts-Gebäude und betritt den freien Campus. Es ist schönes Wetter. KIRA schließt sich ihm im Vorbeigehen an. An ihnen vorbei laufen sämtliche STUDENTEN.
KIRA
Hey Grif'.
GRIFFIN
(Positiv überrascht) Oh, hi.
Was gibt’s?
KIRA
Nix'. (Fröhlich) Ich hab' mich
nur gefragt, welchen Song wir
heute Abend singen wollen.
(Aufgeregt, erwartungsvoll)
GRIFFIN
Oh ja, stimmt! (Euphorisch) Ähm,
was würdest du denn sagen? Das
ist dein Moment.
KIRA
(Lieb) Komm schon, Grif', du
sollst auch Spaß dabei haben.
(Ironisch) Außerdem muss ja einer
von uns gut drauf sein, wenn's
nicht klappt, und wer wäre
geeigneter, mich zu trösten, als
mein bester Freund?
TOM
(Im Vorbeigehen) Verdammt, der
tat weh, Andrews. (Boxt Griffin
gegen den Arm, geht weiter)
GRIFFIN
(Leicht verärgert, reibt sich den
Arm)
KIRA
(Neugierig) Also, was sagst du?
GRIFFIN
Hm. (Denkt nach) Können wir
wenigstens 'was von „We The
Kings" spielen? (Grinst) Das ist
meine Zweit-Lieblingsband – und
von „Panic! At The Disco" gibt’s
keine Liebeslieder.
KIRA
Ich weiß. Aber – Ist das nicht 'n
bisschen –
GRIFFIN
Muss ja zum Thema passen. Heute
Abend oder nie, Kira.
ALEX drängelt sich durch eine Gruppe anderer STUDENTEN und schließt sich den beiden an.
ALEX
Was, heute Abend oder nie?
(Lächelt)
KIRA
Ach, Griffin und ich hatten uns
nur gefragt, ob wir vielleicht
heute Abend auf der Party bei dir
einen Song singen könnten. Bitte,
Alex, nur ein...
ALEX
Klar könnt ihr. (Erfreut) Wir
haben 'ne weltklasse Soundanlage
im Wohnzimmer stehen, die Jenn
von zu Hause mitgenommen hat.
Hat sie noch nie benutzt, würde
mich freuen, wenn ihr sie für
mich testet. (Lächelt)
KIRA
Danke, Alex! (Umarmt ihn im
Laufen, zu Griffin) Also dein
Song, ja?
GRIFFIN
Gerne. Ich schick dir die Lyrics.
(Holt sein Handy heraus)
Die drei setzen sich an einen leeren Tisch inmitten des Campus und packen ihr Mittagessen aus.
ALEX
(Aufgeregt) Also Leute, fast der
ganze Jahrgang hat zugesagt.
GRIFFIN
Genial, Alex. (Klopft ihm auf die
Schulter) Seid ihr auch schon so
aufgeregt?
KIRA
(Ironisch) Gar nicht. (Grinst
Griffin sarkastisch an)
ALEX
Das wird echt legendär. Nichts
gegen James' Bude, aber das wird
die beste Jahrgangs-Party aller
Zeiten!
ALEX & GRIFFIN
(Schlagen ein, euphorisch) Aller
Zeiten!
GRIFFIN
(Schaut herunter, trinkt seinen
Kaffee)
ALEX lacht. TOM und ZOE treten an den Tisch heran. ZOE setzt sich direkt dazu und trinkt einen Schluck aus ihrer Thermoskanne.
ZOE
(Gelassen) Hey Leute.
TOM
(Direkt) Roof'. Aus Versehen die
Gruppe verlassen, weil ich dachte
das findet eh nicht statt. Wann
fängt der Spaß an?
ALEX
(Sieht jeden einmal an, an alle)
Jennifer fährt um 19 Uhr weg,
also so halb acht?
TOM
Geil, Roof'. Das wird hammer
(Boxt ihn euphorisch ein paar
mal gegen die Schulter, geht)
ZOE
(Wartet) Das - (Deutet ihm
hinterher) ist genau die Sorte
von Leuten, die ich nicht leiden
kann. (Zuckt mit den Schultern,
gleichgültig)
ALEX
Tom ist 'n Party-Boy, Zoe. Er
muss dabei sein. Außerdem kannst
du auch mal ein bisschen Spaß
vertragen.
ZOE
(Beleidigt) Hey! Du hast mich ja
nicht ausreden lassen. Ich wollte
sagen, (betont) aber () er ist
echt heiß. Könnte mir gut 'was mit
ihm vorstellen. (Zwinkert, trinkt
entspannt)
KIRA
(Empört) Zoe! (Haut sie
spielerisch gegen die Schulter)
ALEX
Das ist immer noch mein Haus.
ZOE
Was denn? (Lacht)
SERENA kommt an den Tisch.
SERENA
(Schüchtern) Hi.
ALEX
(Ungläubig, erfreut) Serena?
(Steht auf) Crow, richtig?
SERENA
(Verlegen, lächelt) Ja.
ALEX
(Überrascht) Wow, hey. Lass dich
umarmen, wir haben uns ja ewig
nicht gesehen.
Die beiden umarmen sich, KIRA sieht SERENA mörderisch an. ZOE grinst interessiert und nippt an ihrer Thermoskanne.
ALEX
Leute, das ist Serena Crow, wir
haben zusammen Abi gemacht, sie
war meine beste Freundin. (Zu
Serena) Setzt dich zu uns.
Sie begrüßt KIRA und reicht ihr die Hand.
KIRA
(Aggressiv, mit falscher
Freundlichkeit) Hi.
SERENA begrüßt alle anderen am Tisch und setzt sich dann neben ALEX.
ALEX
Ich wusste gar nicht, dass du auch
studierst. Wie lange bist du denn
schon hier?
SERENA
Seit zwei Semestern schon, ja.
(Verlegen, stolz) Aber ich bin
häufig weg, meine Mum ist viel
geschäftlich unterwegs, und ich
begleite sie.
ALEX
(Mit vollem Mund) Klingt cool,
was macht deine Mum?
SERENA
(Ablenkend) Ach, nicht so wichtig.
Ich will euch gar nicht stören,
ich hatte nur von einer Party
gehört, die du schmeißt, Alex?
ALEX
Ja, du musst auch kommen. Warte,
ich füg' dich hinzu. Noch die
alte Nummer?
ALEX holt sein Handy hervor, auf dem Bildschirm erscheint eine Nachricht: „Griffin: Alter, was soll der Scheiß?". ALEX schaut instinktiv hoch und sieht GRIFFIN fragend an. GRIFFIN macht eine Geste, die zeigt, dass er von der Idee gar nicht begeistert ist.
ALEX
Kommt schon Leute, sie ist
immerhin auch unser Jahrgang.
SERENA
(Steht plötzlich auf) I-Ich will
mich nicht aufdrängen...
ZOE
Cool. Abflug, Bitch.
ALEX
(Zischt) Zoe! (Serena hinterher)
Warte.
SERENA
(Dreht sich um) Was?
ALEX
Ich schick dir die Adresse.
Überleg's dir, okay?
SERENA hält für einen Augenblick inne und wechselt giftige Blicke mit ZOE und KIRA. Die beiden keifen sie genau so an.
SERENA
(Dreist) Ich werde da sein.
Sie dreht sich um und geht. ZOE und KIRA sehen sich misstrauisch an.
ALEX
(Wütend) Was war das denn, Zoe?
Kira? Sie ist 'ne alte Freundin,
ihr könnt ihr vertrauen.
ZOE
Ach, sei nicht so 'ne naive Bitch,
Alex.
GRIFFIN lacht laut los, versucht sich dann aber zusammenzureißen. KIRA schlägt empört erst ZOE, dann ihn auf den Arm.
ZOE
(Überzeugt) Ist doch so. Ich meine,
denk doch mal nach.
ALEX
(Isst, eingeschnappt)
ZOE
Einen Tag vor der Jahrgangs-Party,
bei der du zufälligerweise
alleine bist, taucht dieses
mysteriöse Mädchen auf, dass du
seit Jahren nicht gesehen hast
und will auf einmal wieder deine
beste Freundin sein. (Ironisch)
Ist das nicht ein bisschen -
komisch? (Scharfsinnig) Was könnte
sie wollen?
Bei dem Satz werden die drei anderen aufmerksam. ALEX schaut auf einmal wieder von seinem Essen hoch und wechselt Blicke mit KIRA und GRIFFIN. Alle drei sehen besorgt aus.
ALEX
(Beruhigt sich, skeptisch) Komm
mal wieder runter, Zoe.
GRIFFIN
(Ablenkend, langgezogen) Ja (),
denk dir nicht immer irgendwelche
Verschwörungstheorien aus.
Die vier wechseln vielsagende Blicke. ZOE wirkt gleichgültig, aber GRIFFIN, ALEX und KIRA sind angespannt. Es klingelt.
KIRA
(Winkt ab) Wie auch immer, wir
sehen uns im Labor, Alex?
ALEX
(Steht auf, packt ein, wieder
ruhig) Klar.
KIRA, GRIFFIN und ZOE packen ebenfalls ein, dann stehen sie auch auf und gehen. ALEX bleibt einen Augenblick nachdenklich stehen, dann geht er in die andere Richtung.
INN. MS. CROWS PRIVATLABOR – VORMITTAG
MS. CROW, DR. CURRY, ein LABORASSISTENT und ein SEKRETÄR
SEKRETÄR
Ms. Crow, Dr. Curry ist soeben in
der Lobby eingetroffen. Er trägt
das Objekt bei sich.
MS. CROW steht inmitten eines High-Tech-Labors und scheint sich diverse Ampullen anzusehen. Im Hintergrund arbeitet ein LABORASSISTENT, während ihr SEKRETÄR an einem kleinen Tisch neben einer großen Metalltür sitzt. Es ist hell und steril.
MS. CROW
(Sieht auf, freundlich) Schicken
Sie ihn hoch.
Die große Metalltür stellt sich als Aufzugtür heraus, als sie sich öffnet. DR. CURRY tritt heraus. In der Hand trägt er einen silbernen Koffer.
MS. CROW
Dr. Curry.
DR. CURRY
Ms. Crow.
BEIDE
(Pause, lachen, umarmen sich)
Der LABORASSISTENT nimmt den Koffer von DR. CURRY entgegen und legt ihn vorsichtig auf den Tisch vor MS. CROW und DR. CURRY. Er hält ein Armband an die Oberfläche des Koffers und er öffnet sich.
Ein bläulicher Schimmer kommt heraus.
MS. CROW
(Staunt, ernst) Was sagen die
Testergebnisse, Arthur?
DR. CURRY
Das ist das Problem, Alice.
Wir haben kaum welche.
MS. CROW
(Verwundert, ernst) Was soll das
heißen?
DR. CURRY
Das Objekt wurde offenbar mit
einer gewissen Software
ausgestattet, die direkte
Eingriffe auf den Programmcode
fast unmöglich macht.
MS. CROW
Dann arbeiten wir daran. Was
haben Sie noch?
Dr. CURRY
Die gute Nachricht ist: Die
äußerliche Struktur des Objekts
ließ sich fast vollständig
erfassen. Wir wissen zwar noch
nicht, wie es funktioniert, aber,
wenn wir das Programm
entschlüsseln können...
MS. CROW
(Schließend) Können wir verstehen,
wie es tut, was es tut. In
Ordnung. Haben Sie die Funktion
schon getestet?
DR. CURRY
An Menschen? Nein.
MS. CROW
Okay. (Hinterhältig, grinst)
Damit fangen wir an.
Sie blicken auf den Inhalt des Koffers. Ein dünner, leuchtender Ring, der in etwa so groß ist, wie der Umfang eines Kopfes.
INN. UNIVERSITÄTS-LABOR – TAG
ALEX, JAMES und andere STUDENTEN
Der gleiche Metallring steht auf einem dünnen Ständer im Labor der Universität. Er leuchtet nicht. ALEX und JAMES stehen hinter dem Tisch, auf dem der Metallring aufgestellt ist. Im Hintergrund arbeiten STUDENTEN hektisch, die Atmosphäre ist jedoch entspannt.
JAMES
Wieso arbeiten wir überhaupt
weiter, Alex? Ich dachte, wir
hätten verkauft.
ALEX
(Energisch) Pscht! (Flüstert)
Sag das nicht so laut. (Pause,
normal) Ja, haben wir. Aber das
hindert uns ja nicht daran, das
Teil noch zu verbessern. (Hebt
den Ring an und wackelt damit
herum) Ein paar Zusatzfunktionen
und optische Verbesserungen können
ja nie schaden.
JAMES
(Nimmt ihm den Ring aus der Hand,
durchschauend) Alex. Lüg' mich
nicht an. Was ist es wirklich?
ALEX
(Schnauft, stützt sich auf den
Tisch) Also schön. (Leiser,
vertraut) Das ist das erste Mal,
dass ich meine Angelegenheiten
nicht über das Konto meines Dads
regle. Mein erster eigener
Verkauf, James. (Wendet sich
kurz ab) Ich bin einfach nervös,
dass nicht alles glatt geht.
JAMES
(Mitfühlend) Hey. (Dreht Alex um)
Das wird schon. Ist doch egal, ob
dein Alter stolz auf dich ist,
Hauptsache du bist zufrieden.
(Lächelt aufmunternd) Und das -
kannst du allemal sein. Du
brillanter Vollidiot.
Beide lachen, JAMES klopft ALEX auf die Schulter. JAMES steckt den Ring wieder in die Halterung und besieht ihn sich genauer.
JAMES
Und ich glaube du hast Recht.
(Pause) Ein paar Upgrades kann
das Ding bestimmt noch vertragen.
ALEX und JAMES grinsen sich planend und voller Vorfreude an.
INN. GANG IN DER UNIVERSITÄT – TAG
KIRA, GRIFFIN, ZOE und andere STUDENTEN
ZOE
Mir kommt diese Serena immer noch
komisch vor, egal was Alex sagt.
KIRA, GRIFFIN und ZOE gehen den, von wild herumirrenden STUDENTEN