Der kleine Fürst 226 – Adelsroman: Ein romantischer Traum
Von Viola Maybach
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Über dieses E-Book
Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie "Der kleine Fürst" in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Der zur Waise gewordene angehende Fürst Christian von Sternberg ist ein liebenswerter Junge, dessen mustergültige Entwicklung zu einer großen Persönlichkeit niemanden kalt lässt. Viola Maybach blickt auf eine stattliche Anzahl erfolgreicher Serien zurück, exemplarisch seien genannt "Das Tagebuch der Christina von Rothenfels", "Rosenweg Nr. 5", "Das Ärztehaus" und eine feuilletonistische Biografie. "Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
"Sie muss hier irgendwo sein", murmelte Baronin Sofia von Kant, "ich erinnere mich genau, obwohl es schon ein paar Jahre her ist, seit ich das letzte Mal hier war." Auf ihrer Oberlippe standen kleine Schweißperlen. Sie blieb stehen, um wieder zu Atem zu kommen. Ihre Begleiterin Amelie von Auersberg keuchte ebenfalls, obwohl sie mehr als zehn Jahre jünger war als ihre Freundin. "Ganz schön steil, der Anstieg. Und du bist sicher, dass du dich nicht irrst? ‹" "Ganz sicher", erklärte Sofia, bevor sie sich wieder in Bewegung setzte. Amelie folgte ihr seufzend. Sie hatte eigentlich geglaubt, gut in Form zu sein, jetzt begann sie daran zu zweifeln – wie sie auch an Sofias Gedächtnis zweifelte. Denn wo sollte sich hier wohl eine Burg verbergen? Hätten sie nicht wenigstens ein Hinweisschild sehen müssen? Und dass sich eine Burg im Wald versteckte, war auch eher selten. Normalerweise thronten Burgen auf einer Anhöhe, weithin sichtbar. Schließlich hatten die damaligen Burgbewohner ihre sich nähernden Feinde immer schon frühzeitig erblicken wollen, um ihnen einen gebührenden Empfang zu bereiten. Das war kaum möglich, wenn sich eine Burg im Wald versteckte, wo die Bäume einem bekanntlich die Sicht versperrten. Sie beschloss, ihre Zweifel deutlicher zu äußern als bisher. "Eine Burg würde man doch sehen, Sofia!
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Buchvorschau
Der kleine Fürst 226 – Adelsroman - Viola Maybach
Der kleine Fürst
– 226–
Ein romantischer Traum
Doch dann wird Burg Hohenstein zur tückischen Gefahr
Viola Maybach
»Sie muss hier irgendwo sein«, murmelte Baronin Sofia von Kant, »ich erinnere mich genau, obwohl es schon ein paar Jahre her ist, seit ich das letzte Mal hier war.« Auf ihrer Oberlippe standen kleine Schweißperlen. Sie blieb stehen, um wieder zu Atem zu kommen.
Ihre Begleiterin Amelie von Auersberg keuchte ebenfalls, obwohl sie mehr als zehn Jahre jünger war als ihre Freundin. »Ganz schön steil, der Anstieg. Und du bist sicher, dass du dich nicht irrst?‹«
»Ganz sicher«, erklärte Sofia, bevor sie sich wieder in Bewegung setzte.
Amelie folgte ihr seufzend. Sie hatte eigentlich geglaubt, gut in Form zu sein, jetzt begann sie daran zu zweifeln – wie sie auch an Sofias Gedächtnis zweifelte. Denn wo sollte sich hier wohl eine Burg verbergen? Hätten sie nicht wenigstens ein Hinweisschild sehen müssen?
Und dass sich eine Burg im Wald versteckte, war auch eher selten. Normalerweise thronten Burgen auf einer Anhöhe, weithin sichtbar. Schließlich hatten die damaligen Burgbewohner ihre sich nähernden Feinde immer schon frühzeitig erblicken wollen, um ihnen einen gebührenden Empfang zu bereiten. Das war kaum möglich, wenn sich eine Burg im Wald versteckte, wo die Bäume einem bekanntlich die Sicht versperrten. Sie beschloss, ihre Zweifel deutlicher zu äußern als bisher.
»Eine Burg würde man doch sehen, Sofia! Ganz abgesehen davon, dass es bestimmt Wegweiser gäbe. Wir haben bisher nichts Dergleichen gesehen.«
»Ha!«, rief die Baronin und blieb erneut stehen. Sie war Amelie ungefähr zehn Meter voraus und wies nach rechts oben. »Da ist sie ja!«
Amelie sah noch immer nichts außer Felsen und Bäumen. Sie hatte nicht einmal geahnt, dass es in der Pfalz Wälder wie diesen hier gab, der auf sie wie ein Urwald wirkte, viel wilder jedenfalls als die Wälder im lieblichen Sternberger Land, an dessen Rand sie lebte.
Ihre Freundin stand an einer Weggabelung, den Kopf leicht in den Nacken gelegt. Als Amelie sie erreicht hatte und ihrem Blick folgte, erhob sich vor ihren Augen tatsächlich eine nicht besonders große Burg, noch erstaunlich intakt.
»Ich fasse es nicht«, sagte sie.
Sofia strahlte. In diesem Augenblick waren alle Anstrengungen vergessen, es zählte nur noch, dass sie die Burg gefunden hatten. »Was habe ich dir gesagt? Es ist die versteckteste Burg, die ich je gesehen habe, und ganz bestimmt eine der unbekanntesten. Ich war schon einige Male hier und fast immer allein. Es gibt kaum Spaziergänger, die sich hierher verirren.«
»Und wie heißt sie?«
»Burg Hohenstein. Am Eingang gibt es eine Tafel, auf der der Name steht und wann sie von wem erbaut wurde.«
»Und wer kümmert sich um das Gemäuer?«
»Niemand«, erklärte Sofia. »Für Touristen ist sie unattraktiv. Zu schwer zu erreichen, zu wenig an Sehenswürdigkeiten. Was übrigens nicht stimmt, wie ich dir gleich zeigen werde, sie ist nämlich ziemlich spektakulär in den Felsen gebaut, aber das sieht man erst, wenn man oben ist. Jedenfalls hat die Gemeinde Hohenberg, der sie gehört, kein Interesse daran, Geld zu investieren auf die vage Aussicht hin, dass sich das vielleicht irgendwann in Zukunft einmal lohnen wird.«
Sie gingen langsam näher. »Die Aussicht ist wunderschön!«, rief Amelie begeistert, als sie die Anhöhe erreicht hatten, auf der die Burg errichtet worden war.
Tatsächlich hatte man von dort einen weiten Blick über das Land. Vollends begeistert war Amelie, als Sofia ihr zeigte, was sie mit ihrer vorherigen Bemerkung gemeint hatte: Tatsächlich bildete ein sehr steiler, glatter Felsen, der vom Tal aus in die Höhe ragte, einen Teil der Rückwand des alten Gebäudes. Er war in dieser Höhe schmaler als die Burg, war aber kunstvoll in den Bau einbezogen worden.
Von hier aus erschloss sich auch, dass der Platz, aus Sicht der damaligen Erbauer, nahezu ideal war. Man konnte sich ihr praktisch nur von einer Seite aus nähern, vom Wald aus nämlich, denn von dort, wohin sie jetzt blickten, war es unmöglich, sie zu erreichen: Man hätte diese nahezu senkrecht abfallende, schroffe Felswand erklimmen müssen. Und auch die Seite, von der die beiden Frauen herangekommen waren, erwies sich als gut geschützt durch einen breiten Wassergraben und eine Art Ringwall.
»Gehen wir rein?«, fragte Amelie mit leuchtenden Augen.
»Deshalb sind wir doch hier, oder?«
Amelie brach ein ums andere Male in Entzückensschreie aus. »Das ist ja alles fantastisch erhalten!«, rief sie. »Ich dachte, die Gemeinde investiert nichts.«
»Nichts ist vielleicht übertrieben«, erwiderte Sofia. »Sie sorgen sicherlich dafür, dass die Burg nicht verfällt, aber sie versuchen jedenfalls nicht, sie zu einer Touristenattraktion auszubauen. Ich habe mich damals, als wir sie zufällig entdeckt haben, ein bisschen näher mit ihr beschäftigt, weil mich das interessiert hat, aber dann habe ich es irgendwann vergessen. Für einen Sonntagsausflug liegt sie von uns aus ja auch ein bisschen ungünstig. Aber wir waren mit den Kindern, als sie noch jünger waren, einige Male hier.«
Sie war selbst ganz erstaunt darüber, dass die Burg alles in allem einen recht wenig verwitterten Eindruck machte.
»Ich gehe zuerst nach unten, kommst du mit?« Amelie konnte es sichtlich kaum erwarten, die Burg zu erkunden.
»Vielen Dank, für dunkle Verliese habe ich nicht so viel übrig. Ich gehe lieber nach oben. Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, ist der Ausblick von dort noch um einiges besser als von hier aus.«
»Ich habe doch eine Taschenlampe dabei, so dunkel wird es also gar nicht. Ich will nur nichts auslassen bei meiner Besichtigung.«
Nach diesen Worten verschwand Amelie, während Sofia langsam nach oben stieg. Sie erinnerte sich, dass man von einem der Aussichtstürme bei gutem Wetter sogar Schloss Sternberg sehen konnte, obwohl es mehr als sechzig Kilometer entfernt lag.
Sie ging langsam, der Aufstieg zur Burg war schon anstrengend genug gewesen. Als sie oben ankam, lächelte sie unwillkürlich: Am Horizont erhob sich, weiß, elegant und unverkennbar, Schloss Sternberg, auf dem sie seit vielen Jahren zu Hause war. Der Anblick rührte sie, sie konnte den Blick kaum abwenden. Es war so vieles geschehen in all den Jahren, seit sie dort lebte!
Die Kehle wurde ihr eng. Wie waren sie zunächst glücklich gewesen, ihr Mann Friedrich und sie mit ihren beiden damals noch kleinen Kindern Konrad und Anna! Sie waren auf Bitten des Fürstenpaares von Sternberg ins Schloss gezogen: Fürstin Elisabeth war Sofias Schwester gewesen und zugleich ihre engste Freundin. Elisabeth und ihr Mann Leopold hatten damals schon gewusst, dass ihr kleiner Sohn Christian ein Einzelkind bleiben würde. Er sollte aber unbedingt mit anderen Kindern gemeinsam aufwachsen, außerdem sehnte sich Elisabeth im Schloss nach der Nähe einer Freundin.
Die Kants waren dann in den Westflügel gezogen, die Fürstenfamilie bewohnte traditionell den Ostflügel. Was für unbeschwerte Jahre, dachte Sofia, während ihr Blick noch immer auf der Silhouette von Schloss Sternberg ruhte. Heiter und unbeschwert, bis das Schicksal ihnen einen grausamen Strich durch die Rechnung gemacht hatte: Elisabeth und Leopold waren bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen. Christian, damals fünfzehn Jahre alt und mit einem Schlag