Discover millions of ebooks, audiobooks, and so much more with a free trial

Only $11.99/month after trial. Cancel anytime.

Mittsommer: Die Hellströms 1 – Familienroman
Mittsommer: Die Hellströms 1 – Familienroman
Mittsommer: Die Hellströms 1 – Familienroman
Ebook100 pages1 hour

Mittsommer: Die Hellströms 1 – Familienroman

Rating: 0 out of 5 stars

()

Read preview

About this ebook

Die Hellströms –

Das ist eine sympathische schwedische Großfamilie, die wie Pech und Schwefel zusammenhält, wenn es darauf ankommt. Den Hellströms gehört das älteste Brauhaus Schwedens. Sie wohnen auf einem idyllischen Landsitz im Süden des Landes, ein eigener See und das nahe Meer laden zum Baden ein. Für Wenke, die blonde, temperamentvolle Tochter von Frans und Liv Hellström, ist das tägliche Bad ein Muss – natürlich ohne eine störende Textilfaser am Leib!
Das Brauhaus ist der Lebensinhalt von Frans Hellström, dem Patriarchen. Er opfert sich auf, um die Marke ständig zu verbessern und noch bekannter zu machen. Erik, sein Sohn, steht ihm zwar zur Seite, doch ist er eher Händler als Brauer. Liv, Frans' Frau, sorgt sich manchmal ein bisschen um ihren Mann, der sich so in seine Arbeit verbeißt.
Da trifft es sich gut, dass Wenke mit dem jungen Braumeister Sören verbandelt ist. Sie rechnet fest mit seinem Heiratsantrag. Doch Greta, ihre welterfahrene Tante, ahnt, möglicherweise großer Liebeskummer auf ihre geliebte Nichte zukommen könnte…

Diese spannend und einfühlsam geschriebene Serie der Autorin Laura Vinblatt lädt Leserinnen und Leser ein, die sympathische Großfamilie und ihre Freunde näher kennenzulernen und Anteil zu nehmen an ihren Freuden und Nöten, den Aufregungen und Herzensverstrickungen. Unbedingt lesenswert!

An diesem klaren und noch recht kühlen südschwedischen Junimorgen hatte Wenke Hellström das Haus schon früh verlassen, um sich noch vor dem Frühstück im klaren Wasser des nahen Sees zu erfrischen. Das meernahe Gewässer gehörte zum Besitz der Hellströms, sodass Wenke dort ganz ungestört war. Die junge Frau, die kürzlich ihren zweiundzwanzigsten Geburtstag gefeiert hatte, schwamm jeden Morgen einige Runden im See. Erst wenn das Wasser so kalt wurde, dass man sich darin kaum mehr bewegen konnte oder der Frost den See überzog, verzichtete Wenke darauf. Sie war abgehärtet, ein Naturkind, das gleich nach den Laufen das Schwimmen gelernt hatte, wie der Wind reiten konnte und die Weite ihrer schwedischen Heimat innig liebte. Wenke summte leise vor sich hin, während ihre nackten Füße den Tau auf der Wiese genossen. Der Himmel über ihr war unglaublich blau, Singvögel zwitscherten in den nahen Bäumen, und weit über dem Fjord zog ein Seeadler majestätisch seine Bahn. Die kühle, klare Luft duftete nach Moos, Baumrinde und den kleinen, wilden Blüten des Waldrandes. Die schlanke Blondine mit den himmelblauen Augen seufzte beglückt. An einem Morgen wie diesem war es eine Lust zu leben! Der Landsitz der Familie Hellström befand sich außerhalb von Lündbjorg, der kleinen südschwedischen Provinzstadt, auf einem großzügigen Areal mit direktem Zugang zum Meer. Bald hatte Wenke ihr Ziel erreicht. Unberührt und glatt wie ein Spiegel lag der parkeigene See vor ihr. Einige weiße Federwölkchen spiegelten sich darin, ebenso die Silhouetten der nahen Bäume. Die junge Frau betrat den hölzernen Steg, an dem ein Ruderboot vertäut war. Früher, als sie und ihr Bruder Erik noch Kinder gewesen waren, hatten sie zusammen manche Ruderpartie unternommen. Sie waren bis in die Mitte des Sees gerudert und hatten sich vorgestellt, welche Schätze auf dem tiefen Grund lagen, versteckt zwischen dem Schloss der Seenixe und der Höhle des Seeungeheuers. Und sie hatten sich Geschichten darüber erzählt, wie sie bis auf den Grund tauchten, das Ungeheuer besiegen und den Schatz heben würden. Erik hatte natürlich auch die Nixe heiraten wollen. Bei dem Gedanken an diese unbeschwerte Zeit der Kindheit musste Wenke unwillkürlich lächeln.
LanguageDeutsch
PublisherKelter Media
Release dateMar 26, 2019
ISBN9783740946791
Mittsommer: Die Hellströms 1 – Familienroman

Related to Mittsommer

Titles in the series (10)

View More

Related ebooks

Contemporary Romance For You

View More

Related articles

Reviews for Mittsommer

Rating: 0 out of 5 stars
0 ratings

0 ratings0 reviews

What did you think?

Tap to rate

Review must be at least 10 words

    Book preview

    Mittsommer - Laura Vinblatt

    Die Hellströms

    – 1–

    Mittsommer

    Viele Überraschungen warten auf die hübsche Wenke!

    Laura Vinblatt

    An diesem klaren und noch recht kühlen südschwedischen Junimorgen hatte Wenke Hellström das Haus schon früh verlassen, um sich noch vor dem Frühstück im klaren Wasser des nahen Sees zu erfrischen. Das meernahe Gewässer gehörte zum Besitz der Hellströms, sodass Wenke dort ganz ungestört war.

    Die junge Frau, die kürzlich ihren zweiundzwanzigsten Geburtstag gefeiert hatte, schwamm jeden Morgen einige Runden im See. Erst wenn das Wasser so kalt wurde, dass man sich darin kaum mehr bewegen konnte oder der Frost den See überzog, verzichtete Wenke darauf. Sie war abgehärtet, ein Naturkind, das gleich nach den Laufen das Schwimmen gelernt hatte, wie der Wind reiten konnte und die Weite ihrer schwedischen Heimat innig liebte.

    Wenke summte leise vor sich hin, während ihre nackten Füße den Tau auf der Wiese genossen. Der Himmel über ihr war unglaublich blau, Singvögel zwitscherten in den nahen Bäumen, und weit über dem Fjord zog ein Seeadler majestätisch seine Bahn. Die kühle, klare Luft duftete nach Moos, Baumrinde und den kleinen, wilden Blüten des Waldrandes. Die schlanke Blondine mit den himmelblauen Augen seufzte beglückt. An einem Morgen wie diesem war es eine Lust zu leben!

    Der Landsitz der Familie Hellström befand sich außerhalb von Lündbjorg, der kleinen südschwedischen Provinzstadt, auf einem großzügigen Areal mit direktem Zugang zum Meer. Hier waren die Hanö-Bukten flach, fast seicht, und das kristallklare Wasser plätscherte einladend gegen die schroffe Felsküste

    Bald hatte Wenke ihr Ziel erreicht. Unberührt und glatt wie ein Spiegel lag der parkeigene See vor ihr. Einige weiße Federwölkchen spiegelten sich darin, ebenso die Silhouetten der nahen Bäume. Die junge Frau betrat den hölzernen Steg, an dem ein Ruderboot vertäut war. Früher, als sie und ihr Bruder Erik noch Kinder gewesen waren, hatten sie zusammen manche Ruderpartie unternommen. Sie waren bis in die Mitte des Sees gerudert und hatten sich vorgestellt, welche Schätze auf dem tiefen Grund lagen, versteckt zwischen dem Schloss der Seenixe und der Höhle des Seeungeheuers. Und sie hatten sich Geschichten darüber erzählt, wie sie bis auf den Grund tauchten, das Ungeheuer besiegen und den Schatz heben würden. Erik hatte natürlich auch die Nixe heiraten wollen. Geld allein, der Meinung war er bereits im zarten Alter von neun Jahren gewesen, machte ja bekanntlich nicht glücklich …

    Bei dem Gedanken an diese unbeschwerte Zeit der Kindheit musste Wenke unwillkürlich lächeln.

    Später hatte Erik mit seiner Ingrid so manch romantische Bootspartie unternommen. Und auch die Eltern nutzten das Boot noch oft, um ungestört einen Sonntagnachmittag zu verträumen, wenn die Arbeit in ›der Firma‹ getan war. ›Die Firma‹, das war das älteste Brauhaus Schwedens, das seit 1548 im Besitz der Familie Hellström war.

    Wenke ließ den Kahn nun links liegen und trat an die Spitze des Stegs. Ihr Blick verlor sich in der Weite des klaren Wassers, das nun ihr allein gehörte, und ein wenig fühlte sie sich wie die Nixe aus ihren Kindergeschichten.

    Ihr Lächeln vertiefte sich, sie streifte den flauschigen Bademantel ab und glitt gleich darauf nackt, wie Gott sie geschaffen hatte, in das kühle Nass.

    Das Eintauchen glich jedes Mal einem Weckruf, der ihren ganzen Körper durchströmte und mit einem unvergleichlichen Prickeln erfüllte. Sie schwamm eine Weile unter Wasser, ihr schlanker, gut gewachsener Körper glitt scheinbar schwerelos durch das kristallklare Element, das offene blonde Haar wie einen Schleier hinter sich.

    Als Wenke auftauchte, schien ihr die Sonne ins Gesicht und kitzelte ihre Stupsnase. Sie lachte, warf sich herum und paddelte eine ganze Weile auf dem Rücken, bis sie das nächste Stück kraulte und schließlich, nach knapp einer halben Stunde, mit langen Schwimmstößen das gegenüberliegende Ufer erreichte.

    Hier verharrte sie nur kurz, denn ganz in der Nähe begann der Nachbarbesitz der Familie Bergquist. Der traditionsreiche Gutsbetrieb wurde ökologisch bewirtschaftet. Die Familien Bergquist und Hellström waren seit Urzeiten miteinander befreundet. Arne, der Nachbarsohn, war mit ihr zusammen aufgewachsen, nur zwei Lebensjahre trennten sie. Die Nachbarn beschäftigten eine ziemliche Anzahl von Mitarbeitern, und es war nicht ausgeschlossen, dass auch schon zu dieser frühen Stunde dort drüben jemand bei der Arbeit war. Wenke wollte bei ihrer Mußestunde im See aber ungestört bleiben. Und so machte sie sich bald auf den Rückweg. Die Sonne war bereits ein wenig höher gestiegen. Es war Juni. Die Zeit der hellen Nächte. Die Zeit von Mittsommer.

    Die junge Frau zog nun die Rückenlage vor, wobei ihr süßer Körper wohl jedes Männerherz hätte höher schlagen lassen.

    Wenke war allerdings bereits vergeben. Auch wenn sie noch sehr jung war und ihre Mutter ihr davon abgeraten hatten, sich zu früh zu binden, gehörte ihr Herz doch Sören Karlson, dem Braumeister der ›Firma‹.

    Der attraktive junge Mann war nicht nur eine Spitzenkraft in seinem Beruf. Er hatte die Hausmarke ›Svenska Gold‹ noch weiter im Geschmack verfeinert und so zu neuen Rekordzahlen beim Verkauf beigetragen. Er war auch ein charmanter Naturbursche, der Wenkes Herz im Handumdrehen erobert hatte. Ein wenig luftleicht und manchmal sogar fast unzuverlässig. Aber darüber sah sie hinweg. Ihr verliebtes Herz mochte keine dunklen Wolken am bonbonfarbenen siebten Himmel.

    Seit einem halben Jahr waren die schöne Blondine und der kernige Schwede nun ein Paar, und Wenkes Gedanken schweiften so manches Mal durchaus in die Zukunft. Diese konnte sie sich nur zusammen mit Sören vorstellen. Er war der Mann, dem ihr Herz gehörte, und er sollte auch der Vater ihrer Kinder sein.

    Drei oder vier wünschte Wenke sich. Sie grinste schelmisch bei der Vorstellung, wie sie in ein paar Jahren mit ihren Orgelpfeifen Wettschwimmen im See veranstaltete. Tante Greta würde es lieben!

    Die ältere Schwester von Wenkes Vater war eine ausgesprochen exzentrische Person. In jungen Jahren war Greta van de Jong das schwarze Schaf der Familie Hellström gewesen. Wie ein schöner bunter Schmetterling war sie durch die Welt geflattert, hatte immer nur getan, was ihr gefiel. Sie war ihren Eltern entglitten, kaum dass sie sechzehn geworden war, hatte ihr Elterhaus bei Nacht und Nebel mit der festen Absicht verlassen, niemals zurückzukehren.

    Wilde Jahre waren gefolgt. Greta war zum unverzichtbaren Teil des internationalen Jet-Sets geworden. Wenke liebte all die Geschichten über ihre Abenteuer, Affären und Skandale, die Tante Greta gerade in ihrer Autobiografie verarbeitete. Am besten gefiel der jungen Frau die Episode, als Tante Greta mit keinem Geringeren als Gunter Sachs, dem Playboy der damaligen Zeit, in einem Brunnen im Vatikan nackt gebadet hatte. Wenke zweifelte zwar am Wahrheitsgehalt dieser Geschichte, aber Tante Greta wusste sie immer wieder umwerfend spritzig zu erzählen.

    Dass die Tante, die nun Anfang sechzig war, schließlich doch noch ein ernsthafter Mensch geworden war, verdankte sie zum Großteil ihrem verstorbenen Mann. Hans van de Jong war ein niederländischer Diplomat von bester Herkunft gewesen, mit einem Herzen, dessen Güte einzig noch von seiner Geduld mit Greta übertroffen worden war.

    Er hatte sich seinerzeit rettungslos in den bunten Schmetterling verliebt und über Jahre alles daran gesetzt, ihn einzufangen. Dass es ihm schließlich gelungen war, hatte er zeitlebens als Wunder betrachtet. Die Ehe der beiden war sehr glücklich gewesen. Leider hatte sie vor

    Enjoying the preview?
    Page 1 of 1