Das Aufgebot ist bestellt: Kurfürstenklinik 100 – Arztroman
()
About this ebook
Die "Kurfürstenklinik" ist eine Arztromanserie, die das gewisse Etwas hat und medizinisch in jeder Hinsicht seriös recherchiert ist.
Nina Kayser-Darius ist eine besonders erfolgreiche Schriftstellerin für das Genre Arztroman, das in der Klinik angesiedelt ist. 100 populäre Titel über die Kurfürstenklinik sprechen für sich.
»Dies sind deine letzten beiden Wochen als Junggeselle«, sagte Dr. Julia Martensen lächelnd zu Dr. Adrian Winter, als sie an diesem recht trüben Morgen gemeinsam die Notaufnahme der Kurfürsten-Klinik in Berlin-Charlottenburg betraten. Adrian war hier vor einigen Jahren Chef der Notaufname geworden, und seitdem hatte er die Station zu einer der besten im ganzen Land gemacht. Sie war technisch hervorragend ausgestattet, und er konnte sich auf ausgezeichnete Mitarbeiter stützen – wie eben die Internistin Julia Martensen, die sehr oft in der Notaufnahme arbeitete. Auch Dr. Bernd Schäfer gehörte dazu, Unfallchirurg wie Adrian selbst. Bernd war einige Jahre jünger als Adrian und noch Assistenzarzt, während Julia bereits auf die Fünfzig zuging, was ihr jedoch niemand ansah. Die drei waren auch privat miteinander befreundet. »Ja, zum Glück!« erwiderte Adrian lachend. »Ich bin alt genug, um endlich Ehemann zu werden, findest du nicht? Mit fünfunddreißig haben andere schon ein paar Kinder – und ich fange erst an.« »Das hat auch Vorteile«, bemerkte Julia weise. Sie war unverheiratet – und sie war es gern. Sie liebte ihre Unabhängigkeit, die sie für einen Mann wohl nur zögernd aufgegeben hätte. »Dann müßte die Liebe schon einschlagen wie der Blitz!« hatte sie einmal lächelnd gesagt.
Read more from Nina Kayser Darius
Kurfürstenklinik
Related to Das Aufgebot ist bestellt
Titles in the series (100)
Kurfürstenklinik 6 – Arztroman: Mein Herz hat doch schon ja gesagt Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKurfürstenklinik 11 – Arztroman: Die Schöne von nebenan Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKurfürstenklinik 15 – Arztroman: Eine viel zu junge Mutter Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKurfürstenklinik 8 – Arztroman: Die Nacht, in der Bettina kam Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKurfürstenklinik 1 – Arztroman: Warum schweigst du, kleiner Kerl? Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKurfürstenklinik 4 – Arztroman: Alarmstufe 1 in der Kurfürstenklinik Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKurfürstenklinik 7 – Arztroman: Die Schwester und der fremde Arzt Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKurfürstenklinik 24 – Arztroman: Eine Schwester spielt falsch Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKurfürstenklinik 23 – Arztroman: Romanze unter freiem Himmel Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKurfürstenklinik 16 – Arztroman: Die schöne Fremde mit den dunklen Augen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWas immer auch geschieht: Kurfürstenklinik 58 – Arztroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKurfürstenklinik 3 – Arztroman: Geständnis hinter Klinikmauern Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKurfürstenklinik 5 – Arztroman: Sünde ist dich nicht zu lieben Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKurfürstenklinik 17 – Arztroman: Schwester Janines Traumhochzeit Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKurfürstenklinik 9 – Arztroman: Vom Paradies in die Klinik Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKurfürstenklinik 30 – Arztroman: Notoperation im Unfallwagen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKurfürstenklinik 25 – Arztroman: Operation ohne Patient Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKurfürstenklinik 12 – Arztroman: Maja Asanova – Agentin zum Verlieben Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKurfürstenklinik 10 – Arztroman: Eine Verzweiflungstat mit Folgen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKurfürstenklinik 22 – Arztroman: Heimliche Tränen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKurfürstenklinik 21 – Arztroman: Die Frau ohne Erinnerung Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKurfürstenklinik 2 – Arztroman: Für ein neues Glück mit dir Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEndlich ein Brüderchen für Rosa: Kurfürstenklinik 44 – Arztroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKurfürstenklinik 26 – Arztroman: Schön, aber ein bisschen verrückt Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKurfürstenklinik 13 – Arztroman: Schwester Cornelias bitteres Geheimnis Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKurfürstenklinik 19 – Arztroman: Millionen kannten ihr Gesicht Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Schuld der Monika L.: Kurfürstenklinik 39 – Arztroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Versuchung der neuen Schwester: Kurfürstenklinik 33 – Arztroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKurfürstenklinik 18 – Arztroman: Alarm auf der Kinderstation Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAnnalena – von allen geliebt?: Kurfürstenklinik 48 – Arztroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Related ebooks
Mein Herz hat doch schon JA gesagt: Notarzt Dr. Winter 6 – Arztroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsOperation ohne Patient: Notarzt Dr. Winter 25 – Arztroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKurfürstenklinik 25 – Arztroman: Operation ohne Patient Rating: 0 out of 5 stars0 ratingseinst war sie seine große Liebe: Notarzt Dr. Winter 20 – Arztroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKurfürstenklinik 20 – Arztroman: Einst war sie seine große Liebe Rating: 5 out of 5 stars5/5Kurfürstenklinik 6 – Arztroman: Mein Herz hat doch schon ja gesagt Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDr. Norden Bestseller 20 – Arztroman: Angst um Almut Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWo viel Licht ist, ist auch Schatten ...: Der Bergpfarrer 438 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSeit ich dir begegnet bin: Dr. Norden Extra 48 – Arztroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWas wird aus dir, Benjamin?: Chefarzt Dr. Norden 1262 – Arztroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsBerufen, Arzt zu sein?: Dr. Norden Bestseller 279 – Arztroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Rivale: Notarzt Dr. Winter 27 – Arztroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsVerfolgt - verführt - verstoßen: Dr. Daniel 86 – Arztroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsIhre letzte Chance: Notarzt Dr. Winter 51 – Arztroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGehofft – gewagt: Dr. Norden Extra 81 – Arztroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGehofft – gewagt: Dr. Norden Bestseller 429 – Arztroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKurfürstenklinik 27 – Arztroman: Der Rivale Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEine Verweiflungstat mit Folgen: Notarzt Dr. Winter 10 – Arztroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGehofft – gewagt: Dr. Norden Gold 95 – Arztroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsUndercover ausgeliefert: Du kennst deinen Mörder Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKurfürstenklinik 10 – Arztroman: Eine Verzweiflungstat mit Folgen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKurfürstenklinik 13 – Arztroman: Schwester Cornelias bitteres Geheimnis Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKurfürstenklinik 32 – Arztroman: Ihre letzte Chance Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Chefarzt und eine verzweifelte Frau: Notarzt Dr. Winter 55 – Arztroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDr. Norden Bestseller 22 – Arztroman: Ein Glück in Gefahr Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsUnter Tränen sagte sie JA: Notarzt Dr. Winter 54 – Arztroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSchwester Cornelias bitteres Geheimnis: Notarzt Dr. Winter 13 – Arztroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDr. Laurin 49 – Arztroman: Schwanger – und die Zukunft beginnt Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSein Hass galt nur dem Klinikchef: Dr. Laurin 135 – Arztroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsJanina will leben!: Kurfürstenklinik 82 – Arztroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Classics For You
1984: Neuübersetzung Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Traumdeutung Rating: 4 out of 5 stars4/5Guy de Maupassant – Gesammelte Werke: Romane und Geschichten Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsFaust: Der Tragödie Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie fröhliche Wissenschaft: la gaya scienza Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSchuld und Sühne Rating: 4 out of 5 stars4/5Woyzeck: Drama Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSaemtliche Werke von Franz Kafka (Illustrierte) Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie 120 Tage von Sodom - Justine - Juliette - Die Philosophie im Boudoir (4 Meisterwerke der Erotik und BDSM) Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWilhelm Meisters Lehrjahre Rating: 4 out of 5 stars4/5Die Verwandlung Rating: 4 out of 5 stars4/5Saemtliche Werke von Joseph Roth (Illustrierte) Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGoethes Romane: Werther, Wahlverwandschaften, Wilhelm Meister Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Welt von Gestern. Erinnerungen eines Europäers Rating: 4 out of 5 stars4/5Faust. Der Tragödie erster Teil Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Spieler Rating: 5 out of 5 stars5/5Der Idiot Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAnne auf Green Gables: Enthält die Bände "Anne auf Green Gables" und "Anne in Avonlea" Rating: 5 out of 5 stars5/5Josefine Mutzenbacher: Meine 365 Liebhaber (Erotik, Sex & Porno Klassiker) Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSaemtliche Werke von Brüder Grimm (Illustrierte) Rating: 5 out of 5 stars5/5Demian Rating: 4 out of 5 stars4/5Die Philosophie der Freiheit Rating: 5 out of 5 stars5/5Das Necronomicon Rating: 1 out of 5 stars1/5Die Brüder Karamasow Rating: 5 out of 5 stars5/5Johann Wolfgang von Goethe: Sämtliche Werke (Golden Deer Classics) Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAnna Karenina Rating: 4 out of 5 stars4/5Der Idiot Rating: 5 out of 5 stars5/5Der große Gatsby Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsStolz und Vorurteil Rating: 5 out of 5 stars5/5
Related categories
Reviews for Das Aufgebot ist bestellt
0 ratings0 reviews
Book preview
Das Aufgebot ist bestellt - Nina Kayser-Darius
Kurfürstenklinik
– 100–
Das Aufgebot ist bestellt
Doch wo ist eigentlich das Hochzeitspaar?
Nina Kayser-Darius
»Dies sind deine letzten beiden Wochen als Junggeselle«, sagte Dr. Julia Martensen lächelnd zu Dr. Adrian Winter, als sie an diesem recht trüben Morgen gemeinsam die Notaufnahme der Kurfürsten-Klinik in Berlin-Charlottenburg betraten.
Adrian war hier vor einigen Jahren Chef der Notaufname geworden, und seitdem hatte er die Station zu einer der besten im ganzen Land gemacht. Sie war technisch hervorragend ausgestattet, und er konnte sich auf ausgezeichnete Mitarbeiter stützen – wie eben die Internistin Julia Martensen, die sehr oft in der Notaufnahme arbeitete.
Auch Dr. Bernd Schäfer gehörte dazu, Unfallchirurg wie Adrian selbst.
Bernd war einige Jahre jünger als Adrian und noch Assistenzarzt, während Julia bereits auf die Fünfzig zuging, was ihr jedoch niemand ansah. Die drei waren auch privat miteinander befreundet.
»Ja, zum Glück!« erwiderte Adrian lachend. »Ich bin alt genug, um endlich Ehemann zu werden, findest du nicht? Mit fünfunddreißig haben andere schon ein paar Kinder – und ich fange erst an.«
»Das hat auch Vorteile«, bemerkte Julia weise. Sie war unverheiratet – und sie war es gern. Sie liebte ihre Unabhängigkeit, die sie für einen Mann wohl nur zögernd aufgegeben hätte. »Dann müßte die Liebe schon einschlagen wie der Blitz!« hatte sie einmal lächelnd gesagt. »Sonst bleibe ich lieber allein, denn mit mir komme ich ganz gut aus, darin habe ich ja nun auch schon ziemlich viel Übung.«
Jetzt fügte sie hinzu: »Wenn man nicht mehr ganz jung ist, weiß man über seine Gefühle besser Bescheid, man ist sicherer, kennt seine eigenen Fehler und Schwächen. Ich finde das gar nicht so schlecht, ein wenig länger zu warten.«
»Aber für Kinder ist es vielleicht schöner, ganz junge Eltern zu haben«, meinte er zweifelnd.
»Quatsch!« widersprach sie resolut. »Für Kinder ist es am schönsten, wenn die Eltern sie lieben – und wenn die Eltern einander lieben. Ob sie ein paar Jahre jünger oder älter sind, spielt in dem Zusammenhang keine große Rolle, das kannst du mir glauben. Ich habe ja etliche Nichten und Neffen, ich weiß, wovon ich spreche.«
»Stefanie behauptet auch, wir seien genau im richtigen Alter«, sagte Adrian. Er wollte noch etwas hinzufügen, doch dazu kam er nicht mehr, denn die Türen der Notaufnahme wurden aufgestoßen, und ihr Kollege Bernd Schäfer kam herein – er trug eine offensichtlich bewußtlose Frau.
Julia und Adrian eilten auf ihn zu. »Wer ist das, Bernd? Was ist denn passiert?«
Dr. Bernd Schäfer hatte in den letzten Monaten zahlreiche Pfunde abgenommen, aber er war noch immer sehr kräftig, und so wirkte die zierliche junge Frau, die er trug, leicht wie eine Feder auf seinen starken Armen. »Ich weiß es nicht«, sagte er. »Sie lag etwa zweihundert Meter von hier entfernt mitten auf der Straße. Passanten wollten eben einen Rettungswagen rufen, als ich vorbeikam, aber ich dachte, ich bin schneller, wenn ich sie selbst hierher trage. Sie ist bewußtlos, der Puls ist schwach, ab und zu stöhnt sie leise, aber sie wacht nicht auf.«
Adrian lief voran in eine der Behandlungskabinen, Julia und Bernd mit der Frau folgten ihm. Aus einer anderen Richtung kam jetzt auch Schwester Monika und fragte: »Braucht ihr mich?«
»Ja, bleib hier, Moni«, bat Adrian, »Bernd hat die Frau bewußtlos auf der Straße gefunden, wir wissen noch nicht, was mit ihr los ist.«
»Alkohol oder Drogen?« fragte Julia zweifelnd. »Obwohl sie eigentlich nicht so aussieht.«
»Keinerlei Alkoholgeruch«, sagte Bernd. »Das war natürlich der erste Gedanke, der mir auch gekommen ist, aber ich glaube nicht daran.« Er ließ die Frau vorsichtig auf die Liege gleiten, und nun erst sahen die anderen ihr Gesicht: Sie war eine sehr zarte Rothaarige, mit fast durchscheinend weißer Haut ohne eine einzige Sommersprosse. Ihr Mund war weich und voll, ihr Gesicht klar und klassisch geschnitten.
»Meine Güte«, sagte Julia, während sie mit der Untersuchung begann, »sie sieht ja aus wie eine Schönheitskönigin.«
Die anderen nickten zustimmend, dann jedoch konzentrierten sie sich darauf, herauszufinden, was ihrer Patientin fehlte. Sie wurde an Geräte angeschlossen, die die Funktion von Herz und Kreislauf überwachten, und Schwester Monika legte ihr außerdem eine Kochsalzinfusion an.
»Ich kann keine Verletzungen entdecken«, sagte Julia nach einer Weile.
»Gebrochen hat sie nichts«, bestätigte Bernd.
»Wir müssen sie irgendwie wachbekommen.« Adrian betrachtete mit zusammengekniffenen Augen die Monitore. »Und wir brauchen ihre Hirnströme. Ich bin sicher, sie würden uns Aufschluß über das geben, was ihr fehlt.«
In diesem Moment öffnete die junge Frau die Augen und sah stumm von einem zum anderen. Auch ihre Augen waren wunderschön: Von einem klaren, sehr hellen Grün.
»Sie sind wach!« sagte Adrian erleichtert. »Können Sie uns sagen, was passiert ist?«
Stumm schüttelte sie den Kopf.
»Sie sind jetzt in der Kurfürsten-Klinik«, erklärte er, »in der Notaufnahme. Ich bin Dr. Winter, dieses sind meine Kollegen Frau Dr. Martensen, Herr Dr. Schäfer und Schwester Monika. Dr. Schäfer hat Sie bewußtlos auf der Straße gefunden und hierher gebracht.« Er schwieg und wartete auf eine Reaktion, doch die Frau blieb stumm.
»Wie heißen Sie?« fragte nun Julia.
Die Antwort kam so leise wie ein Hauch: »Iris Scheumann.«
Die Ärzte atmeten auf: Sie war also orientiert.
»Frau Scheumann, ist das schon öfter vorgekommen, daß Sie plötzlich das Bewußtsein verloren haben?« fragte Adrian.
»Nein, noch nie.« Ihre Stimme klang jetzt ein wenig kräftiger.
»Hatten Sie in letzter Zeit vielleicht öfter Kopfschmerzen? Oder wird Ihnen manchmal schwindelig? Haben Sie Gleichgewichtsstörungen?«
Sie nickte. »Ja – das ist vorgekommen. Aber… es ist immer wieder vergangen, ich habe nicht weiter darauf geachtet.«
»Wir müssen das untersuchen«, sagte Adrian ernst. »Sind Sie einverstanden, daß wir eine Computertomographie von Ihrem Kopf anfertigen?«
Iris Scheumann schloß die Augen. »Aber nicht… sofort«, bat sie. »Ich muß mich zuerst ein wenig ausruhen.«
»Natürlich müssen Sie das. Außerdem sollten wir vielleicht Ihre Angehörigen benachrichtigen. Wollen Sie das selbst tun oder möchten Sie, daß wir jemanden für Sie anrufen?«
»Meinen Vater«, sagte die Patientin leise. »Er soll dann… meinen Verlobten anrufen.« Sie diktierte die Nummer ihres Vaters Justus Scheumann, dann schlief sie ein.
Die drei Ärzte verließen den Raum, während Schwester Monika auf Adrians Bitte bei der jungen Frau blieb.
»Merkwürdig«, murmelte Julia.
»Was denn?«
»Na, daß wir ihren Vater anrufen sollen, nicht ihren Verlobten. Findet ihr das nicht merkwürdig? Ich hätte eher gedacht, daß der Verlobte den Vater behutsam informiert als umgekehrt.«
»Vielleicht hängt sie mehr an ihrem Vater als an ihrem Verlobten«, sagte Bernd mit mildem Spott. »Wer übernimmt den Anruf?«
»Das kann ich machen«, sagte Adrian, denn aus der Ferne rief Oberschwester Walli: »Ich brauche Julia hier, ganz dringend! Verdacht auf akuten Blinddarm! Und wenn ein Chirurg frei ist…«
»Wir kommen, Walli!« rief Julia.
Bernd und sie rannten los, und Adrian wählte die Nummer, die Iris Scheumann ihm diktiert hatte.
*
Justus Scheumann sog den Duft ein, der aus einem der Reagenzgläser aufstieg, die vor ihm standen und