Vorhof der Hölle: Die neuen großen Western 2
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Die neuen großen Western sind von unverwechselbarer Action und Spannung. Sie handeln von den großen Gestalten, die für Freiheit und Gerechtigkeit kämpften, von legendären Revolverhelden, die nicht bereit waren, sich dem Bösen zu beugen – und die den Outlaw vernichteten, der Dörfer und ganze Gegenden tyrannisierte. Diese Westernhelden sind hart, unbezwingbar und in den Waffenarsenalen jener Pionierzeit ganz zu Hause.
Was erst heute mit voller Schärfe entdeckt wurde: Diese charismatischen Gunmen haben die Wehrlosen und Schwachen beispielhaft beschützt!
Indianerland… Hitzeflirrend, tödlich, ein Ort der tausend Gefahren! Selten wagt sich ein Weißer hierher. Und nur die Gier nach dem gelben Metall, das man Gold nennt, treibt immer wieder Selbstmordkandidaten in diesen Vorhof zur Hölle. Tom Finnegan ist kein Goldsucher. Er ist auf der Flucht. Sein Fehler war es, sich mit einem der Zampala-Brüder zu schießen. Nun kleben drei dieser Mordgesellen auf seiner Fährte. Die Nacht ist viel zu schön, um zu sterben… Bleiches Mondlicht erhellt das Dunkel. Der Geruch von Erde und Gras wird durch den lauen Wind von den Weiden herübergetragen. Tom Finnegan fährt sich über sein hageres Gesicht, spuckt die halbgerauchte Zigarette in den Staub und überquert mit langen Schritten die Main Street. »Du scheinst doch nicht die Hosen voll zu haben!« klirrt die harte Stimme von Zack Zampala. »Ich dachte schon, daß ich dich an den Ohren herbeischleifen müßte…« Der junge Revolvermann löst sich aus dem Schatten des Saloonvorbaues, geht Tom einige Yards entgegen und bleibt dann breitbeinig stehen. Seine Hände hängen hinter den Kolben seiner Colts. »Bist du bereit, Finnegan…?« Tom fährt sich wieder über sein Gesicht, streift eine Locke seines dunkelblonden Haares aus der Stirn und starrt zu dem großsprecherischen Gunman hinüber. »Laß es sein, Junge«, antwortet Tom mit sanfter Stimme. »Du wirst dir nur eine Kugel einhandeln und…«
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Die großen Western
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Vorhof der Hölle - Frank Callahan
Die neuen großen Western
– 2 –
Vorhof der Hölle
Frank Callahan
Indianerland… Hitzeflirrend, tödlich, ein Ort der tausend Gefahren! Selten wagt sich ein Weißer hierher. Und nur die Gier nach dem gelben Metall, das man Gold nennt, treibt immer wieder Selbstmordkandidaten in diesen Vorhof zur Hölle. Tom Finnegan ist kein Goldsucher. Er ist auf der Flucht. Sein Fehler war es, sich mit einem der Zampala-Brüder zu schießen. Nun kleben drei dieser Mordgesellen auf seiner Fährte. Und gegen die sind die Indianer noch friedfertige Lämmer…
Die Nacht ist viel zu schön, um zu sterben… Bleiches Mondlicht erhellt das Dunkel. Der Geruch von Erde und Gras wird durch den lauen Wind von den Weiden herübergetragen.
Tom Finnegan fährt sich über sein hageres Gesicht, spuckt die halbgerauchte Zigarette in den Staub und überquert mit langen Schritten die Main Street.
»Du scheinst doch nicht die Hosen voll zu haben!« klirrt die harte Stimme von Zack Zampala. »Ich dachte schon, daß ich dich an den Ohren herbeischleifen müßte…«
Der junge Revolvermann löst sich aus dem Schatten des Saloonvorbaues, geht Tom einige Yards entgegen und bleibt dann breitbeinig stehen.
Seine Hände hängen hinter den Kolben seiner Colts.
»Bist du bereit, Finnegan…?«
Tom fährt sich wieder über sein Gesicht, streift eine Locke seines dunkelblonden Haares aus der Stirn und starrt zu dem großsprecherischen Gunman hinüber.
»Laß es sein, Junge«, antwortet Tom mit sanfter Stimme. »Du wirst dir nur eine Kugel einhandeln und…«
Zack Zampala lacht schallend.
»Halts Maul, Finnegan«, stößt er dann böse hervor. »Ich wollte schon immer herausfinden, wer von uns beiden der Schnellere ist. Oder willst du vielleicht kneifen…?«
Seine Stimme wird ganz heiser.
Tom wirft einen Blick zu den Sidewalks und erkennt die schemenhaften Umrisse von über einem Dutzend Männern, die gierig herüberstarren und sich das kommende Schauspiel nicht entgehen lassen wollen.
»Also, zieh schon, Finnegan. Ich kann es kaum erwarten, dich am Boden zu sehen!«
Tom steht immer noch lässig da, obwohl seine Hand jetzt hinter dem elfenbeinfarbigen Kolben seines alten Colts hängt. Ein hartes Funkeln tritt in seine Augen.
»Hör zu, Junge«, beginnt er nochmals. »Ich hätte wirklich große Lust zu kneifen. Du hast zwar in ganz Tonson City herumposaunt, daß du mich mühelos schlagen würdest, doch…«
»Du hast noch die Hosen voll, Finnegan«, giftet Zack Zampala. »Hörst du den Hund? Er hat jetzt aufgehört zu bellen, und wenn er wieder beginnt, werden wir beide ziehen. Ist das klar, Finnegan?«
Toms Gestalt strafft sich. Seine Augen verengen sich, und sein Mund ist halb geöffnet. Sekunden vergehen…
Und dann bellt der Hund erneut.
Die beiden Männer ziehen fast gleichzeitig, und auch ihre Schüsse scheinen ineinander zu verschmelzen.
Doch die ruhigere Hand hatte Tom Finnegan, der genau traf, während Zacks Kugel ihm nur den Stetson vom Kopf riß.
Der junge Gunman steht für Sekundenbruchteile schwankend da, ehe er mit einem heiseren Stöhnen zusammenbricht.
Der Pulverdampf verzieht sich. Tom Finnegan steckt seinen Colt in das Halfter zurück.
Die Straße ist plötzlich voller Männer. Einige beugen sich über Zack Zampala.
»Er ist tot«, ruft einer der Männer. »Finnegans Kugel traf ihn genau ins Herz…!«
Tom lächelt müde.
Irgendwie verbittert mustert er seine Revolverhand. Einige Männer treten zu ihm und klopfen ihm auf die Schulter.
»Ein Meisterschuß, Finnegan«, sagt einer anerkennend. »Sie sind doch der schnellste Schütze im Umkreis von vielen hundert Meilen…«
Tom starrt den Sprecher mit unbewegtem Gesicht an.
»Dieser Narr«, stößt er heiser hervor. »Dieser verdammte Narr! Warum konnte er nicht aufhören? Warum ließ es sein verdammter Stolz nicht zu?«
Die Männer schweigen.
»So sind sie alle, diese jungen Hitzköpfe«, sagt dann einer und kratzt sich am Hinterkopf. »Sie wollen alle schnell und großartig sein. Und sie können einfach nicht einsehen, daß jeder seinen Meister findet. Einmal kommt für jeden die Stunde der Wahrheit!«
Tom wendet sich ab.
»Noch etwas, Finnegan«, sagt der Mann. »Ihre Pechsträhne scheint noch nicht beendet zu sein. Dieser Zack Zampala hat drei Brüder. Und ich glaube, daß sie den Tod ihres jüngsten Bruders rächen werden…«
*
»Laßt nur schön eure Pfoten oben«, grient der Mann, dessen Gesicht hinter einem rotkarierten Halstuch bis zu den Augen verdeckt ist. »Dort auf dem Felsen liegt ein Partner von uns und wartet nur darauf, einen von euch den Kopf von den Schultern zu schießen…!«
Seine harten Augen sind auf die verängstigten Reisenden gerichtet, die wie ein verirrtes Häufchen eng aneinandergedrängt vor der Postkutsche stehen.
Auf dem Kutschbock liegt der in sich zusammengesunkene Körper des Kutschers. Er griff zur Waffe und hatte gegen diese gnadenlosen Banditen keine Chance.
»Nun leert mal schön eure Taschen«, stößt ein anderer Maskierter hart hervor. »Aber ein bißchen dalli. Wir haben nicht viel Zeit. Mein Zeigefinger juckt so komisch und…«
Er braucht seine Drohung nicht voll auszusprechen, denn die fünf Männer beeilen sich nun geschwind, ihre Taschen zu leeren.
Sie werfen alles auf einen Haufen.
»So ist es richtig, Gentlemen«, schnauft einer der Banditen und steckt seinen Colt in das Halfter zurück. »Habt ihr auch wirklich alles abgeliefert? Ich komme gleich und überzeuge mich selbst. Wehe, ich finde noch etwas…!«
Einer der Reisenden, ein schon älterer Mann mit einer mächtigen Stirnglatze, wischt sich übers Gesicht und langt nochmals in seine Tasche. Er zieht eine Geldbörse hervor, die er mit finsterem Gesicht zu den anderen Wertgegenständen wirft.
Einer der maskierten Banditen lacht heiser.
»Das habt ihr fein gemacht, Jungs. So, und jetzt dürft ihr wieder in die Kutsche klettern…«
Er gibt seinem Partner ein Zeichen, der sich nun auf das Dach der Stagecoach schwingt und von dort oben eine metallbeschlagene Kiste herunterwirft.
Ein weiterer Maskierter kommt nun vom nahen Felsen, packt alle Sachen und schleppt sie davon.
Dann ziehen sich die Banditen zurück.
In der Kutsche bleibt es still, erst nach einigen Minuten wagt einer der Reisenden den Kopf aus dem Fenster zu strecken.
»Sie sind fort, diese Hundesöhne«, kommt es grollend aus seinem Mund. »Und sie haben mein ganzes Geld geraubt, damned…!«
Nun werden auch die anderen munter. Flüche und Verwünschungen folgen den Banditen, die jedoch längst auf ihren Pferden sitzen und in die beginnende Abenddämmerung jagen.
*
»Du willst weiter, Tom…?«
Dies fragt der alte Sam und beginnt Tom Finnegans schwarzen Hengst zu satteln.
Tom lächelt und fährt sich durch sein langes Haar. Er rückt seinen Revolvergürtel zurecht und wirft dem Oldtimer einen freundlichen Blick zu.
»Yeah, Sam«, meint er dann. »Ich hätte erst nicht nach Tonson City kommen sollen, dann wäre mir das Zusammentreffen mit diesem großmäuligen Revolverhelden erspart geblieben. Doch nun ist es geschehen und läßt sich leider nicht mehr rückgängig machen. Aber was hätte ich auch anderes tun sollen…?«
Der Alte nickt.
Sein faltenreiches und wettergegerbtes Gesicht wird plötzlich sehr ernst.
»Wenn ich dir einen guten Rat geben darf, Tom, dann bringe einige Meilen hinter dich. Dieser Zampala hat drei Brüder, die einige Nummern größer sind, als er es war. Sie werden den toten Bruder rächen. Darauf kannst du dich verlassen. Diese Burschen werden steckbrieflich gesucht in einigen Staaten. Sie schrecken vor keinem Mord zurück, leben nur von Gewalt und ihren schnellen Colts. Sie werden auch nicht anerkennen, daß du ihren Bruder im fairen Zweikampf getötet hast. Sie…«
Tom Finnegan winkt ab.
»Schon gut, Old Sam. Mach dir nur keine unnötigen Gedanken. Ich mache mir schon nicht die Hosen voll.«
»So war es nicht gemeint, Tom«, schnarrt Old Sams Stimme beleidigt. »Ich weiß genau, daß du kein Feigling bist, der vor einer Gefahr davonläuft. Doch du hast es mit drei erbarmungslosen Banditen und Revolverhelden zu tun. Es sollte nur ein guter Rat sein.«
Tom Finnegan lacht und wirft Sam einen Dollar zu,