Der neue Sonnenwinkel 50 – Familienroman: Was nun, Astrid?
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Sowohl Astrid als auch Claire hatten sich während dieser Fahrt mit ungewöhnlichem Ziel ihre Gedanken gemacht. Doch was sie dann erlebten, übertraf ihre Vorstellungen ganz gewaltig. Damit hätten sie beide nicht gerechnet, und Claire fragte sich ein wenig besorgt, wie Astrid das jetzt wohl verkraftete. Die Haustür dieses villenartigen Hauses wurde nicht von der Dame des Hauses geöffnet, sondern, man konnte es kaum glauben, von Günther Schneider, für Astrid allerdings von ihrem Ehemann Oskar Keppler. Vor den Augen der jungen Frau begann es sich zu drehen, Claire hatte Mühe, sie festzuhalten. Der Mann zeigte nicht einmal Erschrecken, sondern allenfalls Irritation. Und dann versuchte er zu retten, was zu retten war, als eine angenehme Frauenstimme im Hintergrund sich erkundigte: "Liebling, wer ist da?" "Hier fragt nur jemand nach dem Weg", rief er, und das schlug wirklich dem Fass den Boden aus. Astrid war nicht in der Lage, etwas zu sagen, sie war fix und fertig. Und eigentlich ging es sie nichts an, aber Claire konnte nicht anders. "Herr Keppler, Herr Schneider, Herr Sanders oder wie Sie in Wirklichkeit auch heißen mögen. Finden Sie nicht, dass es an der Zeit ist, mit all diesen Lügenmärchen aufzuhören?" Neugierig kam die Frau aus dem Hintergrund näher. Es war die Dame von dem Foto, das Astrid ihr gezeigt hatte, in Wirklichkeit wirkte sie noch sympathischer. Sie war klein, rundlich, und von den drei Frauen, mit denen dieser Mann spielte, wie sollte man es auch nennen, war sie die Älteste. Bedeutete das, dass sie auch die Erste war? In diesem Augenblick nahm Claire sich ganz fest vor, nicht eher zu gehen, bis die Wahrheit ans Licht kam. "Bitte, entschuldigen Sie die Störung. Die Dame an meiner Seite ist auf der Suche nach ihrem Ehemann, und nun hat sie ihn gefunden, auch wenn unter einem ganz anderen Namen."
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Der neue Sonnenwinkel
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Buchvorschau
Der neue Sonnenwinkel 50 – Familienroman - Michaela Dornberg
Der neue Sonnenwinkel
– 50 –
Was nun, Astrid?
Nach der größten Enttäuschung ihres Lebens muss sie ganz von vorn beginnen
Michaela Dornberg
Sowohl Astrid als auch Claire hatten sich während dieser Fahrt mit ungewöhnlichem Ziel ihre Gedanken gemacht. Doch was sie dann erlebten, übertraf ihre Vorstellungen ganz gewaltig.
Damit hätten sie beide nicht gerechnet, und Claire fragte sich ein wenig besorgt, wie Astrid das jetzt wohl verkraftete.
Die Haustür dieses villenartigen Hauses wurde nicht von der Dame des Hauses geöffnet, sondern, man konnte es kaum glauben, von Günther Schneider, für Astrid allerdings von ihrem Ehemann Oskar Keppler.
Vor den Augen der jungen Frau begann es sich zu drehen, Claire hatte Mühe, sie festzuhalten.
Der Mann zeigte nicht einmal Erschrecken, sondern allenfalls Irritation. Und dann versuchte er zu retten, was zu retten war, als eine angenehme Frauenstimme im Hintergrund sich erkundigte: »Liebling, wer ist da?«
»Hier fragt nur jemand nach dem Weg«, rief er, und das schlug wirklich dem Fass den Boden aus.
Astrid war nicht in der Lage, etwas zu sagen, sie war fix und fertig.
Und eigentlich ging es sie nichts an, aber Claire konnte nicht anders. »Herr Keppler, Herr Schneider, Herr Sanders oder wie Sie in Wirklichkeit auch heißen mögen. Finden Sie nicht, dass es an der Zeit ist, mit all diesen Lügenmärchen aufzuhören?«
Neugierig kam die Frau aus dem Hintergrund näher. Es war die Dame von dem Foto, das Astrid ihr gezeigt hatte, in Wirklichkeit wirkte sie noch sympathischer. Sie war klein, rundlich, und von den drei Frauen, mit denen dieser Mann spielte, wie sollte man es auch nennen, war sie die Älteste. Bedeutete das, dass sie auch die Erste war?
In diesem Augenblick nahm Claire sich ganz fest vor, nicht eher zu gehen, bis die Wahrheit ans Licht kam.
»Bitte, entschuldigen Sie die Störung. Die Dame an meiner Seite ist auf der Suche nach ihrem Ehemann, und nun hat sie ihn gefunden, auch wenn unter einem ganz anderen Namen.«
Nun gesellte sich die Frau ganz zu ihnen.
»Günther, Liebster, was hat das zu bedeuten?«, erkundigte sie sich und blickte ihren Ehemann fragend an.
Dessen Fassung begann sich aufzulösen wie ein Stückchen Butter in der Sonne. Es hatte ihn voll erwischt, weil er mit so einem Besuch niemals im Leben gerechnet hätte. Allmählich begann er zu ahnen, welche Konsequenzen das für ihn haben würde, und nun musste er sehen, was er retten, wie er den Hals aus der Schlinge ziehen konnte. Manchmal war Schweigen die beste Lösung. Ihm war anzusehen, wie er fieberhaft überlegte, aber auch, dass er ziemlich überfordert war. Verwunderlich war es nicht. Claire wollte in seiner Haut nicht stecken, doch Mitleid hatte sie mit diesem Mann nicht.
Astrid, die war zu bedauern, die Ärmste war vollkommen von der Rolle. War ihr das zu verdenken? Sie stand vor ihrem Ehemann, der doch nicht ihr Ehemann war und, und das war am schlimmsten, der sich ihr gegenüber verhielt wie ein Fremder, er nahm sie überhaupt nicht wahr, als könne er sie durch ein solches Verhalten unsichtbar machen.
Es war eine schreckliche Situation.
Auf Astrid war auf jeden Fall nicht zu zählen. Claire war es ziemlich peinlich, dass sie jetzt die Rolle der Aufklärerin übernehmen musste. Einer musste schließlich jetzt eine Erklärung abgeben, und sie wusste Bescheid, sie hatte alles in dieser Agentur aufgedeckt. Sie hatte keine andere Wahl, und diese nette Frau tat ihr leid, die derzeit noch erstaunlich viel Haltung bewies.
Noch hatte sie keine Ahnung, brachte nicht zusammen, was sich gerade an ihrer Haustür abspielte. Wie konnte sie auch. Mit so etwas rechnete nicht einmal jemand mit ganz viel Fantasie nur ansatzweise.
Claire stellte sich als Ärztin von der jungen Frau an ihrer Seite vor, erzählte mit knappen Worten, was sie herausgefunden hatte. Danach war es erst einmal still, so still, dass man die sprichwörtliche Nadel hätte fallen hören.
Die Frau wechselte die Farbe, blickte voller Nichtbegreifen von ihrem Mann zu Astrid, danach zu Claire. Dann riss sie sich zusammen und bat die unerwarteten Besucherinnen ins Haus. Das hatte Stil, sie hätte auch vor Claire und Astrid die Tür zuschlagen können.
Astrid zögerte, doch Claire zog sie mit sich ins Haus. Der wie versteinert dastehende Mann hatte keine andere Wahl, er musste beiseitetreten. Er war durch die ganze Situation total überfordert, wie vermutlich noch niemals zuvor in seinem Leben. Es ging nicht um ihn. Er hatte jahrelang aus lauter Egoismus ein schändliches Spiel getrieben, und nun flog es ihm um die Ohren. Recht so.
Das Haus war nicht nur von außen prachtvoll, es war auch sehr erlesen eingerichtet. Alles war auf jeden Fall um Klassen besser als der Ort, an dem Astrid lebte. Schön war es dort aber auch auf jeden Fall, und anders schien es auch nicht bei Ehefrau Nummer drei zu sein.
Claire fragte sich unwillkürlich, wie dieser Mann es schaffte, und das machte er nicht schlecht, drei Haushalte aufrechtzuerhalten. Doch das ging sie nichts an.
Er schwieg noch immer, war ihnen aber zumindest ins Haus gefolgt.
Sie bot den Besucherinnen Platz an, sie war freundlich, aber es war ihr anzusehen, dass sie nur noch mit Mühe Haltung bewahrte. Dafür war sie zu bewundern.
Claire fragte sich unwillkürlich, wie sie wohl reagieren würde, ließe man bei ihr eine solche Bombe platzen.
Trinken wollten sie alle nichts, was auch nicht verwunderlich war, schließlich waren sie keine gern gesehenen Besucherinnen, die man gern bewirtete, es fand auch kein Kaffeeklatsch statt, bei dem man Banalitäten austauschte. Es war eine so entwürdigende Situation!
Claire erzählte ausführlicher, was sie herausgefunden hatte, und dann setzten sich Mosaiksteinchen um Mosaiksteinchen zusammen. Es begann sich ein Bild abzuzeichnen, in dem es nur Verlierer geben würde. Das war grausam! Das wünschte man niemandem.
Regina Schneider, und Schneider war sein richtiger Name, war, wie Claire bereits vermutet hatte, die erste Ehefrau dieses Mannes. Und Meike hieß die gemeinsame Tochter. Sie war das Mädchen von dem Foto.
Es stellte sich auch rasch heraus, dass Regina das war, was man einen Goldfisch nannte. Und das hatte es diesem Mann so einfach gemacht, auf mehreren Hochzeiten zu tanzen, sein kostspieliges Leben führen zu können. Regina hatte nicht nur dieses herrliche Haus mit in die Ehe gebracht, sondern auch dazu ein sehr großes Vermögen, über das er frei verfügen konnte. Was dann kam, kannte Claire bereits aus Astrids Erzählungen. Anfangs waren sie sehr glücklich miteinander gewesen, irgendwann war er immer häufiger auf Geschäftsreisen gegangen, hatte immer öfter mit Abwesenheit geglänzt. Klar, da hatte er Astrid kennengelernt, und bei der hatte sich alles wiederholt, als Britta in sein Leben getreten war.
Über sein Büro war er jedoch jederzeit erreichbar gewesen. Sein Büro …
Wäre es nicht so traurig, dann hätte man lachen können. Auch bei Regina, vermutlich war es bei Britta nicht anders gewesen, war das sogenannte Büro das My Secret Center gewesen, wo man für ihn gegen Bezahlung gelogen hatte und wo die Fäden alle zusammengelaufen waren.
Die Geschichte wiederholte sich …
Astrid saß wie ein Häufchen Elend auf ihrem Sessel. Es gelang ihr nicht, ihren Schmerz in Worte zu fassen. Sie war stumm, durchlebte ein Wechselbad der Gefühle. Sie war überhaupt nicht hilfreich. Welch ein Glück, dass Claire in alles eingeweiht war und sie deshalb die Fragen von Regina beantworten konnte. Günther Schneider sagte noch immer nichts. Was hätte er auch sagen sollen? Er hatte viel von seinem zuvor zur Schau getragenen Selbstbewusstsein verloren. Es war kein Wunder, er war nicht nur als ein Betrüger entlarvt worden, mehr noch, als jemand, der eiskalt mit den Gefühlen ahnungsloser Frauen gespielt hatte. Und er war skrupellos genug gewesen, auch noch Kinder in die Welt zu setzen. Kinder in ein Leben ohne Fundament.
Regina schaute ihren Mann an. Ihre Stimme zitterte, als sie sich erkundigte: »Günther, warum hast du das getan?«
Er antwortete nicht, deswegen fuhr sie fort: »Es hätte doch gereicht, mit den beiden anderen Frauen eine Affäre anzufangen. Das wäre schlimm genug gewesen, denn wenn man eine Ehe eingeht, verpflichtet man sich auch zur Treue …, diese Frauen direkt heiraten …, das auch noch unter einem falschen Namen …, ich begreife es nicht …, bitte erkläre es mir.«
Als sie ihn erneut aufforderte, begann er zu sprechen, und was er sagte, das war wirklich ganz unglaublich.
»Unter meinem richtigen Namen konnte ich Astrid und Britta doch nicht heiraten, weil ich mit dir verheiratet bin, und eine Affäre …«, er schüttelte den Kopf, »das hätte ich Astrid und Britta niemals zumuten können. Ich liebe sie, und Kinder müssen doch in geordneten Verhältnissen aufwachsen. Ich hätte Amelie und meinem kleinen Dennis niemals zumuten können, unehelich geboren zu werden. Und Kinder gehören nun mal zum Leben eines Paars.«
Er musste den Verstand verloren haben!
Was redete er mit dieser unglaublichen Selbstverständlichkeit einen solchen Unsinn!
Mit Astrid war noch immer nichts anzufangen. Auch Regina, die sich bislang ziemlich tapfer gehalten hatte, war nicht in der Lage, dazu etwas zu sagen. Sie starrte ihren Ehemann an, sie verstand die Welt nicht mehr, die gerade in vielen Scherben vor ihr lag. Es hatte sie ohne Vorwarnung erwischt, und wie!
Es lag wieder bei Claire, dazu etwas zu sagen, und das tat sie auch, schon allein aus dem Grunde, um diesen Unsinn zu widerlegen.
»Auch wenn Sie es nicht wahrhaben wollen, Ihre Kinder Amelie und Dennis wurden unehelich geboren, denn Ihre Ehe mit deren Müttern ist ungültig, weil sie unter einem falschen Namen geschlossen wurde. Sie haben sich strafbar gemacht, nicht nur in dieser Hinsicht,