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Alberich: Geheime Offenbarungen eines Psychonauten
Alberich: Geheime Offenbarungen eines Psychonauten
Alberich: Geheime Offenbarungen eines Psychonauten
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Alberich: Geheime Offenbarungen eines Psychonauten

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About this ebook

Alberich eilte selbstbewusst durch die Pubertät und verliebte sich in eine schöne Hexe. Sie war geschickt bei der Zubereitung wohlschmeckender Soßen aus Blut, Milch und Honig, und sie blinzelte verschlagen wie ein außerirdisches Wesen. Sie beherrschte die Kunst, jemanden auszubeuten, ohne ihn zu unterdrücken. Ihr Vater war der Herr der Finsternis. Mensch, Alberich! So weit kommt es, wenn die Leidenschaft das Herz ergreift. Blutverlust, Liebeskummer, Spott: Darauf wird es wohl hinauslaufen. Und noch mehr, denn Alberich war aufgrund dieser Affäre nicht mehr in der Lage, in den Genuss jener Einsichten zu gelangen, die ihm ein höheres Leben ermöglicht hätten.
LanguageDeutsch
Release dateJul 10, 2019
ISBN9783749425549
Alberich: Geheime Offenbarungen eines Psychonauten
Author

Manfred von Glehn

Manfred Wöhlcke von Glehn ist in Brasilien aufgewachsen, hat in Deutschland Soziologie, Psychologie und Romanistik studiert, mit einer Dissertation über magische Religionen promoviert und mit einer Studie über die abhängige Entwicklung habilitiert. Beruflich war er in der wissenschaftlichen Politikberatung tätig und hat sich hauptsächlich mit der internationalen Entwicklungs- und Umweltproblematik, dem globalen demographischen Wandel und der transnationalen Migration beschäftigt. Er hat mehr als vierzig fachliche und belletristische Publikationen (u. a. bei Beck, Klett, Nomos und dtv) verfasst sowie einige wissenschaftliche Übersetzungen (u. a. bei Suhrkamp) veröffentlicht. Seit 2003 arbeitet er als freischaffender Künstler und belletristischer Autor.

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    Book preview

    Alberich - Manfred von Glehn

    Zu diesem Buch

    Alberich ist ein geheimnisvoller und mächtiger Zwerg, von dem in den alten germanischen Mythen berichtet wird. Allerdings ist er nicht nur eine Sagengestalt, sondern ein uralter und immer noch lebender Psychonaut. Der Verfasser hat die beschriebenen Ereignisse und Erlebnisse nicht erfunden, sondern in tiefer Trance als geheime Offenbarungen empfangen. Wer sie mit Demut liest, wird erkennen, dass sie wahr sind. Sie verlaufen zyklisch. Daher kann man dieses Tagebuch wie einen ewigen Kalender betrachten, der sich so regelmäßig wiederholt, wie die Erde um die Sonne kreist.

    Der Autor

    Manfred Wöhlcke von Glehn ist in Brasilien aufgewachsen, hat in Deutschland Soziologie, Psychologie und Romanistik studiert, mit einer Dissertation über magische Religionen promoviert und mit einer Studie über die abhängige Entwicklung habilitiert. Beruflich war er in der wissenschaftlichen Politikberatung tätig und hat sich hauptsächlich mit der internationalen Entwicklungs- und Umweltproblematik, dem globalen demographischen Wandel und der transnationalen Migration beschäftigt. Er hat mehr als vierzig fachliche und belletristische Publikationen (u. a. bei Beck, Klett, Nomos und dtv) verfasst sowie einige wissenschaftliche Übersetzungen (u. a. bei Suhrkamp) veröffentlicht. Seit 2003 arbeitet er als freischaffender Künstler und belletristischer Autor.

    Mehr Informationen unter: www.manfred-von-glehn.de und

    www.manfred-von-glehn-galerie.eu

    Inhaltsverzeichnis

    Vorwort

    Januar

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    Dezember

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    Vorwort

    Bildungsferne Mitbürger kennen Alberich nur als kleinwüchsige Pathologie-Assistentin in der Krimi-Serie 'Tatort'. In Wahrheit ist er ein geheimnisvoller und mächtiger Zwerg, von dem bereits in der germanischen Urzeit berichtet wurde. Er hat verschiedene Namen:

    In der Erzählung von Sigurd heißt er Andwari. Aufgrund einer Verwünschung muss er als Hecht leben. Er wird vom Feuergott Loki gefangen, und daraus ergeben sich allerlei Komplikationen. Im Nibelungenlied heißt er Alberich. Er hütet den berühmten Nibelungenschatz. Dort erfährt man auch, dass er sich mittels einer Tarnkappe unsichtbar machen kann. Richard Wagner hat ihm mit dem Ring des Nibelungen ein opulentes musikalisches Denkmal gewidmet. In der Artus-Sage tritt er als Oberon auf. In der Ortnit-Sage heißt er wieder Alberich und ist der Vater des lombardischen Königs. In der Barbarossa-Sage heißt er ebenfalls Alberich. Dort ist er jener Zwerg, der alle hundert Jahre aus dem dunklen Verlies des Kyffhäusers hinaufsteigt, um nachzusehen, ob noch Raben um den Berg fliegen. Solange dies der Fall ist, schläft Kaiser Barbarossa jeweils weitere hundert Jahre, weil die Zeit noch nicht reif ist, um Deutschland zu erlösen.

    Alle diese Berichte stammen von seriösen Zeitzeugen und sind absolut glaubwürdig. Aber wie passen sie zusammen? Die Antwort ist ganz einfach, denn wir wissen heute, was früher nicht bekannt war: Alberich ist ein uralter und immer noch lebender Psychonaut.

    Neben unserer materiellen Welt existiert eine geheimnisvolle Sphäre, die von vielen merkwürdigen Gestalten bevölkert ist, und zwar nicht nur von Engeln, Teufeln, Seelen, Geistern, Gnomen, Kobolden und Dämonen, sondern auch von Psychonauten. Während Astronauten durch den Weltraum fliegen, reisen Psychonauten durch unendliche seelische Dimensionen, in denen unser rationaler Verstand nicht viel mehr ist als ein Wassertropfen im Ozean.

    Die Wirklichkeit besteht aus vielen kleinen Bestandteilen, die scheinbar zusammenhanglos nebeneinander existieren, sowie aus vielen Augenblicken, die kaum merklich ineinander übergehen. Während unseres kurzen Lebens versuchen wir, dieses gleichmäßig dahinfließende Chaos, das uns umgibt, irgendwie zu verstehen. Aber wir können es nicht. Anders die Psychonauten: Sie vermögen es mühelos, Dinge, Geschehnisse, Erlebnisse und Gefühle, die scheinbar nicht zusammenpassen, in einer höheren Dimension miteinander zu verschmelzen und ihnen einen geheimnisvollen, spirituellen Sinn zu verleihen.

    Alle Psychonauten sind in ihrem tiefsten mystischen Kern miteinander verwandt, denn sie wurden im selben morphogenetischen Feld aus Sternenstaub zu feinstofflicher Materie verdichtet. Da sich Alberich seit Jahrhunderten immer wieder in Deutschland aufgehalten hat, darf man folgern, dass sich unsere Heimat in einem stabilen Zustand kosmischer Gnade befindet – aber das nur nebenbei. Seine wahrheitsgetreuen Erlebnisse, die in diesem Buch dokumentiert sind, zeigen ihn im schillernden Glanz vielfältiger Erscheinungen. Er ist ein unruhiger Geist, ein tiefsinniger Komödiant und ein entrückter Mystiker. Seine Welt ist unergründlich und unendlich. Sie enthält alles, was bereits geschehen ist, aber sie enthält auch sämtliche Möglichkeiten, die in die Wirklichkeit drängen. Die Milliarden Kilometer und Milliarden Jahre, die uns in allen Richtungen umgeben, sind in seiner Psyche auf geheimnisvolle Weise miteinander verwoben.

    Alberich lebt in der Welt der Phantasie, der Poesie, des Unbewussten, der Freiheit, der Ungewissheit, der Ambivalenz, des Zweifels, der Vergänglichkeit, der Unendlichkeit, des Diesseits und des Jenseits, des Mikro- und des Makrokosmos, der Metamorphosen, der Träume, der Wünsche, der Ängste, der Gefühle, der Geheimnisse, der Symbole, der Illusionen, des Übernatürlichen, des Absurden, des Paradoxen, der Kunst, der Magie, der Religion, des Aberglaubens, des Chaos und des Wahnsinns.

    Er sagt über sich selbst, dass er ein hochprozentiges Destillat des Weltgeistes sei. Es ist schwer zu überprüfen, ob das stimmt. Häufig wirkt er wie in berauschtes Äffchen ... in der Tat, irgendwie hochprozentig. Manchmal befindet er sich in einem gasförmigen Aggregatszustand und fliegt irgendwo im Hyperraum oder in einer x-beliebigen Dimension herum. Oft ist er aber auch feststofflich und beehrt unseren unbedeutenden Planeten mit seiner Anwesenheit. Sensible Menschen können ihn leicht erkennen, denn er hat die hellste Aura aller Psychonauten, die zwischen der pränatalen und der postmortalen Welt herumschwirren.

    Dieses Buch enthält die Protokolle aller psychonautischen Reisen, die Alberich im Verlaufe eines Jahres unternommen hat. Der Verfasser hat diese Berichte nicht erfunden, sondern in tiefer Trance als geheime Offenbarungen empfangen. Wer sie mit Demut liest, wird erkennen, dass sie wahr sind. Sie verlaufen zyklisch. Daher kann man dieses Tagebuch wie einen ewigen Kalender betrachten, der sich so regelmäßig wiederholt, wie die Erde um die Sonne kreist.

    Bekanntlich üben die Gestirne eine sanfte und geheimnisvolle Macht auf uns aus. Ähnliches bewirken unsere Einblicke in das Leben von Alberich. Es sind sonderbare Geschichten aus einer anderen Welt. Sie begleiten uns von Tag zu Tag und von Jahr zu Jahr. Dabei spenden sie uns Kraft und Trost.

    Danke, Alberich!

    1. Januar

    In der Silvesternacht ging Alberich in den Keller und holte einen Karton mit Feuerwerkskörpern herauf. Als er sie ausgepackt hatte, fand er ganz unten eine kleine goldene Büchse und betrachtete sie von allen Seiten. Sie war überall glatt und glänzend, aber dann bemerkte er am Rand eine feine Gravur: 'Lieber Alberich, alles Gute zum Neuen Jahr! Beste Grüße, Deine Pandora.' Er liebte kleine Geschenke und konnte seine Neugier kaum noch zügeln, entschloss sich aber, die Büchse erst dann zu öffnen, wenn er die durch seinen Körper kribbelnde Vorfreude nicht mehr aushalten konnte. Sie war eine erregende Mischung aus Lust und Schmerz. Um Mitternacht entnahm er seinem Arsenal für den Start ins neue Jahr eine Rakete mit der Aufschrift 'Liebeswolke. Rote Kugeln, blaue Sterne. Made in China', steckte den Holzstab in eine Flasche und inszenierte einen professionellen Countdown: 'Ten ... nine ... eight ... seven ... six ... five ... three ... two ... one ... go!' Nichts geschah. 'Habe ich mich vielleicht verzählt?', grübelte er. Ja, das hatte er, aber dies war nicht das eigentliche Problem. Er hatte vergessen, ein brennendes Streichholz an die Zündschnur zu halten. Weil er fürchtete, die Liebeswolke könnte mit Verspätung explodieren, wandte er sich ab und hielt sich die Ohren zu, aber sie explodierte nicht. Er wartete er noch eine Weile und las dann die Gebrauchsanleitung: 'Feuer an extra Seil mache. Vorsickt in Auge schiesse nein von Kind und Frau. Freude gross und tausend Gluck an frische Jahr.' Dann öffnete Alberich die Büchse der Pandora.

    2. Januar

    Alberich kletterte auf die Zugspitze und sah von dort das Ende der Welt. Früher war er nie verreist um anzukommen, sondern nur, um unterwegs zu sein, aber jetzt hatte er das Gefühl, sein Ziel erreicht zu haben. 'Menschen mit gutem Charakter sind sesshaft,' dachte er und mauerte sich in ein Iglu ein. Durch gnädigen Zufall wurde er dort von einer Fee gefunden. Als sie mit ihrem Zauberstab ein Loch durch die Eiswand schmolz, fühlte sich Alberich wie ein Pharao, dessen Grab nach Tausenden von Jahren geöffnet wird. Die Fee umarmte ihn und trug ihn schwebend in ihr Bett. Sie wohnte in Geretsried. 'Ich verlange von Dir keinen Sohn; ich wäre auch mit einer Tochter zufrieden,' sagte sie und wickelte ihn in einen Kokon von schwülen Andeutungen. Er war misstrauisch und hielt sie für eine durchgeknallte Kanaille, die wahrscheinlich gar nicht wusste, was wirkliche Liebe bedeutet - ganz im Gegensatz zu ihm, denn er fühlte sich im Sommer wie eine Mohnblume, die das Blut von Romeo und Julia aus der Erde zog. Im Winter zehrte er von dieser Erinnerung.

    3. Januar

    Eine unbekannte Frau verschaffte sich Zugang zu Alberichs Träumen. Sie schwebte nachts um vier durch seinen seidenen Pyjama und landete wie eine Flaumfeder auf seiner zarten, weißen Brust. Von dort sank sie langsam in sein Herz – so wie ein Sommerregen in die Erde sickert. Warm und dunkel war sie - und geheimnisvoll. Mit dem ersten Licht des Morgens verwandelte sie sich in eine Maus, die einen Gatten und sieben Töchter hatte. Als Alberich frühstückte und sie durch die Küche laufen sah, hoffte er, dass seine Träume nichts mit der Realität zu tun hatten, aber er ahnte, dass sie genau aus jener Welt stammten, in der er wirklich lebte.

    4. Januar

    Nach einer überstürzten Flucht

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