Ferdinand Sauerbruch und die Homöopathie: Eine Gesamtdarstellung
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Gelegentlich wird er aber auch als "Streiter für die Homöopathie" bezeichnet - und diese Behauptung soll hier in diesem Buch beantwortet werden. Sauerbruch selbst kann sich ja selbst gegen diese Vereinnahmung nicht mehr wehren.
Von daher ging der Autor dieser Frage nach und beleuchtete das Verhältnis Sauerbruchs zur Homöopathie und stieß hierbei auf erstaunliche Fakten.
Gleichzeitig wird auch Leben und Wirken des begnadeten Chirurgen beleuchtet.
Michael Scholz
Michael Scholz, der unter seinem Alter Ego "Onkel Michael" seit mittlerweile über fünf Jahren einen Blog betreibt, gehört nun zu einer der festen Größen der Skeptiker-Szene. Er greift immer wieder heiße Eisen an und macht sich hierdurch natürlich nicht nur Freunde. Seit nunmehr zwei Jahren ist Onkel Michael auch regelmäßiger Kolumnist der Zeitschrift "Skeptiker". Weiterhin interessiert er sich für Heimatgeschichte und publiziert hier regelmäßig Artikel und Bücher über seine Heimatregion.
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Book preview
Ferdinand Sauerbruch und die Homöopathie - Michael Scholz
Welt".
Teil 1
Sauerbruch – Das war sein Leben
1.1 Kindheit und Schulbesuch
Es war der 3. Juli 1875, als Ernst Ferdinand Sauerbruch in Barmen im Bergischen Land geboren wurde. Nachdem der Vater Ferdinand nur zwei Jahre nach seiner Geburt verstorben war, zog die Mutter mit ihm ins nahegelegene Elberfeld zum Großvater, dem Schuhmachermeister Friedrich Hammerschmidt. Sie arbeitete in der Schusterei des Vaters mit, um ihrem Sohn eine gute Schulbildung finanziell zu ermöglichen. Von 1885 bis 1895 besuchte Sauerbruch das Realgymnasium und legte am altsprachlichen Gymnasium in Mülheim an der Ruhr für die Zulassung zum Studium zusätzlich das Graecum ab.
1.2 Studium und Assistentenzeit
1895 nahm er ein Studium der Naturwissenschaften in Marburg auf, wo er sich aber nicht so richtig aufgehoben fühlte. Ein Mann von Entschlusskraft, wechselte er zum Studium der Medizin in Leipzig und Jena. Nachdem er 1901 das medizinische Staatsexamen abgelegt hatte, begann er unter dem bekannten Internisten Heinrich Curschmann mit der Arbeit an seiner Dissertation, die den Titel „Ein Beitrag zum Stoffwechsel des Kalks und der Phosphorsäure bei infantiler Osteomalacie" trug, sich also mit Mechanismen der damals noch verbreiteten Rachitis bei Kindern beschäftigte.
In den wenigen Jahren von 1901 bis 1903 hatte er gleich mehrere Stellungen inne, zuerst als Landarzt im Thüringischen, dann als Assistent in der chirurgischen Abteilung des Diakonissenkrankenhauses in Kassel, im Städtischen Krankenhaus in Erfurt und im Pathologischen Institut in Berlin-Moabit.
Interessant ist hier vor allem der Wechsel von Kassel nach Erfurt. Seine unkonventionelle Art sowie die eigenmächtige Aufnahme von je einem Schwerkranken an zwei Sonntagen, von denen der eine sogar umgehend operiert werden mußte, brachten ihm aber schon sehr bald seitens des Konsistoriums [des Diakonissenhauses, Anm. Verf.] den öffentlichen Vorwurf der Gotteslästerung, der Nichtachtung der Heiligkeit des Sonntags und der groben gottesdienstlichen Störung ein, was für ihn Anlaß genug war, Ende Juli 1901 einer drohenden Bestrafung durch die Kündigung zuvorzukommen. Nachdem der ärztliche Direktor der Anstalt, Dr. Rockwitz, dem jungen Sauerbruch ungeachtet dessen noch eine Zeitlang in seiner eigenen Privatpraxis beschäftigt hatte, bis ein Ersatz für ihn gefunden worden war, scheint er ihm schließlich auch noch behilflich gewesen zu sein, an dem Städtischen Krankenhaus in Erfurt eine neue Anstellung zu finden. (1)
Bemerkenswert ist übrigens das Zeugnis, das Rockwitz ihm ausstellte. Darin heißt es: Der Approb. Arzt Herr Ernst Ferdinand Sauerbruch war von Anfang April bis Anfang August 1901 als Assistenzarzt des Hessischen Diakonissenhauses dahier angestellt. Während dieser Zeit hatte derselbe anerkennenswerten Eifer, Zuverlässigkeit und Sorgfalt bei der Behandlung der Kranken sowie ein vorzügliches wissenschaftliches Interesse bewiesen, welches, unterstützt durch tüchtige klinische und anatomisch-physiologische Kenntnisse, seine Arbeit anregend und fruchtbringend gestaltete. Besonders gewandt ist er in chemischen und bakteriologischen Untersuchungen. Auch zu selbstständigen chirurgischen Eingriffen hat er Gelegenheit gehabt und dabei Geschick und Umsicht bewiesen. Er läßt sich leiten von einer durchaus idealen Auffassung der ärztlichen Berufsarbeit und hat für die Kranken ein warmes Herz. So hat sich Herr Sauerbruch in seiner jetzigen Stellung vollkommen bewährt und sich mir persönlich als tüchtiger, schätzenswerter, liebenswürdiger Kollege erwiesen. Ich bedaure, daß er seine Stelle äußerer Umstände halber schon nach kurzer Zeit verläßt und trage keine Bedenken, ihn angelegentlich zu empfehlen. (2)
Der Sanitätsrat Dr. Ernst Adolph Brock, seit 1895 ärztlicher Leiter und Oberarzt am Erfurter Städtischen Krankenhaus, war von diesem Zeugnis und einem persönlichen Besuch Sauerbruchs so angetan, dass er gegenüber dem Erfurter Magistrat nachdrücklich dessen Einstellung befürwortete. Brock schrieb: Herr Dr. Sauerbruch hat sich ebenfalls persönlich vorgestellt, macht einen angenehmen, frischen Eindruck und ist von seinem bisherigen Oberarzt sehr gut empfohlen. Es spricht wohl für ihn, dass er freiwillig nach seinem amtlichen Ausscheiden noch