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Bunker 19
Bunker 19
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Bunker 19

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About this ebook

Die Erde wurde mit einem mysteriösen Nebelschleier bedeckt, der das Sonnenlicht verdunkelt und alles Leben erstickt hat. Angesichts der Machtlosigkeit der Wissenschaftler, ihn einzudämmen, hat die US-Regierung beschlossen, nur das Wesentlichste zum Fortbestand der Menschen zu erhalten. Seit 11 Jahren leben sie in Bunkern, in denen strengste Regeln herrschen, die das Überleben aller garantieren sollen.
In einem dieser Bunker leben Liam und seine ältere Schwester Kathlyn. Seit dem tragischen Verlust ihrer Eltern sorgen die beiden Waisen liebevoll für einander. In Bunker 19 arbeiten beide als Wartungstechniker. 
Als ein Generator in Brand gerät, wird Kathlyn schwer verletzt. Nun weigern sich die Verantwortlichen des Bunkers, die Ressourcen für ihre Behandlung zu verschwenden. Empört über diese Entscheidung muss Liam eine Wahl treffen: Die Gesetze des Bunkers respektieren oder versuchen, seine Schwester zu retten und riskieren, in eine zerstörte Welt verbannt zu werden.

LanguageDeutsch
Release dateJul 15, 2019
ISBN9781547595181
Bunker 19

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    Book preview

    Bunker 19 - Myriam Caillonneau

    BUNKER 19

    Myriam Caillonneau

    INHALTSVERZEICHNIS

    ––––––––

    Inhaltsverzeichnis

    Danksagungen

    Landkarten

    ≡ 1 ≡ Die Explosion

    ≡ 2 ≡ Schlechte Nachrichten

    ≡ 3 ≡ Elf Jahre!

    ≡ 4 ≡ Ein notwendiges Opfer

    ≡ 5 ≡ Alles hat seinen Preis

    ≡ 6 ≡ Verbannt

    ≡ 7 ≡ Irrwege

    ≡ 8 ≡ Die guten Samariter

    ≡ 9 ≡ Das Lebkuchenhaus

    ≡ 10 ≡ Die Aasgeier

    ≡ 11 ≡ Die Flucht

    ≡ 12 ≡ Fieber und Albtraum

    ≡ 13 ≡ Die Meute

    ≡ 14 ≡ Ein neues Zuhause

    ≡ 15 ≡ Der Professor

    ≡ 16 ≡ Eine beunruhigende Entdeckung

    ≡ 17 ≡ Enthüllungen

    ≡ 18 ≡ Flucht

    ≡ 19 ≡ Zurück im Bunker

    ≡ 20 ≡ Eine schwierige Wahl

    ≡ 21 ≡ Die Schafe

    ≡ 22 ≡ Unerwartete Hilfe

    ≡ 23 ≡ Richtung Norden

    ≡ 24 ≡ Danville

    ≡ 25 ≡ Sie sind da!

    ≡ 26 ≡ Der Monolith

    ≡ 27 ≡ Die Rückkehr

    ≡ 28 ≡ Wir befinden uns im Krieg

    ≡ 29 ≡ David gegen Goliath

    ≡ 30 ≡ Bunker 0

    ≡ 31 ≡ Der große Tag.

    ≡ 32 ≡ Das Danach...

    Epilog

    Von demselben Autor

    Yggdrasil – Die Prophezeiung

    Yggdrasil – Die Rebellion

    Yggdrasil – Die Hoffnung

    Die Tränen der Aëlwynns

    Über die Autorin

    Verleger

    Danksagungen

    Ich möchte all denjenigen danken, die in irgendeiner Weise dazu beigetragen haben, dieses Buch zu schreiben. Ihre Arbeit und Unterstützung waren von unschätzbarem Wert. Sie waren meine ersten Leser und ihre konstruktiven Kritiken haben mir geholfen, mich zu verbessern.

    Vielen Dank an die Meute:

    Cecile Chantal, Delphine Françoise Guillaume, Jean-François, Philippe und Philippe.

    Dir liebe Oma widme ich dieses Buch, weil du so gerne liest. Ich denke sehr fest an dich und werde dich niemals vergessen. Ich hab dich wirklich sehr lieb.

    ≡ 1 ≡

    Die Explosion

    Der unaufhörliche Lärm der Maschinen begleitet meinen Schlaf schon seit so langer Zeit, dass ich mir gar nicht mehr vorstellen kann, ohne dieses Knirschen, Quietschen, Klappern und Knacken leben zu können, da diese Geräusche zu einem Teil meines Alltags geworden sind. Die Stille macht mir Angst. Einmal, als ich neun Jahre alt war, standen die Motoren plötzlich still und eine greifbare Angst hüllte unsere Unterkunft in eine Mauer des Schweigens. Ich erinnere mich noch sehr genau an diese beiden schrecklichen Tage. Ich werde nie die Angst meiner Mutter vergessen, die fiebrige Spannung meines Vaters, das Weinen unserer Nachbarn. Ich habe diese achtundvierzig Stunden eingeschlossen in meinem Zimmer verbracht, fast ohne eine Lichtquelle. Nein, niemals könnte ich dieses traumatische Erlebnis vergessen. Glücklicherweise wurde der Fehler behoben und alles lief wieder normal – na ja, was man als in unserer Unterkunft als normal bezeichnen kann.

    Die Zeit schreitet weiter voran, ruhig, unveränderlich, umrahmt von Vorschriften, ohne die ein Überleben aller unmöglich wäre. Ich heiße Liam Keen, ich bin 18 Jahre alt und werde, seit ich 15 bin, als Erwachsener betrachtet. Ich habe von meinem Vater, einem ausgezeichneten Ingenieur, die Gabe geerbt, Maschinen zu verstehen. Ich liebe ihren Geruch, ihre Komplexität, ja sogar den Lärm, den sie erzeugen. Meine Zuweisung ins technische Team, die durch den Vorstand angeordnet wurde, hat mich seitdem jeden Morgen mit Freude erfüllt und ich trage zur reibungslosen Funktion unserer Gemeinschaft bei.

    Ich öffne erschreckt die Augen und mein Herz pocht bis zum Hals. Ich brauche ein paar Sekunden, um zu verstehen, was gerade passiert ist.

    Eine Explosion!

    Ich schwinge mich aus meiner Koje und mein Geist ist noch durch den Schlaf getrübt. Schnell ziehe ich meinen Overall an, schlüpfe in die Stiefel, schnappe mir den Arbeitsgürtel und stoße die Tür auf. Plötzlich strömt saure und beißende Luft in die kleine Kammer. Während ich renne, mache ich die Halterungen meiner Ausrüstung fest und stülpe die Atemmaske aus ihrer Hülle. Ich drücke sie fieberhaft an meinen Mund und schließe mich der Flut von Gestalten an, die ich nur vage in dem rötlichen, flackernden Licht der Notbeleuchtung erkenne.

    »Das kommt vom Hauptgenerator!«.

    »Das ist jetzt völlig egal«, sagt ein Mädchen der Sicherheitskräfte. Man muss die Lüftung abschalten oder wir werden alle ersticken.

    »Wenn es der Hauptgenerator ist, sind wir alle verdammt!«, rief eine weibliche Stimme.

    Ich teile diese Ansicht. Wenn unsere primäre Energiequelle funktionsunfähig wird, können wir nicht überleben. Die anderen Stützpunkte sind zu weit weg, um sie um Hilfe zu bitten, und es ist aussichtslos, darauf zu hoffen, dort aufgenommen zu werden. Jedem fehlt es an Platz, Nahrung, Sauerstoff ...bei einem größeren Ausfall sind die Bewohner von Bunker 19 alle zum Sterben verurteilt.

    Wir erreichen die bereits überfüllte Haupthalle. Die Luft dort ist atembar. Die Luftaustauscher laufen auf Hochtouren, weil jemand die glorreiche Idee hatte, den Kreislauf umzukehren, um den Brandrauch zu evakuieren. Ich habe wieder Hoffnung. Vielleicht ist doch noch nicht alles verloren.

    Ganz oben auf einer Plattform dominiert die Vorsitzende des Vorstands die Menschenmenge. Janine Faraday ist eine gut gebaute Frau, die sich durch ihre natürliche Autorität durchsetzt und es sind nur sehr wenige im Bunker, die es wagen, ihr zu widersprechen. Sie hebt das Mikrofon an und ihre Stimme hallt an den Wänden des großen Saales wider.

    »Beruhigt euch! Alles ist in Ordnung. Nichts Schlimmes. Die Nachtschicht ist bereits bei der Arbeit.«

    »Was ist passiert?«, ruft jemand.

    Sie wirft einen genervten Blick auf den Eindringling, der sich unter diesem Einfluss duckt. Ich wäre jetzt nicht gerne an seiner Stelle.

    »Es gab eine Explosion im Saal des Notstromaggregats. Aber keine Sorge! Wir haben die Situation unter Kontrolle. Es ist nichts Katastrophales. Wir werden später herausfinden, wer dafür verantwortlich ist.«

    »Ist er zerstört?«, fragt ein Zuschauer.

    Im Laufe der Rede kehrt meine Angst zurück. Meine Schwester gehört zur Nachtschicht, die dem defekten Generator zugeteilt ist.

    »Er ist sehr stark beschädigt und im Augenblick weiß ich nicht, in welchem Ausmaß. Der Hauptgenerator ist nicht betroffen. Bewahrt eure Ruhe und alles kommt wieder in Ordnung.

    »Wer‘s glaubt, wird selig«, flüsterte eine Stimme, die ich gut kenne.

    Ich drehe mich um und kreuze den sarkastischen Blick meiner besten Freundin. Minchi zwinkert mir zu.

    »Sie will uns glauben machen, dass alles gut ist. Sie hat unrecht! Das Notstromaggregat ist genauso wichtig wie der Hauptgenerator. Viele Systeme werden über ihn betrieben.

    »Denkst du, ich weiß das nicht?«, antworte ich schroffer, als ich es wollte.

    »He, bleib cool ...«

    »Kathlyn hat heute Nacht gearbeitet.

    »Verdammt! Hast du schon Nachricht von ihr?«

    »Nein, aber die werde ich bald haben!«

    Ich denke, was ich gerade behauptet habe. Ich will wissen und ich werde wissen. Ich drücke mich in die Mitte der Neunzehner – der inoffizielle Name, den wir gegen den Willen des Rates verwenden. Dank meiner ein Meter einundneunzig durchquere die Menge ohne große Schwierigkeiten. Ich arbeite mich schnell zur Tür vor, die zur Back-up-Site führt. Drei Sicherheitsleute verweigern mir den Zugang, aber ich werde alles tun, um sie vom Gegenteil zu überzeugen. Ich drücke mich durch die letzte Reihe mit Schaulustigen und nähere mich.

    »Geh zurück, Freundchen«, plärrt der Verantwortliche.

    »Ich gehöre zum technischen Team und ...«

    »Ich sagte: Zurück! Hier geht niemand durch! Anordnung vom Rat.«

    »Aber meine ...«

    »Komm wir gehen«, mischt sich Minchi ein. »Wir wollten nur helfen.«

    »Nicht nötig. Die Erwachsenen haben alles unter Kontrolle.«

    »Wir sind ...«

    »Komm Liam! Es hat keinen Sinn.«

    Sie zieht mich weg. Ich akzeptiere nur ungern und sträube mich dagegen.

    »Nein! Ich muss da hinein, Minchi!«

    »Psssst! Nicht so laut, Dummkopf! Diese Typen von der Sicherheit sind dickköpfig. Sie werden dir niemals öffnen. Das Einzige, was du erreichst, ist eine Nacht in der Zelle.

    »Na und?«

    »Komm!« Ich kenne einen Zugang, um die Unfallstelle zu erreichen.«

    »Die Lüftungsschächte?«

    »Klaro! Wir werden durch Flur 7 gehen. Sobald wir im Lager Nr. 2 sind, können wir uns einfach ins Büro der Notmannschaft hineinschmuggeln.«

    »Ah, das ist eine gute Idee. Danke, du bist die Beste.«

    »Ich weiß.«

    Sie errötet ein wenig. Ich finde es seltsam, da sie sich gewöhnlich nicht so schüchtern zeigt. Die Tür wird nicht überwacht. Wir eilen in den leeren Flur. Wir müssen schnell handeln. Ich beschleunige und sprinte bis zum Ende des Korridors. Ich stoppe kurz vor dem Lager und lasse mich vom Sicherheitssystem durchleuchten. Als Mitglied des technischen Teams habe ich Zutritt zur gesamten Anlage. Die Schiebetür öffnet sich geräuschlos und ich bin erleichtert, dass der riesige Raum leer ist.

    »Uff! Wir sind allein. Schau mal!«

    Minchi deutet nach oben auf ein Gitter.

    »Wie kommen wir da hin?«

    »Wir könnten diese Kisten verwenden.«.

    »Ja, ausgezeichnet!«

    Minchi hat immer gute Ideen, aber ich habe nicht die Absicht, es ihr zu verraten. Die schweren und sperrigen Kisten zu verschieben ist anstrengend. Mit einem Stöhnen drücke ich die letzte gegen den Stapel. Ich lehne an der Wand, schnaube wie ein Ochse, Minchi tippt mit einem Finger auf meine Brust und bittet mich, die Räuberleiter zu machen. Sie stellt einen Fuß in meine gefalteten Hände und ich hebe sie mühelos an, denn sie ist federleicht. Sie ergreift die Säulenspitze und zieht sich nach oben. Sie holt ihren Multifunktionsschraubenzieher aus der Tasche – alle Mitglieder des technischen Teams besitzen einen – und als ich zu ihr nach oben komme, hat sie das Gitter bereits abgeschraubt.

    »Los geht's!«

    «Ich gehe zuerst.«

    »Wieso? Weil du ein Junge bist?«

    »Äh ...«

    Was soll ich jetzt antworten?

    »Liam Keen, ich hasse Machos!«, sagt sie in diesem kategorischen Ton, den sie gerne anwendet.

    Sie gleitet in den Kanal hinein und ich habe keine andere Wahl, als ihr zu folgen. Seit Langem weiß ich schon, dass man mit Minchi nicht diskutiert, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat. Ich bedauere sehr schnell, diesen Weg akzeptiert zu haben, denn meine Schultern kratzen an den Wänden. Um durchzukommen, ziehe ich mich mit der Kraft meiner Arme weiter. Mein Overall bleibt an einer Unebenheit hängen, reißt und nimmt ein paar Hautfetzen mit. Wenn ich wieder hier draußen bin, werde ich ein paar Prellungen und Schnittwunden haben. Das ist mir piep egal! Ich denke nur an Kathlyn auf der anderen Seite dieser Trennwand. Ich verdrehe und winde meinen Körper mit noch mehr Wut und Zentimeter für Zentimeter entreiße ich mich dieser Falle und erreiche Minchi. Sie löst die letzten Schrauben des viereckigen Gitters, das den Durchgang blockiert. Es fällt mit Getöse in den Raum und wir bleiben wie angewurzelt an einer Stelle. Wir warten ein paar Sekunden, aber niemand kommt. Minchi dreht sich auf den Rücken, greift das Schlauchende und schlüpft elegant aus dem Kanal. Das wird mir Probleme bereiten.

    »Beeil dich!«, zischt sie.

    Ich krieche weiter, aber ich kann mich absolut nicht umdrehen. Ich bringe die Arme in die Öffnung, kralle mich daran fest, bis ich es geschafft habe, meine Schultern zu befreien, dann habe ich keine andere Wahl, als mich schwerfällig fallen zu lassen.

    »Aua!«

    Minchi kann nicht umhin, zu kichern, und das ärgert mich natürlich.

    »Hilf mir lieber, anstatt so blöd zu kichern.«

    »Entschuldige«, sagt sie und streckt mir die Hand entgegen.

    Ich gebe vor, es zu ignorieren, aber lange schaffe ich es nicht, ihrem halb mitleidvollen, halb spöttischen Blick zu widerstehen. Ich packe ihr Handgelenk, ziehe mich daran hoch und lache.

    »Diese Orte sind nicht für mich gemacht.«

    »Ja, das stimmt.«

    Instinktiv mache ich ein saures Gesicht. Meine Größe und mein Körperbau haben mir schon immer Komplexe bereitet. Ich fühle mich ungeschickt und für dieses eingeschlossene Leben ungeeignet.

    »Liam?«

    »Wir müssen das Notstromaggregat erreichen«, murmele ich vor mich hin.

    »Alles in Ordnung? Hast du dir wehgetan?«

    »Nein.«

    Ich zucke mit den Schultern, um meine Beschwerden zu verbergen. Minchi legt eine Hand auf meinen Arm.

    »Es tut mir leid. Ich hätte mich nicht lustig machen dürfen.«

    »Keine Sorge ...«

    Wir sind befreundet, seit wir in den Bunker gekommen sind, ich kann ihr nicht lange böse sein.

    »Komm, lass uns gehen«, sage ich mit einem Lächeln.

    Sie öffnet die Tür. Dicker Rauch dringt in den Flur, aber das hält uns nicht auf. Wir laufen vorsichtig an der Wand entlang. Ein dumpfes, brüllendes Geräusch lässt mich erstarren. Das Feuer! Die Schreie derjenigen, die gegen das Feuer kämpfen, schallen zu uns herüber. Ich bleibe wie gelähmt stehen.

    »Oh Scheiße!«, ruft Minchi. Die Lage ist ernst.

    Ihre Worte holen mich aus meiner Benommenheit und ich schreie:

    »Komm!«

    »Warte, wir können nicht ...protestiert sie und packt mich am Handgelenk.

    »Kathlyn ist da drinnen!

    Ich befreie mich, reiße einen Feuerlöscher von der Wand und stürme die Tür zum Notstromaggregat, ohne über die Folgen nachzudenken. Drinnen kämpft der Rest der Nachtschicht mit dem Feuer, unterstützt von einer Sicherheitsbrigade und ein paar Jägern. Kathlyn gibt ihren Leuten Anweisungen. Trotz des verschmierten Blutes auf dem Gesicht erscheint sie unversehrt. Ich atme auf und geselle mich zu den improvisierten Feuerwehrleuten. Ich betätige den Auslöser des Feuerlöschers und der herausspritzende Strahl erstickt die Flammen. Das kleine Gerät ist schnell erschöpft und ich muss mich zurückziehen.

    »Fang!«.

    Minchi war zu mir gekommen. Sie hatte einen der Feuerwehrschläuche abgewickelt, die in der Wand integriert sind. Sie sind an allen wichtigen Punkten verteilt und greifen direkt auf die Reserven zu. Ich staune. Minchi nimmt sich immer die Zeit, zu überlegen, bevor sie handelt. Ich greife den schweren Schlauch und drücke den Auslöser. Ein dicker schaumiger Wasserstrahl ergießt sich über die Flammen. Ich habe ein wenig Mühe, die Spritzpistole festzuhalten, aber ich halte durch. Dieser Beitrag scheint einen positiven Einfluss zu haben und nach ein paar Minuten des Kampfes, lässt das Feuer langsam nach. Mein Nachbar stößt einen Seufzer der Erleichterung aus: Das Feuer ist eines der gefürchtetsten Gefahren im Bunker.

    Die Deflagration überrascht mich. Der Schub der Explosion wirft mich zurück, als ob ich nichts wiegen würde und ich pralle gewaltvoll gegen die Wand. Ein schwarzer Schleier setzt sich vor meine Augen und ich verliere das Bewusstsein.

    ≡ 2 ≡

    Schlechte Nachrichten

    Als ich wieder zu mir komme, bin ich völlig desorientiert. Ich brauche ein paar Sekunden, um meine Sinne wiederzuerlangen. Ein unangenehmes Zischen in meinen Ohren und ich kann mich nicht konzentrieren. Minchi! Ich erinnere mich an die letzten Minuten. Das Feuer und die Explosion. Mit wanderndem Blick suche ich nach meiner Kameradin und finde sie schließlich. Sie liegt drei Meter von mir auf dem Boden. Ich drehe mich auf den Bauch und krieche mit klopfendem Herzen zu ihr hin. Sie kam meinetwegen her und wenn sie stirbt, werde ich mir das nie verzeihen. Ich berühre sanft ihr Gesicht. Sofort öffnet sie die Augen und ich stoße einen Seufzer der Erleichterung aus. Ich hatte Angst gehabt.

    »Liam ...Oh mein Gott!«

    »Minchi ...Bist du verletzt?«

    »Ich glaube nicht. Und du?«

    »Ich weiß es nicht ...ist schon gut ...und ...ach du meine Güte!«

    Kathlyn !

    Fast hätte ich meine Schwester vergessen. Ich richte mich mit Schmerzen auf. Alles dreht sich um mich herum wie ein Brummkreisel, und ich muss mich an der Wand abstützen, um nicht hinzufallen. Bei diesem dicken Rauch, der den Raum verdunkelt, kann ich niemanden erkennen. Ich erinnere mich genau an die Stelle, an der Kathlyn vor der Explosion gestanden hat, also gehe ich in diese Richtung und torkle quer durch den Raum. Fast wäre ich über ein paar Körper gestolpert. Eigentlich müsste ich prüfen, ob sie verletzt oder tot sind, aber egoistischerweise überschreite ich sie einfach.

    »Ich brauche Hilfe«, schreit jemand. Das Feuer ist fast aus, wir müssen verhindern, dass es wieder anfacht!

    Ich erkenne die Stimme nicht, aber er hat recht. Der Sog der Explosion hat das Feuer momentan erloschen, man muss diese Gelegenheit nutzen, um es in den Griff zu bekommen, solange es noch möglich ist. Der Mann bewässert reichlich die kleinen Flammen, die mal hier, mal da umhertanzen und ertränkt den rauchenden Schutt. Ich müsste ihm helfen, aber ich will nur eines: Meine Schwester finden. Ich suche also fieberhaft weiter nach ihr und verliere so langsam die Hoffnung. Entmutigung übermannt mich und ich wage es nicht, diesen schrecklichen Gedanken zuzulassen, Kathlyn zu verlieren. Schließlich sehe ich sie. Ich erkenne ihr kastanienbraunes Haar, das sie von unserer Mutter geerbt hat. Sie ist unter einer Stahlplatte eingeklemmt, die vom Aggregat durch die Explosion abgerissen wurde. Ich werfe mich zu ihr hin und lege zitternd einen Finger auf ihre Halsschlagader. Uff! Ihr Puls schlägt noch. Ich muss sie da herausholen. Ich ziehe mich hoch und benutze meine ganze Kraft, um den Schutt zu entfernen, aber das ist nicht genug.

    »Hilfe!«

    Niemand antwortet mir und niemand kommt zu mir. Ich packe die Platte, meine Muskeln schwellen durch die Anstrengung an, und ich versuche erneut, sie umzudrehen. Ohne Erfolg.

    »Ich brauche Hilfe!«

    Verbissen mache mich an der riesengroßen Stahlblechplatte zu schaffen, ohne sie auch nur einen Zentimeter zu bewegen. Schließlich falle ich mit Tränen in den Augen auf die Knie. Ich bin verzweifelt.

    »Kathlyn, hörst du mich? Kathlyn, ich bins ...Liam. Halte durch, ich flehe dich an. Denke an Benjamin, du kannst ihn doch nicht allein lassen.«

    Mein Neffe Benjamin ist erst fünf Jahre alt. Sein Vater war Jäger, so wie viele, und wurde bei einem Ausflug getötet. Wir haben niemals wirklich erfahren, wie. Ein Unfall. Andy Malone hat seinen Sohn niemals kennengelernt. Seit seinem Tod spiele ich den großen Bruder und manchmal sogar den Ersatzvater. Benjamin liebt mich. Bei der Vorstellung des Kindes als Waise laufen mir die Tränen.

    »Liam!«

    Endlich!«

    »Hier! Ich bin hier Minchi!«

    Ich stehe mit großen Gesten auf.

    »Ich habe Verstärkung gefunden!«

    Im Gefolge des jungen Mädchens erkenne ich Virgil und Silas. Meine Freunde kommen im Laufschritt zu mir.

    »Brauchst du Hilfe?«, fragt Virgil.

    »Ja!«

    Wir vereinen alle unsere Kräfte, um die schwere Platte zurückzustoßen. Sie widersteht, aber wir machen unerbittlich weiter. Schließlich gibt sie nach und fällt mit Getöse auf den Boden. Ohne abzuwarten, lasse ich mich neben meine Schwester fallen.

    »Kathlyn?«

    »Ich habe die Krankenstation benachrichtigt«, sagt Minchi und legt eine Hand auf meine Schulter. »Sie werden gleich hier sein.«

    »Vielen Dank.«

    Ich wage es nicht, Kathlyn zu bewegen. Ich wage es nicht einmal, sie zu berühren. Ihr Zustand macht mir Angst.

    »Das wird schon wieder, Mann!«, sagt Virgil.

    Ich antworte nicht. Die Worte bleiben mir im Halse stecken. Ich will meine Schwester nicht verlieren. Diese Idee lähmt mich.

    »Kommt Jungs, sehen wir nach, ob die anderen Hilfe benötigen«, befiehlt Minchi.

    »Ja ...du hast recht. Komm, Silas.«

    Ich bleibe kniend bei Kathlyn und die Zeit scheint stehen zu bleiben. Ich warte. Ich bin so sehr benommen, dass ich nicht einmal mehr die Kraft habe, ungeduldig zu sein. Ich springe auf, als das medizinische Team in den Generatorraum stürmt. Dr Jane Pearson geht neben mir in die Hocke und untersucht Kathlyn.

    »Wir müssen sie retten.«

    »Keine Sorge, Liam, wir werden unser Möglichstes tun.«

    »Danke.«

    Die Krankenträger heben meine Schwester vorsichtig an und legen sie auf eine Trage. Doktor Pearson lächelt mir zu, um zu versuchen, mich zu beruhigen. Ich wage nicht, ihr zu sagen, dass dies bei mir nicht funktioniert.

    »Liam uns fehlen Arme. Hilfst du uns?«

    »Na klar!«

    Sie hat recht. Ich muss mich nützlich fühlen.

    »Beeilung! Dr Brückmann ist bereit, zu intervenieren.«

    Der Bunker 19 ist in acht Bahnen aufgeteilt, die sich wie ein Stern von der Zentralhalle ausbreiten. Wir müssen daher ins Herz des Komplexes zurück, um auf den Korridor zu kommen, der zum Krankenhaus führt. Sofort nach unserer Ankunft wirft die Oberschwester einen Blick auf Kathlyn, bevor Sie anordnet, sie in den OP-Saal zu bringen.

    »Wir müssen sie auf den Tisch umbetten«, befiehlt mir ein Krankenträger. »Sei vorsichtig!«

    Mit der größten Vorsicht übertragen wir unsere Last auf die Metallplatte. Kathlyn ist einem lamentablen Zustand. Großer Gott!

    »Glauben Sie, dass der Arzt sie retten kann?«

    »Keine Ahnung, mein Junge. Ich muss wieder zurück.« »Komm mit, wir brauchen jede Hilfe.«

    »Nein, ich ...«

    »Das Überleben der Menschen im Bunker steht an erster Stelle!«

    Unsere Vorschriften sind unumstritten, das hat man mir mein ganzes Leben lang eingebläut. Ich zögere noch, zu gehorchen.

    »Doktor, wir müssen sie retten.«

    »Bitte verlassen Sie meinen OP! Nun machen Sie schon! Raus!«

    Ich habe keine andere Wahl. Ich begleite den Krankenpfleger bis zum Generator und bin bei dem Gedanken, die einzige Familie zu verlieren, die ich habe, am Boden zerstört.

    ≡•≡•≡•≡•≡

    Ich lege den letzten Verletzten mit einem erschöpften Seufzer auf ein Krankenbett. Dieser Unfall ist eine noch nie da gewesene Katastrophe für Bunker 19. Es wird einige Zeit dauern, bis wir uns davon erholt haben. Mit hängenden Schultern schließe ich mich meinen Kameraden an. Da ist Virgil Morris, ein großer Junge, mit schwarzer und seidiger Haut, schlank und natürlicher Eleganz. Seine hellbraunen Augen verführen jedes Mädchen und durch sein schelmisches Lächeln behält er sie. Ich beneidete immer die Leichtigkeit, mit der er sich ausdrückt und seine Beliebtheit. Mein Mitbewohner, Silas Banks, scheint fast mickrig dagegen. Er trägt ein T-Shirt aus der alten Welt, auf dem ein völlig unwahrscheinliches Wesen in schwarzer Rüstung und Helm abgebildet ist, das ein rot leuchtendes Schwert schwingt und verkündet: »Ich bin dein Vater«. Ich habe diese Filme vor der Katastrophe gesehen, und war ein Fan davon. Heute hasse ich dieses T-Shirt, das mich in eine Zeit zurückversetzt, in der meine Eltern noch am Leben waren. Minchi Picard sitzt auf einem Stuhl mit dem Gesicht in den Händen vergraben. Sie ist klein und dünn, fast androgyn. Ihre dunklen, glänzenden und glatten Haare sind kurz geschnitten, was ihr jungenhaftes Aussehen noch verstärkt. Sie hebt den Kopf an. Ihre riesigen Mandelaugen sind voller Tränen, und drücken ein so großes Mitgefühl aus, dass es mir das Herz bricht. Vicky Pearson kommt auf mich zu, legt einen Arm um meine Schultern und gibt mir einen brüderlichen Kuss. Ihr langes gewelltes Haar, hellbraun, dick und seidig, fällt in einer Kaskade über ihren Rücken und betont ihre sehr feminine Silhouette.

    »Es wird schon wieder«, flüstert sie.

    »Wie konnte das passieren?«, fragt Silas.

    »Wir wissen es nicht«, antwortet Minchi mit heiserer Stimme durch den Rauch, den sie eingeatmet hat.

    »Wie geht es Kathlyn?«, fragt Virgil.

    »Keine Ahnung. Ich musste sie in den Händen von Brückmann zurücklassen. Er hat mich rausgeschmissen.«

    »Wir können nicht ohne Nachricht bleiben«, ruft Vicky aus. »Wartet auf mich, ich werde Jane fragen.«

    Dr Pearsons Schwester Vicky, geht von einem Verwundeten zum anderen, um Erste-Hilfe zu leisten oder um den Krankenpflegern Anweisungen zu geben.

    »Deine Schwester ist wirklich eine Kanone«, flüstert Silas.

    Er hat recht. Jane Pearson ist sehr attraktiv, groß und blond. Man müsste blind sein, um das nicht zu erkennen. Jane verjagt ihre jüngere Schwester mit verärgerten Gesten und Vicky kommt enttäuscht zu uns zurück.

    »Sie hat mich weggeschickt!«

    »Sie ist beschäftigt, das ist normal«, schlichtet Minchi. »Sei geduldig, Liam.«

    »Wenn Kathlyn stirbt, was wird dann aus Benjamin?«

    »Denk nicht dran.«

    »Sie wird nicht sterben«, ruft Virgil. Brückmann ist ein guter Arzt.

    Ich bestätige dies mit einem Nicken und sie respektieren meine Stimmung. Wir warten weiter. Ich habe wirklich Glück, solch treue Freunde zu haben.

    Die Stunden vergehen und erscheinen endlos. Schließlich setze ich mich neben Minchi. Ich schweige, in Gedanken versunken. Ich merke nicht, dass Dr Pearson zu mir kommt.

    »Liam?«

    Für einen Moment stelle ich mir Dutzende schrecklicher Szenarien vor, eine schlimmer als die andere.

    »Ja? Kathlyn? Gibt es ein Problem?«

    »Komm mit«, befiehlt mir die Ärztin.

    »Geh nur«, flüsterte Minchi und drückt mein Handgelenk.

    Ich zwinge mich, ihr ein gezwungenes Lächeln zu schenken. Meine Angst erreicht einen unerträglichen Grad, aber die Unterstützung meiner Jugendfreundin beruhigt mich ein wenig. Ich folge Jane Pearson mit den Händen in den Taschen, damit sie nicht zittern. Wir betreten einen kleinen Raum und das Einzige, was ich sehe, ist meine Schwester, die auf einem der beiden Krankenbetten liegt. Sie ist fahl. Ein Schlauch ragt aus ihrem Mund. Ein Katheter steckt in ihrem Arm. Eines ihrer Beine ist an einer Riemenscheibe aufgehängt. Dr Brückmann kontrolliert die Grafiken auf den Monitoren der Maschinen. Ich gehe hin und bin ein bisschen wackelig auf den Beinen. Mein Herz schlägt wie wild in meiner Brust.

    »Ah, da sind sie ja, mein Junge«, sagt er, als er mich kommen hört.« »Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit, Ihnen die Situation Ihrer Schwester im Detail zu erklären, aber leider ist sie nicht das einzige Opfer. Ich musste sie operieren. Sie hat drei gebrochene Rippen und eine ausgerenkte Schulter. Es ist beeindruckend, aber nicht dramatisch. Die gute Nachricht ist, dass die Wirbelsäule anscheinend nicht beschädigt ist.

    Ich stoße meinen Atem aus. »Also ist es nicht so schlimm?« Ich überrasche mich dabei, Hoffnung zu haben, bevor ich das ernste Gesicht des alten Arztes bemerke.

    »Ihr Schädelbruch macht mir eher Sorgen. Die Kopfverletzungen haben Auswirkungen, die schwer zu erfassen sind, bevor der Patient aufwacht.«

    Mein Ausbruch von Optimismus, den ich hatte, verfliegt jetzt genauso schnell, wie er gekommen ist. Ich balle die Fäuste und erwarte weitere schlechte Nachrichten.

    »Ihr Bein ist an mehreren Stellen gebrochen«, erklärt Brückmann. Ein offener Bruch. Wir müssen die Infektion in den Griff bekommen, aber die aller bedenklichste Verletzung ist die Milzruptur.«

    »Wie ...?«

    »Sie ist stark beschädigt. Theoretisch, mit etwas Ruhe, müsste sich das Organ selbst reparieren. Es ist jedoch möglich, dass es sich verschlimmert und ich eine Ablation machen muss.«

    »Man ...man kann doch auch ohne Milz leben, nicht wahr, Herr Doktor?«

    Ich bin sicher, dass ich diese Informationen irgendwo gelesen habe, aber ich kann ein Beben in meiner Stimme nicht verhindern.

    »Natürlich ...in der Vergangenheit war der Patient für alle Infektionen anfällig, aber mit den heutigen Impfungen bleibt die Situation überschaubar. Nun ...«

    »Die Kinder werden geimpft.«

    »Solange wir Vorrat haben, werden sie es, aber ...hören Sie, junger Mann, soweit sind wir noch nicht. Hoffen Sie weiter. Jane, erklären Sie ihm, wie es weitergeht. Es wartet eine Operation auf mich.«

    »Ja, Herr Doktor.«

    »Und beeilen Sie sich, Jane. Die Verwundeten brauchen Sie.«

    »Natürlich, Doktor.«

    Alois Brückmann verlässt mit schweren Schritten den Raum. Er hat etwas Anachronistisches an sich, und der graue Anzug, den er unter seinem weißen Kittel trägt, verleiht ihm das Aussehen eines Landarztes.

    »Wir werden alles tun, um sie zu heilen, Liam« sagt Jane Pearson. »Ich verspreche es dir.«

    »Ja, das müssen sie. Sie hat einen kleinen Sohn und ...«

    »Ich weiß. Bleib ein bisschen bei ihr. Anschließend musst du die Krankenstation verlassen. Du und deine Freunde nehmt zu viel Platz ein und wir haben viel zu tun, verstehst du? Fünf Minuten, Liam ...in Ordnung?«

    Ich nicke stumm und warte, bis ich allein bin. Ich setze mich in die Nähe von Kathlyn und nehme sanft ihre Hand. Ich habe Angst, ihre Verletzungen zu verschlimmern.

    »Kathlyn ...du musst durchhalten. Verlass mich nicht, bitte ...nicht du ...noch nicht.«

    Meine Worte gingen in einem verzweifelten Schluchzen unter.

    Ich war gerade dreizehn geworden, als mein Vater durch ein Gasleck im Hauptgenerator getötet wurde. Er hat sich geopfert, um eine Explosion zu verhindern, die den Bunker beschädigt hätte. Dies hat meine Mutter zerstört. Sie blieb wochenlang eingesperrt und war völlig untröstlich. Gerade als sie begann, sich wiederaufzubauen, wurde unsere Familie von einer anderen Tragödie getroffen. Andy Malone war während einer Mission außerhalb des Bunkers verschieden. Dieses Ereignis zerstörte den Widerstand meiner Mutter, die es nicht ertragen konnte, ihre Tochter trauern zu sehen. Sie begann, zu fantasieren, sagte, dass uns der Bunker alle töten würde und eines Tages, als ich von der Schule zurückkam, fand ich sie erhängt in unserer Wohnung. Manchmal wache ich nachts

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