Redle: Die Geschichte eines Familienunternehmens. Von der Fuhrhalterei zum Entsorgungsfachbetrieb
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About this ebook
Das vorliegende Buch entstand anlässlich des 120-jährigen Bestehens des Unternehmens. Es verdeutlicht, wie sich aus dem Ein-Mann-Betrieb der Fuhrhalterei über die Jahrzehnte hinweg ein moderner Entsorgungsfachbetrieb entwickelte. Wie beeinflusste dabei die Müllheimer Stadtgeschichte den Betrieb? Wie die Zeitgeschichte? Welche Richtungsänderungen ergaben sich durch die Branche und die Politik? Welche entscheidenden Akzente setzte die Familie Redle selbst?
Schlaglichter auf die Entwicklung und die Besonderheiten der Firma Redle setzen darüber hinaus die Mitarbeiter. Was ist das Außergewöhnliche an diesem Betrieb, der jetzt seit über 120 Jahren existiert? Dieses Buch liefert lesenswerte Antworten.
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Book preview
Redle - Books on Demand
Das Buch zum 120-jährigen Bestehen der Firma Redle GmbH & Co. KG wurde verfasst von:
Sabine Frigge
Rombach Biografien
Paradiesgasse 4
79356 Eichstetten
Telefon +49 (0) 7663/605 977
sabine.frigge@gmx.de
www.rombach-biografien.com
Inhalt
Vom Landwirt zum Fuhrunternehmer
Kurzer Aufenthalt in den USA
Gelungener Start der Müllentsorgung
Die dritte Generation
Jede Menge zu entsorgen
Ein neuer Geschäftszweig
„Qualität tut nicht weh!"
Was uns wichtig ist
Anmerkungen
Literatur- und Quellenverzeichnis
Fotonachweis
Vom Landwirt
zum Fuhrunternehmer
Man könnte sagen, er hat die Zeichen der Zeit erkannt. Oder vielleicht waren es eher die Möglichkeiten der Zeit! Als Ferdinand Redle 1899 in Müllheim sein Fuhrunternehmen gründete, nutzte er nämlich eine relativ neue Form des Transportes – es ging um die Eisenbahn.
Erst fünfzig Jahre vorher, im Juni 1847, war der Winzer- und Mühlenort Müllheim an das badische Eisenbahnnetz angeschlossen worden. Den Bahnhof hatte man weit vor den Toren der Stadt errichtet: Rund zwei Kilometer waren es von der Hauptstraße 67, wo Ferdinand Redle nicht nur wohnte, sondern auch seinen „Firmensitz hatte, bis zum stattlichen Bahnhofsgebäude. Um Bahnverbindungen auch mit den umliegenden Ländern eingehen zu können, stellte das Großherzogtum Baden 1854 seine Bahnlinien von der Breitspur auf die Normalspurweite um. Ein Jahr später war bereits die Bahnlinie Mannheim – Basel, die Müllheim mit „der Welt
verband, fertiggestellt, so dass mit dem Bau ergänzender Strecken und Verbindungslinien begonnen werden konnte. Um die Stadt selbst sowie Badenweiler an das neue Verkehrsmittel anzubinden, gründete man 1894 unter Beteiligung einer Berliner Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft die Müllheim-Badenweiler Eisenbahn AG. Das erste „ Badenweiler Bähnle, wie es liebevoll genannt wurde, fuhr bereits zwei Jahre später. Zwischen dem Bahnhof Müllheim und Badenweiler hielt das „Bähnle
– es verfügte neben sechs Personenwagen auch über einen Pack- und Postwagen sowie über vier Güterwagen – auf einer Länge von nur 7,5 Kilometern acht Mal, wobei sich vier Haltestellen in Müllheim selbst befanden.
Der 1847 in Betrieb genommene Bahnhof Müllheim lag weit vor den Toren der Stadt.
Ferdinand Redle war Landwirt, als er sein Unternehmen gründete. Er war am 5. November 1871 in Gottenheim auf die Welt gekommen, wo sein Vater einen größeren landwirtschaftlichen Betrieb besaß. Ferdinand Redle zog nach Müllheim, um als Rosser, also als Stallbursche, für die bekannte Familie Blankenhorn zu arbeiten. Am 22. April 1902 heiratete er die am 11. Juni 1882 in Müllheim geborene Marie Emma Scholer, deren Familie der Hof in der Hauptstraße 67 gehörte.
Das „Bähnle" prägte von 1896 bis 1955 das Stadtbild von Müllheim.
Viele Landwirte gingen zum Holzrücken in den Wald und so muss Ferdinand Redle auf die Idee gekommen sein, nicht nur sein eigenes Holz mit dem Pferdefuhrwerk zur Laderampe am Bahnhof zu transportieren, sondern auch das anderer Müllheimer Bürger. Am Bahnhof wurde das Holz auf Waggons verladen und zu den Sägemühlen der Region gebracht. So konnten erstmals auch größere Strecken überwunden werden. Da Ferdinand Redle nun bereits am Bahnhof war, lag es nahe, die dort angekommenen Güter mit zurück in die Stadt zu nehmen und an die jeweiligen Empfänger auszuliefern. Aus dem Landwirt Ferdinand Redle war der Landwirt und Fuhrunternehmer Ferdinand Redle geworden!
Wie viele andere Städte, entwickelte sich Müllheim bis 1918 recht dynamisch. 1802 hatte die Stadt gerade einmal 1700 Einwohner, 1871 waren es bereits 3000 und bis zum Ersten Weltkrieg wohnten schon über 4500 Menschen dort. 1876 wurde die evangelische Kirche im neugotischen Baustil erbaut, 1878 weihte man die katholische Kirche ein. In der Werderstraße war 1867 nicht nur ein neues Rathaus im venezianisch beeinflussten Stil gebaut worden, sondern, da Müllheim Sitz des Amtsgerichtes war, auch ein eindrucksvolles Gerichtsgebäude. So entwickelte sich die Werderstraße zu einer wichtigen Verkehrsachse. Zwischen dem architektonisch sehr auffälligen „Spartempel" der Bezirkssparkasse Müllheim, der 1911 eingeweiht wurde, und der Stadtkirche wurden in der Folge repräsentative Villen in den großen Gartengrundstücken der weitverzweigten Familie Blankenhorn gebaut.