Andrè - Hochzeit unter dem Galgen
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Sie liebt die See ebenso wie ihr Vater.
Als Junge verkleidet, begleitet sie ihren Vater seit Jahren auf seinen Reisen. Doch eines Tages wird ihr Handelsschiff überfallen. Der berüchtigte Lord Oliver Brockland nimmt Andrea und ihren Vater gefangen.
Als Junge verkleidet, lebt Andrea nun unter den Seeräubern und bringt das Leben auf dem Schiff ziemlich durcheinander. Mehr als einmal gerät sie in Streit mit dem Anführer Lord Oliver Brockland.
In Tortuga schließlich kann Andrea fliehen. Zusammen mit ihren drei energischen Schwestern kann sie ihren Vater befreien und fliehen.
Dann hört Andrea einen Tag, dass man Lord Brockland gefangen genommen hat. Zusammen mit seiner Mannschaft, soll er gehängt werden. Nichts hält Andrea auf. Sie reist zum Lord. Bereit ihm unter dem Galgen zu heiraten, um so sein Leben zu retten.
Andrea ist von der Idee begeistert, Lord Oliver Brockland weniger.
Denn der Mann hat sich geschworen, nie wieder zu heiraten!
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Book preview
Andrè - Hochzeit unter dem Galgen - Christine Stutz
Andrè Hochzeit unter dem Galgen
Titelseite
Prolog
1 Kapitel
2.Kapitel
Titel
3.Kapitel
Titel
4.Kapitel
5.Kapitel
6. Kapitel
7.Kapitel
8.Kapitel
9.Kapitel
Titel
10.Kapitel
Titel
11.Kapitel
12.Kapitel
Epilog
Impressum
Andrè
Hochzeit
unter
dem Galgen
Prolog
Prolog
Lady Andrea lief durch das große Wohnzimmer und verschränkte wütend ihre Arme. Seit fast einer Stunde versuchte sie dem Mann, den ihr Vater ihr zum Ehemann bestimmt hatte, irgendetwas abzugewinnen, dass ihr gefallen könnte. Sie schüttelte sich innerlich, als Sir Hubert jetzt ihre Hand nahm und begehrlich seine wulstigen Lippen darauf legte. Schnell entzog sie ihm ihre Hand und drehte sich zum Fenster. „Es reicht wirklich, Sir Hubert. Wir kennen uns doch überhaupt noch nicht. Sie werden das Schiff meines Vaters beschützen, wenn es morgen aufbricht und ich werde sie vielleicht schätzen lernen, Sir. Doch bis dahin möchte ich gerne etwas mehr über den Mann erfahren, der um meine Hand angehalten hat." Andrea versuchte den Abscheu in ihrer Stimme zu unterdrücken. Ihr Vater war auf den Schutz der Schiffe Sir Huberts angewiesen. Seit ihr Königreich sich mit dem Nachbarland im Krieg befand, war die Handelsstrecke gefährlich geworden. Der berüchtigte Lord Oliver Brockland, genannt der Teufels- Lord, hatte bereits viele Schiffe aufgebracht, geentert und ausgeraubt. Seine Mannschaft bestand aus den schlimmsten Halunken, die man kannte und er selbst sollte auch nicht zimperlich sein, was den Umgang mit Gefangenen betraf. Wer sich nicht freiwillig ergab, wurde gnadenlos niedergemacht. So sagte man überall. Jetzt war Sir Hubert an sie herangetreten. Er hatte dem Kapitän seine Hilfe angeboten, unter der Bedingung, dass Lady Andrea seinen Heiratsantrag annahm.
Wieder schüttelte Andrea sich. Sie verabscheute den Mann, der mit seinem schwammigen Körper und glasigen Augen, die von zu viel Alkoholgenuss zeugten, vor ihr stand und grinste. Jetzt leckte er seine fetten Lippen und schien sich bereits auf die Hochzeitsnacht zu freuen. Andrea hatte das Gefühl, sich übergeben zu müssen. Sie hoffte sehnlichst, dass der raffinierte Plan ihres Vaters aufging. Ansonsten wäre sie wirklich gezwungen, diesen widerlichen Mann zu heiraten.
„Ich bin nach wie vor der Meinung, dass ihr euch auf unsere Hochzeit vorbereiten solltet, anstatt uns auf dieser Reise zu begleiten, My Lady. Es ziemt sich nicht für meine zukünftige Frau, auf einem verdreckten Handelsschiff herum zu reisen. Sir Hubert versuchte seine Stimme autoritär klingen zu lassen. „Frauen haben auf einem Schiff nichts verloren!
sagte der Mann streng. Andrea unterdrückte ein Grinsen, als sie die für einen Mann viel zu hohe, Stimme vernahm. Sie atmete auf, als ihre Schwestern den Raum betraten. „Noch bin ich nicht eure Frau, Sir. Ich habe meinen Vater schon oft begleitet und werde es jetzt auch tun. Wir werden uns also öfter sehen, solange sie Vater begleiten. Vielleicht lernen wir uns dabei schätzen" antwortete Andrea.
„Aber das wird wohl nie der Fall ein." Setzte sie im Stillen dazu.
1 Kapitel
„Andrè, ab ins Krähennest. Bleib dort, bis wir in Sicherheit sind! Kapitän Mac Taggert sah besorgt auf das Meer. „Gebt Sir Hubert Signal, das er näher kommen soll mit seinen Kanonenschiffen!
befahl der Kapitän.
Wieder legte der Kapitän sein Fernrohr ans Auge. Dort, am Horizont tauchten jetzt drei große Segel auf und kamen bedrohlich näher. Der Schiffsjunge Andrè war in Windeseile im Ausguck des Handelsschiffes und versuchte angestrengt das Wappen auf dem größten Schiff zu erkennen. Jetzt endlich erkannte er es und erschrak fürchterlich.
„Es ist die Armada von Lord Oliver Brockland! rief Andrè herunter. Angstvoll sah er zum Horizont. Schnell kamen die Schiffe des berüchtigten Engländers näher. „Beeilt euch! An die Waffen!
schrie der Knabe. Sofort liefen die Seeleute über das große Deck. Sie bewaffneten sich und beluden die Kanonen. Immer schneller kamen die feindlichen Schiffe des brutalen Freibeuters auf sie zu. Besorgt schaute Kapitän Mac Taggert zu den beiden Begleitschiffen, die ihnen zu Hilfe eilen sollten. „Hubert dreht ab, verdammt der Feigling flieht!" Andrè schrie wutentbrannt vom Ausguck zu der Mannschaft herunter. Statt die Segel zu setzen und ihnen zu Hilfe zu eilen, sich dem Kampf gegen den teuflischen Lord zu stellen, ließ Sir Hubert seine Schiffe abdrehen. Hilflos musste Andrè zusehen, wie ihre Begleitschiffe davon segelten.
Schnell waren die drei Schiffe des berüchtigten Lord Olivers in ihrem Kielwasser, hatten sie schnell eingeholt und hinderten sie an der Weiterfahrt. Ein Kanonenschuss direkt vor ihrem Bug, stoppte die Fahrt. „Ergebt euch, Kapitän Mac Taggert, dann wird niemanden etwas passieren! Die dunkle Stimme des feindlichen Lords scholl vom großen Flaggschiff zu ihnen herüber. „ Ergebt euch und Ihre Mannschaft wird verschont werden!
schrie der Freibeuter laut. Andrè versuchte sich so klein wie möglich zu machen. Auf keinen Fall durfte er entdeckt werden. Ihm war vollkommen klar, was die feindlichen Soldaten mit einer Frau anstellen würden. Jetzt schwangen die Soldaten des berüchtigten Lord Olivers auf ihr Schiff, gefolgt von ihrem Anführer, der sich arrogant und selbstgefällig vor Kapitän Mac Taggert aufbaute. Andrè hatte Gelegenheit, den hochgewachsenen, gutaussehenden, elegant gekleideten Mann genauer zu betrachten. Seine langen, schwarzen Haare, zu einem Zopf gebunden, glänzten in der Sonne, seine Haut war vom Meer tiefgebräunt. Jetzt stand der Mann mit gezogenen Degen vor dem Kapitän und grinste verächtlich.
„Einen äußerst mutigen Beschützer habt ihr euch ausgesucht, Kapitän. Segelt davon, so wie er meine Schiffe am Horizont sieht. Der edle Sir Hubert. Ein Feigling vor dem Herrn. Lord Oliver lachte laut auf. Sein Blick ging übers Schiff und beobachtete genau die Mannschaft. „Ich gewähre eurer Mannschaft freien Abzug in den nächsten Hafen, wenn ihr euch freiwillig ergebt und mein Gefangener werdet. Ihr werdet ein hübsches Lösegeld bringen. Zusammen mit eurer Ladung, eine gute Ausbeute.
Er wandte sich zu seinen Leuten um. „Der Kapitän hat Glück. Ich habe heute Geburtstag und deshalb gute Laune." Seine Mannschaft, bestehend aus Mördern, Gaunern und Halunken, lachte laut auf.
Andrè schoss hoch. Aus seinem Versteck konnte er auf Lord Oliver herunterschauen. Auch wenn alles so geplant gewesen war, war er ärgerlich über Huberts Verrat, die schnelle Beendung der Schlacht und der Niederlage Kapitäns Mac Taggert. Er griff nach einem Seil und schwang sich aufs Deck. Mit einem dumpfen Knall landete er direkt vor dem Lord und starrte ihm wütend ins Gesicht.
„Gratuliere zum Geburtstag! Möge es euer letzter sein! Ein Verbrecher, Geiselnehmer und Erpresser. So also sieht ein englischer Galgenvogel aus. Haben sie nichts Besseres zu tun, als harmlose Handelsschiffe zu überfallen? Warum wollen sie Kapitän Mac Taggert gefangen nehmen. Sie sind wirklich ihres Titels nicht würdig, sie Mistkerl! Andrè stemmte seine Arme in die Seiten und starrte zu dem hochgewachsenen Mann auf. „Wir haben mit eurem Krieg nichts zu schaffen. Sind nur einfache Handelsreisende!
„Andrè Zügel dich! befahl Kapitän Mac Taggert, doch Andrè ignorierte den Befehl und starrte den Mann vor sich immer noch wütend an. Jetzt hob der Knabe seine Hand und zupfte am eleganten Jackett des Lords. „Angeberischer Lackaffe. Ihr habt unsere Waren, also lasst den Kapitän gehen, oder euer Glück wird euch auf ewig verlassen, My Lord!
drohte Andrè lachend.
„Du scheinst ein ziemlich vorlauter Bengel zu sein, dass du es wagen kannst, mir zu drohen, Knabe. Ich sollte dir die Zunge herausschneiden lassen!" Lord Olivers Stimme wurde lauter. Ärgerlich stieß er die Finger des Knaben von sich. Seine Augenbrauen zuckten und seine Mannschaft wusste, er wurde wütend. Niemand drohte dem siegreichen Teufels-Lord und kam ungeschoren