Discover millions of ebooks, audiobooks, and so much more with a free trial

Only $11.99/month after trial. Cancel anytime.

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 551: Die List der Pfeffersäcke
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 551: Die List der Pfeffersäcke
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 551: Die List der Pfeffersäcke
Ebook104 pages1 hour

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 551: Die List der Pfeffersäcke

Rating: 0 out of 5 stars

()

Read preview

About this ebook

Urplötzlich und ohne erkennbaren Ansatz stieß der feiste Kaufmann Al-Ahram einen abgehackten Schrei aus. Philip Hasard Killigrew wußte nicht sofort, daß es sich um einen Befehl handelte. Krachend flog die Tür auf. Die Fenster wurden nach innen gestoßen. Gestalten quollen herein wie eine Flutwelle. Hasard schnellte von seinem Stuhl hoch und wollte zum Drehling greifen. Das Geschehen rollte blitzartig ab. Seine Reaktion erfolgte zu spät. Die Kerle waren mit Säbeln und Pistolen bewaffnet. Mindestens vier weitere Männer schoben ihre Pistolenläufe durch die offenen Fenster. Mehr als ein halbes Dutzend Laufmündungen waren auf den Seewolf gerichtet...
LanguageDeutsch
PublisherPabel eBooks
Release dateSep 13, 2019
ISBN9783954399581
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 551: Die List der Pfeffersäcke

Related to Seewölfe - Piraten der Weltmeere 551

Titles in the series (100)

View More

Related ebooks

Action & Adventure Fiction For You

View More

Related articles

Related categories

Reviews for Seewölfe - Piraten der Weltmeere 551

Rating: 0 out of 5 stars
0 ratings

0 ratings0 reviews

What did you think?

Tap to rate

Review must be at least 10 words

    Book preview

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 551 - Burt Frederick

    9

    1.

    Batuti schleppte die letzte Kiste auf den Hügel, ließ sie von der Schulter gleiten und neben den anderen auf den weichen Sandboden sinken. Er setzte sich auf die Kiste und wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn.

    Ein gutes Stück Arbeit war geschafft. Nach dem ersten Zufluchtsort am Flußufer hatten sie sich diesen neuen Platz gesucht, auf dem sie mit ihrer geretteten Habe sicherer waren als in unmittelbarer Nähe des Tigris.

    Das Unwetter war vorbei, die Wassermassen hatten sich beruhigt. Aber jederzeit konnte sich der Fluß wieder in ein brüllendes, alles verschlingendes Ungeheuer verwandeln.

    Ferris Tucker baute sich neben dem Mann aus Gambia auf und klopfte ihm auf die breite Schulter.

    „Sieh mal, da!" Der hünenhafte Schiffszimmermann deutete auf den Weg, der am Fluß des Hügels entlangführte, auf die südwärtigen Mauern der Stadt zu.

    Zwei tiefverschleierte Frauen, ganz in Schwarz, schlenderten dort unten und schienen nicht die geringste Eile zu haben. Nur das Weiße ihrer Augen war zu sehen, wie sie heraufspähten und den schwarzen Herkules mit Blicken abtasteten.

    Batuti grinste, und seine Zähne blitzten.

    Die Frauen blickten rasch geradeaus und beschleunigten ihre Schritte, als sie bemerkten, daß die Männer sie beobachteten.

    „Manchmal denke ich, die haben’s faustdick hinter den Ohren, sagte Batuti. „Mit dem Schleier sehen sie nur so züchtig aus. Ich glaube, in Wirklichkeit sind sie’s gar nicht.

    „Da will ich dir nicht widersprechen, entgegnete Ferris. „Und an dir scheinen sie einen besonderen Narren gefressen zu haben. Ich beobachte das schon die ganze Zeit, seit wir in arabischen Breiten sind. Ich sage dir, Batuti, die züchtigen Ladys würden dich mit Haut und Haaren verschlingen, wenn sie nur könnten.

    „Ach, rede keinen Unsinn", entgegnete Batuti mit einem Anflug von Verlegenheit.

    Der Seewolf, der nur ein paar Schritte entfernt gestanden und die weiteren Arbeiten beobachtet hatte, näherte sich den beiden.

    „Wie ich höre, sagte Hasard gedehnt und legte die Hände in die schmalen Hüften, „beschäftigt ihr euch schon wieder mit Themen von allgemeinem Interesse.

    „Ist wohl so was wie Galgenhumor, erklärte Ferris Tucker und fuhr sich durch den roten Haarschopf. „Nur eben von hinten aufgetakelt. Die Hinrichtung haben wir ja schon hinter uns.

    „Die Beinahehinrichtung, verbesserte Batuti. „Andere an unserer Stelle würden in Jammern und Wehklagen ausbrechen.

    Hasard nickte. Der Mann aus Gambia hatte recht. Diese Crew war unvergleichlich. Männer waren es, die auch dann noch den Teufel beim Schwanz packten, wenn sich andere längst resignierend dem Fegefeuer ergaben.

    „Wir treffen uns zu einer Lagebesprechung, sagte der Seewolf, „sobald das Lager fertig ist.

    „Aye, aye, Sir, Lagebesprechung", erwiderten Ferris und Batuti wie aus einem Mund.

    Philip Hasard Killigrew setzte seinen Weg rund um das neue Notlager fort. Sie konnten froh sein, wieder vollzählig zu sein, trockenen Boden unter den Füßen zu haben und halbwegs menschlich auszusehen. Die Bevölkerung von Ninive hatte ihnen tatkräftig geholfen.

    Die einfachen Leute waren es gewesen, Handwerker, Händler und Bauern, die ihnen Segeltuch, Hölzer, Gerätschaften und Kleidung beschafft hatten. Wie überall auf der Welt waren es diese Menschen gewohnt, sich in Katastrophenzeiten gegenseitig zu unterstützen. Da wurde zugepackt, ohne viel zu fragen.

    So auch hier. Das Lager, das die Arwenacks mittels in den Boden gerammter Holzpfähle mit Segeltuch überdachten, würde wenigstens etwaigen neuen Regengüssen standhalten. Was sie von Bord der „Santa Barbara" gerettet hatten, konnte trocken und geschützt aufbewahrt werden. Das war insbesondere für die Brandsätze wichtig. Sie wurden unbrauchbar, sobald das Schwarzpulver einmal feucht geworden war.

    Weniger schwierig war es mit den abgeborgenen Werkzeugen und Gerätschaften. Und die Perlen und Goldstücke trugen die Arwenacks am Leib. Ihrem positiven Denken entsprechend, standen sie noch nicht einmal so schlecht da. Sie waren immer fähig gewesen, das Beste aus ihrer Lage herauszuholen. Und diesmal waren die Voraussetzungen insgesamt durchaus hoffnungsvoll.

    Was den Männern am meisten zusetzte, war wohl die Tatsache, daß sie im Inneren dieses orientalischen Landes festsaßen und keine Chance hatten, sich ein seetüchtiges Schiff zu verschaffen und Distanz zu gewinnen.

    Nur lausige Flußfahrzeuge gab es hier, und die Aussichten, die geheimnisvolle Schiffahrtsroute vom Persischen Golf zum großen Meer im Norden zu finden, waren geringer denn je.

    Der Himmel war noch immer grau in grau. Das trübe Tageslicht drückte auf die Stimmung der Menschen in Ninive. Zweifellos verhielt es sich drüben, in Mosul nicht anders.

    Einerseits war man froh, das Unwetter überstanden zu haben. Andererseits aber spürte man die Macht der Naturgewalten auf eine geradezu unheimliche Weise. Das düstere Wetter ließ deutlich werden, daß die Gewalten es ganz nach ihren Launen einrichteten, wie sich die nächsten Stunden und Tage entwickelten.

    Der Seewolf gab sich auch in diesem Punkt keinen Illusionen hin. Das Lager war ein Notbehelf, mehr auf keinen Fall. Sollte es wieder Sturm geben, würde das schützende Segeltuch im Handumdrehen weggefetzt werden.

    Dann konnte man die Brandsätze endgültig abschreiben. Beinahe liebevoll waren die Packstücke aus dem fernen China von den Arwenacks aufgestapelt worden. Zusätzlich hatten sie die Packen noch mit Persenningen überdeckt und diese mit Pflöcken im weichen Boden verankert.

    Hasard wandte seinen Blick zu den Mauern von Ninive. Zierliche und kunstvolle Bauten prägten das Bild der Stadt. Die schlanken Minarette waren wie ein stolz zur Schau gestellter Beweis, daß der Mensch den Naturgewalten zu trotzen vermochte.

    Diese Menschen in Ninive hatten sich gegenüber den „Ungläubigen von Bord der im Strom versunkenen „Santa Barbara nicht etwa herablassend oder verachtend gezeigt. Nein, sie hatten ihnen neben der tätigen Hilfe auch noch große Mengen an Proviant gebracht. Außer einer festen und sicheren Unterkunft fehlte es praktisch an nichts – gemessen an den Umständen.

    Am Rand des Lagers, dem Fluß zugewandt, versammelten sich die Männer, wie Hasard angeordnet hatte. Plymmie und Arwenack waren ebenso zur Stelle wie Sir John, dem einzig der Sturm zu schaffen gemacht hatte. Von einem Bein auf das andere schaukelnd, thronte er mit scheinbar verdrossener Miene auf der rechten Schulter des Profos und ließ gelegentlich einen krächzenden Fluch hören.

    Die Männer setzten sich auf Kisten oder einfach in den Sand und beobachteten eine Weile schweigend den Tigris, dessen lehmige Fluten sich nun träge und schwerfällig dahinwälzten.

    Kaum noch vorstellbar, daß dieser Fluß ein so prächtiges und solides Schiff wie die „Santa Barbara" bezwungen hatte.

    „Es gibt nur einen einzigen Besprechungspunkt, sagte der Seewolf. „Wir müssen uns darüber klar werden, was wir wollen. Bitte äußert euch dazu.

    Old Donegal Daniel O’Flynn hatte die schnellste Zunge.

    „Was wir auch tun, rief er mit eindringlicher Stimme, „wir sollten vor allem verhindern, daß uns so was wie hier noch mal passiert!

    „Ein Patentrezept gegen Naturkatastrophen gibt es nicht, sagte Hasard ruhig. „Halten wir uns also nicht mit ungefangenen Fischen auf, Donegal.

    „Das sind keine ungefangenen Fische",

    Enjoying the preview?
    Page 1 of 1