Todesursache - Vernichtung durch Arbeit: Außenkommandos des KZ Buchenwald im Kali-Werra-Revier
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Zum Jahreswechsel 1944/45 entstand in Leimbach/Kaiseroda bei Bad Salzungen das Außenkommando Ludwig Renntier und in den ersten Tagen des Januars 1945 das Außenkommando Heinrich Kalb im Schacht I in Springen.
Beide Außenkommandos des KZ Buchenwald wurden Eingesetzt zur Vorbereitung der Rüstungsproduktion. Einmal ging es um die Reparatur bzw. Produktion für BMW-Flugzeugmotoren. Zum anderen ging es um die Produktion des Leitwerkes der Geheimwaffe V-2.
Die systematische Vernichtung stand dabei nicht im Vordergrund, die Häftlinge sollten an der Arbeit zugrunde gehen.
Gegenüber dem Außenkommando Kalb gab es im Außenkommando Renntier eine feste antifaschistische Leitung.
Die beiden Außenkommandos bestanden nur einige Wochen bzw. Monate als sie mit dem Herannahen der amerikanischen Truppen in Fußmärschen deren Zugriff entzogen werden sollten.
Ernst-Ulrich Hahmann
Oberstleutnant a.D. geb. 1943 in Ellrich am Südharz, lebt in Bad Salzungen, Ausbildung als Dreher, danach Lauf-bahn eines Artillerieoffiziers. Während der Wendezeit Einsatz als Kreisgeschäftsführer beim DRK Bad Salzungen. Anschließend in hessischen und bayrischen Sicherheitsfirmen in unter-schiedlichen Funktionen tätig. Zwei Mal verheiratet. Verwitwet. Drei Kinder. Während der Armeezeit Artikel für militär-technische und militär-wissenschaftliche Zeitschriften geschrieben sowie eine Dokumentation über das Leben und Wirken des Arbeiterführers Franz Jacob. Nach der Wende Fernstudium Schule des Großen Schreibens an der Axel Andersson Akade-mie in Hamburg. Jetzt im Ruhestand. Geht seinen Hobbys nach. Schreibt jeden Tag mindestens eine Stunde und geht regelmäßig ins Fitness Studio. Mitglied des Literaturkreises Bad Salzungen. 38 Veröffentlichungen 2 Gost Writers
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Todesursache - Vernichtung durch Arbeit - Ernst-Ulrich Hahmann
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Tarnname „Heinrich Kalb" ein Außenkommando des KZ Buchenwald in Springen, Schacht I
Die Hölle unter Tage
Tarnname „Ludwig Renntier" ein Außenkommando des KZ Buchenwald in Kaiseroda
Vielfältigkeit des antifaschistischen Widerstandes
Der Todesmarsch
Marsch in die Freiheit
Ergänzende Dokumentation
Tarnname „Heinrich Kalb und „Ludwig Renntier
Außenkommandos des KZ Buchenwald im Kali-Werra-Revier
Vielfältigkeit des antifaschistischen Widerstandes
Abkürzungen
Quellenverzeichnis der Bilder
Benutzte Archivalien
Benutzte und weiterführende Literatur
Wer sich an die Vergangenheit nicht erinnert,
kann die Zukunft nicht meistern.
Das ist keine leere Redensart,
die der Mensch im Laufe der Jahrhunderte
und Generationen gewonnen hat …
(Nikolai Gribatschow)
Vorwort
Am Ende des Zweiten Weltkrieges waren fast 280.000 Menschen, aus fast 50 Nationen inhaftiert, die die SS zur Arbeit in der deutschen Rüstungsindustrie einsetzte. Dies geschah nicht etwa auf freiwilliger Basis, sondern mit Gewalt und Zwang.
Und nicht nur das. Die SS setzte immer häufiger Häftlinge auch außerhalb des jeweiligen KZs, für private Zwecke von NS-Größen, ein.
In dieses System eingegliedert, war auch das Konzentrationslager Buchenwald. In etwa 139 Außenlagern und Außenkommandos stellte das KZ für Firmen Häftlinge zur Zwangsarbeit zur Verfügung. Diese Außenkommandos, sie lagen teilweise weit vom Hauptlager entfernt, wurden vorwiegend in der Nähe kriegswichtiger staatlicher und privater Produktionsstätten angesiedelt.
Bei den eingesetzten Unternehmungen mussten die Häftlinge Fronarbeit leisten und ihre Arbeitskraft wurde bis zum letzten Quäntchen regelrecht aus ihnen herausgepresst. Die Menschen wurden geschunden, gequält, hingerichtet oder starben an den vorherrschenden unmenschlichen Arbeits-, Lebens- und Umweltbedingungen.
Mehr als 60.000 Menschen starben durch diese mörderischen Arbeits- und Lebensbedingungen oder wurden von der SS willkürlich ermordet.
Viele Außenkommandos bestanden nur Wochen oder Monate und die Belegungsstärke variierte ständig.
Wenn wir uns heute mit der Geschichte von 1933 bis 1945 beschäftigen ist dies oft nicht ganz so einfach. Das trifft natürlich auch auf die Kali-Werra-Regionen zu, die für diese Zeit ihre Schattenseiten aufzuweisen hat. So befanden sich hier Außenkommandos des Konzentrationslager Buchenwald.
Ein Außenkommando befand sich in Springen Schacht I. Es trug den Tarnnamen „Heinrich Kalb". Ein zweites in Leimbach-Kaiseroda, bei Bad Salzungen mit den Tarnnamen „Ludwig Renntier".
Das SS-Arbeitskommando mit der Tarnbezeichnung „Ludwig Renntier" wurde am Jahresbeginn 1945 geschaffen und besaß am 10. Januar 1945 eine Lagerstärke von 450 Häftlingen. Dieses Kommando sollte unter technischer Leitung der Organisation Todt in einem noch produzierenden Salzschacht, jedoch in ausgeschürften Nebenstellen, die Einrichtungen zur Reparatur bzw. Produktion für BMW-Flugzeugmotoren schaffen.
Auszug aus der Übersicht zum Einsatz von Häftlingen KZ Buchenwald in Rüstungsbetrieben, in denen sich Außenkommandos befanden, vom 26 März 1945
Quelle: SS im Einsatz, Eine Dokumentation über die Verbrechen der SS, Kongress Verlag, Berlin 1960, S. 411 ff.
Ab 20. Januar 1945 teilten rund 500 Häftlinge des Außenkommandos „Heinrich Kalb" das gleiche Schicksal mit ihren Leidensgenossen im nur wenig entfernten Außenkommando „Ludwig Renntier". Sie mussten in das Kalisalz ausgebrochene Hallen vorbereiten, um dort Maschinen aufzustellen. Hier sollten Flugzeugmotoren und Leitwerke für die Geheimwaffe V-2 produziert werden.
Im Vordergrund des Einsatzes der Häftlinge stand nicht deren systematische Vernichtung, sondern sie sollten an Arbeit zugrunde gehen.
Gegenüber dem Außenkommando „Heinrich Kalb" gab es im Außenkommando „Ludwig Renntier" eine feste antifaschistische Leitung, welche bereits im KZ Buchenwald vom ILK zusammengestellt wurde. Die antifaschistische Arbeit, Propaganda und Information konzentrierten sich hier vor allem auf die im Schacht arbeitenden.
Obwohl es im Außenkommando „Heinrich Kalb" keine feste antifaschistische Leitung gab, fand auch hier antifaschistischer Widerstand in den verschiedensten Formen unter gänzlich anderen Bedingungen statt. Auf der einen Seite die brutale Führung des Außenkommandos durch die SS, auf der anderen Seite die hohe Sterblichkeit und unmenschliche Arbeitsbelastungen machten eine ständige neue Zuführung von Häftlingen notwendig. Welches natürlich die Organisation des Widerstandes in diesem Außenkommando besonders erschwerte.
Auf der Grundlage Heinrich Himmlers Befehls im Frühjahr 1945 bei Feindberührung, die Konzentrationslager zu räumen erfolgte die Verlegung der beiden Außenkommandos „Renntier" und „Kalb" Richtung des KZ Buchenwald.
Vollkommene Entmenschlichung zeigten die SS-Bewacher bei der Evakuierung der Außenkommandos. Die Todesmärsche kamen einer Massenliquidierung gleich. Die Niederlage und den eigenen Untergang vor den Augen, ermordeten die SS-Schergen noch kurz vor Ende des Krieges zahlreiche Häftlinge.
Dies bekamen auch die Häftlinge des Außenkommandos „Heinrich Kalb" am eigenen Leib zu spüren. Für viele von ihnen wurde der Marsch über Frauensee - Bad Salzungen - Niederschmalkalden - Asbach – Tambach / Dietharz - Ohrdruf - Crawinkel - Ilmenau - Stadtilm - Kranichfeld - Bad Berka - Weimar - hinauf zum Ettersberg zum Todesmarsch. Zahllose Häftlinge kamen durch Hunger oder SS-Kugeln ums Leben. Die es Lebend bis nach Buchenwald schafften bestanden nur noch aus Haut und Knochen.
Ein Haufen Elend und Jammern.
Stark dezimiert erreichte der Todeszug, das eiserne Tor des Konzentrationslagers Buchenwald. Ins Auge fiel hier sofort die in Eisen geschmiedete Inschrift des Lagertors „Jedem das seine".
Geradezu höhnisch und menschenverachtend.
Anders erging es Häftlingen des Außenkommandos „Ludwig Renntier". Obwohl erst vorgesehen war die beiden Außenkommandos zu vereinen führte der Marsch über Kaiseroda - Bad Salzungen - Bad Liebenstein - dann Richtung Ruhla.
Hier wurde ihr Marsch ein Marsch in die Freiheit. Es gelang den Häftlingen sich ihrer Peiniger zu entledigen.
Tarnname „Heinrich Kalb" ein Außenkommando des
KZ Buchenwald in Springen, Schacht I
Nach Hunderten von Meilen Transport in den schmutzigen Viehwaggons standen die Häftlinge nun schon seit 48 Stunden, in der eisigen Kälte des Winters 1944 / 45, auf einem Güterbahnhof.
Gut zwei Tage war es her, da hämmerten die Räder der Waggons über die eisernen Schienenstränge, jeden Stoß der Gleise übertragend.
Plötzlich!
Metall schlug gegen Metall.
Ohrenzerreißendes quietschen der Bremsen und das Klirren der Kupplungen zerriss die froststarrende glasklare Luft.
Die ausgemergelten Körper der Häftlinge wurden kräftig in den Waggons durcheinandergeschüttelt, in die Ecke geschleudert und die besonders Schwachen fielen Übereinander.
Die Rangiergeräusche draußen und das Pufferknallen, verringerte sich immer mehr.
Die Lokomotive fuhr mit einem schrillen Pfiff davon.
Nichts deutete darauf hin, dass der Zug den Güterbahnhof noch in der Nacht wieder verlassen würde.
Und genau so kam es.
Ausgemergelte, hohlwangige Gestalten drängten sich um die kleinen Luken, vor denen sich ein Geflecht aus Stacheldraht befand. Nein, sehen wollten sie nichts, Luft brauchten sie, frische Luft.
Was sollte es auch Besonderes da draußen zu sehen geben?
Gleise, ein Gewirr miteinander verflochtener Schienenstränge, sich kreuzende Weichen, Stapel von Holzschwellen, stählerne Gittermasten, rot,