Wir sind das, was wir "Gott" nennen: Gespräche mit dem Sein
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About this ebook
Konrad Pinegger hat diese und die damit in Zusammenhang stehende Botschaft im Horchen nach innen "erhört". Bemerkenswert ist, dass sich nach Vollendung des Textes gezeigt hat, dass die zu Tage gebrachten Botschaften eine Neue Interpretation von zum Teil jahrtausendealten Wahrheitslehren auf einer tieferen Ebene darstellen.
Der Bogen spannt sich dabei von Jesus, Buddha und den hermetischen Gesetzmäßigkeiten bis zu N. D. Walsh und Deepak Chopra.
Konrad Pinegger
Konrad Pinegger studierte Sozialpädagogik und ist Psychotherapeut für Kinder & Jugendliche. Er arbeitet seit mehr als 30 Jahren im Bereich Erziehungsberatung und Familientherapie. In freier Praxis ist er in Systemaufstellungen, Supervision, Einzelarbeit und in Gruppen mit vielen Themen menschlichen Wachstums und Entwicklung zugange. Ausbildungen bei Elias Jaxon-Bear (Enneagramm & NLP), Lealand Johnson & Hennes Groddek (Master in Körper & Gestaltherapie), Martin Kirschenbaum (Familientherapie), Bert Hellinger, Michaela Kaden & Harald Hohnen (Systemaufstellungen), Rosina Sonnenschmidt & Harald Knauss (Medial & Heilerschulung). Er betreibt ein kleines Seminarhaus im Chiemgau, Oberbayern.
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Book preview
Wir sind das, was wir "Gott" nennen - Konrad Pinegger
Inhaltsverzeichnis
GEBRAUCHSANWEISUNG ZUM LESEN DES BUCHES ODER: „GANZ SCHÖN DICK AUFGETRAGEN"
BASISTEXT
RÜCKKEHR ZUR GLÜCKSELIGKEIT
AUSFÜHRUNGEN ZUM BASISTEXT
Theophanie: Ein Abriss der Themen und Perspektiven
Wie „funktioniert" Verwandlung
Aggregatzustände des reinen Geistes: Verdichtung und Entdichtung
Die Matrix der Schöpfung und des Schicksals
Mit der Verdichtung entsteht die Angst
Erfüllung und Zeit
Festhalten und Loslassen
Der weglose Weg
Das Erwach(s)en des Menschen
Gerechtigkeit und die bewusste Wahr–nehmung des Paradieses
Wahr–Nehmung und inneres Bewussteinsdisplay
Identifikation
Verwandlung
Nichtsein = Gottsein
GEDANKEN ZUM BUCH
NACHTRAG
Gedanken zum Karzinogenen-Zeitalter
Zu den hermetischen Gesetzen
Die Entstehung und Lösung der Schuld
Wie es weiterging –
LITERATURHINWEISE
AUTOR
Dieses Buch wäre nicht ohne die Wunder-volle Hilfe Jener entstanden, welche sich in selbstloser Weise für die vorliegende Fassung engagiert haben.
Auf diesem Weg mein Dank an: Margot Pinegger, Bernd Strohmeyer, Alfons Huber, Gundel Eichler und nicht zuletzt an Marah Strohmeyer Haider für das Wunder-volle Covergemälde
Gebrauchsanweisung zum Lesen des Buches oder: „Ganz schön dick aufgetragen"
Sie halten ein Handbuch für die Rückkehr zur Glückseligkeit in der Hand, und das Erste was dabei bereits auffällt: Der Titel ist ziemlich dick aufgetragen. Nun – es ist das, was es ist, ein Handbuch, eine Art Gebrauchsanweisung. Am Ende des Buches werden Sie feststellen, dass nachdem einige Punkte behandelt wurden, an Stelle von Anweisungen eine Einladung steht, eine bestimmte Blickrichtung einzunehmen. Wenn Sie (die) den (De-)Mut haben und Ihr Augenmerk entsprechend ausrichten, werden Sie in einen Prozess treten, in dem Sie verwandelt werden, ganz „von selbst". Und Sie werden die Erfahrung machen, dass Ihr Leben gewinnt und Sie mehr und mehr zu Ihrer Glückseligkeit zurückfinden.
Wow, werden Sie sagen, das ist ja ganz schön viel versprochen. Werden dieses Buch, diese Gebrauchsanweisung halten können, was sie versprechen? Nach der Lektüre, werden Sie es wissen, dann werden Sie der Einladung am Ende des Buches folgen oder nicht. Sie werden die Glückseligkeit zu sich ins Herz, ins Bewusstsein laden oder nicht. Es liegt an Ihnen. Die Glückseligkeit ist nämlich das, woher wir ursprünglich kommen, sie ist unsere Urheimat, sie ist das, was wir wirklich sind. Zumindest steht das so in diesem Handbuch, diesem Buch, welches – wahrscheinlich um sich bewusst geheimnisvoll zu machen und damit die Neugier der Leser zu wecken, so werden Sie denken – den Untertitel „Gespräche mit dem Sein" trägt. Ist das nicht noch dicker aufgetragen und auch noch ziemlich abgehoben? Das, was sich hinter diesem ominösen Untertitel verbirgt, ist allerdings das wirklich Geheimnisvolle an diesem Buch.
Es ist nun leider oder Gott sei Dank eines der Bücher, von dem der Autor sagen kann, ich habe es aufgeschrieben, aber ich habe es nicht erdacht. Wenn ich jetzt und hier diesen Satz schreibe, weiß ich, dass das stimmt und gleichzeitig falsch ist. „Oh je werden Sie sagen, „es ist was Esoterisches und es ist gechannelt
. Viele Bücher, die heutzutage in einem bestimmten Genre unterschiedlicher Qualität erscheinen, sagen von sich, sie seien nur vom Autor niedergeschrieben, kämen aber ganz woanders her. Aber woher kommen sie? Wer hat sie dann „erdacht"?
Ist dieses Buch ein diktiertes Buch? Mit Entschiedenheit nicht, denn die Botschaft kam nicht von irgendeinem Ort „außerhalb von mir und, zugegebener Maßen auch „ja
, es ist diktiert, wie es wohl alle Bücher mehr oder weniger sind, denn woher kommen sie? Sie kommen alle aus dem Geist. Aber, so erfahren wir auch in diesem Buch, nicht aus einem individuellen Geist – denn die Trennung im Geist ist eine rein künstliche – sondern aus dem universellen Geist. Mein Buch kommt also daher, von wo auch alle anderen Bücher, die „gechannelten" und zum Beispiel auch Ludwig Thomas Werke herkommen, aus dem universellen Geist, aus dem reinen Geist, der vielleicht durch einen (scheinbar) individuellen Filter läuft.
Der Geist lebt in uns, in jedem von uns und wie uns das Buch auch sagen wird, ist er dort in bestimmten Gedanken dichter und in manchen geistigen Landschaften in uns weniger dicht.
Der Text kam dadurch zustande, dass ich unbewusst nachfragte, als ich mich in einem verzweifelten Angstzustand befand und innerlich, unbewusst um Hilfe und auch um Klarheit bat, die innere Verworrenheit, die mit der Angst zu tun hatte, zu verstehen. Diese Hilfe wurde mir unerwartet geschenkt, in dem mir die Gnade zuteilwurde, Zugang zu einer wenig verdichteten Geistigkeit in mir zu bekommen. Daraus entstand der Basistext des Buches, „Angst und Glückseligkeit. Der Basistext war die mich verwandelnde Antwort auf meine unbewusste Bitte. Dies hatte zur Folge, dass sich die Angst löste. Obgleich der Basistext schon alles enthält und alles Wesentliche in einer poetischen, bilderreichen Sprache ausdrückt, warf er jenseits dessen, dass er mir Antworten gab, auch weitere Fragen auf. Solche Fragen wie: „Und wie mach’ ich das jetzt konkret?
So bat ich um weitere Klärung, und daraus entstand der Rest des Buches, den ich dann Kommentar zum Basistext nannte.
Das wirklich absolut Heikle an diesem Buch ist, dass hier offensichtlich „Gott" auftritt und zu uns spricht, ähnlich wie in den hervorragenden Büchern Neale Donald Walschs. Das ist es, womit viele Leser wohl ganz enorme und für mich auch nachvollziehbare Schwierigkeiten haben werden. Viele werden dies entweder als ein Plagiat Walschs empfinden, andere vielleicht als geschmacklos oder größenwahnsinnig oder am wahrscheinlichsten, alles zusammen.
Fakt ist, dass dieser Text entstanden ist. Der Inhalt spricht für sich und er wird viele Herzen „erleuch-ten (erleichtern) und vielen Menschen im Alltagsleben helfen können. Vielleicht kann er sogar ein Quäntchen mehr Liebe in die Welt bringen. Und als drittes: Dieser „Gott
, der hier auftritt und spricht, ist in jedem Menschen, er ist auch in Ihnen, jetzt in diesem Moment. Jedem Menschen ist es gegeben, diesen Zugang zu dem „Gott in sich, also – um schon einmal in der Sprache dieses Textes zu sprechen – zu dem Teil reinen unverdichteten Geistes in sich zu erschließen. Wenn Sie diese Punkte annehmen können, ist es gar nicht mehr so unwahrscheinlich, dass „Gott
spricht. Es ist nur ein Bereich im Inneren des Geistes, der weniger verstrickt und verdichtet ist als die anderen Teile. Der Teil eben, in dem das, was wir „Gott" nennen, in uns wohnt. Zu diesem Bereich kann jeder Zu-gang bekommen.
Dieser Text ist deshalb außer der Tatsache, dass er etwas Besonderes ist, etwas ganz Gewöhnliches. Wem das aber immer noch zuviel ist, den lade ich ein, das Buch als Dichtung zu lesen, wobei der Autor eine dramaturgische Gottesfigur einführt und ihr Worte in den Mund legt, wie Nietzsche seinem „Zarathustra oder Gibran seinem „Prophet
. Das macht nicht den geringsten Unterschied, denn wer weiß schon, ob es nicht in Wirklichkeit ganz gleichgültig ist, ob es nun diktiert oder erfunden ist. Das Wesentliche ist der Text und die Überprüfung, ob dieser etwas in Ihnen anspricht und in Bewegung bringt. Sie werden es spüren.
Der Begriff „Gott ist ein von Menschen erdachter, um etwas Unfassbares fassen zu können. Deshalb wird Gott in diesem Text in Anführungszeichen gesetzt. Andere Begriffe für dieses Unfassbare wie der reine Geist, das reine Bewusstsein, das Unverdichtete, das Paradies, die Glückseligkeit, das Universelle, das Wesentliche (und andere, welche alle synonym verwendet werden), sind inhaltlich auf keine bestimmte Geistesrichtung, Philosophie oder Religion gerichtet und wurden ohne Anführungszeichen „durchgegeben
.
Der Text (ausgenommen meiner menschlichen Unzulänglichkeiten, z.B. meiner sprachlichen „Fähigkeiten durch die der Text fließen musste, um aufs Papier zu kommen) entstammt der Quelle des Universellen und steht daher jenseits aller religiösen Richtungen, obgleich Textstellen auftauchen, die an Worte aus der Bibel erinnern oder andere, bei denen Bezug genommen wird auf äußerst inspirierte Geister aus verschiedenen „Religionen
oder spirituellen Richtungen, weshalb auch Begriffe aus religiösen und spirituellen Bereichen verwendet werden. Jene Textstellen die an Worte aus der Bibel erinnern, kamen mit der Durchsage und unterscheiden sich u.U. von den gängigen Übersetzungen, daher werden sie von mir nicht als Zitate behandelt.
Die Aufteilung in Kapitel fügte ich nachträglich ein, um dem Text mehr Struktur zu geben und Textstellen leichter auffindbar zu machen.
Dies bietet eine weitere Möglichkeit, wie das Buch zu nützen wäre – nachdem man es mindestens einmal ganz gelesen hat – einfach irgendeine Seite aufzuschlagen und zu sehen, ob einem das kleine Unterkapitel auf dieser „zufällig erwischten Seite etwas zu seiner Situation zu sagen hat. Man könnte es auf diese Weise zu Lebensfragen auch divinatorisch benützen, wie z.B. „I Ging
, Engels- oder Tarotkarten oä.
Der Text beinhaltet ein paar formelle Besonderheiten, um bestimmte Dinge zum Ausdruck zu bringen. Zum einen wurden zusammengesetzte Worte manchmal mit einem Bindestrich verbunden, um eine verborgene Bedeutung eines Wortes deutlicher zu machen. Des Weiteren gehören alle Worte, die mit einer gepunkteten Linie unterstrichen sind einem verdichteten und somit illusionären Bereich an. Sie sind nicht in der absoluten Wirklichkeit als wirklich zu sehen, nur als Begriffe einer relativen Wirklichkeit, welche unsere mehr oder weniger unreflektierten Denkmuster deutlich machen. Manchmal sind es auch Begriffe die wir in der Regel nur vordergründig verwenden ohne den absoluten Inhalt erfassen zu können, zum Beispiel das Wort Gott. Wörtliche Rede, Eigennamen oder sonst herauszuhebende Begriffe stehen in Anführungszeichen.
Im Text spricht Sie der Sprecher (wen Sie auch immer als diesen sehen wollen) kollektiv oder individuell mit Ihr oder Du an, was unter anderem auch den äußerst persönlichen Charakter des Gesprächs zum Ausdruck bringt, denn schließlich spricht ja hier ein Aspekt des Seins – nämlich ein Entdichteter – zu einem etwas verdichteteren Aspekt des selben universellen Seins. Diese persönlichen Anreden sollten großgeschrieben werden, während das „ich", mit dem der Sprecher von sich spricht, klein bleibt. Das Rätsel, warum das so ist, löst sich am Ende des Textes. Manchmal fühlte ich mich mit dem Du selbst angesprochen, doch diese Stellen werden, so denke ich, im Text erkenntlich und gelten übrigens für jeden andern auch.
Nun wünsche ich Ihnen eine wundervolle Verwandlung beim Heimkehren in die Glückseligkeit und gehen Sie – um mit Rilke zu sprechen – dann fortan in dieser Verwandlung ein und aus.
Konrad Pinegger
Wonneberg im März 2007
Bzw. zur überarbeiteten Neufassung
Siegsdorf 2019
Stiller Freund der vielen Fernen, fühle,
wie dein Atem noch den Raum vermehrt.
Im Gebälk der finstern Glockenstühle
laß dich läuten. Das, was an dir zehrt,
wird ein Starkes über dieser Nahrung.
Geh in der Verwandlung aus und ein.
Was ist deine leidendste Erfahrung?
Ist dir trinken bitter, werde Wein.
Sei in dieser Nacht aus Übermaß
Zauberkraft am Kreuzweg deiner Sinne,
ihrer seltsamen Begegnung Sinn.
Und wenn dich das Irdische vergaß,
zu der stillen Erde sag: Ich rinne,
Zu dem raschen Wasser sprich: Ich bin
(Rilke, Die Sonette an Orpheus, XXIX)¹
Der Name, der sich nennen lässt,
ist nicht der ewige Name.
„Nichtsein" nenne ich den Anfang von Himmel und Erde.
„Sein" nenne ich die Mutter der Einzelwesen.
(Laotse, Tao te king, aus dem 1. Spruch)²
Basistext
Rückkehr zur Glückseligkeit
Die wahre Heimat des Menschen ist die Glückseligkeit.
Damit die Glückseligkeit erfahrbar, erlebbar werden kann, muss es auch einen Zustand geben, der nicht Glückseligkeit ist. Erst wenn wir das Gegenteil der Glückseligkeit kennen, können wir diese als solche erkennen. Diesen Zustand nennen wir hier die Angst (welche viele Formen annimmt: Gewalt, Depression, Krankheit und jede Form von Negativität, welche zu Leiden führt). Ihr haltet Euch aber oft unnötigerweise und/oder zu lange in der Angst auf, weil die Glückseligkeit Angst macht, die Kontrolle zu verlieren.
Kontrolle ist Ego,
Vertrauen ist „Gott".
Die Entstehung der materiellen Welt ist Verdichtung, der Geist Gottes aber ist entdichtet und lebt doch in der Dichte genauso.
Entdichtung sowie Verdichtung gehen auch im psychischen Bereich vonstatten:
Wir erleben ein Ereignis (vielleicht hat die heimische Fußballmannschaft gewonnen, oder jemand hat seine Arbeit verloren.). Durch die Bewertung des jeweiligen Ereignisses, welche wiederum auf Konditionierung beruht, entstehen Gefühle von Freude oder Leid.
Angst – welche sich auch als Gewalt, Aggression, Depression oder Leiden zeigt, die geschaffen wurden, damit die Glückseligkeit erfahrbar und erlebbar wird – wird jetzt benutzt, um sich eine scheinbar sicherere
und berechenbare Welt daraus zu bauen. Diese Berechenbarkeit wird dann zum eigenen Gefängnis. Daraus gehen weitere Angst und Not, jede Form von Leiden, ja sogar Unfälle und Naturkatastrophen hervor.
Ihr trennt Euch von der Glückseligkeit aufgrund von Bewertungen. Ihr lasst Euch schnell einfangen, aus der Glückseligkeit heraus und aus der Verbindung mit mir zu gehen. So seid Ihr dann auf Euch gestellt und dem Schicksal ausgeliefert, das heißt, Ihr seid nun Euren inneren Programmen ausgesetzt, welche sich dann ungehindert verwirklichen.
Die Angst–
Seite gibt es nur, damit die Glückseligkeitsseite von Euch erlebt werden kann. Die Angst–
Seite ist wie das Bild, das ihr Euch von der sogenannten Hölle
macht. Eine Hölle auf Erden wie Ihr das nennt, denn eine andere Hölle
gibt es nicht. Ihr habt die Tendenz, dort über das nötige Maß hinaus zu verweilen. Ihr verliert dabei den „Draht zur Glückseligkeit und vergesst, dass es diese andere Seite überhaupt gibt, dass sie als Euer hauptsächlicher Aufenthaltsort bestimmt ist. Diese wunderbare Welt ist die „Vererdung
meines Gedankens der Glückseligkeit. Die Erde ist der „Himmel".
Du fragst Dich gerade innerlich, ob denn dann etwas schiefgelaufen sei mit dem Menschsein.
Nein, dies ist einfach ein Prozess. Leiden ist immer auch eine Motivation zur Freiheit, zur Glückseligkeit. Leiden kann Anlass sein, den „Draht zum Wesentlichen wieder aufzunehmen. Das heißt, den roten Faden seiner Menschengeschichte in diesem Leben wieder aufzugreifen, um zu sehen, dass er in ein Paradies führt. Und das eigentlich nur kurz verlassen werden sollte, um die Glückseligkeit wieder neu zu erleben und dann ins „vergessene
Paradies zurückzukehren.
(KP): Warum nützen wir dann die Chance so wenig, das Leiden als Hinweis und Alarmsignal zu nutzen, um schnell wieder auf die Glückseligkeitsseite zu kommen?
Dort hinzukommen hat seinen Preis. Die andere Seite, die verdichtete Seite der Glückseligkeit ist die Angst. Ihr leidet an Angst. So braucht ihr Linderung. Ihr braucht zur Linderung Sicherheit und Ihr macht diese Sicherheit in dieser Angstwelt, die Ihr erschafft; in der Hölle.
Zum Beispiel führt die Freude am Materiellen (hier ist keine Verdammung des Materiellen gemeint, sondern nur ein Aufzeigen von Ursache und Wirkung) letztendlich zur Trennung von anderen (z.B. von denen, die sich etwas Bestimmtes nicht leisten können und schürt so Egoidentifikation, Isolation, Rivalität und Wettbewerb). Wenn ihr Euch von anderen trennt, trennt ihr Euch somit auch ein Stück damit von mir und damit wiederum von der wahren Freude. Es entsteht Abhängigkeit aufgrund von Bewertungen: „ich habe etwas Schönes gekauft und deshalb lasse ich der Freude ihren Lauf". Diese Freude
ist also an eine Bedingung geknüpft durch das Brauchen
des Objekts oder eines Umstandes, um die Freude fließen lassen zu können. Dieses Brauchen
führt schließlich zu Wettbewerb und Rivalität, zum Krieg (von kriegen) mit anderen. Es entsteht ein (illusorisches) Bild des Mangels: „Ich brauche für meine Freude etwas Bestimmtes, aber die Menge auf der Welt ist begrenzt, darum muss ich sehen, dass das Geld zu mir fließt und nicht zu anderen". Dieses Gefühl des Brauchens
kommt ins Spiel, weil diese Freude
uns scheinbare Sicherheit
vermittelt und zur Angstreduzierung dient, und plötzlich entstand wirklich eine Abhängigkeit.
Ebenso soll die Angst durch Berechenbarkeit gebunden werden, durch den Willen, die Welt mit ihren sogenannten Unbilden
und Risiken in den Griff zu bekommen,
wie Ihr das so treffend zum Ausdruck bringt. Dadurch wird jedoch mehr Hölle
geschaffen und dadurch wiederum ein mehr Darin– verbleiben–Wollen. Die scheinbare Sicherheit,
welche damit einerseits erreicht wird, schafft andererseits ein Mehr an Angst, welche dem Leid mehr Raum verschafft und dadurch die Trennung von der „Seite" der Glückseligkeit verursacht. Die Angst–Seite – das kann nicht oft genug wiederholt werden – ist nur dazu da, damit Ihr die Glückseligkeitsseite wahrnehmen könnt.
Jedem, der sich wirklich dafür öffnet mit der Glückseligkeitsseite zu verschmelzen, wird geholfen.
Ich respektiere immer Eure Entscheidungen, das ist ein wesentlicher Bestandteil des Menschseins und seines Sinns. So trete ich nicht in Erscheinung, wenn Ihr Euch für den Ausbau der Hölle
entscheidet, denn auch das führt Euch irgendwann zu mir zurück.
Es gibt nur mich. Ich bin auch die Hölle.
Dennoch gibt es nicht wirklich einen wesentlichen Grund, diese in mir auszubauen. Es würde letztlich nur ein Rest davon genügen, gerade genug, so dass das Erleben der Glückseligkeit immer wieder aufgefrischt werden kann, indem man nur kurz in die Angst–Seite abtaucht. Nur um wieder kennen zu lernen, wie wunder–voll die Glückseligkeit und das Leben an sich sind. Die Angstseite kann Euch helfen mehr Menschlichkeit zu entwickeln, welche immer die Brücke zur Glückseligkeitsseite darstellt. Die Angstseite fordert Euch ja immer heraus, Euch für noch mehr Angst zu entscheiden oder, wenn es einmal „zuviel wird, doch für das „Loslassen
und für die Glückseligkeit. Vieles davon läuft ab wie ein innerer Film. Doch wenn Ihr Gewahrsein für diese Prozesse entwickelt, könnt Ihr bewusst im entsprechenden Moment Euer Herz für die Rückkehr
in die Glückseligkeit öffnen.
Werfen wir beispielsweise einen Blick auf die heutigen Paarbeziehungen. Die Paarbeziehungen wurden geschaffen als ein Medium der Glückseligkeit. Auch hier ist es so, dass viele nach einiger Zeit der wahren Glückseligkeit mit einem Partner die Wechselseitigkeit und die zwangsläufige Unberechenbarkeit des Anderen absichern möchten, weil sie sich von dem Tun und den Emotionen des Anderen abhängig wähnen. Jemand merkt z.B. dass, nachdem er sich gebunden hat, das Tun und Lassen des Anderen ihn nicht unberührt lässt. Er versucht daher, damit er nicht verletzt wird, den Anderen aus seiner Authentizität und Lebendigkeit zu bringen, um ihn nach seinen Vorstellungen zu erziehen oder zu formen. Damit ist es dann mit der Glückseligkeit in der Beziehung vorbei. Und es entsteht durch den Versuch der Absicherung des Lebendigen langsam die Hölle,
die, wenn man es dann nicht mehr aushält, zu Trennung und zu Leid führt. Gerade der Versuch die Glückseligkeit zu sichern
hatte sie gerade zum Verschwinden gebracht und schuf ein kleines Stück Hölle.
Ihr könnt Euch immer, wann immer Ihr es entscheidet, von der Angst–Seite abwenden. Das hat wie gesagt, einen Preis. Das Entrichten dieses „Preises" erzeugt das, was von mir als Wunder bezeichnet wurde, es ist die innere Verwandlung.
Nun, dieser Preis ist die Entscheidung des Abschieds von der Angstseite, verbunden mit dem Abschied von allem, was Ihr dort angelegt habt um Sicherheit
zu erlangen, was Ihr dort angelegt habt, wie Kapital auf einer Bank. Jetzt heißt es aber, diese Schatzbriefe, Investmentfonds und Guthaben