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Trautes Heim, Glück allein: Eine Biermösel-Geschichte
Trautes Heim, Glück allein: Eine Biermösel-Geschichte
Trautes Heim, Glück allein: Eine Biermösel-Geschichte
Ebook78 pages57 minutes

Trautes Heim, Glück allein: Eine Biermösel-Geschichte

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NICHTS FÜR SCHWACHE LEBERN: BIERMÖSEL IS BACK!
In dieser brandneuen BIERMÖSEL-GESCHICHTE hat es ein charismatischer, aufstrebender BÜRGERMEISTER IM SLIM-FIT-TRACHTENANZUG ("Ich habe die lange Gerade im Silbertannenwald im Alleingang geschlossen!") auf die HOCHTRAINIERTE SÄUFERLEBER vom Biermösel abgesehen. Dabei kommt es nicht nur zum Showdown im Flachdachhaus, es gibt auch ein Wiedersehen mit alten Bekannten: Der skrupellose Lodenmachiavell (leberleidend) hat sich nämlich zur Realisierung seines diabolischen Planes medizinisches Know-how von einem gewissen DR. STRENGELE aus Südamerika (leider lebend) geholt. Kruzifix, wie soll der Biermösel sich da bloß aus der Affäre ziehen?

*************************************************************************************

"Das ist eines der unappetitlichsten Bücher, die ich kenne."
Ein empörter Buchhandelskunde

"Wie von Manfred Deix geschrieben!"
Herr Karl

"Hinaus mit dem Schuft!"
Herr Norbert

"Nestbeschmutzung!"
Herr Herbert

"Primitiv! Widerlich! Ganz dickes Pfui!"
Frl. Anne-Sophie

"Der Papa liest es am Klo. Die Mama sagt, da gehört es hin."
Marcel, 5 Jahre

"Voll frauenfeindlich!"
Jessica

"Unbedingt an der Grenze stoppen!"
Herr Lang
LanguageDeutsch
PublisherHaymon Verlag
Release dateFeb 27, 2019
ISBN9783709938867
Trautes Heim, Glück allein: Eine Biermösel-Geschichte

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    Book preview

    Trautes Heim, Glück allein - Manfred Rebhandl

    I

    Er ist jedenfalls der neue Leader, seit er letztes Jahr die Partei im Alleingang umgekrempelt und in die Hilf-dir-selbst-sonst-hilft-dir-keiner-Bewegung („Bewegung heißt das! Sagt doch keiner mehr Partei!") umgemodelt hat, bevor er einen triumphalen Wahlsieg einfahren konnte, und zwar mit dem schlichten Versprechen, dass er die lange Gerade im Silbertannenwald im Alleingang schließen wird. Und was soll er sagen? Es hat funktioniert!

    Als erste vernünftige Amtshandlung hat er sich dann auf Gemeindekosten beim Tripischowski in Ischl drüben eine schlanke Tracht an den damals noch schwammigen Leib tackern lassen, und dann ist es losgegangen: Er hat den Eigentumsausbau forciert; er hat die Wasser- und Abfallwirtschaft umgehend privatisiert; er hat weiters diese depperten und komplett unnötigen Naturparks wieder aufgelöst und stattdessen einem Verwandten die Schürfrechte für Kohle darin übertragen – und wer weiß, ob er nicht welche findet?

    Er hat Investitionen angestoßen und nach vorne geschaut! Im Gegenzug hat er unnötige, das Gemeindesäckel belastende Ausgaben aus dem überbordenden Sozialbudget gestrichen und das insgesamt Rückwärtsgewandte früherer Bürgermeister gekappt: „Nicht immer nur die Armen, Faulen, Unnötigen unterstützen, die ja am Ende eh niemandem etwas bringen! Oder hat einer schon einmal einen Armen, Faulen oder Unnötigen gesehen, der irgendwem etwas bringt?" Er, der Bürgermeister, jedenfalls nicht!

    Er hat Jobs, Jobs, Jobs geschaffen, und darunter Gott sei Dank überwiegend Billigjobs, weil Billigjobs die Wirtschaft ankurbeln (Oder sagen wir so: „Geht’s der Wirtschaft gut, geht’s der Wirtschaft gut!"). Er hat die Gewinne der lokalen mittelständischen Betriebe in seiner Funktion als Investmentbanker bei der Ackerbau- und Viehzuchtbank entgegengenommen und zunächst auf die Osterinseln transferiert, bevor ihm jemand gesagt hat: Caymaninseln, du Trottel! Cayman!

    Er hat ein Volksmusikantenmuseum eröffnet zu Ehren vom Weiß Ferdl, dem Volksmusikhelden aus dem Tal, und einen Volksmusikantenfriedhof initiiert, auf dem der Weiß Ferdl jetzt liegt. Und erst letzte Woche hat er eine Walkmaschine für hochwertige Nazistutzen angekauft und der Volksschule übergeben, damit die Kleinen es rechtzeitig lernen!

    Er hat weiters das Versammlungsrecht ausschließlich den Kirchgängern vorbehalten, umgekehrt hat er die Langhaarigen und Rock ’n’ Roller mit Hausarrest belegt. Gutmenschen und Umweltschützern hat er die Büros zugedreht, Zeit war’s! Wenn anfangs ein Reporter von der linkslinken Systempresse wie der Himmelfreundpointner vom Ländlichen Boten zu ihm ins Rathaus gekommen ist, mit seinen langen Haaren und braunen Fingernägeln vom vielen Haschzigarettenrauchen, ein Lügner, der nur im Produzieren von Fake-News gut ist und in sonst gar nichts, dann hat er zu dem gesagt: „Jetzt hör einmal zu, du Stinktier: Ich habe die lange Gerade im Silbertannenwald im Alleingang geschlossen! Aber gedacht hat er sich, nachdem er ihn mit einem Arschtritt hinausgeleitet hat, gedacht hat er sich mit einer inneren Abscheu und einem inneren Groll, der ihn im Geiste schon die ganzen konzentrierten Zentren bauen ließ, in die man diese ganzen Lausnester von der Systempresse endlich hineinschmeißen müsste: Dass die einfach nie aufhören können mit ihren haltlosen Vorwürfen, dass er ein Nazi ist, nur weil er die zwei Krüppel aus dem Stinkloch Rumänien da unten, die immer auf der Straße herumgesessen sind und gebettelt haben, eigenhändig aus dem Tal hinausgejagt hat. („Aber ich bitte Sie, meine Damen und Herren!, hat er gleich nach der Angelobung als Bürgermeister im Zuge der ersten Gemeinderatssitzung gesagt: „Sehr grundsätzlich ist es doch so: Nazis? Was soll denn das bitte sein? Kruzifixnocheinmal, es gibt doch gar keine Nazis mehr! Und ob es jemals welche gegeben hat, das ist noch längst nicht bewiesen, ihr Rocker! Und auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Ich habe die lange Gerade im Silbertannenwald im Alleingang geschlossen! Das habe ich schon erwähnt? DANN SAGE ICH ES HALT NOCH EINMAL!")

    An der langen Geraden im Silbertannenwald, durch die er die zwei Rumänen aus dem Tal hinausgetrieben hat, sitzen jetzt jedenfalls zwei Posten auf zwei braunen Pferden, die darauf achten, dass nur noch die hereinkommen ins Tal, die keinen türkischen Halbmond im Herzen tragen und keine Ziege mit im Handgepäck führen; die keinen Elefantenstoßzahn durch die Nase gebohrt und keine Schlauchbootlippen im Gesicht haben; keine Rumänen, keine Muselmanen, keine Turk-, Ar- oder sonstige -menen, nur der perfekte Mensch darf noch einreisen: der in seiner Lederhose, der in seinen Strümpfen, der in seinen eleganten Goiserern, der in seinem grünen Lodenhemd und der mit seinem einmaligen Gamsbarthut am Schädel samt der richtigen Einstellung unter seinem Hut in seinem Schädel drinnen, und am besten natürlich auch im Herzen: Mia san mia! Und mia san wer! Und alle anderen sind nix, gar nix!

    Und das alles hat er im schlanken Trachtenanzug getan. Der schlanke Anzug – und diese Meinung hat sich unter seinesgleichen praktisch weltweit durchgesetzt – ist das Um und Auf für einen neuen Leader. Er signalisiert Gesundheit und Selbstdisziplin; er signalisiert weiters, dass man jederzeit die Ausländer die Papierln von der Straße aufklauben lassen kann, wenn man das will; dass man die finanzielle Absicherung für die Rocker streicht und sie mit der dünnen Mehlsuppe abspeist. Der

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