Rembrandt: Sein Leben - sein Werk - Band II
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Rembrandt zählt zu den größten Malern in der Geschichte der europäischen Kunst; ein Ruf, den er sich nicht zuletzt durch seine außerordentlichen Selbstportraits erworben hat. Dieses reich bebilderte Buch ist eine faszinierende Neubewertung seines Lebens und Schaffens. Forschungsergebnisse der letzten Jahre haben die Authentizität einiger Rembrandtgemälde in Frage gestellt und zugleich überraschende Einblicke in seine Arbeitsmethode verschafft. Die Autorin greift diese neuen Informationen auf, verbindet zeitgenössische Schriftstücken mit den Erkenntnissen jüngerer Generationen von Kunsthistorikern und entwickelt so eine eigene Interpretation der Legenden um Rembrandt. Sie verfolgt sein Leben und zeigt seine Entwicklung im Kontext mit der niederländischen Maltradition. Sie beleuchtet in diesem Band 2 der 2- bändigen Ausgabe die erfolgreichen Jahre des Künstlers in Amsterdam, in denen die schönsten Portraits, darunter auch die Nachtwache, entstanden sind. In krassem Gegensatz dazu stehen die späteren Jahre im Leben Rembrandts, die von Misserfolgen und Geldnöten geprägt sind. Die Autorin widerspricht jedoch der Legende vom nicht anerkannten Künstler, der sein Leben in Armut beendet haben soll und belegt seine Stellung als professioneller Unternehmer, der sich seiner finanziellen Risiken zu jeder Zeit durchaus bewusst war.
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Rembrandt - SERGES Medien
Rembrandt
Susanna Partsch
Anmerkung:
Bei den meisten Bildunterschriften findet sich der Name Bredius, gefolgt von einer Zahl. Diese Angabe bezieht sich auf den Katalog von A. Bredius, Rembrandt Gemälde, Wien 1935.
Abbildung Vorderseite
Selbstporträt, 1661
Impressum:
© by Royal Smeets Offset/VBI.B.V., Weert, Niederlande, 1994
© Media Serges B.V., Weert, Niederlande 1999 und Serges Medien, Solingen 2002
Alle Rechte Vorbehalten.
Fotografie und Reproduktion by Royal Smeets Offset B.V., Weert, Niederlande
Digitale Bearbeitung, Serges Medien, Solingen
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Vorwort
Rembrandt zählt zu den größten Malern in der Geschichte der europäischen Kunst; ein Ruf, den er sich nicht zuletzt durch seine außerordentlichen Selbstportraits erworben hat. Dieses herrlich bebilderte Buch ist eine faszinierende Neubewertung seines Lebens und Schaffens.
In den letzten Jahren haben neue Forschungsergebnisse die Authentizität einiger Rembrandt-gemälde in Frage gestellt und zugleich überraschende Einblicke in seine Arbeitsmethode verschafft. Die Autorin greift diese Informationen auf, verbindet sie mit zeitgenössischen Schriftstücken sowie den Ansichten nachfolgender Generationen von Kunsthistorikern und entwickelt so ganz neue Interpretationsmöglichkeiten der Legende um Rembrandt. Sie verfolgt sein Leben zurück bis zu den frühen Jahren Anfang des siebzehnten Jahrhunderts in Leiden und zeigt seine Entwicklung im Kontext mit der niederländischen Maltradition. Sie beleuchtet auch die erfolgreichen Jahre des Künstlers in Amsterdam, in denen einige seiner schönsten Portraits, darunter auch die Nachtwache, entstanden sind und sich sein Ruf über die niederländischen Grenzen hinaus verbreitete. In krassem Gegensatz dazu stehen die späten Jahre im Leben Rembrandts, die von Misserfolgen und Geldnöten geprägt sind. Die Autorin widerspricht jedoch der Legende vom nicht anerkannten Künstler, der sein Leben in Armut beendete. Sie behauptet, Rembrandt sei ein professioneller Unternehmer gewesen, der sich seiner finanziellen Risiken zu jeder Zeit durchaus bewusst war.
Rembrandt unterhielt ein großes Atelier und verwandte viel Zeit darauf, seine Schüler auszubilden. In diesem Zusammenhang werden hier die Probleme der nachträglichen Zuordnung einiger Werke untersucht, wobei ein ganzes Kapitel Rembrandts Atelierarbeit gewidmet ist. Die Themen anderer Kapitel befassen sich mit seinem herausragenden Talent als Porträtist, seiner Fähigkeit, in seinen Bildern biblische und mythologische Geschichten zu erzählen und seinem Können als Landschaftsmaler.
Susanna Partsch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Biographischer Überblick
Kapitel IV
Jahre der Reife
„Die Nachtwache"
Saskias Tod
Die biblischen Historien der späten vierziger Jahre
Portraits und Studienköpfe
Kapitel V
Verlust der Unabhängigkeit - Letzte Werke
Der Konkurs
Die letzten Aufträge
Die letzten Jahre
Der lachende Maler
Kapitel VI
Das Zuschreibungsproblem der Forschung
Biographischer Überblick
1606
Rembrandt Harmenszoon van Rijn wird am 15. Juli in Leiden geboren. Er ist das neunte Kind des Müllers Härmen Gerritsz. van Rijn und seiner Frau Cornelia (Neeltje) van Suijtbroeck, einer Bäckerstochter.
1613
Besuch der Lateinschule in Leiden. Die Eltern wollen ihm, nachdem seine Brüder die Mühle des Vaters und auch die Bäckerei der mütterlichen Familie übernehmen, eine bessere Erziehung geben.
1620
Am 20. Mai immatrikuliert sich Rembrandt pro forma an der philosophischen Fakultät der Universität Leiden.
um 1621-24
Lehre bei dem Leidener Maler Jakob van Swanenburgh.
um 1624
Nach Beendigung der Lehre geht Rembrandt nach Amsterdam, um bei dem Historienmaler Pieter Lastmann seine Studien zu vervollkommnen.
um 1625
Nach sechs Monaten Rückkehr nach Leiden. Rembrandt läßt sich als selbständiger Maler nieder. Er arbeitet eng mit Jan Lie-vens zusammen.
1628
Gerrit Dou wird Rembrandts erster Lehrling. Im November kommt der Sekretär des Statthalters, Constantijn Huygens, nach Leiden und lernt die Werke Rembrandts und Jan Lie-vens' kennen.
1631
Durch die Vermittlung des Kunsthändlers Hendrick Uylen-burgh wird Rembrandt in Amsterdam bekannt. Im Herbst dieses Jahres siedelt er nach Amsterdam über und arbeitet vorläufig in der Kunsthandlung Uylenburghs.
1632
Der Statthalter Frederik Hendrik bestellt mehrere Bilder bei Rembrandt, unter anderem fünf Gemälde aus dem Passionszyklus.
1633
Am 25. Juni Verlobung mit Saskia Uylenburgh, Nichte Hendrick Uylenburghs. Sie ist eine Patriziertochter aus Friesland.
1634
Am 2. Juli heiraten Saskia und Rembrandt in Friesland. Im selben Jahr tritt der Maler in die Lukasgilde ein und kann von da an in Amsterdam als freier Maler arbeiten. Er verläßt die Kunsthandlung Uylenburghs und gründet ein eigenes Atelier.
1635
Im Dezember wird der erste Sohn Saskias und Rembrandts, Rumbertus, geboren, der nach zwei Monaten stirbt.
1636
Durch Briefe an Constantijn Huygens ist belegt, daß Rembrandt in der Nieuwe Doelstraat wohnt.
1638
Im Juli wird die erste Tochter Cornelia geboren, die kurze Zeit später stirbt.
1639
Rembrandt, einer der angesehensten Maler Amsterdams, kauft in der Sint Anthoniesbreestraat ein repräsentatives Haus, mit dem er seinen sozialen Aufstieg demonstriert.
1640
Im Juli wird die zweite Tochter Cornelia geboren, die ebenfalls nur wenige Wochen lebt.
1641
Geburt des Sohnes Titus, der am 22. September getauft wird. Rembrandt arbeitet an der „Nachtwache".
1642
Am 14. Juni stirbt Saskia. Titus ist gerade neun Monate alt. Rembrandt engagiert Geertghe Dircx als Kinderfrau. Sie wird für die nächsten Jahre seine Lebensgefährtin.
1643-49
Rembrandts Arbeit stagniert.
1649
Trennung von Geertghe Dircx. Die zweiundzwanzigjährige Hendrickje Stoffels wird Rembrandts neue Lebensgefährtin.
1653
Das Haus in der Breestraat ist abgesehen von einer kleineren Anzahlung immer noch nicht bezahlt. Die Gläubiger mahnen die Restschuld an. Rembrandt nimmt wiederum Gelder auf und verspricht, sie